Hallo, Gibt es eine art vorgefertigte Strukturen auf zukünftigen Platinen, die ich vorsehen könnte um gezielt auf Gleichtakt oder Differenztaktsörungen zu unterdrücken? Im Vorfeld weis ich ja nocht nicht ob eine solche befilterung wirklich nötig ist und aus kostengründen möchte entsprechende Bauteile aus jux auch nicht verbauen. Aber ich habe bei einem Aufbau vor ein paar monaten Problem mit leitungsgebunden Störungen gehabt. Mit Skalpell konnte habe ich verbindungen unterbrechen um zusätzlich Ferrite/CMC Spulen einzubauen und das Problem zumindest ausfindig machen. Baut ihr in eure Schaltungen solche strukturen ein?
Manchmal 0 ohm links oder 2 SMD pads mit sput dazwischen womit ich einfach (fuer prototypen/development tests) strom messen oder "einbrechen" kann. Dabei soviel wie moeglich nicht benutzte ports ein pad geben damit man noch funktionalitaet zufuegen kann. Wenn platz sogar mit test-grid von pads. Solange man platz auf die Platine hat kostet das nichts extras Patrick aus die Niederlaende
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ferrit schrieb: > Baut ihr in eure Schaltungen solche strukturen ein? Ja, mehrstufige Filter für CM + DM Entstörung + Y-Caps. Die eine Massnahme die immer wirkt gibt es nicht. EMI ist ein Arsch und es gibt immer wieder dieses eine Gerät das einfach anders ist und wo Maßnahmen nicht wirken die sonst immer wirken. Ich hatte hier z.B. gerade eine paar mehr Tage intensiven Spaß mit einem Schaltnetzteil. Geholfen hat nach vielen Extrarunden eine Kombination an Maßnahmen, die ich so noch nie gebaut habe. Wie will man sowas vorsehen? Precompliance mache ich Inhouse. Der Messplatz und die Einarbeitung hat sich bereits mit diesem einem Projekt gerechnet. Deine Frage ist schlecht zu beantworten. Ja, sehe immer was vor, und brücke den FP zur Not mit einem 0R, aber was Du vorsehen muss und in welcher 'Menge' das ist eben auch viel Erfahrungswert und was Du das baust.
Wie schon Max M schreibt, EMI ist ein Arsch, da gibt es nicht DIE Lösung. Was man eigentlich fast immer vorsehen kann (muss man ja nicht bestücken) sind X/Y Kondensatoren in alle erdenklichen Richtungen, z.B. V+ zu GND, V+ zu PE, GND zu PE etc. Das wird dann beliebig kompliziert, je nach Netzteilaufbau, galvanisch getrennt etc. Meistens braucht es aber auch eine Common Mode Choke, die man dann schon eher schlecht vorsehen kann oder will da meist auch etwas größer. Bedenke auch, dass alleine dein Layout die komplette Filterwirkung zunichte machen kann! Also irgendwo nebenan mal eben ein paar Filterbauteile ranlöten filtert die Störung vllt raus. Wenn die Kabel- und Leitungsführung dahin aber schlecht ist (z.B. parallel zu einer "schmutzigen" Spannung), hast du die Störungen wieder drauf. Das gilt auch fürs Layout. Eine schlecht platzierte Fläche unter dem Filter kann diesen überbrücken.
ferrit schrieb: > Gibt es eine art vorgefertigte Strukturen auf zukünftigen Platinen, die > ich vorsehen könnte um gezielt auf Gleichtakt oder Differenztaktsörungen > zu unterdrücken? Würth liefert einige Informationen zum Thema. Es ist aber ein weites Feld. https://www.we-online.de/katalog/media/o108996v410%20AppNotes_ANP015_NetzfilterDieLetzteHuerdeImSchaltnetzteil_DE.pdf mfg Klaus
Man sollte eine Idee haben was alles wogegen zu schuetzen waere. zB leitungsgebundene Stoerungen. Solche Massnahmen beginnen aber schon beim Gehaeuse, nicht erst bei der Leiterplatte.
Purzel H. schrieb: > Solche Massnahmen beginnen aber schon beim > Gehaeuse, nicht erst bei der Leiterplatte. Da die Leiterplatte viel dichter an den Störungen ist als das Gehäuse, beginnt es an der Leiterplatte In der Theorie schirmt das Gehäuse nur noch die gestrahlten Störungen und hat mit den Leitungsgebundenen nichts zu tun. Ein Metallgehäuse, geerdet oder nicht, kann aber durchaus auch Leitungsgebundene beeinflussen und das nicht nur positiv. EMI ist ein Arsch, hatte ich das schon erwähnt? Gestrahlte Probleme sind weit seltener als gemeinhin angenommen und meist nicht das Problem das den Test versaut. Habe ich schon 100 mal gehört, das ja nix sein kann, weil man hat ja ein Metallgehäuse. Da drin sitzt aber oft ein schlecht oder sogar unbefilteter DCDC der mit ein paar Metern Kabel eine hervorragende Breitbandantenne hat und der strahlt wie ein Weihnachtsbaum. 1. Störungen direkt an der Quelle bedämpfen (Snubber, Layout) 2. Ausbreitungswege verhindern, Ausbreitung blockieren (Layout, Filter) 3. Erst jetzt kommen CM/DM Maßnahmen und Y-Caps 4. Schirmung, wenn überhaupt noch nötig Wenn die Störung erst da ist, will die Energie irgendwo hin. Also muss ich einen Weg versperren und ggf. einen anderen anbieten, sonst sucht die sich einen eigenen und das ist meist schlecht für mich. Mit CM Drosseln kann ich den Weg versperren, aber die hochfrequenten Störungen werden dann eben über die Struktur abgestrahlt. Dafür bietet man mit den Y-Caps einen HF Weg nach PE an, wenn man denn PE zur Verfügung hat. Ein nicht geerdetes Metallgehäuse kann ein Weg sein, wenn man keinen PE hat, aber HF wird da drin wieder und wieder reflektiert und findet Wege, deswegen müssen die so absolut dicht sein Man kann auch zusätzlich HF Absorber im Gehäuse verbauen. DM ist mit Elko + Kerko ziemlich gut zu bedämpfen. Der DM Anteil der Sektional gewickelten CM Drosseln reicht meist schon für den Rest. CM ist das weit größere Problem. Y-Caps sitzen am besten zwischen CM Drossel und Schaltung, bzw. in der Mitte des mehrstufigen Filters. Aber die bauen eben auch einen HF Pfad nach PE auf und können die nächste parasitäre Struktur anregen und weitere Maßnahmen erfordern, die sich alle gegenseitig beeinflussen. Ohne die Theorie zu EMI ist man ziemlich aufgeschmissen. Ohne die Praxis aber auch.
Max M. schrieb: > Purzel H. schrieb: >> Solche Massnahmen beginnen aber schon beim >> Gehaeuse, nicht erst bei der Leiterplatte. > > Da die Leiterplatte viel dichter an den Störungen ist als das Gehäuse, > beginnt es an der Leiterplatte Geht es (/vorwiegend) um von der Schaltung selbst erzeugte Störungen, ist sie auch selbst der logische erste Ansatzpunkt. Unbestreitbar. Vorläufig. Und je nach Möglichkeit nicht nur durch optimiertes Layout und/oder passive Maßnahmen (was partiell übrigens nicht mal was anderes ist), sondern auch durch passende Auswahl von Topologie und Betriebsart. (Sofern es sich, wie von Dir erwähnt, um einen Schaltwandler handelt meine ich. Zwar sind Resonanzwandler schwieriger zu entwickeln aber es geht zumindest. Bei Störungen produzierenden Lasten kann man meistens eher schlecht Topologie und Betriebsart ändern...) Was nötig ist/wird, bestimmt die Schaltung und ihr Zweck bzw. ihre Anwendung, sowie die Anwendungsumgebung (weitere Sachen in einem Gerät (/Gehäuse) - weitere Geräte (mit Schaltungen drin :-) in der unmittelbaren Nachbarschaft, ...).
pasta schuta massenvernichter schrieb: > passende Auswahl von Topologie und Betriebsart Habe ich mal weitestgehend unter 'Leiterplatte' verstanden. Eine 500W PFC in einphasig DCM dürfte für schwere Kopfschmerzen sorgen. Interleaved DCM oder CCM wäre da das Mittel. Schon ein simpler AVR kann für Dramen sorgen wenn mans verbockt. pasta schuta massenvernichter schrieb: > Was nötig ist/wird, bestimmt die Schaltung und ihr Zweck Große Worte, gelassen ausgesprochen ;-)
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