Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Druckminderer 0,5 psi (= 0,03 bar)?


von Gerhard (Gast)


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Hallo,

für die Dichtigkeitsprüfung eines Tanks muss ich mir eine Vorrichtung 
bauen. Der Tank soll dazu mit 0,5 psi Luft oder Stickstoff bedruckt 
werden, die Dichtigkeitsprüfung erfolgt dann außen mittels Lecksuchspray 
bzw. über den Druckabfall über die Zeit.

Ich habe eine Stickstoffflasche mit 200 bar (wenn voll). Einen 
einstellbaren Druckminderer habe ich dazu auch, aber der ist für 0 bis 6 
bar ausgelegt und eignet sich überhaupt nicht, um präzise solch geringe 
Drücke einzustellen.

Nun ist die Frage, woher bekomme ich nun einen Druckminderer für so 
geringe Drücke? Geben wird es das ja wohl, aber eine Suche war bisher 
nicht erfolgreich.

Leider scheidet es aus, den Tank mit Wasser voll zu machen, und eine 
entsprechende Wassersäule wirken zu lassen. Dann funktioniert die 
Leckmessung und Suche nicht.

von micha (Gast)


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Garnicht. Du machst an den Tank ein entsprechend genaues Manometer und 
benutzt ein Nadelventil um den mit 0,5 psi beaufzuschlagen (sicher? Da 
kannst du auch mit dem Mund aufblasen!!!). Je niedriger der "Vordruck" 
desto einfacher bzw länger geht es. Bei 200bar direkt aus der 
Vorratsflasche macht es nur 'fup'...

von micha (Gast)


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Also Vorratsflasche -> Druckminderer 0,5 bar -> Nadelventil -> Manometer 
-> Tank

von Sascha S. (dec)


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Hallo,

Für so kleine Entnahmedrücke braucht’s einen mehrstufigem Druckminderer. 
Beispiel:
https://www.reinstgas-druckminderer.de/Flaschendruckminderer-Stickstoff-200-bar-2-stufig-bis-150-mbar-regelbar-Anschluss-W2432x1-14-DIN-477-1-Nr10-Ausgang-G-1-4-AG-6-mm-Schlauchtuelle-Messing-50

Bei 30 mbar und einfacher Anwendung würde ich mir das eventuell aus 
einem gängigen Druckminderer bis 6 bar, der gerade zur Hand ist mit 
einem nachgeschaltetem 30 mbar Propan Druckminderer zusammenbasteln. Da 
braucht man halt einen Adapter RH auf LH.

Die saubere Lösung ist jedoch die erste. :)

Grüße

von Carsten Sch. (Gast)


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Hi,
30mBar ist für Propankochgeräte und Heizwerte eine der üblichen Größen. 
Neben 50mBar
https://www.fritz-berger.de/artikel/enders-gasdruckregler-30-mbar-251205?

Allerdings halte ich die Variante mit einem zur Sicherheit auf z.b 0,2 
bar eingestellten druckminderer (was mit normalen Stickstoffarmaturen 
gehen sollte) und genauer Druckmessung plus manueller Abschaltung für 
die bessere Methode. Zumal genaue Druckmessung eh notwendig ist wenn 
Mann nicht Wochen auf ein Ergebnis warten möchte.

Gruß
Carsten

von Armin X. (werweiswas)


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Bist Du Sicher, dass Du 0,5psi und nicht 0,5Bar verweneen möchtest?
Mit 0,5psi bläst sich ja kaum eine Plastiktüte auf.
Mit 0,5Bar könnte man einen Seitenkanalverdichter zum Druck erzeugen 
verwenden. OK 0,5 Bar wären für einen einstufigen Verdichter ein wenig 
viel.

von Gerhard (Gast)


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Ja, bin mir sicher mit den 0,5 psi. Heißt das, ich kann das mit einem 
Stück Schlauch und meiner Lunge erzeugen? Dann brauche ich ja nur ein 
Manometer - das wäre dann die beste Lösung verglichen mit einem 500 € 
mehrstufigen Druckminderer und Gasflasche.

von Joe (Gast)


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Dafür nimmt man ein normales Gasdruckprüfgerät mit Pumpe und Manometer.
TÜV-Leute habe in der Regel noch ein altes Prüfgerät, da diese alle 10 
Jahre gewechselt werden müssen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Gerhard schrieb:
> für die Dichtigkeitsprüfung eines Tanks

Gerhard schrieb:
> Heißt das, ich kann das mit einem
> Stück Schlauch und meiner Lunge erzeugen?

Das kommt auf das Volumen des Tanks an!

Deine Lunge hat im Schnitt 2-3 Liter Volumen. Kommt jetzt drauf an 
wieviel Volumen der Tank hat, das bestimmt wie häufig du in den Tank 
blasen musst, um einen Druck zu erzeugen.

Aber Vorsicht, wenn du zu häufig und sehr tief ein/aus atmest, besteht 
die Gefahr einer Hyperventilation und du fällst bewußtlos um  :-)

Die Idee von

Sascha S. schrieb:
> Für so kleine Entnahmedrücke braucht’s einen mehrstufigem Druckminderer.

Sascha S. schrieb:
> Bei 30 mbar und einfacher Anwendung würde ich mir das eventuell aus
> einem gängigen Druckminderer bis 6 bar, der gerade zur Hand ist mit
> einem nachgeschaltetem 30 mbar Propan Druckminderer zusammenbasteln.

finde ich genau dafür geeignet.

von 2aggressive (Gast)


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Man könnte die Luft "Schluckweise" reindrücken:

Angenommen dein Tank hat einen Rauminhalt von 1000 Litern und der 
aktuelle Atmosphärendruck beträgt immer etwa 1000 mBar.

Du möchtest im Tank eine Innenatmosphäre von 1030mBar erreichen, also 
müssen etwa 30 Liter Luft zusätzlich in den Tank reingedrückt werden.

Wenn Du jetzt einen kleinen Autoreifen mit einem Rauminhalt von 
angenommenen 5 Litern zur Verfügung hast, dann müsstest Du diesen mit 
3Bar Überdruck befüllen, und dessen Inhalt dann erstmal in den Tank 
einpendeln, um 15 Liter Luft reinzupendeln. Diesen Vorgang dann also 
noch ein zweites mal durchführen.


Druckmessgerät im Selbstbau: man nehme einen durchsichtigen 
Wasserschlauch (ein Meter Länge sollte reichen) und forme diesen zu 
einem "U", das Funktionsprinzip einer Schlauch-Wasserwaage. Bei 30mBar 
Differenzdruck beträgt die Höhendifferenz der beiden Wasserspiegel 
rechnerisch 300 mm.

Damit hast du ausserdem sogar einen Schutz gegen Überdruck gebaut, bei 
zu viel Differenzdruck blubbert die Luft an der tiefsten Stelle des 
Schlauchs einfach nach draussen.

Die Zahlen sind natürlich anzupassen und nachzurechnen: Bau besser 
keinen Mist mit Überdruck in einem Tank. Und bedenke: Auch zu schnelles 
Einströmen kann Ärger bereiten, so ein Autoreifen kann schon für einen 
mächtigen BUMMS sorgen!

HTH

von Reinhard S. (rezz)


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2aggressive schrieb:
> so ein Autoreifen kann schon für einen
> mächtigen BUMMS sorgen!

Wäre da etwas in Richtung Gasflasche (ausrangierte Propangasflasche?) 
nicht handlicher?

von 2aggressive (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> in Richtung Gasflasche
Man nehme was man habe. Will man BUMMS?
Je mehr ich drüber nachdenke: auch eine einfache Handpumpe (Fahrrad) 
reicht sogar aus um einen grossen Tank recht schnell zum BUMMS...


Letzte Worte des Sportlehrers: "Alle Speere zu mir!"

von Phasenschieber S. (Gast)


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2aggressive schrieb:
> auch eine einfache Handpumpe (Fahrrad)
> reicht sogar aus um einen grossen Tank recht schnell zum BUMMS...

Na dann Mahlzeit.

Wieviel Volumen pro Hub hat so eine Handpumpe wohl?

Fang schonmal an zu pumpen, kannst dich ja in einer Woche nochmal zu 
Wort melden, vielleicht hast du dann die 30mBar schon erreicht.....und 
bis zum Bumms wirds wohl bis zum Jahresende dauern, sofern du jeden Tag 
viele Stunden pumpst.

von 2aggressive (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> auch eine einfache Handpumpe (Fahrrad)
>> reicht sogar aus um einen grossen Tank recht schnell zum BUMMS...
>
> Na dann Mahlzeit.
Mahlzeug :D

> Wieviel Volumen pro Hub hat so eine Handpumpe wohl?
Auch deine Frage soll beantwortet werden :P
Angenommener Kolbendurchmesser 2cm:
Querschnitt also 3,14 Quadratzentimeter, Betätigungskraft für 6 Bar also 
19kp, das kommt schon in etwa hin (mein letztes Rennrad ist mehr als 40 
Jahre her).
Angenommener Hub 30cm (afair).
Hubraum also etwa 100 Kubikzentimeter.



> Fang schonmal an zu pumpen, kannst dich ja in einer Woche nochmal zu
> Wort melden, vielleicht hast du dann die 30mBar schon erreicht...
Die oben angenommenen 30 Liter sind also bereits mit 300 Hüben (klare 
Milchmädchenrechnung, die Kompression 1030/1000 und die maximale 
Verdichtung der Pumpe durch ihr Totvolumen sind hier allerdings völlig 
vernächlässigbar)
erreicht.
Im Ersthelfertakt von 103 bpm
Bee Gees - Stayin' Alive
https://www.youtube.com/watch?v=fNFzfwLM72c
also etwas weniger als drei minuten. Am Ende des Liedes (4m9s) sind wir 
dann schon bei 40 Millibar Überdruck. (Beim angenommenen Tankvolumen von 
1000 Litern)

Da gabs doch mal eine Werbung: "Eine Minute Vollgas"..."In weniger als 
einer Minute fertig"... die verlinke ich hier aber nicht :D



> ...und
> bis zum Bumms wirds wohl bis zum Jahresende dauern, sofern du jeden Tag
> viele Stunden pumpst.
Da stellt sich wieder die Frage wie gross das Volumen des Tanks ist und 
welche Grundform und Überlastbarkeit dieser hat. Den Blechtank eines 
alten Autos bekommt man sicherlich mit wenigen Pumpzügen aus seiner 
stabilen gerillten Rechteckform gekracht.

Zugegeben: einen richtigen BUMMS welcher einen solchen Benzintank in 
eine perfekt kugelrunde Form bringt erreicht man am einfachsten durch 
Dichtschweissarbeiten. Wenige Tropfen Restbenzin reichen aus...das 
dauert nur Sekundenbruchteile... btdt :D

von Henrik V. (henrik_v)


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2aggressive schrieb:
> Druckmessgerät im Selbstbau: man nehme einen durchsichtigen
> Wasserschlauch (ein Meter Länge sollte reichen) und forme diesen zu
> einem "U", das Funktionsprinzip einer Schlauch-Wasserwaage. Bei 30mBar
> Differenzdruck beträgt die Höhendifferenz der beiden Wasserspiegel
> rechnerisch 300 mm.

Nimm zwei,drei Meter mehr ;)
Den Schlauch kann man zusammen mit einem (Ikea,Bauhaus....)Maßband auf 
ein Brett kleben.. Erhöhung der Auflösung durch schrägstellen des 
Brettes/Schlauches .. die 30cm HÖHE bleiben gleich.

Egal wie der Druck gemessen wird, dabei aber die Temperatur auch messen, 
das ist auch ein (Gas) Thermometer :)
Also nach dem Befüllen nicht über Schwankungen wundern.

von 2aggressive (Gast)


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Henrik V. schrieb:
> Erhöhung der Auflösung durch schrägstellen des
> Brettes/Schlauches
Auch wenns hier zur Dichtigkeitprüfung eines Tanks nicht wirklich 
reinpasst, ein beinahe horizontales Schlauchstück mit Massband...gute 
Idee!
Braucht man nur einmal im Leben, aber besser griffbereit haben als 
schnell mal eben dringend brauchen :D

Henrik V. schrieb:
> Egal wie der Druck gemessen wird, dabei aber die Temperatur auch messen,
> das ist auch ein (Gas) Thermometer :)
Jo!
Aber die Temperatur würde ich zum prüfen der Dichtheit nicht mitmessen 
wollen. Overkill, und kaum richtig zu interpretieren. Stattdessen lieber 
eine längere Zeitspanne lang den Druck beobachten.

> Also nach dem Befüllen nicht über Schwankungen wundern.
Zumal beim messen und beobachten des Differenzdruckes auch der sich 
ändernde Umgebungsluftdruck eine Rolle spielen wird. Und sich das 
eingependelte Gas erst thermisch anpassen muss, und die Tankwand hat ja 
auch eine Wärmekapazität. Und mit einer insgesamten Temperaturänderung 
auch eine Änderung des Tankvolumens erfolgt. Und...

Glücklicherweise soll nur auf eine (Flüssigkeits-) Undichtigkeit 
getestet werden, also im Sinne von "technisch dicht".

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Gerhard schrieb:
> Ja, bin mir sicher mit den 0,5 psi. Heißt das, ich kann das mit einem
> Stück Schlauch und meiner Lunge erzeugen?

Jetzt wird mir mulmig.
0,5 psi sind 3.4 kPa sind 34 mbar. Das ist sehr wenig. Da sollte man 
nicht mit einer 200 bar Flasche anrücken. Ich hoffe die zu prüfende 
Anlage hat ein sehr kleines Volumen, ansonsten bitte PLZ posten, damit 
wir anderen fort bleiben können.

Was ist das für eine Anlage in der Gase bei so niedrigen Drücken sind? 
Eine Ventilationsanlage?
30 / 50 mbar ist klassischer F-Gas Betriebsdruck nach Druckminderer.

Ansonsten hat der freundliche HSLK'er alle Geräte zur Druckprobe von 
solchen Anlagen.

von Udo S. (urschmitt)


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Sebastian L. schrieb:
> Ich hoffe die zu prüfende
> Anlage hat ein sehr kleines Volumen, ansonsten bitte PLZ posten, damit
> wir anderen fort bleiben können.

Wenn die Anlage groß ist wird über eine normale Armatur nicht so schnell 
Druck aufgebaut werden.
Und ich gehe doch mal davon aus, daß er die 200 Bar Flasche nicht direkt 
ohne eine Armatur mit einem Druckminderer mit Stellventil und einer 
Durchflussbegrenzung mit 5-20l/min. hat.

Ansonsten hättest du natürlich recht.

von nur so (Gast)


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Eine Druckdifferenz von 40 hPa erzeugt doch locker jeder 
Haushaltsstaubsauger.

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