Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ansmann powerline 4 Nimh ladegerät elko aufgebläht, tot trotz Wechsel


von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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https://i.ibb.co/c6STRtM/out.jpg

Dieses Ladegerät hat den Geist aufgegeben. Als letztes hat es hohe summ 
Geräusche gemacht, wie Herzschlag, und seitdem bleiben die Leds aus. 
Habe es aufgeschraubt und scheinbar hat der 1000uf 10V Elko mit dem 
Kühlblech der Diode gekuschelt, man sieht er hat sich aufgebläht, hatte 
nur noch 67uF. Hab ihn gegen einen 16V 1000uF gewechselt, aber 
erfolglos. Habe auch die andren Teile geprüft, alles in Ordnung: 
Sicherung Transistoren, Dioden, Widerstände, Spulen. Mein Verdacht ist 
dass der Microcontroller kaputt gegangen ist. Könnte der Kondensator 
dafür verantwortlich sein? Das Gerät hat schon vorher komische Geräusche 
gemacht, vielleicht wäre es besser gewesen das Gerät vorzeitig zu 
inspizieren.

von oszi40 (Gast)


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Der G. schrieb:
> komische Geräusche

1.Mal Spannungen gemessen?
2.Ein dicker Elko hat im Schaltnetzteil viel Stress und Wärme zu 
ertragen.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Der G. schrieb:
> Könnte der Kondensator dafür verantwortlich sein?
Sicher. Kurzschluss. Alles hin.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Alle Kondensatoren sind ok. Hab die Spannung an der Led und an dem 
Kondensator ganz unten gemessen. Spannung wechselt im Sekundentakt 
zwischen 3V und 0V. Also gepulst. D.h. alles ist mit Strom versorgt.

von oszi40 (Gast)


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Der G. schrieb:
> Alle Kondensatoren sind ok.

ESR geprüft? Außerdem würde ich mal nachsehen ob ein Stromsensor/Shunt 
vorhanden ist.

von H. H. (Gast)


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Der G. schrieb:
> Hab die Spannung an der Led und an dem
> Kondensator ganz unten gemessen. Spannung wechselt im Sekundentakt
> zwischen 3V und 0V. Also gepulst. D.h. alles ist mit Strom versorgt.

Hättest mal mit dem Oszi messen sollen. Das NT hat wegen Kurzschluss 
einen Schluckauf.

von Ralf X. (ralf0815)


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Der G. schrieb:
> Alle Kondensatoren sind ok. Hab die Spannung an der Led und an dem
> Kondensator ganz unten gemessen. Spannung wechselt im Sekundentakt
> zwischen 3V und 0V. Also gepulst. D.h. alles ist mit Strom versorgt.

Die Schaltnetzteile mit 1Hz fallen öfters aus.. :-)

von Manfred (Gast)


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Der G. schrieb:
> xxxxs://i.ibb.co/c6STRtM/out.jpg

Du Kasper bist noch so frisch dabei, dass Du noch nicht wissen kannst, 
wie man hier Bilder direkt anhängt?

oszi40 schrieb:
>> Alle Kondensatoren sind ok.
> ESR geprüft?

Wie kann das bloß sein, dass ich seit ewigen Jahren ohne 
ESR-Kaspermessgerät zurecht komme?

Wenn ein Elko defekt scheint, wird der ersetzt, funktioniert es dennoch 
nicht, liegt ein anderer Fehler vor.

Ach ja, einen AVR-Transistortester habe ich auch nicht, wie um Himmels 
Willen kommen meine Schaltungen trotzdem zur Funktion?

von oszi40 (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wenn ein Elko defekt scheint, wird der ersetzt, funktioniert es dennoch
> nicht, liegt ein anderer Fehler vor.

Nicht jeder vertrocknete Elko wird automatisch dick. Das weiß auch 
Manfred.

von Mani W. (e-doc)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Der G. schrieb:
>> Könnte der Kondensator dafür verantwortlich sein?
> Sicher. Kurzschluss. Alles hin.

Rudi, bitte versuch es mit Denken und ordentlich Lesen!

Ein 1000µ Elko, der nach Aufblähung nur mehr 67µ hat, der kann keinen
Schlurzkuss verursachen...

von Mark S. (voltwide)


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Es genügt nicht, irgendeinen 1000uf/elko aus der Kiste zu nehmen, der 
muß auch der Wechselstrombelastung standhalten. Und damit sind wir beim 
ESR. Und der Notwendigkeit eines ESR-Tester. Tut mir ja nun echt leid 
für Dich, Manfred, ist aber so. Irgendwelche Elkos, die seit Jahrzehnten 
in den Bastelkisten rumgedümpelt haben, sind hier eher ungeeignet.

von michael_ (Gast)


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Für einen ersten Test bei geringer Belastung reicht ein 0815 Kondensator 
aus.
Und woher willst du wissen, was der für ein ESR haben soll/muß?

von Ralf X. (ralf0815)


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Der G. schrieb:
> Habe es aufgeschraubt und scheinbar hat der 1000uf 10V Elko mit dem
> Kühlblech der Diode gekuschelt

Wie kommst Du darauf?
Glaubst Du, der Kondensator war zwischendurch mal über 50% grösser und 
hat sich dann wieder zusammengezogen?
Heute gehört der Ansmann 4 traveler an sich in die 5,-€ Kategorie, 
aber wenn Du ewig nicht anders zu füllenden Freizeit hast und glaubst, 
bei Deiner Tätigkeit etwas lernen zu können, ist das an sich ok.
Aber irgendwie habe ich bei Dir das Gefühl, dass das nichts wird. :-)

von Mark S. (voltwide)


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Weil er auf der Sekundärseite sitzt - das sagt schon die 
Spannungsangabe. Und weil alle Netzteile dieser Klasse Sperrwandler sind 
und von daher max Stromripple in den Pufferkondensator liefern. Und weil 
allein aus der Tatsache dass hier 1000uF eingesetzt wurden, man auf 
einen AC-Stromripple von 2-3A eff bei Volllast schließen kann. Das alles 
sagt mir meine Glaskugel!

von batman (Gast)


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Ohne Glaskugel sehe ich aufgeblähte und tote Elkos auch bei 
Flußwandlern, also mit kleinem Ripplestrom. Meist ist dann eine 
Hitzequelle in der Nähe.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Möglich dass ich keinen passenden Elko hatte, habe aber auch so einen 
SMD Elko 
https://duckduckgo.com/?q=smd+elko&atb=v314-6&iax=images&ia=images 
ausprobiert und soweit ich weiß haben die alle einen niedrigen ESR.

Auch habe ich eine Diode umgelötet und ich glaube die war maximal nur am 
Zinn angehaftet. Hab ich abzupfen können als ich sie entlötet habe.

Hab jetzt das ganze Ding umfunktioniert, in einen Trickle Charger. Jetzt 
werde ich es damit probieren, weil in meinen normalen Ladegeräten, z.B. 
vom Aldi, wird der Ladeschluss ab und zu verpennt und dann wird der Akku 
sehr warm. Hab dazu ein 7V Netzteil genommen und an die Schächte nen 
180R und ne BAV21 Diode geheftet, jetzt lädt das Gerät den Akku mit 
25mA. Dh. in 2-5 Tagen ist der Akku voll und kann noch ne Zeit oder 
sogar unbegrenzt im Gerät verbleiben.
https://www.youtube.com/watch?v=wVnAH17f4jg
https://en.wikipedia.org/wiki/Nickel%E2%80%93metal_hydride_battery#Trickle_charging

Dann habe ich NiMh Akkus mit Wasser befüllt. Erst mal Kurzschlussstrom 
getestet, lag bei 1,8A. Dann ne sehr dünne Nadel + Spritze genommen, die 
Nadel vorne mit nem Schraubenzieher flachgestrichen und mit ner Feile 
abgerundet. Dann am +Pol der Batterie ein Loch an der Seite etwas mit 
dem Schraubenzieher größer gemacht und mit ner Büroklammer den 
Gummistopfen etwas reingedrückt, dann hört man etwas Gas entweichen. 
Dann die Nadel seitlich mit Vaseline am Gummistopfen vorbeigeführt und 
1-2ml Wasser eingefüllt, es blubbert ne Zeit lang. Dann die Nadel 
gezogen und den Gummistopfen nochmal von der andren Seite etwas 
"massiert" so dass er wieder richtig dichtet. 5,8A konnte ich dann 
messen :-D Und in meinem Schnelladegerät hat er bis zu Ende geladen ohne 
zu sabbern. Es wurde sozusagen das ausgetrocknete Elektrolyt ersetzt, 
somit ist der Akku theoretisch unendlich haltbar.

: Bearbeitet durch User
von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Hab am batt- noch nen zuschaltbaren 1kR dran, damit man ne niedrige 
Erhaltungsladung hat. Ergibt 1-4mA, je nachdem wie viele Zellen 
eingelegt sind.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Rudi, bitte versuch es mit Denken und ordentlich Lesen!

Das ist ein Beitrag von  Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)
falls du das übersehen hast . Ein lustiger Tastenakrobat . ..
> Dann habe ich NiMh Akkus mit Wasser befüllt.
Und ein Kondensator kann auch durchschlagen. Selbst mit 67µF statt 1000.


Manfred schrieb:
> wie um Himmels Willen kommen meine Schaltungen trotzdem zur Funktion?

Das liegt an der Kunst des Reparierens
Man sucht sich also einen defekten Bauteil ,dann den Nächsten.

von Volker S. (volkertpp)


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Hatte einen ähnlichen Fehler. Mit 4 Akkus blinkten die grünen LED's erst 
ca. 5mal im üblichen Ladetakt und dann fingen sie an wie wild zu 
flackern. Allerdings nicht, wenn ich das Gerät ohne Gehäuse betrieb.
Hatte erst gedacht, dass einer der Halbleiter angeschlagen ist und nach 
Erwärmen nicht mehr funktioniert.
Irgendwann habe ich mir die Elkos genauer angeschaut. Hätte ich mal 
lieber als erstes tun sollen. Jetzt habe ich einige der Halbleiter 
umsonst gekauft...

Der oben besagte Elko hatte eine leichte Wölbung, wie auf dem Foto zu 
sehen. Ausgelötet und getestet. War defekt. Habe einen mit ähnlichen 
Daten genommen, also 1000uF, 10V, 105°C., Low ESR: Panasonic 
EEU-FC1A102L Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 3.5mm Ø, 
1000µF,10V, 20%, 8mm, Art.-Nr.: W430991 bei voelkner.
Der kam zwar mit 12 mm Höhe an, passt aber zum Glück immer noch gut 
hinein.

@Der G.: Es kann sein, dass die Schaltung nicht richtig funktioniert, 
wenn der ESR zu hoch ist, wie bei Deinem "normalen" Elko. Da ich 5 Stück 
davon kaufen musste, könnte ich Dir einen umsonst zusenden.
Ach ja, sollte noch erwähnen, dass ich zum Glück viele Fotos während des 
Auseinandernehmens gemacht habe. Der Zusammenbau ist wegen der vielen 
Isolationspappen u.ä. relativ kompliziert.
Gruß
VolkerTpp

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