Forum: HF, Funk und Felder Anfängerfrage Impedanzwandler an Monopol


von gaestchen-HF (Gast)


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Hallo,

ich stolpere gerade über einige Schaltungen die mir bisher noch cnihts 
sagen, aber die einige von Euch sicherlich mit Einfachheit beantworten 
können :)

Ich habe eine Schaltung um einesetis eine Magnetfeldantenne auszulesen 
mit dem AD8307 (log amplifier) und dieselbe Schaltung wird ebenfalls 
verwendet um E-Felder zu messen.

Jetzt ist mir beim Schaltplan aufgefallen, dass die H-Feld Antennen fast 
direkt (app note Beschaltung) auf den IC gehen, aber bei der E-Feld 
Variante ist ein Impedanzwandler zwischen Antenne und IC geschaltet.

Jetzt habe ich natürlich einiges dazu im Internet gefunden, aber so ganz 
klar ist mir das noch nicht, wenn ich mit einem Messempfänger direkt an 
eine Antenne gehe habe ich doch dazwischen auch keinen Impedanzwandler, 
richtig?

Liegt dass dan daran, dass der Messempfänger normalerweise eine sehr 
große Empfindlichkeit hat und der IC entsprechend nicht, daher muss eine 
Art Signalanpassung vorher stattfinden um überhaupt etwas messen zu 
können?

Was würde passieren wenn ich den Monopol direkt an den IC genauso wie 
die H-Feld Messung anstecken würde, käme dann einfach viel weniger 
bishin zu Rauschen heraus?


Vielen Dank für Eure Zeit und viele Grüße.

von BC107 (Gast)


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Das kommt auf den Antennenfaktor an, der widerum von der eff. Höhe des 
Monopols und der Lastimpedanz abhängig ist.

Der Antennenfaktor ist ein Wandlungsmaß zwischen der an der Antenne 
anstehenden Feldstärke und der Eingangsspannung an der Eingangsimpedanz 
der Last. Er wird durch das Verhältnis von der Feldstärke an der Antenne 
zu der daraus erzeugten Spannung am Antennenausgang belasteten bestimmt. 
Der Antennefaktor eines gegen die Wellenlänge kurzen Monopols an einer 
Eingangsimpedanz von wenigen Ohm ist nicht gerade vielversprechend.

von gaestchen-HF (Gast)


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Vielen Dank für die Antwort.

Ja die Antennenhöhe ist sehrklein ca 15cm und gemessen wird ca 100kHz - 
500 MHz. das sind ja dann kürzesten ca 0,6m Wellenlänger, wobei Lambda/4 
dann schon wieder in die Region kommt.

Jetzt ist es doch so dass bei Aussendung versucht wird Lambda/4 zu haben 
und dann ein Strommaximum zu erzeigen am Einpsiesepunkt des Antenne, 
also dort möglichst niedohmig zu sein.

Dann entsteht ja diese typische Abstrahlcharakteristik denke ich, 
Strombauch im Einpseisepunkt und Spannungsmaximum an den Enden der 
Antenne.

Wenn ich jetzt aber versuche mit der Antenne zu messen, verhält es sich 
dann andersherum? oder wieso versuche ich dann am Einspeisepunkt 
möglichst hochohmig zu sein?

Weiterhin Danke für eure Hilfe.

von Bernhard S. (gmb)


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gaestchen-HF schrieb:
> wieso versuche ich dann am Einspeisepunkt
> möglichst hochohmig zu sein?

Weil die E-Feld Antenne hochohmig am breitbandigsten ist, die 
Magnetfeldantenne niederohmig am breitbandigsten ist.

Über weite Frequenzbereich bekommst du einen nahezu konstantes 
Verhältnis zwischen Feldstärke und gemessener Spannung.

von gaestchen-HF (Gast)


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Liegt das daran, dass Spannung eben konstant bei hohen elektrischen 
Lasten sind, und Strom ist ja niederohmisch konstant.
Kann man das so sagen?

Also H-Feld wäre eine Stromquelle und entsprechend ist das E-Feld eine 
Spannungsquelle.

von Bernhard S. (gmb)


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Im Ersatzschaltbild hast du in beiden Fällen eine Spannungsquelle, 
allerdings bei der Loop eine Spannung die proportional zur Frequenz ist, 
weil das Induktionsgesetz das so vorgibt. Zusammen mit dem ebenfalls mit 
der Frequenz proportional steigenden Blindwiderstand der Induktivität 
ergibt sich ein über die Frequenz konstanter Stromfluss bzw. eine 
konstante Spannung, die über einen sehr niederohmigen Widerstand abfällt 
den du an die Loop anschließt.

von gaestchen-HF (Gast)


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Sozusagen beim Loop kompensieren sich Frequenzabhängigkeit des Loops 
durch das Induktionsgesetz mit dem Induktivität.
Bildlich vlt für mich ein +20dB slope addiert sich zu einem -20 dB slope 
und dadurch gibt es eine horizontale Linie ==> keine 
Frequernzabhängigkeit mehr, ok.

In einem pdf der uniwhip monopolantenne ist auch ein Satz dazu:

Durch die sehr hohe Eingangsimpedanz wird es möglich eine Spannung aus 
dem elektr. Feld abzunehmen. Die Empfangsspannung ist proportional zur 
Stäke des e Feldes und nicht frequenzabhängig.

Ich kann das hier nur wiedergeben zur Diksussion, erklären könnte ich 
das jetzt nicht :)

von eric (Gast)


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Die Darstellung der Wirkung des Magnetfeldes auf eine Schleife, wie in 
der technischen Literatur üblich, ist schon eine abgeleitete Form des 
Induktionsgesetzes.
Für die elementare Form siehst du besser in ein gutes physikalisches 
Lehrbuch der Elektrodynamik z.B. von Richard Feynman.
Dort wird gezeigt, dass ein veränderliches Magnetfeld in einem kleinen
Stückchen Draht eine Spannung erzeugt, völlig analog zur Wirkung
des elektrischen Feldes. Eine Antenne ist eine Aneinanderreihung von
Drahtstücken. Deshalb lässt sich jede Antenne genauso magnetisch
wie elektrisch berechnen. Das Ergebnis ist in beiden Fällen exakt das 
gleiche.
Die Unterschiede in den Ergebnissen verschiedener Antennen sind nicht 
eine
Funktion des Feldes, sondern der Bauformen und Eigenschaften der 
Antennen.
Monopol mit Loop zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen.

Die beliebte Amateur-Antennenbibel Rothammel hat sich in der letzten
13.Auflage S.421 zu der Formulierung durchgerungen:
Antennen wandeln nicht nur einzelne Feldkomponenten,
sondern das ganze elektromagnetische Feld.
Das hat schon der Erfinder der "Rahmenantenne", Ferdinand Braun
im Jahre 1914 (vergeblich) versucht, seinen Kollegen beizubringen.

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