Ich habe einen unbekannten Schrittmotor. Angegeben ist nur das „Phase current“ mit 450mA. Es ist ein bipolarer Schrittmotor mit ca. 36 Ohm an den Wicklungen. Mache ich viel falsch wenn ich so einen Chinatreiber mit A4988 nehme und den mit 12V betreibe?
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Der geht mit den maximal 330mA dabei nicht kaputt und wird sich auch drehen. Aber im Prinzip machst du tatsächlich alles falsch, denn Schrittmotore werden stromgeregelt angesteuert und das Allegro-IC A498i ist genau so ein Stromregler. Dass der aber als Stromregler arbeiten kann, dafür muss die Versorgungsspannung deutlich höher sein als die Spannung, die sich mit der Formel "Spulenwiderstand X Spulenstrom" ergibt. Lies dir dazu einfach die Dokumentation und die Appnotes zum A4988 durch: https://www.allegromicro.com/en/products/motor-drivers/brush-dc-motor-drivers/a4988
Heinz schrieb: > Mache ich viel falsch wenn ich so einen Chinatreiber mit A4988 nehme und > den mit 12V betreibe? Auch der A4988 macht eine STROMregelung. Man stellt 450mA x 1.414 = 0.636mA ein und gut is. ABER: 12V reichen nicht, 636mA in 36 Ohm verlangt mindestens nach 23V, der A4988 sollte mit 24 oder besser 32V versorgt werden damit er den Strom überhaupt liefern kann. Die Reduzierung von 32 auf 23 passiert dabei von selbst. Und ein grösserer Elko (z.B. 4700uF/35V) direkt zwischen +32V und GND des Boards.
Heinz schrieb: > Mache ich viel falsch wenn ich so einen Chinatreiber mit A4988 nehme und > den mit 12V betreibe? Nein. Auf eine Stromregelung kannst man bei solchen Motoren getrost verzichten, da sie eh nicht schnell drehen können. Mit einem µC könnte man auch einen L293-Treiber zur Ansteuerung verwenden und die Versorgungsspannung ggf. auch auf 5 V reduzieren, wenn kein nennenswertes Drehmoment benötigt wird. Es hängt alles von Deinen Anforderungen ab. Lothar M. schrieb: > Aber im Prinzip machst du tatsächlich alles falsch, Nee, überhaupt nicht.
Mit dem Motor wirst du nicht glücklich. Der stammt vermutlich noch aus einer Anwendung, wo er mit Konstantspannung betrieben wurde. Heute setzt man auf Konstantstromregler. Dafür muss der Motor eine niedrige Nennspannung und einen hohen Nennstrom haben. Das gibt bei gleichem Haltemoment deutlich mehr Drehmoment bei höheren Drehzahlen. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Thorsten O. schrieb: > Mit dem Motor wirst du nicht glücklich. Wer weiß? Zum Antrieb eines Sekundenzeigers einer Uhr oder zum Öffnen einer Fütterungsklappe für Fische, Hühner, Mehlwürmer, ... ist er ausreichend.
Thorsten O. schrieb: > Dafür muss der Motor eine niedrige > Nennspannung und einen hohen Nennstrom haben. Das gibt bei gleichem > Haltemoment deutlich mehr Drehmoment bei höheren Drehzahlen. Vor allem kann man damit viel höhere Drehzahlen erreichen, denn dafür muss der Strom in der Wicklung entsprechend schnell ansteigen - dafür wird eine höhere Spannung benötigt. Ist der Nennstrom erreicht, schaltet der Stromregler ab und "choppt" dann. Ohne Überspannung sind die Drehzahlen aus dem Datenblatt meistens nicht annähernd erreichbar, besonders bei Schrittmotoren mit höherer Leistung. Georg
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