Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stufendrehschalter durch MQTT ersetzen


von Philipp J. (power_pille)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne einen Stufendrehschalter durch einen ESP8266 o.ä. 
ersetzen um ihn via MQTT über das Netzwerk schalten zu können. Den 
Schalter inkl. der dazugehörigen Platine habe ich mal ausgebaut, in der 
Hoffnung irgendwas über die Teile herauszufinden um dann googeln zu 
können was ich tun müsste. Leider ist das vermutlich interessanteste 
Teil darauf nicht beschriftet und ich scheitere schon am ersten Schritt. 
Ich weiß gar nicht nach was ich suchen muss.

Der Schalter mit Platine kommt aus einer Kochplatte.

Ich fasse mal zusammen was ich auf der Vorderseite erkenne (siehe 
Anhang):
- Links oben Anschluss
1
CON1
 geht, wenn angeschlossen zur "Hauptplatine"
- darunter C1 mit Aufschrift 104
- Rechts oben Anschluss
1
CN1B
 geht, wenn angeschlossen zu einer anderen Platine mit einer 7 Segment 
Anzeige, u.a. die Schaltstellung (1-11) Anzeigt.
- darunter Widerstand R1: ich denke 240 Ohm (Rot, Gelb, Braun, Gold)
- Mitte: Stufendrehschalter. 0-11
- Links: ???
- Seriennummer:
1
YLS-SZ-D05A
 Dazu hab ich keine Suchergebnisse gefunden, die mir was sagen.

Weiß vielleicht jemand direkt wie man das nennt? Oder hat mir Tipps, wie 
ich den Stufendrehschalter ersetzen (oder ergänzen) kann?

Danke für eure Hinweise und viele Grüße,

Philipp

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich halte es für keine kluge Idee, den Elektroherd zu vernetzen.

von H. H. (Gast)


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Ist der Schalter denn vom Netz getrennt? Wie sieht die Stromversorgung 
der Platte denn aus?


Vermutlich wird es am besten sein, den Masseanschluss des Schalter 
abzutrennen, und das Schieberegister (der in DIP-20) mit drei 
Vierfachoptokopplern zu füttern.

Oder du analysierst das Protokoll des SR, dann kann der ESP das direkt 
anstelle der Platine erledigen.

von Peter D. (peda)


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Das ist ein MC, z.B. PIC16F1507. Der liest nur den Schalter aus und gibt 
es seriell an das Display und die Hauptplatine.
Sind ja nur 2 Pins, da kann man leicht mitlauschen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kunststoff- oder Metallachse? Bei Kunststoffachse ist Vorsicht geboten, 
das kann heissen, das die gesamte Schaltung galvanisch mit dem Netz 
verbunden ist.
Ansonsten sagt einem C1 und die +5V Beschriftung ja schon mal die 
Versorgungsschienen.

: Bearbeitet durch User
von Philipp J. (power_pille)


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Danke für eure Antworten!

@stefanus, Würde ich normalerweise auch nicht machen. Die Platte ist 
eine Mobile Platte, die immer nur unter Aufsicht genutzt wird. Es geht 
in dem Fall darum, dass die Temperatur in einem Topf automatisch 
gesteuert werden kann. Wird die Platte nicht aktiv genutzt ist sie auch 
nicht angeschlossen.

Mein erster Versuch war die Platte von Hand anzuschalten und dann via 
WLAN-Steckdose einfach auszuschalten wenn die Temperatur passt und 
wieder einzuschalten wenn die Temperatur fällt. Allerdings klappt das 
nicht, weil die Platte, nach dem der Strom weg war, immer erst mal auf 0 
gedreht werden muss. Daher jetzt die Idee direkt die Stufe einzustellen. 
Wäre auch irgendwie eleganter und besser dosierbar.

@hhinz, Bin nicht sicher ob ich dich richtig vertanden habe. Die Platte 
wird mit Schuko-Stecker mit Strom versorgt. Was die Platine intern so 
treibt weiß ich nicht. Auf der Platine mit dem Schalter steht bei einem 
connector 5V also würde ich da interpretieren, dass dort auch nur 5V 
genutzt werden.

Zu deinem Vorschlag mit den Optokopplern: Hast du vielleicht nen Link 
oder ähnliches wo ich nachschauen könnte wie man sowas macht?

Protokoll analysieren und den ESP direkt nutzen hört sich nach ner 
eleganten Lösung an, allerdings fehlt mir dafür die Fachkenntnis.

@peda, "Mitlauschen" hört sich auch so an wie das "Protokoll 
analysieren" von hhinz. Wobei "mitlauschen" sich vielleicht auch für 
mich machbar anhört. Wie würde das denn gehen? Hättest du mir da 
vielleicht einen Link zum nachlesen? Braucht man spezielle Geräte? Bin 
nicht so gut ausgerüstet. Multimeter, FTDI232 programmer, PC und ein ESP 
hab ich ... sonst wirds auch schon dünn :)

@matzetronics, ist eine Kunststoffachse. Danke für den Hinweis. Ich 
werde das Teil auch nur in ausgebautem Zustand untersuchen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Philipp J. schrieb:
> allerdings fehlt mir dafür die Fachkenntnis.

Dann wirds aber auch mit anderen Lösungen schwierig. Man könnte den 
Schalter schon mit einem 1-aus-12 Analogschalter (CD4067) simulieren, 
aber trotzdem muss man den dann mit einem 4-Bit Code ansteuern, um eine 
Stufe auszuwählen. Dein ESP müsste also mindestens 4 GPIO steuern 
können. Für Fernsteuerung müsstest du ausserdem den vorhandenen 
Stufenschalter lahmlegen, damit er nicht mit dem Analogschalter 
kollidiert.
Wenn du nur zwischen einer Stufe und 0 schalten möchtest, ist das 
einfacher mit einem CD4053 zu lösen, der drei Analogumschalter bietet.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Philipp J. schrieb:
> Auf der Platine mit dem Schalter steht bei einem
> connector 5V also würde ich da interpretieren, dass dort auch nur 5V
> genutzt werden.

Nun und diese können aber direkt mit der Phase verbunden sein, was für 
Laien wie Dich gefährlich werden kann.
Auf der Hauptplatine muß sowas wie ein Netztrafo oder 
Schaltnetzteilmodul drauf sein.

von Jens R. (tmaniac)


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Du möchtest also die Temperatur im Topf oder auf der Platte regeln.
Dazu braucht es den Drehschalter nicht mehr.

Eine Kochplatte heizt immer mit voller Leistung bis sie einen 
Schwellenwert erreicht hat, dann schaltet sie ab bis sie wieder ein 
Stück weit abgekühlt ist. Dann heizt sie wieder....... und so weiter.

Der Schwellenwert wird über den Drehschalter ausgewählt. Nur scheint es 
wohl unter den 10 möglichen Werten keinen passenden für deine 
Zieltemperatur zu geben.


Du musst demnach nur heraus finden wie du die Platte eingeschaltet wird.
Wird die Hysterese im Drehschalter realisiert?
Wie sieht die zweite Platine zumindest ungefähr aus? Hat die irgend eine 
minimal Logik?


Mach es so wie du ursprünglich geplant hast. Besorge dir eine ganz 
billige Herdplatte die nur einen Schalter hat und regel dann mit der 
WLAN Dose (sofern die den Strom zuverlässig schalten kann)

von Oliver S. (phetty)


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Statt der Herdplatte könnte man es auch mit einem Sous-Vide-Stab oder 
einem Tauchsieder versuchen.

von H. H. (Gast)


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Philipp J. schrieb:
> @peda, "Mitlauschen" hört sich auch so an wie das "Protokoll
> analysieren" von hhinz. Wobei "mitlauschen" sich vielleicht auch für
> mich machbar anhört. Wie würde das denn gehen?

Mit einem Logikanalysator. Einfache gibts für USB für kleines Geld:

https://www.ebay.de/itm/255283244102


Aber ohne Netztrennung der Kochplatte wird das nichts!

Liefere Fotos vom Innenleben, dann kann man evtl was dazu sagen.

von Dirk B. (dirkb2)


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Jens R. schrieb:
> Der Schwellenwert wird über den Drehschalter ausgewählt. Nur scheint es
> wohl unter den 10 möglichen Werten keinen passenden für deine
> Zieltemperatur zu geben.

Wenn du die Regelung selber machen willst, reicht es ja aus zwischen 0 
und 11 hin und her zu schalten.

Dazu kannst du auch ein Relais nehmen.

Die Platine kann aber, bei nicht eindeutigen Signalen (z.B. zwei 
Stellungen gleichzeitig), mit Störung reagieren.

von Philipp J. (power_pille)


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Jens R. schrieb:
> Der Schwellenwert wird über den Drehschalter ausgewählt. Nur scheint es
> wohl unter den 10 möglichen Werten keinen passenden für deine
> Zieltemperatur zu geben.
Ganz so einfach ist es nicht. Die Temperatur soll zwar gehalten werden 
können, allerdings ändert sich diese auch über die Zeit.

> Du musst demnach nur heraus finden wie du die Platte eingeschaltet wird.
> Wird die Hysterese im Drehschalter realisiert?
> Wie sieht die zweite Platine zumindest ungefähr aus? Hat die irgend eine
> minimal Logik?
Ich habe durch die Seriennummer auf der Platine folgende Hauptplatine 
gefunden:
https://www.gastroteileshop.de/hauptplatine-fuer-induktionsgeraet-breite-160mm-schraubanschluss_1008096_37826
Das Bild ist zwar ziemlich unscharf, aber man erkennt trotzdem mehr als 
im eingebauten Zustand bei mir.

> Mach es so wie du ursprünglich geplant hast. Besorge dir eine ganz
> billige Herdplatte die nur einen Schalter hat und regel dann mit der
> WLAN Dose (sofern die den Strom zuverlässig schalten kann)
Das war schon der Hintergedanke bei der Platte. Extra mit Drehschalter, 
weil ich in meinem Leichtsinn gedacht habe die könnte ich mit WLAN 
Steckdose einfach schalten. Ist eine Induktionsplatte mit ausreichend 
Leistung für nen großen Topf.

Oliver S. schrieb:
> Statt der Herdplatte könnte man es auch mit einem Sous-Vide-Stab
> oder
> einem Tauchsieder versuchen.
Das ist leider nicht ohne größeren Aufwand möglich. Der Topf um den es 
geht ist bereits ziemlich voll mit Rührwerk, Tauchhülse für den Sensor 
und Ablaufhahn. Ein Tauchsieder kann also nicht einfach nur 
"reingehalten" werden sondern müsste irgendwie fest verbaut sein --> 
Würde aber dann das säubern verkomplizieren.

H. H. schrieb:
> Liefere Fotos vom Innenleben, dann kann man evtl was dazu sagen.
Siehe oben genannten Link

Dirk B. schrieb:
> Wenn du die Regelung selber machen willst, reicht es ja aus zwischen 0
> und 11 hin und her zu schalten.
>
> Dazu kannst du auch ein Relais nehmen.
Je einfacher, desto besser. Hast du da eine Empfehlung?

Danke für eure Antworten!

von temp (Gast)


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Jens R. schrieb:
> Eine Kochplatte heizt immer mit voller Leistung bis sie einen
> Schwellenwert erreicht hat, dann schaltet sie ab bis sie wieder ein
> Stück weit abgekühlt ist. Dann heizt sie wieder....... und so weiter.
>
> Der Schwellenwert wird über den Drehschalter ausgewählt. Nur scheint es
> wohl unter den 10 möglichen Werten keinen passenden für deine
> Zieltemperatur zu geben.

So weit die Theorie. In der Praxis ist das aber meistens eine 
Schwingungspacketsteuerung ohne Temperatursensor.

Trotzdem muss ja irgendwas die Platte schalten. Entweder ein Relais oder 
ein Triac. Bei beiden hat man genügend Möglichkeiten so einzugreifen, 
dass man nicht die gesamte Leistung schalten muss. Dazu sind aber noch 
ein paar mehr Infos nötig.

von temp (Gast)


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Philipp J. schrieb:
> Ich habe durch die Seriennummer auf der Platine folgende Hauptplatine
> gefunden:

Schön dass wir wieder alles häppchenweise kriegen. Ganz oben war von 
einer Kochplatte die Rede, jetzt sind wir schon bei Induktionsplatte. 2 
verschiedene Welten also. Danke dafür, die Leute erst mal in eine völlig 
falsche Richtung laufen zu lassen...

von Philipp J. (power_pille)


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temp schrieb:
> Philipp J. schrieb:
>> Ich habe durch die Seriennummer auf der Platine folgende Hauptplatine
>> gefunden:
>
> Schön dass wir wieder alles häppchenweise kriegen. Ganz oben war von
> einer Kochplatte die Rede, jetzt sind wir schon bei Induktionsplatte. 2
> verschiedene Welten also. Danke dafür, die Leute erst mal in eine völlig
> falsche Richtung laufen zu lassen...

Sorry, wusste nicht, dass das einen Unterschied macht welche Art von 
Platte mit dem Schalter ein- oder ausgeschaltet werden soll ...

von H. H. (Gast)


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Philipp J. schrieb:
> 
https://www.gastroteileshop.de/hauptplatine-fuer-induktionsgeraet-breite-160mm-schraubanschluss_1008096_37826

Also keine Netztrennung. Dann wird das mit dem Protokoll abhören nicht 
so einfach.

Und wenn du keine Erfahrung mit nicht vom Netz getrennten Schaltungen 
hast, dann lass da besser die Finger weg.

von Stefan F. (Gast)


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Jens R. schrieb:
> Eine Kochplatte heizt immer mit voller Leistung bis sie einen
> Schwellenwert erreicht hat

Die einfachen Elektroherde (siehe Foto) haben eine in Stufen schaltbare 
Heizleistung.

Ich stimme dir allerdings zu, dass er diese Stufen-Schaltung nicht mehr 
benötigt, wenn er eine einfache Zweipunkt-Regelung verwendet. Das ist ja 
bei geregelten Kochfeldern nicht unüblich.

Er hat dann allerdings immer noch das Problem, dass sein Herd nach 
Netzausfall deaktiviert bleibt, bis man den Drehknopf auf "0" stellt und 
dann wieder einschaltet.

Wenn er aber nur 2 Schaltstufen (an/aus) benötigt, kann er den 
Drehschalter ja leicht durch 2 simple Relais ersetzen. Oder zwei 
PhotoMOS.

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