Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fehlerhaftes Messignal


von Matthias P. (m4tthi)


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Guten Morgen,

ich habe im letzten Jahr einen Messaufbau zur Erhebung von verschiedenen 
Daten entwickelt. Darunter auch die einer 6-Achs Kraftmessdose.

Das umwandeln der Messignale und das Abspeichern der Daten erfolgt mit 
der Hilfe eines Raspberry Pi. Um die Signale der verschiedenen Sensoren 
einlesen zu können habe ich zwei dieser Shields verwendet. Diese 
kommunizieren über die UART bzw. das zweite über die TTL-Schnittstelle 
(UART zu TTL Kabel):
https://www.me-systeme.de/shop/de/elektronik/gsv-6/gsv-6pi-shield

Jetzt habe ich versucht mein System auf zwei verschiedene Arten zu 
Testen.
Der erste Versuch, bei dem es auch zu keinen auffälligen Ergebnissen 
gekommen ist war mit Hilfe eine Zylinders mittig auf die Kraftmessdose 
zu drücken und so ein stetig ansteigendes Signal zu erhalten.
Dieser mehr oder weniger statische Test gibt auch ein sinnvolles 
Ergebnis aus und die angezeigte Kraft auf der Kraftmessdose ist richtig.

Der zweite Test ist ein dynamisches Verfahren. Dabei wird eine Kraft von 
1,2kN mit einer variablen Frequenz belastet und dann wieder losgelassen. 
Im Beispiel Bild mit 1 Hz. Bei dieser Belastung fällt aber am Messignal 
auf, dass das Signal in einem periodischen Takt übersteuert, dann wieder 
auf die richtigen Werte geht und dann wieder zu übersteuern beginnt. Das 
wiederholt sich dann in einem bestimmten Intervall.

Jetzt wollte ich wissen, ob jemand weiß, warum mein Messignal bei dem 
periodischen Test sich so anders verhält und wodurch diese extremen 
Ausschläge entstehen könnten.

Was ich mir gedacht habe sind einfach irgendwelche schlechten Lötstellen 
oder einfach irgend ein Problem bei dem Shield, dass die Messwerte 
umrechnet, was anderes wäre ist mir leider nicht eingefallen.

Anmerkung: Ein Bild der Messfile des dynamischen Tests befindet sich im 
Anhang. Sollten noch irgendwelche Fragen entstanden sein, versuche ich 
diese bestmöglich zu beantworten.

Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.

Gruß
Matthias

von Egberto (Gast)


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Eventuell ist die Kraftemßdose einfch nicht so schnell - Datenblatt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias P. schrieb:
> Das umwandeln der Messignale und das Abspeichern der Daten erfolgt mit
> der Hilfe eines Raspberry Pi.
Ich nehme für erste Untersuchungen und zu Kontrollmessungen so weit es 
immer ein Oszilloskop. Dann habe ich sicher nicht mit 
Abstastungsartefakten (Undersampling&Co) zu tun, oder ich finde es 
schnell heraus, ob es sowas ist...

> Jetzt wollte ich wissen, ob jemand weiß, warum mein Messignal bei dem
> periodischen Test sich so anders verhält und wodurch diese extremen
> Ausschläge entstehen könnten.
Jetzt wäre es interessant, wo und womit dieses Messignal aufgenommen 
wird. Du hast da augenscheinlich ein Interferenzproblem in einem 
schwingungsfähigen Messaufbau.

> Dabei wird eine Kraft von 1,2kN mit einer variablen Frequenz belastet
> und dann wieder losgelassen.
Wie muss man sich vorstellen, dass "eine Kraft" mit einer "Frequenz" 
irgendwie "belastet" wird?

> Anmerkung:
> Ein Bild der Messfile des dynamischen Tests befindet sich im Anhang.
Anmerkung:
Jetzt wäre ein Bild des zugehörigen dynamischen Testaufbaus noch 
interessant. Und Informationen zur absoluten Größe der Kräfte und der 
Frequenzen ud Zeiten...
Dir sollte klar sein, dass wir überhaupt absolut keinerlei Ahnung von 
deiner Aufgabe und deinem Problem haben. Lies deine Beschreibung also 
nochmal durch, wie wenn du dieses Wissen ebenfalls nicht hättest. 
Würdest du deine Frage verstehen? Fehlen Informationen?

Egberto schrieb:
> Eventuell ist die Kraftemßdose einfch nicht so schnell
Dann wären die Kanten abgerundet, nicht "überspitzt".
> Datenblatt?
Typ? Bezeichnung?

: Bearbeitet durch Moderator
von A. S. (Gast)


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Das sind also kurze Überschwinger bei jedem Lastwechsel für etwa 70s 
plus 10s ohne.

Verarbeitungsproblem? --> rohwerte Posten, notfalls UART mitschneiden.

Ist die Zeit bei anderen Frequenzen gleich oder proportional?

Wie machst Du die 120kg Belastung? Evt. Ein Artefakt durch Stoß? Oder 
hohe Ströme, ...

Kommst Du am die analogwerte mit Oszilloskop?

von Matthias P. (m4tthi)


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Lothar M. schrieb:
> Ich nehme für erste Untersuchungen und zu Kontrollmessungen so weit es
> immer ein Oszilloskop. Dann habe ich sicher nicht mit
> Abstastungsartefakten (Undersampling&Co) zu tun, oder ich finde es
> schnell heraus, ob es sowas ist...
Habe leider gerade nicht die Möglichkeit das ganze mit einem Oszilloskop 
zu messen, da die ganzen Messleitungen ziemlich unzugänglich sind und 
ich dazu zunächst irgendetwas auftrennen müsste. Deswegen wollte ich 
zunächst alle anderen Möglichen Fehlerquellen ausschließen.


> Jetzt wäre es interessant, wo und womit dieses Messignal aufgenommen
> wird. Du hast da augenscheinlich ein Interferenzproblem in einem
> schwingungsfähigen Messaufbau.
Das Messignal wird wie beschrieben von dem Shield aufgenommen und dann 
mittels UART an den Raspberry weitergeschickt, wo diese Daten dann auf 
einem USB-Stick gespeichert werden


> Wie muss man sich vorstellen, dass "eine Kraft" mit einer "Frequenz"
> irgendwie "belastet" wird?
Also es wird einfach ein Pneumatikzylinder in einem bestimmten Intervall 
ausgefahren und dann wieder eingefahren.


> Jetzt wäre ein Bild des zugehörigen dynamischen Testaufbaus noch
> interessant. Und Informationen zur absoluten Größe der Kräfte und der
> Frequenzen ud Zeiten...
Davon habe ich leider grade kein Bild zur Hand. Im Grunde ist es ein 
Aufbau mit einem Leitrechner, einer Einachs-Kraftmessdose und einem 
Zylinder. Die Kraft die auf diese Kraftmessdose wirken wird am 
Bildschirm angezeigt.

> Dir sollte klar sein, dass wir überhaupt absolut keinerlei Ahnung von
> deiner Aufgabe und deinem Problem haben. Lies deine Beschreibung also
> nochmal durch, wie wenn du dieses Wissen ebenfalls nicht hättest.
> Würdest du deine Frage verstehen? Fehlen Informationen?
Ja Verzeihung, ich weiß was du meinst. Ist leider nicht sehr einfach, 
wenn man sich schon länger mit einem Aufbau auseinandersetzt.

Hier noch einmal mein Messaufbau erklärt:
Ich habe ein Elektronikbox in der sich die Auswärteelektronik befindet. 
Dazu zählen die beiden Shields, ein Raspberry Pi und ein USV-Shield für 
den Pi. An die beiden Shields werden insgesamt 12 verschiedene Sensoren 
verbunden (6-Achs-Kraftmessdoe und 6 verschiedene 0-10V Sensoren).
Jetzt wollte ich schauen ob die Umrechenfaktoren und das Messignal 
meiner Kraftmessdose richtig sind und habe diese in einen anderen 
Versuchsaufbau mit eingebunden (den mit dem Pneumatikzylinder). Dies 
dient einschließlich dazu zu schauen, ob meine Messung später überhaupt 
richtig ist.
Und dabei bin ich dann eben auf das beschriebene Problem gestoßen.
Ich hoffe, das hat das ganze jetzt ein wenig besser erklärt

>> Datenblatt?
> Typ? Bezeichnung?
https://www.me-systeme.de/shop/de/sensoren/kraftsensoren/k6d/k6d802

von Matthias P. (m4tthi)


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A. S. schrieb:
> Das sind also kurze Überschwinger bei jedem Lastwechsel für etwa 70s
> plus 10s ohne.
Ja genau

> Verarbeitungsproblem? --> rohwerte Posten, notfalls UART mitschneiden.
Habe die Datei im Anhang angefügt. Zu beachten ist aber, dass die Daten 
mit einer Frequenz von 300 Hz abgespeichert werden, weshalb die 
CSV-Datei schon ziemlich rechenintensiv ist.

> Ist die Zeit bei anderen Frequenzen gleich oder proportional?
Diese Zeit ist proportional

> Wie machst Du die 120kg Belastung? Evt. Ein Artefakt durch Stoß? Oder
Dass diese Spitzen auftreten kann ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit 
ausschießen, da bei dem dynamischen Test eine andere Kraftmessdose am 
Zylinder befestigt ist, deren Werte am Bildschirm ausgegeben werden und 
diese werde keine solchen Ausreißer anzeigt.

> Kommst Du am die analogwerte mit Oszilloskop?
Leider schlecht.

Anmerkung: Durch deinen Anstoß mit den Rohwerten habe ich mir diese noch 
einmal angeschaut und bin daraufgekommen, dass diese eventuell sogar 
richtig sind und nur meine Datenverarbeitung irgend ein Problem enthält. 
Wäre hilfreich wenn jemand anderes sich das ganze auch anschauen könnte.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias P. schrieb:
> Habe die Datei im Anhang angefügt
Hat nicht geklappt.

von Matthias P. (m4tthi)


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von Olaf (Gast)


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> Das sind also kurze Überschwinger bei jedem Lastwechsel für etwa 70s
> plus 10s ohne.

Ganz so einfach ist das nicht. Achtet mal drauf das die Ueberschwinger 
am Anfang nur bei der steigenden Flanke auftreten und spaeter nur bei 
der fallenden.

Olaf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Achtet mal drauf das die Ueberschwinger am Anfang nur bei der steigenden
> Flanke auftreten und spaeter nur bei der fallenden.
Noch schlimmer: die treten beim willkürlich gezoomten Signal anfangs 
immer beim Lastwechsel wie ein "Überschwinger" in gleicher Richtung 
wie der Lasteintrag auf.
Aber später geht es nach stabilisierter Kraft erst mal in *die andere 
Richtung*: obwohl die Kraft weggenommen wird, steigt der Messwert erst 
mal an.

Das ist doch irgendeine Interferenz wegen eines schwingungsfähigen 
Messaufbaus. Da klappert irgendwas irgendwo gegen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Simon D. (jamen)


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Matthias P. schrieb:
> Anmerkung: Durch deinen Anstoß mit den Rohwerten habe ich mir diese noch
> einmal angeschaut und bin daraufgekommen, dass diese eventuell sogar
> richtig sind und nur meine Datenverarbeitung irgend ein Problem enthält.
> Wäre hilfreich wenn jemand anderes sich das ganze auch anschauen könnte.

Hallo Matthias,

auf deine Bitte hin habe ich mir auch einmal die Rohdaten angeschaut und 
ich komme zum selben Schluss. Für mich sieht es auch so aus, als wären 
die Rohdaten valide, denn hier sehe ich die ungewollten Spitzen 
definitiv nicht. Soweit ich das sehe, sind die Kanäle 1, 2, 3, 8 und 9 
in Verwendung, stimmt das?

Ich sehe allerdings dynamisches Verhalten bei der Entlastung der 
Kraftmessdose, was Falks Vermutung zum Messaufbau stützt, vielleicht 
schwingt da etwas.

Beim Vergleich mit der zweiten Kraftmessdose solltest du übrigens 
vorsichtig sein, wenn du nicht weißt welche Signalverarbeitung da schon 
vorgenommen wurde. Vielleicht werden da schnelle Änderungen auch durch 
ein Filter geglättet.

LG Simon

von Matthias P. (m4tthi)


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Simon D. schrieb:

> Hallo Matthias,
>
> auf deine Bitte hin habe ich mir auch einmal die Rohdaten angeschaut und
> ich komme zum selben Schluss. Für mich sieht es auch so aus, als wären
> die Rohdaten valide, denn hier sehe ich die ungewollten Spitzen
> definitiv nicht. Soweit ich das sehe, sind die Kanäle 1, 2, 3, 8 und 9
> in Verwendung, stimmt das?
Ja das stimmt, habe vergessen das anzumerken tut mir leid.

> Ich sehe allerdings dynamisches Verhalten bei der Entlastung der
> Kraftmessdose, was Falks Vermutung zum Messaufbau stützt, vielleicht
> schwingt da etwas.
Ja, das ein kleines Schwingen auftreten kann/auftritt habe ist auch zu 
erwarten. Was aber nicht sein kann sind die extremen Spitzen.

> Beim Vergleich mit der zweiten Kraftmessdose solltest du übrigens
> vorsichtig sein, wenn du nicht weißt welche Signalverarbeitung da schon
> vorgenommen wurde. Vielleicht werden da schnelle Änderungen auch durch
> ein Filter geglättet.
Habe mich mit demjenigen, der den anderen Messaufbau entwickelt hat in 
Verbindung gesetzt und der meinte, dass nichts dergleichen einen 
Vergleich der Daten im Weg steht.

Dies stellt mich jetzt vor die Herausforderung herauszufinden, wo genau 
meine Datenverarbeitung einen Fehler hat. Hat jemand eine Idee wie ich 
da am besten Anfange?
Die Datenverarbeitung erfolgt mittels einem selbstgeschriebenem Python 
Programm, dass zur Umrechnung der Kraftmessdose auf die vom Händler 
bereitgestellte Kalibriermatrix zugreift.

von Simon D. (jamen)


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Matthias P. schrieb:

> Dies stellt mich jetzt vor die Herausforderung herauszufinden, wo genau
> meine Datenverarbeitung einen Fehler hat. Hat jemand eine Idee wie ich
> da am besten Anfange?
> Die Datenverarbeitung erfolgt mittels einem selbstgeschriebenem Python
> Programm, dass zur Umrechnung der Kraftmessdose auf die vom Händler
> bereitgestellte Kalibriermatrix zugreift.

Du kannst ja mal deinen Algorithmus hier aufschreiben. Damit meine ich 
nicht den Quelltext, sondern einfach kurz die Formeln und den Ablauf. 
Wenn wir dann auch noch die Justagedaten kriegen, kann ich mal probieren 
das auf die Daten anzuwenden. Wenn dann dasselbe Ergebnis rauskommt, 
liegt es nicht an deiner Umsetzung.

LG Simon

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias P. schrieb:
> wo genau meine Datenverarbeitung einen Fehler hat.
> Hat jemand eine Idee wie ich da am besten Anfange?
Wie ich schon mal ähnlich schrieb:
> Dir sollte klar sein, dass wir überhaupt absolut keinerlei Ahnung von
der Art der Datenverarbeitung haben.
> Lies deine Beschreibung also nochmal durch, wie wenn du dieses Wissen
> ebenfalls nicht hättest.
Welche Informationen fehlen?
Was sehen wir überhaupt im Bild des Startposts? Zu welchem Signal der 
Rohdaten gehört das? Oder sind in diesem Signal mehrere Achsen der 
Rohdaten zusammengerechnet? Kurz: wie wurde das fahlerhafte Signal vom 
ersten Post aus den fehlerfreien Rohdaten gewonnen?

: Bearbeitet durch Moderator
von gk (Gast)


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Schau Dir mal die 6 Rohsignale Fx...Mz einzeln an. Also vor Deiner 
Berechnungsmatrix.

gk

von Matthias P. (m4tthi)


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Simon D. schrieb:
> Du kannst ja mal deinen Algorithmus hier aufschreiben. Damit meine ich
> nicht den Quelltext, sondern einfach kurz die Formeln und den Ablauf.
> Wenn wir dann auch noch die Justagedaten kriegen, kann ich mal probieren
> das auf die Daten anzuwenden. Wenn dann dasselbe Ergebnis rauskommt,
> liegt es nicht an deiner Umsetzung.
Was genau Justagedaten sind weiß ich leider nicht aber die Umrechnung 
der Daten kann ich dir aufschreiben:

Das es sich um eine 6-Achs-Messdose handelt, heißt es, dass eine 
Änderung eines Signals sich auf alle anderen auswirkt. Dies wird über 
die Kalibriermatrix gelöst.
Diese lautet folgendermaßen, wobei Fx-Fz Kanal 1-3 und Mx-Mz Kanal 7-9 
entsprechen:
Fx,-41.4132,2226.5754,-2310.5808,-31.3274,2278.2211,-2265.7324
Fy,-2639.7703,1283.3377,1300.5386,-2619.0969,1324.9465,1279.0875
Fz,-3640.4144,-3658.2834,-3681.844,-3662.4357,-3688.6963,-3711.6912
Mx,-66.7469,-55.0512,-55.6929,-66.5878,120.9615,119.6011
My,-101.5208,-108.5737,109.0717,102.109,-7.9435,5.004
Mz,66.4242,-64.5826,66.277,-65.172,65.5408,-64.6661

Also sieht die Berechnung von z.B. Fx so aus:
Fx * -41.4132 + Fy * 2226.5754...

Anmerkung: Was mir aufgefallen ist und ein möglicher Verursacher für die 
fehlerhaften Daten ist eventuell, dass Fx - Fz auf dem 1 Shield ist und 
Mx - Mz auf dem zweiten und deswegen ein minimaler Versatz zwischen den 
Daten entsteht und durch die Kalibriermatrix dann schlussendlich auch 
das Fehlerhafte Datensignal entsteht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Wie werden die Daten über die UART übertragen?
Gibt es ein Protokoll, was die Datenpakete synchronisiert, eine CRC, um 
die Gültigkeit der Daten zu prüfen und gegebenenfalls ein Retry 
anzufordern?
Bei Fehlern können gerne mal Bytes verändert sein oder verloren gehen. 
Ich hatte auch mal den Fall, daß Bytes vertauscht waren. Ursache war ein 
fehlerhafter FIFO-Puffer im USB-Treiber.
Bei langen Datenpaketen kann es Fehler geben, wenn die Baudrate des 
Senders geringfügig schneller als die des Empfängers ist. Irgendwann 
fehlt dem Empfänger die Zeit und ein Byte geht verloren. Abhilfe schafft 
es dann, 2 Stoppbits zu senden.

von Christian M. (likeme)


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sieht nach krassem Untersampling oder irgendeiner Filterung aus.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias P. schrieb:
> Also sieht die Berechnung von z.B. Fx so aus:
> Fx * -41.4132 + Fy * 2226.5754...
Fx wird aus sich selber berechnet?

Matthias P. schrieb:
> Was mir aufgefallen ist und ein möglicher Verursacher für die
> fehlerhaften Daten ist eventuell, dass Fx - Fz auf dem 1 Shield ist und
> Mx - Mz auf dem zweiten und deswegen ein minimaler Versatz zwischen den
> Daten entsteht und durch die Kalibriermatrix dann schlussendlich auch
> das Fehlerhafte Datensignal entsteht.
Sag ich doch: das ist ein Interferenzproblem, du rechnest eine Matrix 
mit zig Stellen Genauigkeit aus und nutzt dafür Werte, die *nicht 
gleichzeitig* aufgenommen wurden. Und vermutlich wurden sie sogar mit 
zeitlichem Jitter aufgenommen, weil der RPi natürlich nicht isochron und 
wirklich gleichmäßig durchläuft.

Mal ein einfacher Test: setze immer beim Start der Messung einen Portpin 
und setze den beim Auslesen des AD-Werts wieder zurück. Im Idealfall 
müsstest du auf einem Oszilloskop ein immer gleiches Muster in immer 
gleichen Abständen sehen.

Nur dann kann deine Berechnung funktionieren, denn sie verlässt sich 
darauf, dass die Daten zum selben Zeitpunkt gehören. Für so eine 
Berechnung brauchst du ein ADC-System, das die 6 Kanäle zum exakt 
gleichen Zeitpunkt sampeln kann.

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias P. (m4tthi)


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> Wie werden die Daten über die UART übertragen?
> Gibt es ein Protokoll, was die Datenpakete synchronisiert, eine CRC, um
> die Gültigkeit der Daten zu prüfen und gegebenenfalls ein Retry
> anzufordern?
Dazu kann ich leider nicht viel sagen. Ich lese den Messwertframe ein, 
rechne diesen dann um und speichere ihn ab. Mit mehr habe ich mich bei 
dieser Kommunikation nicht auseinander gesetzt.
Eventuell findet sich im Datenblatt eine Antwort auf deine Frage:
https://www.me-systeme.de/produkte/elektronik/gsv-8/anleitungen/GSV-Protokollspezifikation.pdf

von Matthias P. (m4tthi)


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Lothar M. schrieb:
> Matthias P. schrieb:
>> Also sieht die Berechnung von z.B. Fx so aus:
>> Fx * -41.4132 + Fy * 2226.5754...
> Fx wird aus sich selber berechnet?
mit Fx ist in dieser Formel der Rohwert gemeint. Verzeihung für die 
Verwirrung.


> Sag ich doch: das ist ein Interferenzproblem, du rechnest eine Matrix
> mit zig Stellen Genauigkeit aus und nutzt dafür Werte, die *nicht
> gleichzeitig* aufgenommen wurden. Und vermutlich wurden sie sogar mit
> zeitlichem Jitter aufgenommen, weil der RPi natürlich nicht isochron und
> wirklich gleichmäßig durchläuft.
Ja habe gemerkt, dass das ziemlich sicher der Auslöser für meine 
fehlerhaften Messwerte ist.

> Mal ein einfacher Test: setze immer beim Start der Messung ein Bit und
> setze es beim Auslesen des AD-Werts wieder zurück. Im Idealfall müsstest
> du auf einem Oszilloskop ein immer gleiches Rechteck in immer gleichen
> Abständen sehen.
Also du meinst ich soll beim RPi beim Zyklen Start einen Ausgang setzten 
und wenn der Wert abgespeichert wird wieder zurücksetzten und dann den 
schauen, wie sich das ganze zeitlich verhält. Habe ich das richtig 
verstanden?


> Nur dann kann deine Berechnung funktionieren, denn sie verlässt sich
> darauf, dass die Daten zum selben Zeitpunkt gehören. Für so eine
> Berechnung brauchst du ein ADC-System, das die 6 Kanäle zum exakt
> gleichen Zeitpunkt sampeln kann.
Bei meiner Messwertaufnahme dient der RPi ausschließlich zum 
Zurückrechnen des Hexcodes in eine Dezimalzahl und das Abspeichern der 
Werte. Das Einlesen der Werte erfolgt mit Hilfe des GSV6-CPU auf dem 
Shield.
Zu dessen Informationsweise habe ich folgende Information:
Mit dem GSV-6 verhält es sich folgendermaßen. Der µC verwendet 3 ADC. 
Bei 6 Kanälen wird also ein ADC auf 2 Kanäle gemultiplext (1&4, 2&5, 
3&6).
Eine vollständige Wandlung dauert max 30 µs. Zusätzlich ist es nicht so, 
dass der GSV bei einer eingestellten Frequenz von z.B. 300 Hz nur alle 
30ms misst sondern der GSV misst alle 60 µs, also mit einer Taktrate von 
16,667 kHz und führt eine Mittelwertbildung über den eingestellten 
Datenratezeitraum durch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias P. schrieb:
> Mit mehr habe ich mich bei dieser Kommunikation nicht auseinander gesetzt.
Dein Problem ist nicht vorrangig die Kommunikation.

> Eventuell findet sich im Datenblatt eine Antwort auf deine Frage
Nein, da findet sich nichts.
Aber auf 
https://www.me-systeme.de/de/technik-zuerst/elektronik/grundlagen/filter 
findet sich mal zunmindest das wort "simultan". Allerdings beim "GSV-8". 
Das Ding kann dann "8x 48kS/s simultane Abtastung". Und es sieht nicht 
billig aus...

von Simon D. (jamen)


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Ich habe die Daten jetzt mal wie angegeben verarbeitet und konnte 
Matthias' Verhalten exakt reproduzieren. Ich habe Abbildungen vom 
Gesamtsignal und von zwei Detailbetrachtungen an charakteristischen 
Positionen gemacht, da kann man das schön sehen.

Ich bin dann etwas auf Ursachensuche gegangen und ich behaupte, dass 
Lothar den Nagel auf den Kopf getroffen hat: für mich sieht es so aus, 
als würden die Kanäle 1 bis 3 gegenüber den Kanälen 7 bis 9 driften. Man 
sieht sehr schön, wie die Kanäle in der Gruppe untereinander immer genau 
synchron sind, sich aber gegenüber den Kanälen aus der anderen Gruppe 
fortschreitend verschieben.

Zwischendurch scheint es auch mal Aussetzer in der Übertragung gegeben 
haben, da kommen für ein paar Abtastzyklen keine neuen Daten.

LG Simon

von Matthias P. (m4tthi)


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Vielen Dank erstmal für die ganze Mithilfe von allen. Simons analyse 
meiner Daten und dass diese mit meinen Werten übereinstimmt zeigt 
zumindest, dass bei meiner Datenauswertung nicht das Problem liegt.

Als nächstes werde ich mich mit der Datenaufnahme beschäftigen. Dazu 
lege ich alle 6 Kanäle auf ein Shield und schaue wie sich die Messdaten 
dann verhalten. Das wird erstmal ein wenig Zeit brauchen und für mich 
ist die weitere Vorgehensweise klar.

Sollte jemand einen Einfall haben, woran es sonst liegen könnte, dann 
bin ich natürlich immer froh darüber.

Ansonsten ist das Problem fürs erste "gelöst" und ich melde mich sonst 
falls es nicht geholfen haben sollte.

Noch einmal ein großes Dankeschön.

LG
Matthias

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