Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Niedrige Versorgungsspannung mit 220 V;


von fragjanur (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
was ist Eurer Meinung nach die effektivste Schaltung, um aus dem 
normalen 220V-Netz OHNE Transformator eine niedrige stabile 
Gleichspannung (z.B. 5 oder 12 V) für Anwendungen mit niedrigem 
Energieverbrauch wie Mikrocontroller bereit zu stellen ?
Die Schaltung selbst sollte auch möglichst wenig Energie verbrauchen.
Ich habe da mal was mit vier Dioden (Gleichrichtung) und einem 
Kondesator etc. gesehen, finde das aber nicht mehr.
Bitte keine Sicherheitsdiskussionen, das käme ggf. alles in ein nicht 
leitendes Kuststoffgehäuse ud die spannungsführenden Teile wären alle 
unzugänglich.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Kondensatornetzteil

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> was ist Eurer Meinung nach die effektivste Schaltung

Effektiv fuer deinen Geldbeutel oder fuer die Rettung der Erde?

1. Einfachste Loesung, Widerstand, C, Gleichrichter usw...

2. Dasselbe, aber fuer eine hoehere Spannung, sagen wir mal 50V
   und dann einen Backconverter.

3. Ein cooles modernes SpezialIC.


Jede Loesung hat so ihre Vor und Nachteile. Haengt teilweise auch stark 
von den wirklich verbrauchen mA ab. Man muss also schon selber rechnen!

Olaf

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

fragjanur schrieb:
> Die Schaltung selbst sollte auch möglichst wenig Energie verbrauchen.

Bis 20uA: Batteriebetrieb.

Bis 20mA: Kondensatornetzteil

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.3

daruberhinaus: Schaltnetzteil wie HLK PM01.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Backconverter

Macht der dann aus einem Käsekuchen eine Schwarzwälder Torte?

SCNR :-)

von Arno (Gast)


Lesenswert?

Wenn es bei 5V bleibt: Ein Handyladegerät. Ist wahrscheinlich billiger 
als ein separat gekaufter Schuko- oder Eurostecker und mit ein paar 
Milliwatt Eigenverbrauch nur bei sehr niedrigen konstanten Strömen 
weniger effizient als ein Kondensatornetzteil.

MfG, Arno

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Arno schrieb:
> Ein Handyladegerät.

Falls das zu versorgende Gerät dauerhaft in Betrieb sein sollte stellt 
sich  die Frage wie lange lebt das.
Ich würde vermuten daß diese Geräte nicht für viele 10000h Betrieb an 
230V designed sind.
Hat da jemand Erfahrungswerte?

: Bearbeitet durch User
von kenny (Gast)


Lesenswert?

Das kommt sehr stark auf die dauerhafte Belastung des Netzteils an.
Werden nur ein paar mA dauerhaft benötigt, sollte das Netzteil schon 
recht lange funktionieren.

von Rente mit 76 (Gast)


Lesenswert?

Wie lange wird die Zahl 220 noch für die Netzspannung durch das Gelände 
geistern?

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

fragjanur schrieb:
> was ist Eurer Meinung nach die effektivste Schaltung, um aus dem
> normalen 220V-Netz OHNE Transformator eine niedrige stabile
> Gleichspannung (z.B. 5 oder 12 V) für Anwendungen mit niedrigem
> Energieverbrauch wie Mikrocontroller bereit zu stellen ?

Also Dir kommt es rein auf die Energieeffizienz an, korrekt?

Mein Vorschlag wäre Meanwell GST40A12. Das hat einen No-Load Verbrauch 
von weniger als 0,075W und liefert 12V.

Mit den 12V kannst Du jetzt sehr gut z.B. Relais schalten, 
LED-Beleuchtung betreiben oder was Deine Schaltung sonst noch so tun 
soll wenn sie grad nicht schläft.

Der Mikrocontroller läuft natürlich nicht mit 12V, sondern z.B. mit 2,5 
bis 3,3V. Daher noch ein kleiner Schaltregler dahinter der auch auf gute 
Effizienz bei niedriger Last optimiert ist. Mein Vorschlag wäre Silergy 
SY8113B (-> LCSC) oder MPS MP2315.

Ich hab bei einem Mikrocontroller-Verbrauch von 5 mA @ 3.0V mit dieser 
Kombination eine bessere Effizienz erzielt als mit Kondensatornetzteil.

von Mops (Gast)


Lesenswert?

fragjanur schrieb:
> Hallo,
> was ist Eurer Meinung nach die effektivste Schaltung, um aus dem
> normalen 220V-Netz OHNE Transformator eine niedrige stabile
> Gleichspannung (z.B. 5 oder 12 V) für Anwendungen mit niedrigem
> Energieverbrauch wie Mikrocontroller bereit zu stellen ?
> Die Schaltung selbst sollte auch möglichst wenig Energie verbrauchen.
> Ich habe da mal was mit vier Dioden (Gleichrichtung) und einem
> Kondesator etc. gesehen, finde das aber nicht mehr.
> Bitte keine Sicherheitsdiskussionen, das käme ggf. alles in ein nicht
> leitendes Kuststoffgehäuse ud die spannungsführenden Teile wären alle
> unzugänglich.

Du stellst das Teil vor eine Steckdose und koppelst kapazitiv.
Da schließt Du dann einen Brückengleichrichter mit 
Spannungsvervielfacher je nachdem wie viele nach Anwendungsfall.

Feddisch is.

von Mops (Gast)


Lesenswert?

Vergaß zu erwähnen das keine Fuses benötigt werden!

von Murmeltier (Gast)


Lesenswert?

Rente mit 76 schrieb:
> Wie lange wird die Zahl 220 noch für die Netzspannung durch das
> Gelände geistern?

So lange man noch 20 mA für eine LED braucht und 1000 uF pro Ampere ;-)

von Asdf Q. (Gast)


Lesenswert?

Rente mit 76 schrieb:
> Wie lange wird die Zahl 220 noch für die Netzspannung durch das Gelände
> geistern?

Es heisst halt so. Beim Auto reden auch alle von "12 V", obwohl aus der 
Batterie eher 13,5 rauskommen, bzw je nach Tagesform was anderes. Bei 
drei Batterien in Reihe sprach man dann lustigerweise von "42 
V-Bordnetz", obwohl es ja konsequenterweise entweder 36 V oder 40,5 V 
hätten sein müssen.

Bei 220 V weiss jeder sofort was gemeint ist. 230 V ist zwar im Mittel 
korrekter, erfordert aber immer noch kurze mentale Aufmerksamkeit.

von El Lector (Gast)


Lesenswert?

Murmeltier schrieb:
> Rente mit 76 schrieb:
>> Wie lange wird die Zahl 220 noch für die Netzspannung durch das
>> Gelände geistern?
>
> So lange man noch 20 mA für eine LED braucht und 1000 uF pro Ampere ;-)

WIEDERSTAND!!!

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Ein Handyladegerät.
>
> Falls das zu versorgende Gerät dauerhaft in Betrieb sein sollte stellt
> sich  die Frage wie lange lebt das.
> Ich würde vermuten daß diese Geräte nicht für viele 10000h Betrieb an
> 230V designed sind.
> Hat da jemand Erfahrungswerte?

Ich betreibe einige Überwachungselemente und (ersatzweise) Repeater seit 
Jahren mit den Mikro-USB-Steckdosen-NT 24/7 und noch nie hat sich eins 
davon verabschiedet.
Zig der Dinger setze ich immer wieder ein, um galvanisch getrennt 
LiIon-Zellen mit den TP4056 zu laden, Spannungs-, Kapazitäts- und andere 
Module langzeit zu versorgen, etc.
Seit es diese Dinger gibt, habe ich Defekte nur durch Kabelbruch bei 
fest installierten Kabeln am NT erlebt, wobei die Elektronik dennoch 
überlebt hat.
Von daher sind die Dinger bei mir fast unkaputtbar, wobei ich nicht 
glaube, da alleinig auf der Sonnenseite zu leben.
Auch die Hersteller müssen damit rechnen, dass die Teile jahrelang in 
der Steckdose verbleiben, egal ob mit Last oder ohne.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Bei 220 V weiss jeder sofort was gemeint ist. 230 V ist zwar im Mittel
> korrekter, erfordert aber immer noch kurze mentale Aufmerksamkeit.

Wie viel Deiner kostbaren mentalen Aufmerksamkeit verschleudere ich 
sinnlos,  wenn ich von 5-Cent-Münzen bzw,10-Cent-Münzen statt von 
Sechsern oder Groschen rede?

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Danke Ralf für deine Erfahrungswerte.
ich habe schon zwei USB Ladegeräte gehabt die nach ein paar Jahren 
defekt waren. Und die Teile sind bei uns eigentlich nur zum Laden 
eingesteckt.

von Guest (Gast)


Lesenswert?

El Lector schrieb:

> WIEDERSTAND!!!

Ja genau, damit regelt man die Stromspannung.

von Percy N. (vox_bovi)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Danke Ralf für deine Erfahrungswerte.
> ich habe schon zwei USB Ladegeräte gehabt die nach ein paar Jahren
> defekt waren. Und die Teile sind bei uns eigentlich nur zum Laden
> eingesteckt.

Kein Wunder, denn wenn die immer nur herumliegen, dann kriegen die 
irgendwann einen Lagerschaden.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Ich würde vermuten daß diese Geräte nicht für viele 10000h Betrieb an
> 230V designed sind.

Ist bei den meisten Kondensatornetzteilen nicht besser. Denn 
Kondensatoren die alle Spitzen ohne Kapazitätsverlust überstehen, kosten 
viel mehr, als Handy-Netzteile.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Ralf X. schrieb:
> Ich betreibe einige Überwachungselemente und (ersatzweise) Repeater seit
> Jahren mit den Mikro-USB-Steckdosen-NT 24/7 und noch nie hat sich eins
> davon verabschiedet

Ja ja.

Ich hatte auch lange Zeit so 2 kleine Schaltnetzteile in der Steckdose 
stecken, bis draußen ein Gewitter tobte.

Beim Blitz zerknallte das Ding im Wohnzimmer in dem ich sass, da gab es 
einen Blitz draußen und einen Blitz drinnen.

Und überraschenderweise die ewig lange Zeit von 5 Minuten nach Ende des 
Gewitters knallte es im Schlafzimmer, da flog der Deckel vom 
Steckernetzteil durchs Zimmer und es stank nach Elektronik.

Merke: Dinge halten vielleicht lange wenn sie nicht gestresst werden, 
aber wenn sie nicht robust sind, zerplatzen sie bei der ersten 
Belastungsprobe.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Beim Blitz zerknallte das Ding im Wohnzimmer in dem ich sass, da gab es
> einen Blitz draußen und einen Blitz drinnen.

Falls du zufällig auf dem Klo warst, wäre da auch der Blitz bei dir 
drinnen?
Und falls es ein Kugelblitz gewesen wäre, wäre der dann eine Minute an 
der Zimmerdecke entlang gesaust.
Opa erzählt aus seiner Jugend.

von Stefan V. (vollmars)


Lesenswert?

Schau dir mal den BP8519C an, der wird in den Tradfri LEDs eingesetzt.
Richtiges Datenblatt leider nur chinesisch.
Schon erstaunlich was in einem SOT23 Gehäuse mittlerweile möglich ist.

BTW: Schade dass die Diskussionen hier im Forum oft so sehr verrauscht 
sind.

von Christian M. (christian_m280)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Rente mit 76 schrieb:
>
>> Wie lange wird die Zahl 220 noch für die Netzspannung durch das Gelände
>> geistern?
>
> Es heisst halt so. Beim Auto reden auch alle von "12 V", obwohl aus der
> Batterie eher 13,5 rauskommen, bzw je nach Tagesform was anderes.

Das ist die Nennspannung! Und hat nur annähernd was damit zu tun, was 
wirklich rauskommt.

> Bei 220 V weiss jeder sofort was gemeint ist. 230 V ist zwar im Mittel
> korrekter

Nein, ist einfach die Nennspannung! Wenn ich von 220V höre/lese, denke 
ich sofort: Die Person ist 50 Jahre zurückgeblieben, hat keine Ahnung 
oder beides.

Gruss Chregu

Edit: Kommen jetzt dauernd so Umfragen-Threads wie: "Was würdet Ihr..." 
"Was hättet Ihr..."?

: Bearbeitet durch User
von Donnerblitz⚡ (Gast)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> Wenn ich von 220V höre/lese, denke
> ich sofort: Die Person ist 50 Jahre zurückgeblieben, hat keine Ahnung
> oder beides.

komisch so was ähnliches negatives denke ich über die Menschen die 
deshalb eine Diskussion anregen.
Ziemlich sinnlos, meinst du nicht?

von Name: (Gast)


Lesenswert?

Ein Flyback. Gibts auch vergossen, z.b. von RECOM. Sicher kostet das mal 
10€, aber so klein und so sauber bekommt man das mit einem 
Kondensatornetzteil nicht hin.
Als Bonus kann man den Microcontroller noch programmieren, ohne dass der 
PC in Rauch aufgeht. Oder debuggen.

von fragjanur (Gast)


Lesenswert?

Name: schrieb:
> Ein Flyback. Gibts auch vergossen, z.b. von RECOM.

Danke für das Feedback, sehr interessant.
Was ist ein "Flyback", gibt es da einen LInk, damit man sich das ansehen 
kann ?

von malhier (Gast)


Lesenswert?

Gängig sind auch 5V-Module HLK-PM01 mit Weitbereichseingang 
(100..240AC). Ist sogar isolierend.

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

fragjanur schrieb:
> Name: schrieb:
>> Ein Flyback. Gibts auch vergossen, z.b. von RECOM.
>
> Danke für das Feedback, sehr interessant.
> Was ist ein "Flyback", gibt es da einen LInk, damit man sich das ansehen
> kann ?

Ja, den findest Du - je nach gewünschter Ausfürhlichkeit - mit der 
Suchmaschine Deiner Wahl.

Ansonsten ein Acronym für eine billige bis preiswerte, meist galvanisch 
gettrennte Netzteile mit geringer Leistung. Die allerbilligsten können 
auch mit dem Begriff Chinaknaller bezeichnet werden, selbst wenn sie 
nicht aus China kommen.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Rente mit 76 schrieb:

> Wie lange wird die Zahl 220 noch für die Netzspannung durch das Gelände
> geistern?

Die hatte aber auch ihre Vorteile. Da die Näherung von Pi
22/7 ist, ergab sich ohne grosses Kopfrechnen ein Wert von
70mA pro µF. :-)

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Mops schrieb:
> Vergaß zu erwähnen das keine Fuses benötigt werden!

Mops schrieb:
> Du stellst das Teil vor eine Steckdose und koppelst kapazitiv.
> Da schließt Du dann einen Brückengleichrichter mit
> Spannungsvervielfacher je nachdem wie viele nach Anwendungsfall.

Aha!

Vor die Steckdose (230V !) stellen und kapazitiv koppeln, wohin?

Schreib Deinen Scheiß doch bitte in einem anderen Forum...

von Milchbart (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Beim Blitz zerknallte das Ding im Wohnzimmer in dem ich sass, da gab es
>> einen Blitz draußen und einen Blitz drinnen.
>
> Falls du zufällig auf dem Klo warst, wäre da auch der Blitz bei dir
> drinnen?

Verstehendes Lesen sowie Ahnung von techn. phys. Belangen:
Note 6 mit Stern. "Es war innen nur ein BlitzCHEN."

Jaja, was Du nicht schon genau so persönlich erlebt hast, ...

> Und falls es ein Kugelblitz gewesen wäre, wäre der dann eine Minute an
> der Zimmerdecke entlang gesaust.

Was mir zu "Kugel" einfällt, verschweige ich sicher besser.

> Opa erzählt aus seiner Jugend.

Verbreite Du doch bitte Dein vor jugendlichem Elan nur so
sprudelndes 1/16tel-Wissen gewürzt mit saudummen Sprüchen
einfach woanders, dann stören Dich Opas Geschichten nicht.

von Milchbart (Gast)


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> Mops schrieb:
>> Vergaß zu erwähnen das keine Fuses benötigt werden!
>
> Mops schrieb:
>> Du stellst das Teil vor eine Steckdose und koppelst kapazitiv.
>> Da schließt Du dann einen Brückengleichrichter mit
>> Spannungsvervielfacher je nachdem wie viele nach Anwendungsfall.
>
> Aha!
>
> Vor die Steckdose (230V !) stellen und kapazitiv koppeln, wohin?

Vorzugsweise in/über den Sinusknoten.

Der sogenannte Mops meint das entweder im Sinne von "Amper
hochskillen" ("keine Fuses"), ohne dies aber deutlich genug
für die breitere Leserschaft zu machen - oder er trollt...
(und das dann nach Strich und Faden).

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.