Forum: HF, Funk und Felder Kupferlackdraht - Luftspule welcher Durchmesser


von Florian (florianfa)


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Liebe uC Community,

welcher CuL Durchmesser ist bei selbstgewickelten Luftspulen 
empfehlenswert?
Möchte mir gerne CuL Draht zu diesem Zweck zulegen. Welche weiteren 
Durchmesser sollte ich mir als Anfänger kaufen um erste Spulen im HF 
Bereich (MW/KW/UKW) zu wickeln?

Danke für eure Antworten.

Viele Grüße
Florian

von Dieter (Gast)


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Fuer Empfaenger oder Sender?

von Max Seehammer (Gast)


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Florian F. schrieb:
> welcher CuL Durchmesser ist bei selbstgewickelten Luftspulen
> empfehlenswert?

Das kann man doch so allgemein nicht beantworten, ohne etwas zu den 
Spulen zu wissen. Welche Induktivität sollen die den haben.

Gerade für MW ist eine höhere Induktivität erforderlich, eine Luftspule 
ist da nur schwer hinzu bekommen.

Ansonsten gilt, bei CuL Draht nicht zu dünn, min. Durchmesser 0,3 mm, 
sonst wird es Mechanisch sehr instabil.

Für UKW ist Versilberter Kupferdraht besser geeignet, Durchmesser ab 
0,5mm.

Aber schreib mal was über deine Spulen.

von Florian (florianfa)


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Dieter schrieb:
> Fuer Empfaenger oder Sender?

Hallo Dieter,

eine Empfehlung für beides wär gut. Welche CuL Stärke du z.B. jeweils 
für einen Empfänger bzw. Sender verwendest.

Florian

: Bearbeitet durch User
von Max Seehammer (Gast)


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Florian F. schrieb:
> eine Empfehlung für beides wär gut. Welche CuL Stärke du z.B. jeweils
> für einen Empfänger bzw. Sender verwendest.

Beim Sender gilt, in den Spulen können je nach Leistung auch hohe Ströme 
auftreten. Das wäre schon wichtig zu wissen um welchen Sender es sich 
dabei handelt.

von Florian (florianfa)


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Max Seehammer schrieb:
> Florian F. schrieb:
>> welcher CuL Durchmesser ist bei selbstgewickelten Luftspulen
>> empfehlenswert?
>
> Das kann man doch so allgemein nicht beantworten, ohne etwas zu den
> Spulen zu wissen. Welche Induktivität sollen die den haben.
>
> Gerade für MW ist eine höhere Induktivität erforderlich, eine Luftspule
> ist da nur schwer hinzu bekommen.
>
> Ansonsten gilt, bei CuL Draht nicht zu dünn, min. Durchmesser 0,3 mm,
> sonst wird es Mechanisch sehr instabil.

> Für UKW ist Versilberter Kupferdraht besser geeignet, Durchmesser ab
> 0,5mm.
>
> Aber schreib mal was über deine Spulen.

Konkret gehts mir fürs erste um folgende Schaltung: 
https://www.radiomuseum.org/forumdata/users/153/kwr511_plan.gif

Hierfür würde ich gerne eine Luftspule wickeln. Eine axiale 
Festinduktivität habe ich bereits erfolgreich getestet.

von Max Seehammer (Gast)


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Florian F. schrieb:
> Hierfür würde ich gerne eine Luftspule wickeln. Eine axiale
> Festinduktivität habe ich bereits erfolgreich getestet.

Und welche Induktivität hat deine Spule? Da steht vermutlich ein Wert 
drauf.
Zum Verständnis, eine Luftspule wäre eine Freitragende Spule.
Das ist für den Zweck nicht geeignet.
Was Du machen kannst, einen Wickelkörper z.B ein Kunststoffrohr mit CuL 
Draht bewickeln.
Das sieht man bei den alten Empfängern manchmal auch als Steckspulen für 
verschiedene Bereiche.

von Max Seehammer (Gast)


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Florian F. schrieb:
> Hierfür würde ich gerne eine Luftspule wickeln.

Vielleicht hilft dir das weiter  http://www.df7sx.de/luftspule/

von Florian (florianfa)


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Max Seehammer schrieb:
> Florian F. schrieb:
>> Hierfür würde ich gerne eine Luftspule wickeln. Eine axiale
>> Festinduktivität habe ich bereits erfolgreich getestet.
>
> Und welche Induktivität hat deine Spule? Da steht vermutlich ein Wert
> drauf.
> Zum Verständnis, eine Luftspule wäre eine Freitragende Spule.
> Das ist für den Zweck nicht geeignet.
> Was Du machen kannst, einen Wickelkörper z.B ein Kunststoffrohr mit CuL
> Draht bewickeln.
> Das sieht man bei den alten Empfängern manchmal auch als Steckspulen für
> verschiedene Bereiche.

Hallo Max,

da ist für mich eben der CuL Durchmesser interessant. Kann man da z.B. 
einen 0.3mm Draht gut um ein Kunstoffrohr wickeln?

von Max Seehammer (Gast)


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Florian F. schrieb:
> Kann man da z.B.
> einen 0.3mm Draht gut um ein Kunstoffrohr wickeln?

Ja kein Problem, wenn die Spule fertig gewickelt ist kannst den Draht 
noch
mit etwas Kleber fixieren.

Dann viel Spaß beim Experimentiren.

von Timo (Gast)


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Max Seehammer schrieb:
> Gerade für MW ist eine höhere Induktivität erforderlich, eine Luftspule
> ist da nur schwer hinzu bekommen.

Luftspule für VLF ;)

von Murmeltier (Gast)


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Interessant!
Wofür benötigt man da die Mittenschablone: 
https://www.amazon.de/Woodworking-Compass-Acrylic-Drawing-Shooting/dp/B0925W5SR6

von Mark S. (voltwide)


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Timo schrieb:
> Max Seehammer schrieb:
>> Gerade für MW ist eine höhere Induktivität erforderlich, eine Luftspule
>> ist da nur schwer hinzu bekommen.
>
> Luftspule für VLF ;)
Damit lassen sich die inzwischen obsoleten 50Hz-Netztrafos im Umkreis 
von 100m nachweisen.

: Bearbeitet durch User
von Timo (Gast)


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Murmeltier schrieb:
> Wofür benötigt man da die Mittenschablone:

Im Innern der Spule ist eine kleinere rotierbare Spule in Serie, zur 
Veränderung der Induktivität (Nennt sich Variometer). Die Schablone 
dient dazu den Winkel der inneren Spule einzustellen.

von Murmeltier (Gast)


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Cool, danke!
Wieder was gelernt.

von Bernd (Gast)


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Florian F. schrieb:
> Konkret gehts mir fürs erste um folgende Schaltung:
> https://www.radiomuseum.org/forumdata/users/153/kwr511_plan.gif
Das ist keine Luftspule, sondern eine mit Kern:
https://loetseite.wordpress.com/2011/09/08/spule_induktiv/

Rechne dir mit dem gewünschten Frequenzbereich und dem verfügbaren 
Drehkondensator aus, welche Induktivität du benötigst.

Ansonsten geht es Dir um den Empfang, da sind hohe Ströme eher nicht zu 
erwarten und die Drahtstärke kann klein gemacht werden.
Unter 0,3 mm Durchmesser wird es langsam unhandlich und der Draht kann 
beim Wickeln schnell reißen. (Oberhalb von 2,0 mm wird es auch 
unhandlich, weil der gewickelte Draht zur Feder wird und sich  schwerer 
formen läßt...)
Bei höheren Induktivitäten und dünnem Draht kommt man schnell auf hohe 
Windungszahlen. Ab ungefähr 100 Windungen wünscht man sich eine 
Wickelmaschine.

Wenn es um Frequenzen oberhalb von ca. 1 MHz geht, sollte man auch über 
HF-Litze nachdenken, weil dort die Parasitärkapazitäten geringer sind. 
Die Parasitärkapazitäten begrenzen die maximal nutzbare Frequenz der 
Spule:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spule_(Elektrotechnik)#Parasit%C3%A4relemente

HF-Litze gibt es z.B. von Block (Serie CLI bzw. CLI-S).

von Günter Lenz (Gast)


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von Bernd schrieb:
>da sind hohe Ströme eher nicht zu
>erwarten und die Drahtstärke kann klein gemacht werden.

Wenn man eine hohe Güte haben möchte, solte man trotzdem
eine dicke Drahtstärke benutzen.

Güte = induktiver Widerstand XL durch ohmscher Widerstand.

von Harald W. (wilhelms)


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Günter Lenz schrieb:

> Wenn man eine hohe Güte haben möchte, solte man trotzdem
> eine dicke Drahtstärke benutzen.
>
> Güte = induktiver Widerstand XL durch ohmscher Widerstand.

Deshalb gilt ja auch: "Kleines L und grosses C
treibt die Spannung in die Höh."

von ossi (Gast)


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Ich würde 0.3mm für die Spulen mit vielen Windungen beschaffen und 1.5mm 
für die Luftspulen mit wenig Windungen. Dann hat man fürs erste für alle 
Fälle gesorgt.

von Kilo S. (kilo_s)


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Ich benutze alle möglichen Drähte.
Je nach "Spule" sogar dünne Messingrohre.(2mmø, 4mmø)

Für L/M/K zb. 0,3-0,5mm, aufgewickelt auf die Pappe einer 
Toilettenpapierrolle.

UKW-VHF 0,75-2,5mm, Oft versilbert, wenn gerade versilberter zur Hand 
ist.

Der Dickste Draht den ich jemals für eine "Spule" (Magnetic Loop, eine 
Windung) verwendet habe war 15mm² Aluminium Erdkabel.

Draht in allen stärken kann man immer brauchen, also die gängigen bis 
1,5mm auf alle Fälle.

Für das Senden (getestet, PMax=50W im 2m Band) hat bisher 1mm 
versilberter Kupferdraht ausgereicht.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Florian,

ich habe dir gestern eine PN mit einem kostenlosen Angebot geschickt.
Nicht angekommen oder kein Interesse? Falls doch -> PN über MC-Net an 
mich mit deiner E-Mail Adresse.

73
Wilhelm

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sehr anschaulich für die ersten selbstgemachten Spulen sind die, die 
damals mit den Griddip Metern dazu geliefert wurden. Das z.B. ist das 
Modell, das ich seit vielen Jahrzehnten habe:
https://www.alte-messgeraete.de/elektrotechnik/monacor-gmbh-co-kg-bremen/resonanz-meter-modell-ldm-815/

Keine dieser Spulen hat einen Kern, alles sind Luftspulen. Gewickelt 
werden die für tiefere Frequenzen mit 0,2mm² - 0,3mm² Cul, ab etwa 30Mhz 
dann mit 0,5mm² (1 Spule). Die für VHF ist, wie man sieht eine 
Printspule und die für UHF ist nur noch eine halbe Windung auf 
Platinenmaterial.

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen. hallo Matthias,

gib es auf, der TO scheint verschwunden. Selbst mein 'kostenlos' Angebot 
wurde nicht beantwortet.

73
Wilhelm

von Florian (florianfa)


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Hallo an alle,

ich bin schon noch da! :-) Da sind viele wertvolle und auch praktische 
Tipps dabei, um welche ich dankbar bin. Danke für eure Antworten.

@Wilhelm: Ich hab dir gerade eine E-Mail geschickt. Danke für dein 
Angebot.

Lg,
Florian

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Deshalb gilt ja auch: "Kleines L und grosses C
> treibt die Spannung in die Höh."

Kenne ich aus der Detektorzeit aber anders.

Bei MW sind es am oberen Bandende ca. 30pF.
Eigentlich garnichts.

Große Luftspulen mit geringer Kapazität zwischen den Windungen.
Oder aber Spulen mit Eisenkern.

Für MW/LW Litze nehmen.

To, warum machst du dir das Leben schwer?
Nimm eine fertige Ferritantenne aus einem alten Radio.

Für KW/UKW 1mm versilberter Draht.
Fertig.

von kai (Gast)


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Kennst du Audion-Schaltungen?
https://www.b-kainka.de/bastel3.htm

Damit kann man sehr einfach empfindliche und weitgehend trennscharfe 
Empfänger aufbauen.
Der dünne Draht würde bei höheren Frequenzen schnell den Schwingkreis 
stark bedämpfen. Mit einer elektronischen Entdämpfung lässt sich das 
aber sehr leicht kompensieren.

Solche Audion-Schaltungen sind sehr gute und einfache Einstiegsprojekte 
in den LW- MW- und KW-Empfang (für Radiostationen, SSB und 
CW/Morsezeichen).

von michael_ (Gast)


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kai schrieb:
> Kennst du Audion-Schaltungen?
> https://www.b-kainka.de/bastel3.htm

Meinst du mich?
Ich habe evtl. schon eher Detektor gebastelt als der Herr Kainka.

Aktive Entdämpfung ist ein ganz anderes Thema.

von Florian (florianfa)


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michael_ schrieb:

> To, warum machst du dir das Leben schwer?
> Nimm eine fertige Ferritantenne aus einem alten Radio.
Hallo Michael, da hast du Recht. Mir ist aber der Lerneffekt auch 
wichtig.
Ein anderes Problem das sich mir zum Beispiel auch stellt sind große 
Drehkondensatoren mit ca. 500pF. Diesen versuche ich in einer Schaltung 
wenn möglich durch eine Kapazitätsdiode z.B. BB112 zu ersetzen. Die hab 
ich aus Fernost noch günstig ergattern können.

kai schrieb:
> Kennst du Audion-Schaltungen?
Audion Schaltungen hab ich mir teilweise auch schon angesehen. In dem 
Link hats dann aber eine Spule mit Anzapfung. Spule mit Anzapfungen 
möchte ich dann gerne in späteren Projekten probieren.

: Bearbeitet durch User
von kai (Gast)


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michael_ schrieb:
> Aktive Entdämpfung ist ein ganz anderes Thema.

Jain, man kann ja durch eine aktive Entdämpfung dünnere Drähte 
verwenden.


michael_ schrieb:
> Meinst du mich?
> Ich habe evtl. schon eher Detektor gebastelt als der Herr Kainka.

Eigentlich alle, die es interessiert.
Lach, das glaube ich. Da war sicher noch sehr viel mehr los auf den 
Bändern.


Florian F. schrieb:
> Audion Schaltungen hab ich mir teilweise auch schon angesehen. In dem
> Link hats dann aber eine Spule mit Anzapfung.

Sehr gut! Damit hat man schnell überraschend gute Empfangsergebnisse.
Es gibt auch Audions mit Schwingkreisspulen ohne Anzapfung.
Das hier ist von Hans Nussbaum recht einfach aufgebaut:
https://www.youtube.com/watch?v=aqMRHyFJfYQ
https://www.youtube.com/watch?v=c-8zchIU4iU

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