Moin, ich würde gern mit eurer Hilfe ein wenig vorsortieren, was mir unser letztes Jahr gekauftes Eigenheim (BJ 2014, KfW70 Standard, überwiegend Fußbodenheizung, Gasbrennwerttherme mit Solar für Warmwasser) an Potential der Nachtrüstung in Energiethemen bietet. Ich hatte gedacht, das Thema noch ein wenig vor mir her schieben zu können, aber die aktuellen Entwicklungen erfordern es ja doch zumindest, überhaupt mal ein paar Möglichkeiten abzuwägen. Habe als erstes Thema Photovoltaik gaaanz grob durchgerechnet, denke zwischen 7,5k…10kW Peak ließen sich installieren. Mal unabhängig davon, was sich da jetzt an den Preisen noch verändert: Reines Einspeisen lohnt kaum. Grundlast + gelegentlich mal ne Waschmaschine zeitlich passend angeschaltet ändert daran nicht so viel. Erst mit zunehmendem Eigenverbrauch wird’s richtig interessant. > E Auto nicht vorhanden, aber kommt sicher „irgendwann“. So oder so ists ja aber ne einfache Rechnung – je nach Nutzungsszenario rechnet es sich halt früher oder später, aber zumindest einigermaßen sicher grundsätzlich. Wie kombiniert sich das nun mit einer Umrüstung der Heizung? Klar steht das Thema Wärmepumpe im Raum, im einfachsten Fall erstmal nur Luftwärme betrachtet. Die wäre ja ein ordentlicher Verbraucher, und Kombination PV + Wärmepumpe wird ja gerade auch vielfach propagiert, Zielkonflikt „Weniger Sonne im Winter bei höchstem Heizbedarf“ ist mir aber klar. Ich bin daher geneigt, eine PV-Anlage und deren Wirtschaftlichkeit der Einfachheit halber unabhängig vom Thema Heizen zu sehen. Klar wird es mal ein paar Euro in die richtige Richtung gehen, aber ein entscheidender Posten dürfte es vermutlich nicht sein? Welche Varianten gibt es denn generell, eine Wärmepumpe zu integrieren? Mir fielen ein: - Solarthermie komplett weg, nur noch WP - Solarthermie macht weiterhin wenn möglich Warmwasser, WP heizt notfalls zu. Heizung komplett über WP - Solarthermie macht weiterhin wenn möglich Warmwasser, WP heizt notfalls zu. Solarthermie wärmt außerdem soweit es möglich ist das Tauschmedium der WP vor (oder habe ich dies Kombinationsmöglichkeit falsch verstanden?) Klar, das vermutlich alle Änderungen mindestens einen gewissen Aufwand in der Heizungsanlage nach sich ziehen, da bewegt man sich ja wiederum irgendwo zwischen: - Therme behalten und Spitzenlast zumindest erstmal noch über Gas zu heizen? Über - Therme behalten, aber im Wesentlichen nur, um den WW-Speicher und die ganzen Regelungen weiter zu nutzen? bis - Therme fliegt raus, etwas ganz neues muss her – Wenn schon neumachen, dann keine Altlasten mitschleppen. Würde mich über ein paar Bemerkungen und Hinweise freuen. Wie gesagt geht’s mir noch lange nicht um Details, sondern erstmal die grobe Sicht auf was überhaupt geht und sinnig erscheint.
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Ich hab eine warmwasser-WP. Die läuft im Sommer wunderbar mit Solar, im Winter nicht. Das ist genau gleich wie deine Solarthermie.
Freddy schrieb: > Mir fielen ein: > > Solarthermie komplett weg Solarthermie ist kostengünstig und effizient, man wäre blöd, eine vorhandene abzurüsten. Da der Einbau von Holz, Pellet, Gas, Öl und Kohleheizungen nicht mehr zeitgemäss ist, und die öffentliche Stromversorgung ohne Atom, Gas, Kohle, Öl auf der Kippe steht, eventuell nur noch zeitweise verfügbar ist, ist Solarthermie die einzige Lösung für ein warmes Haus. Also besser aufrüsten als abrüsten.
Kannst ja mal bei der KfW schauen: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Energieeffizient-sanieren/Heizung/ Wie groß ist denn Deine Heizlast? Wärmepumpe wäre schon sinnvoll. Und wieviele Personen im Haushalt? PV halte ich für sinnvoll. Batteriespeicher kann man später ergänzen. Der hilft im Herbst/Winter. Auf youtube gibt es auch Videos mit Effizienzbetrachtungen.
Wenn die Solarthermie schon vorhanden ist wäre es blanker Unsinn sie abzubauen. Liefert kostenloses Warmwasser das gesamte Sommerhalbjahr mit minimalen Wartungs und Verschleisskosten. Wenns eher "billig" sein soll zusätzlich Photovoltaik zur Grundlastabdeckung. Ein Freund hat sich vor eineinhalb Jahren für ca. 11000 Euro ein PV-Komplettpaket vom "Fachmann" installieren lassen 7,5kW Peak, ein kleinerer Speicher (Keine Ahnung wie viel) und eine 3kW Heizpatrone samt Steuerung. Er kommt damit in seinem 2 Fam. Haus laut Auswertung des ersten kompletten Jahrs auf über 70% elektr. Autarkie + einiges an Einspeisung. Wieviel Gas er mit der Heizpatrone eingespart hat weis ich nicht, war aber bestimmt auch nochmal einiges.
Mit der Solarthermie dürfte dein Heizkessel den ganzen Sommer über ja quasi arbeitslos sein - So ist es zumindest bei mir. Auch in Anbetracht der Gaspreise würde ich mir überlegen, eine verhältnismäßig junge Gastherme zu ersetzen. Meine Überlegung würde in die Richtung gehen eine PV Analge zu installieren und den Überschuss mit in den Puffer fließen zu lassen. Das dürfte v.a. in der kalten Jahreszeit, sowie in der Übergangszeit etwas bringen. Später kannst du ja noch einen Batteriespeicher nachrüsten. Ein anderer Gedanke ist vielleicht noch die Fassade besser zu dämmen. Ein Bekannter hat ein KfW70 Haus mit Luftwärmepumpe (Ohne PV und Solarthermie) und ich liege mit meinen Energiekosten deutlich unter seinem Niveau (Etwa gleiche Wohnfläche, ungedämmt, BJ 1925, Pellets mit Solarthermie).
Freddy schrieb: > - Therme behalten und Spitzenlast zumindest erstmal noch über Gas zu > heizen? Über Ich vermute, die Grundgebühr für den Gasanschluss wird in dem Fall für sehr teure Spitzenlast sorgen - und eine elektrische Heizpatrone schnell abzahlen. Aber das hängt natürlich vom Gesamtenergieverbrauch ab. Ansonsten ist mein Eindruck aktuell, so als Daumenregel: Soviel Photovoltaik wie draufpasst, Solarthermie behalten, Gasbrennwertheizung erstmal noch behalten (ggf. optimieren mit Senkung der Vorlauftemperatur, kleinerer Umlaufpumpe, Umlaufpumpe und Warmwasser-Zirkulation nur bei Bedarf an...) und erst bei anfallenden Reparaturen tauschen. Dann natürlich gegen Wärmepumpe, mit Flächenheizung habt ihr schon die besten Voraussetzungen dafür. Und mal den Energiebedarf analysieren - bei KfW70 sind zwar keine großen Überraschungen mehr zu erwarten, aber bei älteren Gebäuden sind beispielsweise gern die größten Fenster am schlechtesten, weil da der Aufpreis für besser dämmendes Glas am höchsten gewesen wäre, oder ein ungedämmtes Garagentor macht die ganze schöne Dämmung kaputt oder sowas. MfG, Arno
Pete K. schrieb: > PV halte ich für sinnvoll. Batteriespeicher kann man später ergänzen Vorsicht, es werden ganz unterschiedliche Konfigurationen angestrebt, je nach dem ob Batterie oder Direkteinspeisung. Direkt Solar in Reihe bis 1000V, niemand hat aber Lust so viele Akkuzellen zu kaufen bis er 1000V zusammenbekommt, eher 48V, ganz andere Panelverschaltung. Bei Einspeisung kann man ja volle Pulle einspeisen, geht halt überschüssiges ins Netz, was den Stromversorger freut, Akkustrom hingegen ist so teuer, den will man nicht verschenken, also will man nur zum Eigenverbrauch einspeisen, dazu muss man den erst mal zahlen, braucht also einen gekoppelten Stromzähler. Und wenn man genug Leistung aus Akkus hat, will man auch Inselbetrieb, also eine Trennung vom öffentlichen Netz wenn das mal ausfällt. Ganz anderer Sicherungskasten, ganz andere Features beim Wechselrichter (grid tie, leistungsregelbar, Inselnetz, 3 Phasen). 'Einfach nachrüsten' kannst du also vergessen. Vorher uberlegen, und dann muss alles millimetergenau zusammenpassen. Oft scheitert es an Kleinigkeiten, der MPPT kann nicht die Spannung der Panels, der Wechselrichter nicht die Leistung begrenzen, der Zähler nicht den Eigenverbrauch ermitteln, der Akku nicht genug Strom....
Freddy schrieb: > „Weniger Sonne im Winter bei höchstem Heizbedarf“ Du unterschätzt die Probleme im Sommer. Heiße Panele + Dunst... Ein klarer Wintertag ist bei weitem ertragreicher als man annehmen würde. Ich hab die genauen Zahlen aber nicht mehr im Kopf... Stimmt schon, tiefer stehende Sonne, weniger Sonnenstunden,... das geht schon ab, aber es ist bei weitem nicht so extrem wie vermutet. Da ist eher die Übergangszeit mit Nebel, Regen usw. das Problem. Hab mal als Entwickler in der Branche gearbeitet und mal detaillierte Auswertungen gesehen... Es gibt übrigens Wärmepumpen, die eine weitere Wärmequellen (z.B. deine Gasterme und Solathermie) integrieren können. Also wenn dein PV WR sagt, er speist mit mehr als X-KW ein (das sollte eigentlich die allermeisten per Relaisausgang von sich aus können), dann kann er die Wärmepumpe triggern (Die ich bis jetzt gesehen haben, haben so einen Eingangskontakt) und die Wärmespeicher bis zum Anschlag auffüllen. Wenn zu wenig Strom von PV da ist, läufst du weiter mit Gas, falls die Buffer leer sein. Damit könntest du mit einer vergleichsweise kleinen PV Anlage+Wärmepumpe wahrscheinlich den Großteil des Jahres abdecken und hättest als Backup das Gas. Ist halt immer auch eine Frage der Grundgebühren usw... Bei meinen Eltern ist es übrigens PV+Wärmepumpe + Heizstäbe als Backup, falls die Wärmepumpe mal W.O. geben sollte... Warmwasser/Heizung per Heizstab ist billiger als Notdienst für die Entstörung :) Dort war aber PV schon da und die Heizung musste komplett raus, weil sie noch aus der Steinzeit war. 73
Pete K. schrieb: > Wie groß ist denn Deine Heizlast? Wärmepumpe wäre schon sinnvoll. Und > wieviele Personen im Haushalt? Meine eigene Statistik reicht ja nur ein Jahr in die Vergangenheit, aber da liege ich bei Gas für gute 9000kWh Arno schrieb: > Ansonsten ist mein Eindruck aktuell, so als Daumenregel: Soviel > Photovoltaik wie draufpasst, Solarthermie behalten, Gasbrennwertheizung > erstmal noch behalten Das ähnelt im Grunde meiner Überlegung: PV rechnet sich spätestens mit E-Auto irgendwann von alleine >> Also drauf damit. Jede kWh, die man entgegen der worst-case-Annahme besser (=selber) genutzt kriegt, kann ja nur helfen. Hat auch den Charme, das für die folgenden Schritte, also die Heizung, wirklich weniger aufs Gesamtsystem geguckt werden muss, sondern es "nur noch" den guten Heizungsmann braucht, was sinnvolles zu dimensionieren. Das wäre dann aber mittelfristig recht sicher eine Wärmepumpe + ggf. Heizstäbe.. Hans W. schrieb: > Es gibt übrigens Wärmepumpen, die eine weitere Wärmequellen (z.B. deine > Gasterme und Solathermie) integrieren können. Läuft dann alle Wärme vom Dach erst durch die Therme, dann durch die Pumpe, und wenn noch Wärme übrig ist, zwackt sie sich was ab (Therme dürfte also den Durchlauf nicht unterbinden, wenn sie selber eigentlich keine Wärme mehr braucht), o.ä., oder muss das von der Therme gehandelt werden (die ja auch die Temperatursensoren einliest, ...? Gibt vermutlich wieder zig Varianten, wie das verschaltet wird..?
Nun, Luftwärmepumpe hat bei niedrigen Temperaturen den niedrigsten COP und bekanntermaßen sind die meist im Winter mit kürzester Tageslänge und geringster Elevation der Sonne und entsprechend geringsten PV-Erträgen (ca. <20%). Solewärmepumpe ist da zwar besser, aber entweder A) muss man den Garten verwüsten und n Kollektor eingraben (~2 Meter) oder B) Sonde bohren, teuer. Wärmepumpe und bivalent ist so ne Sache der Einbindung, das muss schon sehr gut aufeinander passen um ohne Pufferspeicher in der Hydraulik zu funktionieren ... davon abgesehen hast Du dann dennoch die laufenden Kosten der Gasbüchse. Was eigentlich recht gut aufeinander passt ist PV mit Split-Klima-Invertergerät, auch gerade in der Übergangszeit gut geeignet zum Heizen, wenn die PV-Erträge noch nicht so mies sind, halten sich auch kostenmäßig bei Anschaffung in Grenzen.
Weingut P. schrieb: > Nun, Luftwärmepumpe hat bei niedrigen Temperaturen den niedrigsten COP > und bekanntermaßen sind die meist im Winter mit kürzester Tageslänge und > geringster Elevation der Sonne und entsprechend geringsten PV-Erträgen ... > Was eigentlich recht gut aufeinander passt ist PV > mit Split-Klima-Invertergerät, auch gerade in der Übergangszeit gut > geeignet zum Heizen, wenn die PV-Erträge noch nicht so mies sind Dazwischen liegt tatsächlich ein nennenswerter Unterschied? Hätte ich intuitiv nicht erwartet.. (davon ab, dass ich Klimagerät eigentlich auch gern ausschließen würde, da vom Eingriff her zu "invasiv").
Freddy schrieb: > Das ähnelt im Grunde meiner Überlegung: PV rechnet sich spätestens mit > E-Auto irgendwann von alleine Na ja, erstens ist das Auto nicht da, wenn die Sonne scheint, sondern auf Arbeit. Besser die Solarmodule also aufs Bürodach. Zweitens werden Solarmodule tendenziell immer billiger, es lohnt sich also vor allem erst dann zuzugreifen wenn auch ein E-Auto da ist und man in Rente geht. Und drittens wäre es ja gut, wenn die Solartechnik überhaupt so lange lebt, bis man ihren Ertrag nutzen kann, also nicht 5 Jahre vor Nutzungsbeginn kaufen und draufschrauben. Gut, und viertens sollte man auf sinnvolle Subventionen warten.
MaWin schrieb: > Na ja, erstens ist das Auto nicht da, wenn die Sonne scheint, sondern > auf Arbeit. Besser die Solarmodule also aufs Bürodach. Jein. Auto steht dank Homeoffice bei mir und Schichtarbeit ind Teilzeit der Frau schon nennenswert relevant zuhause. Im Umkehrschluss liefert die Anlage trotzdem klar mehr, als wir überhaupt an Laufleistung verbrauchen. Hier muss natürlich nochmal genauer gerechnet werden, dürfte aber passen > Zweitens werden Solarmodule tendenziell immer billiger, es lohnt sich > also vor allem erst dann zuzugreifen wenn auch ein E-Auto da ist das stimmt. Aber das sehe ich tatsächlich mittelfristig recht sicher (3 Jahres Zeitplan) >> Vorher kriegt man ja eh keinen Handwerker. Ob die Preise jetzt wirklich weiter sinken werden glaube ich auch fast nicht. > und man in Rente geht. ?? > Und drittens wäre es ja gut, wenn die Solartechnik überhaupt so lange > lebt, bis man ihren Ertrag nutzen kann, also nicht 5 Jahre vor > Nutzungsbeginn kaufen und draufschrauben. > > Gut, und viertens sollte man auf sinnvolle Subventionen warten. Hier könnte was dran sein!
Freddy schrieb: > > Dazwischen liegt tatsächlich ein nennenswerter Unterschied? Hätte ich > intuitiv nicht erwartet.. (davon ab, dass ich Klimagerät eigentlich auch > gern ausschließen würde, da vom Eingriff her zu "invasiv"). Nun, LWP hat als Medium nochmal das Wasser, also Umgebung -> Kältemittel -> Wasser, das Wasser fällt bei Klima als "Übergangswiderstand" weg. Praktischerweise kann man im Sommer auch damit kühlen (wenn die Sonne viel scheint) ;) Deshalb schrieb ich auch "Übergangszeit", die Gasbüchse kann dann eben früher aus bzw. später ein geschaltet werden. Aber kannst ja rechnen, Deine 10kWp-Anlage bringt im Kernwinter rund 2kWp ... kommt drauf an was Du an Heizlast hast ob das noch für den Betrieb der LWP reicht, mit 1-2 kW kannst so 4-8 kW Heizleistung generieren ... grob übern Daumen, wobei in der Jahreszeit auch gern bedeckter Himmel und entsprechende Schwankungsbreite ist.
Weingut P. schrieb: > Wärmepumpe und bivalent ist so ne Sache der Einbindung, das muss schon > sehr gut aufeinander passen um ohne Pufferspeicher in der Hydraulik zu > funktionieren Hmm, da er Solarthermie auf dem Dach hat bin ich von einem ausreichenden Pufferspeicher ausgegangen.
Beim bekannten von mir ist viel Solarthermie aufm Dach und 500W Solarpanel. Die Solarthermie wird auf 2 speicher geschaltet, 1x 500l für WW mit Vorrang und 1x was größeres, glaube 1000l, da kann sich der Heizkreis bedienen. Das Solarpanel versorgt die Einspeichersteuerung incl. Pumpen. Zuheizen mit Pellets fast nur im Winter. 3 Wohnungen, 6 Nutzer. PV hätte er gern, aber die Südseite vom Dach ist nicht groß genug.
Ich hab Solarthermie 9m² Röhren auf dem Dach und einen 1000l Kombi speicher für Heizung und Warmwasser. Mit dem System reicht die Warmwasser ausbeute Aktuell schon teilweise schon um das Warmwasser für 3 Personen bereit zu stellen. Im Sommer ist das Wasser immer schön auf bis teilweise 90° im Kessel. In der Übergangszeit unterstützt das System die normale Heizung weil die den gleichen Kessel verwendet. Also ich finde das Super und es ist schön einfach und wenig dran was kaputt gehen kann... Die Pumpe läuft meistens bei ungefähr 10 Watt.
Bei uns sieht das ganze erheblich schlimmer aus: Reihenmittelhaus, BJ '55, bisher nur Gasbrennwertkessel , der zwar problemlos funktioniert, aber halt schon seine 31 Jahre auf dem Buckel hat. Als Merkel in ihren letzten Amtszügen Nord-Stream 2 (mehr oder weniger) genehmigte, hatte ich erstmal einen Luftsprung gemacht. Als Habeck dann ankündigte, ab 2025 müßten Heizungsanlagen zu mind. 65% mit regenerativen Energien betrieben werden, plante ich für 2024 noch schnell einen neuen Kessel zu installieren. Aufgrund des Alters des vorhandenen Kessels hätte das gut gepaßt. Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was ich machen soll - und ich denke, so geht es vielen in diesem Lande: - Pellets/Kamin: Das im Land verfügbare und importierte Holz reicht bei weitem nicht aus, um alle Haushalte zu heizen. - Wärmepumpe mit PV: Nun, ich wohne in Norddeutschland im ländlichen Raum. Das Haus kostete bescheidene 90k, im Laufe der Jahre um weitere 90k renoviert. WP+PV+Speicher, da sind wir bei fast 50k. Und da die für PV verfügbare Dachfläche bei einem Reihenmittelhaus äußerst bescheiden ausfällt, müßte ich wahrscheinlich im Garten zusätzlich eine Garage bauen, auf die weitere Module montiert werden. Ich weiß nicht... Ist es da mit meinen 48 Jahren nicht besser, jetzt doch noch eine neue Gastherme zu kaufen, die nächsten 12 Jahre auf Gas zu setzen, anschließend das Haus abstoßen und sich im warmen Spanien zur Ruhe zu setzen?
Markus schrieb: > Ich weiß nicht... Ist es da mit meinen 48 Jahren nicht besser, jetzt > doch noch eine neue Gastherme zu kaufen, die nächsten 12 Jahre auf Gas > zu setzen, anschließend das Haus abstoßen und sich im warmen Spanien zur > Ruhe zu setzen? Warum eine neue kaufen wenn die alte noch geht? Brennwert ist sie ja schon wie du schreibst. Solange es für das Teil noch alle Ersatzteile gibt ist doch alles gut. Was man jetzt sicher nicht machen sollte ist blinder Aktionismus. Wenn das dann alle machen, und davon ist auszugehen wie bei den Hamsterkäufen, dann wird es ganz schnell auch bei den Alternativen eng. Heute mussten schon die Güterzüge stehen bleiben weil nicht genügend Strom im Netz war. Ich frage mich da schon wo der Strom für die vielen Wärmepumpen herkommen soll. Ganz spannend wird es dann im tiefsten Winter wenn bei tiefen Minusgraden normale Heizstäbe zugeschaltet werden. Da kann man dann nicht mal mehr mit den Auto in den warmen Süden abhauen, weil's dafür auch keinen Strom mehr gibt.
Markus schrieb: > Ich weiß nicht... Ist es da mit meinen 48 Jahren nicht besser, jetzt > doch noch eine neue Gastherme zu kaufen, die nächsten 12 Jahre auf Gas > zu setzen, anschließend das Haus abstoßen und sich im warmen Spanien zur > Ruhe zu setzen? Genau das würde ich empfehlen. Mit einem neuen Gerät hast Du dann wieder 15-20 Jahre Ruhe. Öl hat nahezu das gleiche Problem -> im nahen Osten gibt es auch eher weniger "lupenreine Demokratien". Holz reicht niemals, allerdings gäbe es da mehr potentielle Lieferländer, aber der Transport treibt die Preise. WP sind schweineteuer in der Anschaffung und Strom ist auch nicht gerade günstig. Mit der Energiewende wird es die Strompreise noch weiter treiben. PV/WP-Kombi erfordert eine ordentliche Überdimensionierung und einen großen Speicher (die Sonne scheint nämlich meistens gerade dann nicht, wenn die Heizung gebraucht wird - z.B. muß die Heizung nachts durchlaufen). Zwar sitzt Putin am Gashahn, aber D bezieht nur 50% aus Russland, der Rest kommt z.B. aus der Nordsee. Die privaten Verbraucher machen aber nur ca. 30% des Gasverbrauches aus, d.h. es wird immer noch genügend Gas zur Verfügung stehen. Mittelfristig wird es durch LNG und H2 dann vermutlich wieder stabiler. Und es werden nahezu alle Energieträger gleichmäßig teurer, selbst Holz steigt gerade im Preis.
Wärmepumpe mit PV ist unsinnig. Die Wärmepumpe verbraucht Strom dann, wenn die PV einen Ertrag liefert. Eher sinnvoll: Gas behalten, PV so groß wie möglich, elektrische Heizpatrone für Warmwasser bzw Heizungsunterstützung. Dann noch ein E-Auto dazu besser gehts nur, wenn man Gas gegen Pellets tauscht. Achtung vor dem Wärmepumpenhype in Verbindung mit PV. Das schön zu reden ist reine Marketing-Strategie. Es rechnet sich für den Hausbesitzer nicht.
besser zwei E-Autos. Oder ein E und ein Plug-In. Dann kann immer abwechselnd eines tagsüber geladen werden während man mit dem anderen bei der Arbeit ist. Sind ja ohnehin die Fahrzeuge für Besserverdiener. Steuer fällt ja auch keine an, bleibt nur das Problem mit der doppelten Versicherung.
Bei mir war bisher vorhanden: - Gastherme (Brennwert) - unterirdischer Gastank, Abrechnung über Zähler - überdimensionierte Solarthermie-Kollektoren (Vakuumröhren) - sind mir mal billig über den Weg gelaufen 300l-WW-Schichtspeicher - oberes Drittel über Therme, untere 2/3 über Solarthermie Die Grundkosten für Tankmiete, Prüfung, Zähler usw sind 240€ pro Jahr Im Januar kam die Abrechnung Gas - musste bisschen was nachzahlen - war im Rahmen, war ein langer Frühling 2021 In dieser Rechnung wurde mir dann aber auch verkündet das die Abschlagszahlungen auf Grund gestiegener Preise zukünftig statt 240€ monatlich jetzt 530€ betragen Ich hatte zum Glück bereits Ende letztes Jahres zusätzlich eine Luft-Wärme-Pumpe eingebaut - diese dient nur der Heizung, Gastherme kann bivalent zuheizen, Gastherme übernimmt im Winter die WW-Bereitung Bei meinen aktuellen Gas- / Stromkosten lohnt sich die Wärmepumpe ab einem COP von ca. 1,9 - aktueller COP seit 1.1. 2022 liegt bei ca. 3,3 und wird gerade jeden Tag besser Die nächsten Wochen kommt jetzt zusätzlich 10 kWp Photovoltaik aufs Dach Stromspeicher kommt erst mal keiner her - lohnt bei den aktuellen Preisen nicht Wichtiger Aspekt an dem Ganzen sind natürlich die Kosten und der ROI: DIe Wärmepumpe hat incl allem ca. 4500€ gekostet, die Photovoltaik wird bei ca. 7000€ liegen Schau Dir auch mal die Nordic-Klimaanlagen von Panasonic an - damit heizen die Skandinavier Ihre Häuser... Vielleicht eine Alternative zur Wärmepumpe als Ergänzung zur Therme? Hat den Vorteil das man im Sommer auch kühlen kann.. Viele Grüße
Freddy schrieb: > zwischen 7,5k…10kW Peak ließen sich installieren. Das dazu nötige Material musst Du jetzt erst mal bekommen. Momentan gehen die Preise hoch und die PV-Paneele verkaufen sich wie geschnitten Brot.
oszi40 schrieb: > Das dazu nötige Material musst Du jetzt erst mal bekommen. Momentan > gehen die Preise hoch und die PV-Paneele verkaufen sich wie geschnitten > Brot. aktuell geht es noch - wenn man schnell bestellt Wobei ich auch schon 10% Preiserhöhung schlucken musste...
Heinz R. schrieb: > Schau Dir auch mal die Nordic-Klimaanlagen von Panasonic an - damit > heizen die Skandinavier Ihre Häuser. Und sind jetzt auf Staatssubventionen angewiesen, weil sie bei den explodierten Stromkosten '7ct/kWh' sonst im Haus erfrieren. https://www.gtai.de/de/trade/skandinavien/branchen/skandinavien-entlastet-verbraucher-bei-den-stromkosten-783084
Hans W. schrieb: > Ich hab die genauen Zahlen aber nicht mehr im Kopf... Könnte man ja im PVGIS nachgucken: https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/de/
MaWin schrieb: > Und sind jetzt auf Staatssubventionen angewiesen, weil sie bei den > explodierten Stromkosten '7ct/kWh' sonst im Haus erfrieren. Du meinst sie können sich den Strom für die WP nicht leisten? Dann können sie sich das Öl / Gas 3 mal nicht leisten...
die Kosten für einen Wärmepumpe sind überschaubar, wenn man nicht gerade ein deutsches Fertigprodukt kauft. Außengerät vielleicht 4-5k ein Wärmetauscher für Innen, eine große Pumpe, ein Umschaltventil WW/FBH und eine UVR die alles regelt. Mit 7 k€ ist man da schon dabei.
Eine WP muß immer in Grundlast betrieben werden, jegliche Art von „Verbrenner“ liefert dann die Spitzenlast. Grund: der COP ist durch die Spreizung gegeben, je weniger desto mehr COP; Während der Verbrennungsvorgang eine praktisch unbegrenzte Temperatur hat. Eine Luft WP ist die schlechteste Lösung, besser wäre eine Wasser WP mit Bohrung. Geht schnell, benötigt wenig Platz und kostet nicht viel. Der größte Vorteil ist, daß man da beliebige Wärmequellen auf der Primärseite einkoppeln kann. Also die PV per Heizstab oder den Holzkamin mit Wassertaschen oder oder Für unser Haus (245m2; max. Wärmelast 3,3kW) reichte eine 70m Bohrung in massiven Sandstein. Dauerte einen Tag und hat in 2015 etwa € 4.000 gekostet, inklusive Sonde und Leitung ins Haus.
ok wo bekommt man den massiven Sandstein her? Wenn du nur 3,3 kw Wärmelast hast dürfte deine Wärmepumpe nicht mehr als 1 kw/h brauchen und das kann man mit Photovoltaik auch im Winter ernten, wenn man das Dach voll macht. Klar nachts gibts keine Sonne und dunkel ist es auch. Aber man sollte eh schauen die LWP am Tag laufen zu lassen, da sind die Temperaturen ca. 10°C höher und ein modernes Haus kühlt auch nicht innerhalb vom 12 Stunden aus.
Thomas R. schrieb: > Eine WP muß immer in Grundlast betrieben werden, jegliche Art von > „Verbrenner“ liefert dann die Spitzenlast. Grund: der COP ist durch die > Spreizung gegeben, je weniger desto mehr COP; Während der > Verbrennungsvorgang eine praktisch unbegrenzte Temperatur hat. Grundlast? sie sollte und kann auch nur innerhalb Ihrer Leistungsgrenzen betrieben werden Der COP kommt weniger durch die Spreizung, also das Verhältnis VL / RL - sondern mehr durch das Verhältnis Temperatur Zufuhrmedium / Temperatur Abgabemedium Ob jetzt eine Luft-WP so eine schlechte Lösung gegenüber einer Sole-WP ist ist auch sehr fraglich - In einem gut gedämmten, aktellen Haus brauchst einen sehr hohen Anteil der Wärmepumpenkapazität für die Warmwasserbereitung Ca 6 Monate im Jahr ist die Aussenluft wärme als die Sole - viele duschen auch im Sommer öfter Beliebige Quellen auf der Primärseite einkoppeln? was soll das bringen? Es gilt weiterhin der Energieerhaltungssatz - mit dem Holzofen mit Wassertasche die Primärseite vorwärmen ist kompletter Unsinn, mit Heizstab ebenso...
Freddy schrieb: > Weingut P. schrieb: >> Nun, Luftwärmepumpe hat bei niedrigen Temperaturen den niedrigsten COP >> und bekanntermaßen sind die meist im Winter mit kürzester Tageslänge und >> geringster Elevation der Sonne und entsprechend geringsten PV-Erträgen > ... >> Was eigentlich recht gut aufeinander passt ist PV >> mit Split-Klima-Invertergerät, auch gerade in der Übergangszeit gut >> geeignet zum Heizen, wenn die PV-Erträge noch nicht so mies sind > > Dazwischen liegt tatsächlich ein nennenswerter Unterschied? Hätte ich > intuitiv nicht erwartet.. (davon ab, dass ich Klimagerät eigentlich auch > gern ausschließen würde, da vom Eingriff her zu "invasiv"). Split-Klima sind Luft-Luft-WP. Da die Zimmerluft nur knapp über Wohlfühltemperatur erwärmt werden muss, bleiben hier die Temperaturdifferenzen gering. Die Innengeräte sind inzwischen so leise geworden, dass nur noch der höhere Luftstrom stören könnte. Warmwasser fällt dabei aber nicht ab und brauchte eine eigene Lösung.
Unser Haus erfüllt die Kriterien eines Passivhauses (mit Zertifikat) und hat daher tatsächlich nur eine WP mit 900Wel. Als Maschbau Ing. war die Berechnung nach PHPP nicht so schwer. Laßt uns hier nicht über die thermodynamischen Details der Auslegung von WP schreiben, es geht wohl um grundsätzliche Ratschläge. Das Anheben der Rücklauftemperatur bei Wasser WP ist ein üblicher Kniff, der eben auch von DiY Menschen angewandt werden kann. Über bessere Lösungen kann man trefflich diskutieren. Daß es bei bivalenten Sytemen immer besser ist, den Verbrenner auf die Sekundärseite zu setzen hatte ich schon geschrieben.
Heißwasser und Heizung mit nur 900W, das ist gut geplant und gut gebaut, respekt. Warum wird eigentlich meist Luft oder Sole gebaut? Kann man doch mim gewöhnlichen Heizungsmischer variieren?
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