Sind digitale Fieberthermometer der Preisklasse von 10€ genau? Oder sollte man besser klassische analoge Thermometer benutzen?
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Verschoben durch Moderator
Fritz schrieb: > Sind digitale Fieberthermometer der Preisklasse von 10€ genau? Genauigkeit ist keine absolute Eigenschaft. Welchen Genauigkeitsanspruch hast du?
Der Temperaturbereich u Anspruch auf Genauigkeit sind so klein, das geht mit 10€-Geräten locker.
Selbst Fieberthermometer für 6€ messen hinreichend genau. (Stiftung Warentest)
Was sind denn analoge Fieberthermometer und vor allem WO gibt's die heute noch?
Fritz schrieb: > Oder sollte man besser klassische analoge Thermometer benutzen? Unbeschädigte Quecksilberthermometer sind typischerweise auch nach mehreren Jahrzehnten noch genau. Ob das auch bei elektronischen Thermometern so ist, glaube ich eher nicht. Aber wer seinem Ther- mometer nicht mehr vertraut, kann es ja nacheichen lassen.
Fritz schrieb: > Sind digitale Fieberthermometer der Preisklasse von 10€ genau? Oder > sollte man besser klassische analoge Thermometer benutzen? Was heißt genau? 37,176°C +/- 0,3K?
Fieberthermometer sind allgemein für'n Arsch! Außer die für die Stirn gebauten. Das Problem bei den "Stabthermometern" ist nicht die prinzipiell erreichbare Genauigkeit, da haben sämtliche meiner 5-30 Jahre alten digitalen mit 1 oder 2 Nachkommastellen keine Probleme, sondern ob genau das Exemplar, das man hat, gut kalibriert ist und bleibt. Man kann nicht reinsehen, und was durch die Endkontrolle ging muß nach einiger Zeit nicht mehr zwingend präzise sein. Gibt ja diese Gruselfotos von ab Werk verschmutzten Platinen. Mein erstes Thermometer von Ende der 80er hat übrigens einen amtlichen Eichaufkleber und ich glaube 10 Jahre Eichdauer. Bei den Stirnthermometern muß man sehr aufpassen. Bei drei defekten aus dem Elektroschrott war eines dabei, das in Ordnung schien, aber um die 1-2 Grad zuwenig angezeigt hat. Also die am schwersten zu entdeckende Meßungenauigkeit. Mit 39 Fieber merkt man das jedenfalls nicht automatisch.
Andreas M. schrieb: > Harald W. schrieb: >> nacheichen lassen. > > bestimmt nicht! Nun, z.B. Arztpraxen müssen ihre Thermometer regelmäßig nacheichen lassen. Aber vermutlich ist das teurer als der Kauf eines neuen Thermometers.
Harald W. schrieb: > Andreas M. schrieb: > >> Harald W. schrieb: >>> nacheichen lassen. >> >> bestimmt nicht! > > Nun, z.B. Arztpraxen müssen ihre Thermometer regelmäßig > nacheichen lassen. Aber vermutlich ist das teurer als der > Kauf eines neuen Thermometers. Nach Blau kommt Violett. ;-)
Ich habe mich auch schon oft gefragt wie genau diese Thermometer wohl sind. Leider habe ich in der Anleitung nichts gefunden. Neben dem Eispunkt wäre es sonst ggf. ein weiterer Kontrollpunkt den man bei einem neuen Fieberthermometer nutzen könnte. Mittlerweile ist bessere Messtechnik vorhanden und ein kurzer Test vor einiger Zeit ergab, dass das 1/10 Grad zu stimmen scheint.
Fritz schrieb: > Sind digitale Fieberthermometer der Preisklasse von 10€ genau? Oder > sollte man besser klassische analoge Thermometer benutzen? Wenn du dir Mühe machstwirst du das CE Kennzeichen finden. Die Anforderungen an Messgenauigkeit und die Kontrolle der Konsistens der Qualität ist in EN ISO 80601-2-56:2018-02 "Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-56: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von medizinischen Thermometern zum Messen der Körpertemperatur" zu finden. Dort findest du auch im Annex ZA auch die Verpflichtung zur CE Kennzeichnung unter Angabe der batch-id, Herstellerkontakt etc. pp. Anforderung ist: +/- 0.1 K im Bereich 35.5- 42.0 degC Wie man das testet ist auch genormt. Ansonsten kein CE Kennzeichen. Je nachdem ob das was elektronisches ist, kommt natürlich die EMC Richtilinie (IEC60601-1-2)dazu. WEEE und ROHS sowieso.
Sebastian L. schrieb: > Wie man das testet ist auch genormt. Kannst Du dazu etwas sagen oder eine erreichbare Quelle nennen?
Philipp C. schrieb: > Sebastian L. schrieb: >> Wie man das testet ist auch genormt. > > Kannst Du dazu etwas sagen oder eine erreichbare Quelle nennen? Die Quelle hatte ich doch angegeben; EN ISO 80601-2-56:2018-02 "Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-56: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von medizinischen Thermometern zum Messen der Körpertemperatur" Es gibt Auslagestellen wo du das gratis einsehen kannst. https://www.beuth.de/de/normen-services/auslegestellen Fernleihe bei Deutschen Nationionalbibliothek über deine örtliche Bücherei ist auch möglich (evtl. Gebühr gemäss der Gebührensatzung deiner örtlichen Bücherei). Gute Büchereien haben direkten Datenbankzugriff. Käuflich "erreichbar" ist das bei allen Verlagen der Standardisierungsorgane in der EU. In Estland ist das normal am günstigsten. https://www.evs.ee/en/search?query=80601-2-56&languages=41&languages=42&languages=43&organisations=1&organisations=2&organisations=3&statuses=1&statuses=2&page=1&filtertype=filter&committeeoption=1&onlysuggestedproducts=false&onlyNewEstonianLanguageProduct=false Wenn dich ein Thema interessiert, dann abonniere den Newsletter des Standardisierungsorgans, dann bekommst du immer gratis die aktuellen Vorschläge die in öffentlicher Anhörung sind. Dann hast du nach ein paar Jahren alle Vorschläge, musst halt nur selber aufpassen welcher Vorschlag angenommen wurde und welcher verworfen wurde.
Harald W. schrieb: > Nun, z.B. Arztpraxen müssen ihre Thermometer regelmäßig > nacheichen lassen. Medizinische Messgeräte müssen ausreichend genau sein. Ob man das nun austauscht oder von einem dazu akkreditierem, der von einem notifiziertem Organ kontrolliert wird und ein Zertifikat erstellt wird, oder neue mit Fabrikszertifikat kauft, kommt auf das Gerät ein. Das Dumme ist ja auch: Wenn das Ding zum Kalibrieren ist, kann es kein Geld verdienen. > Aber vermutlich ist das teurer als der Kauf eines neuen Thermometers. Full ACK. Meine Freundin ist Kinderärtztin. Sie kauft einfach neu. Das ist Teil des Qualitätsmanagementprogramms, genau wie die Kontrolle der Fussbodenreinigugng. Beim nächsten Stammtisch könnt ihr ja eure versammelten Thermometer in eine Tasse lauwarmen Tee stellen.
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Die Kalibrierung, insbesondere der Kalibrieraufbau, und dann die spätere entsprechende Nutzung sind schon mal zwei Paar Schuhe. Wichtiger ist für mich die Tendenz der Anzeige bei identischer Anwendung. Ob Ich nun 39,7 oder 39,4 °C angezeigt bekomme ist egal. Die Tempertaur sollte halt nicht kontinuierlich steigen.
Egal ob der Thermometer "genau" ist oder nicht. Die Oberflächentemperatur der Haut entspricht eh sehr selten der Körpertemperatur. Geh ein wenig draußen an der kalten Luft spazieren und miss dann mal mit einem dieser kontaktlosen Thermometern an der Stirn die Temperatur. Ich hatte 35°C. "Temperatur messen" ist ganz allgemein sehr sehr schwierig, egal ob Körpertemperatur oder die Temperatur eines elektronischen Bauteils oder sonst was ...
Fritz schrieb: > Sind digitale Fieberthermometer der Preisklasse von 10€ genau? Oder > sollte man besser klassische analoge Thermometer benutzen? Beliebter Fehler: 'digital ist genauer als analog'. Oder: WO brauchst du ein Fieberthermometer mit einer Genauigkeit von <0,1°C? Messe mal an verschiedenen Punkten zu verschiedenen Zeiten. Weil die Batterien immer dann leer sind wenn man es gerade braucht, habe ich nur noch ein analoges Fieberthermometer. Ist ohne Quecksilber, da ist Galistan drin: https://de.wikipedia.org/wiki/Galinstan Und hat weniger als €10 gekostet. Nie wieder Ärger weil die Batterie leer ist.
Andre G. schrieb: > Geh ein wenig draußen an der kalten Luft spazieren und miss dann mal mit > einem dieser kontaktlosen Thermometern an der Stirn die Temperatur. > Ich hatte 35°C. Das hatte ich bei der Arztanmeldung auch gefragt. Ab wann habe ich denn "Fieber" ,wegen Corona. Ist aber schon 1 Jahr her.
Andre G. schrieb: > Egal ob der Thermometer "genau" ist oder nicht. > Die Oberflächentemperatur der Haut entspricht eh sehr selten der > Körpertemperatur. Full ACK: Wie sagt die Krankenschwester: Thermometer im Po - Mexico! nur rektal ist legal. > Geh ein wenig draußen an der kalten Luft spazieren und miss dann > mal mit > einem dieser kontaktlosen Thermometern an der Stirn die Temperatur. oder betätige dich körperlich, dann ist die Emissivität der Haut eine andere als die für die das Strahlungstermometer eingestellt ist und man misst in die Reflexion... > "Temperatur messen" ist ganz allgemein sehr sehr schwierig, Full ACK > egal ob > Körpertemperatur oder die Temperatur eines elektronischen Bauteils oder > sonst was ... oder Lebensmittel.. https://static-int.testo.com/media/d3/6e/e0cca23f96f0/whitepaper-testo-Saveris-Retail-Chains-REP-DE.pdf
Mohandes H. schrieb: > Oder: WO brauchst du > ein Fieberthermometer mit einer Genauigkeit von <0,1°C? Full ACK. Aber bei der Familienplanung sollte es genau sein. Stichwort: Basaltemperatur
Sebastian L. schrieb: > Mohandes H. schrieb: >> Oder: WO brauchst du >> ein Fieberthermometer mit einer Genauigkeit von <0,1°C? > > Full ACK. Aber bei der Familienplanung sollte es genau sein. > Stichwort: Basaltemperatur Die Familiengründung klappt bei dieser Methode auch mit einem ungenauen Thermometer. :) Vorhin ein Apothekenplakat gesehen, gerade gibt's so ein elektronisches Thermometer für 3,20. Da lohnt es sich ja nichtmal, sich beim Batteriewechsel den Schraubenzieher in den Finger zu stechen.
> Vorhin ein Apothekenplakat gesehen, gerade gibt's so ein > elektronisches Thermometer für 3,20. Da lohnt es sich ja nichtmal, > sich beim Batteriewechsel den Schraubenzieher > in den Finger zu stechen. Aber verboten ist es deswegen auch nicht, also wenns Spaß macht, darfst Du gerne trotzdem. Wegen der Genauigkeit... also wenn das Thermometer bei der Messung explodiert, sollte man zum Arzt gehen. ;)
Fritz schrieb: > Sind digitale Fieberthermometer der Preisklasse von 10€ genau? Oder > sollte man besser klassische analoge Thermometer benutzen? Mach doch eine rektale Versuchsreihe - die ist dann quasi für den Arsch :-)
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