Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Vibrationen, Trittschall für kleine Masse dämpfen


von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Hallo, ich suche eine Möglichkeit eine kleine Masse von ca 500g gegen 
normale häusliche Vibrationen und Trittschall möglichst gut zu dämpfen. 
Eine zentnerschwere Granitplatte auf Schwingungsdämpfern ist 
wahrscheinlich dafür etwas übertrieben. Die üblichen Schwingungsdämpfer 
sind für Maschinen und mehr Gewicht ausgelegt. Im Baumarkt bekommt man 
ab und zu Matten für unter die Waschmaschine zu legen um die 
Schwingungen beim  Schleudern zu dämpfen aber das ist eher auch für mehr 
Masse ausgelegt. Plattenspieler hatten früher eine Feder Aufhängung und 
Schwungmasse. Konkret geht es um ein Rubidium Normal und der optimale 
Einbau in ein Gehäuse mit Gummi Füßen.
Gibt es da etwas zu kaufen ?

von Sven D. (sven_la)


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von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Sven D. schrieb:
> Es gibt solche Teile um Festplatten einzubauen. Vielleicht  findest du
> da
> 
was?https://www.amazon.de/Vibrationsd%C3%A4mpfer-Vibrationsd%C3%A4mpfern-Schwingungsd%C3%A4mpfer-Montageschrauben-Set-Einbauschienen/dp/B00ZUTQZIW

Danke, aber hier geht es eher darum die Vibrationen der Festpatte auf 
das Gehäuse zu reduzieren und nicht umgekehrt.

von herbert (Gast)


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Würde ich mit Gummibänder verspannen.Wie viele man nimmt muss man testen 
ebenso natürlich die Zugkraft die von den Abmessungen mitbestimmt 
wird.Das ganze könnte man dann noch justierbar gestalten.
Bei guter Justage ist dein Teil schwimmend galagert ...ohne nass zu 
sein...

von Lichtleinaus (Gast)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Sven D. schrieb:
>> Es gibt solche Teile um Festplatten einzubauen. Vielleicht  findest du
>> da
>>
> 
was?https://www.amazon.de/Vibrationsd%C3%A4mpfer-Vibrationsd%C3%A4mpfern-Schwingungsd%C3%A4mpfer-Montageschrauben-Set-Einbauschienen/dp/B00ZUTQZIW
>
> Danke, aber hier geht es eher darum die Vibrationen der Festpatte auf
> das Gehäuse zu reduzieren und nicht umgekehrt.

Egal!

von Lichtleinaus (Gast)


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Der beste Dämpfer ist das Vakuum. Damit ist alles gesagt. Mußt du dort 
nur noch fest machen. ;-)

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Lichtleinaus schrieb:
> Der beste Dämpfer ist das Vakuum. Damit ist alles gesagt. Mußt du dort
> nur noch fest machen. ;-)
Vielleicht mit Vakuumenergie festhalten ... gute Idee ...

von Peter L. (Gast)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Hallo, ich suche eine Möglichkeit eine kleine Masse von ca 500g gegen
> normale häusliche Vibrationen und Trittschall möglichst gut zu dämpfen.

Möglicherweise passt hier eine Gummispinne (für schwere Studio-
Mikrofone) aka Shock Mount.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Von der Decke abhängen auf einer Plattform von einigen kg?

von Erschonwieder (Gast)


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Vibrationen dämpft man, indem man die unterschiedlichen Laufzeiten in 
unterschiedlichen Materialien nutzt. Also stapelst du mehrere 
unterschiedliche flexible Materialien (passend zu deiner 
Anregungsfrequenzbandbreite) und dämmst damit deine Anregungswelle.
Ach ja, Masse ist durch nichts zu ersetzen. Sie ist es, die das 
Gegenlager zu deiner Anregungswelle bildet, die Vibrationsenergie in 
deinem Dämpfer umsetzen lässt.

Es gibt da nettes z.B. für Wägetische oder Plattenspieler.

von Audiomann (Gast)


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Schau dir mal das Prinzip der Mikrofonspinnen an.

von AtariST (Gast)


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Einfach an dünnen Zugfedern aufhängen. So dass diese leicht gespannt 
sind.

von Erschonwieder (Gast)


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AtariST schrieb:
> Einfach an dünnen Zugfedern aufhängen. So dass diese leicht
> gespannt
> sind.

Und wie willst du dabei verhindern, dass sich das Gehänge aufschaukelt?
Ohne Dämpfung wird das nichts! Du wandelst damit nur höherfrequentes in 
niedrigeres um!

von Hp M. (nachtmix)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Konkret geht es um ein Rubidium Normal und der optimale
> Einbau in ein Gehäuse mit Gummi Füßen

Hat der 10MHz-Quarzoszillator bei normalen Schallpegeln tatsächlich 
messbare Mikrofonie?
Da ich zwei LPRO-101 habe, sollte das mit einem Phasenvergleicher 
relativ leicht feststellbar sein.

Bekannt ist, dass die Quarzfrequenz durch die Richtung der Schwerkraft 
etwas beeinflusst wird. Aber das sind ja auch vieltausendfach höhere 
Beschleunigungswerte, als sie durch Trittschall erzeugt werden.
Bei den Rubidiumnormalen muss man zusätzlich aufpassen, dass man diese 
Frequenzänderung nicht mit der durch das Erdmagnetfeld bewirkten 
Verschiebung der 6GHz-Rubidiumlinie verwechselt. Um diesen Fehler zu 
kompensieren haben die LPRO eine Korrekturspule.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Hp M. schrieb:
> Hans-Georg L. schrieb:
>> Konkret geht es um ein Rubidium Normal und der optimale
>> Einbau in ein Gehäuse mit Gummi Füßen
>
> Hat der 10MHz-Quarzoszillator bei normalen Schallpegeln tatsächlich
> messbare Mikrofonie?
> Da ich zwei LPRO-101 habe, sollte das mit einem Phasenvergleicher
> relativ leicht feststellbar sein.
>
> Bekannt ist, dass die Quarzfrequenz durch die Richtung der Schwerkraft
> etwas beeinflusst wird. Aber das sind ja auch vieltausendfach höhere
> Beschleunigungswerte, als sie durch Trittschall erzeugt werden.
> Bei den Rubidiumnormalen muss man zusätzlich aufpassen, dass man diese
> Frequenzänderung nicht mit der durch das Erdmagnetfeld bewirkten
> Verschiebung der 6GHz-Rubidiumlinie verwechselt. Um diesen Fehler zu
> kompensieren haben die LPRO eine Korrekturspule.

Ob es der 20MHz Quarz ist kann ich nicht sagen und meine sind von Temex.
Von dem Hersteller gibt es ein Papier wo er abrät, aus diesem Grund, 
Kühlkörper mit Ventilatoren zu Kühlung einzusetzen. Ankörnen von 
Alublech, auf einem anderen Tisch in 4m Entfernung konnte man eindeutig 
in den Messergebnissen sehen.

von Lichtleinaus (Gast)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Lichtleinaus schrieb:
>> Der beste Dämpfer ist das Vakuum. Damit ist alles gesagt. Mußt du dort
>> nur noch fest machen. ;-)
> Vielleicht mit Vakuumenergie festhalten ... gute Idee ...

Wenn Du das nicht kannst, dann probiere es mit Gegegenergie.

Baue ein Labyrinth so dass sich die Wellen auslöschen in einem Punkt.

von Thomas R. (thomasr)


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Ist doch alles (richtige) gesagt: Mikrofonspinne!

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Hans-Georg L. schrieb:
> Hallo, ich suche eine Möglichkeit eine kleine Masse von ca 500g gegen
> normale häusliche Vibrationen und Trittschall möglichst gut zu dämpfen.

Wenn du es ordentlich machen möchtest, solltest du zunächst zwischen 
Dämpfung und Isolation unterscheiden. Bei der Dämpfung arbeitest du mit 
einer „hohen Abstimmung“ d.h. die Abstimmung ist sehr viel kleiner als 1 
und bei der Isolation mit einer „tiefen“ Abstimmung. Die Abstimmung muß 
größer als Wurzel 2 sein. Im ersten Fall bestimmt die reine 
Materialdämpfung das Verhalten, im zweiten Fall ist die Materialdämpfung 
sogar schädlich. Hier werden hauptsächlich Federn mit sehr niedriger 
Dämpfung verwendet. Welchen Fall du auswählen möchtest, hängt nun von 
den Frequenzen, dem Material und Massen ab. Am besten, mal beide Fälle 
durchspielen.

von Lichtleinaus (Gast)


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Am Besten mit LtSpice simulieren.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Die Plattenspieler Fraktion empfiehlt in verschiedenen Foren dafür 
Wandkonsolen .. damit wäre auch genügend Masse vorhanden und der 
Trittschall über den Holzboden unterbunden. Zusätzlich im Gehäuse noch 
eine Gummi gelagerte Grundplatte. Das werde ich ausprobieren. Danke für 
alle Anregungen.

von Lichtleinaus (Gast)


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Du hast dein Problem noch nicht verstanden!

von Hp M. (nachtmix)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Die Plattenspieler Fraktion empfiehlt in verschiedenen Foren dafür
> Wandkonsolen

Am besten zusätzlich im Keller. Das hatte sich hier bei Mikrowaagen gut 
bewährt.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Hp M. schrieb:
> Hans-Georg L. schrieb:
>> Die Plattenspieler Fraktion empfiehlt in verschiedenen Foren dafür
>> Wandkonsolen
>
> Am besten zusätzlich im Keller. Das hatte sich hier bei Mikrowaagen gut
> bewährt.
Auch das ist nicht sicher ;-)

Hier hat jemand mit einer im Keller, an einer Betonwand, installierten 
und überwachten Pendeluhr ein Erbeben in 1500 Meilen ( 2400Km ) 
Entfernung detektiert.
http://leapsecond.com/pend/synchronome/quake.htm

: Bearbeitet durch User
von 2aggressive (Gast)


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Hans-Georg L. schrieb:
> Zusätzlich im Gehäuse noch
> eine Gummi gelagerte Grundplatte.
Nicht lachen, anstatt Gummi nehme ich für sowas gerne eine Lage 
Schwämme, Beispielsweise solche:

https://www.amazon.de/20-500-St%C3%BCck-Reinigungsschw%C3%A4mme-Putzschw%C3%A4mme-Topfschw%C3%A4mme/dp/B07JKYWMPY

Wenn die durch das aufliegende Gewicht etwas zusammen gepresst werden 
entkoppeln die ganz gut. Aufschaukeln (Resonanzen) werden durch die 
Bremswirkung der in den Schwammporen eingeschlossenen Luft wunderbar 
gebremst. Lässt sich als Sandwich Holzplatte-Schwammschicht-Holzplatte 
prima mit ein paar Tropfen Pattex zusammenpappen.


HTH

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