Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Vakuumpumpe: Motorlüfter verkehrt ?


von Alex (Gast)


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Hallo Leute,

ich hab einen dieser Flüsterkompressoren und bin damit auch sehr 
zufrieden.
Nutze ihn relativ selten.

Zudem hab ich vor einiger Zeit eine Vakuumpumpe besorgt, die im Grunde 
den gleichen Kompressor verwendet (mit dem Unterschied, dass die beiden 
Kolben seriell und nicht parallel verschaltet sind).
Die Vakuumpumpe läuft natürlich länger, und wird unglaublich heiss.

Jetzt hab ich mit die Motorlüfter an den beiden Enden mal angesehen und 
bemerkt, dass die beide Luft ansaugen (bei der Vakuumpumpe und beim 
Kompressor!).
D.h. die Luft kommt bei den Schlitzen im Kurbelgehäuse wieder raus, aber 
der Motor selbst hat an beiden Enden den selben Luftdruck -> keine 
Belüftung.

Falls jemand von euch ein ähnliches Teil hat: sind da auch beide Lüfter 
auf saugend?
Hat mit Übertemperatur (vor allem bei den Vakuumpumpen) schon mal wer 
Probleme gehabt?

Danke,
Alex

von Klempi (Gast)


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Alex schrieb:
> Falls jemand von euch ein ähnliches Teil hat: sind da auch beide Lüfter
> auf saugend?

Ja, sind sie.

Alex schrieb:
> Hat mit Übertemperatur (vor allem bei den Vakuumpumpen) schon mal wer
> Probleme gehabt?

Ja. Nach einem Dauerlauftest von ein paar Stunden war das Ding so heiß 
daß ich es nicht mehr anfassen mochte. Danach war der Restdruck höher 
geworden, so 200mbar. Ich habe so einen Instandsetzungs-Satz gekauft mit 
den zwei Kolben und den ganzen Ventilen. Jetzt läuft sie wie vorher, 
Restdruck 80mbar.

Ich verwende das Teil nur noch als Kompressor und habe mir eine 
Drehschieber Pumpe für die Vakuum Sachen zugelegt.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Alex schrieb:
> bemerkt, dass die beide Luft ansaugen

Grundsätzlich ist es (nicht) egal, ob saugend oder drückend.
Druck läßt sich bekanntlich leichter aufbauen als Unterdruck.
Bei Druck hast üblicherweise also einen HÖHEREN Luftduchsatz. Also 
bessere Kühlung. Das ist davon abhängig, wie dicht das Ganze 
abgeschlossen ist. Weil meistens bläst es gleichzeitig wo rein UND raus. 
Dem Hersteller ist Überhitzung ja wurscht.

Bei Wärmeproblemen den Lüfter mal umdrehen ?

Doppel-Lüfter als Anregung: Du kannst auch einen saugend und einen 
blasend machen. Der eine unterstützt also den anderen . Hängt wie gesagt 
vom Gehäuse ab, was man genau verbessern kann.



Ich hab bei einem PA-Amp unlängst den Lüfter umgedreht - auf saugend - 
und die hinteren Lüftungsschlitze abgeklebt. Ich habe aber zusätzliche 
Kühlbleche montiert, sonst ginge das NICHT . Der Originalkühlkörper wäre 
dafür viel zu klein, der braucht GEBLÄSE .
Dafür blästs jetzt hinten raus - und nicht unten und vorne raus.

von MaWin (Gast)


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Alex schrieb:
> Jetzt hab ich mit die Motorlüfter an den beiden Enden mal angesehen und
> bemerkt, dass die beide Luft ansaugen (bei der Vakuumpumpe und beim
> Kompressor!).
> D.h. die Luft kommt bei den Schlitzen im Kurbelgehäuse wieder raus, aber
> der Motor selbst hat an beiden Enden den selben Luftdruck -> keine
> Belüftung

Häh ?

Natürlich Belüftung (und Kühlung).

Es gibt keine Verbindung vom linken Kolben zum rechten Kolben.

Die Luft muss an den Schlitzen raus, dann kühlt sie optimal.

Zerleg halt mal so einen Kompressor, um das zu verstehen.

Meiner kann übrigens länger laufen, (Vakuumspannplatte) wird recht warm, 
aber nicht heiss so dass er nicht mehr funktioniert.

von Alex (Gast)


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@MaWin
Schon möglich, dass ich falsch liege, aber ich hatte angenommen, dass 
Luft durch den Spalt zwischen Stator und Rotor durchkann.
Und dazu braucht es eine Druckdifferenz.
Die reine Konvektionskühlung am Motor außen ist jedenfalls zu schwach.
Das Etikett am Motor (der Vakuumpumpe) ist nach 20 Minuten schon halb 
verbrannt.

von Alex (Gast)


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Ansonsten kühlt das Gebläse nur den Pleuel, was mir nicht sonderlich 
sinnvoll erscheint....

von Rudi Ratlos (Gast)


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Alex schrieb:
> Und dazu braucht es eine Druckdifferenz.

Aha. Und wie oder womit willst die messen?
Glaubst der Lüfter erzeugt 10 bar Druck ? oder 500mbar Unterdruck?
Da bist am falschen Dampfer !

Das ist (orig.) ein Saug-Gebläse. Ist der Einlaß kleiner als der Auslaß, 
entsteht -im Motorgehäuse-  ein winziger "Unterdruck"! Sind beide gleich 
groß, entsteht nur ein Luftstrom !
Der Nachteil beim Saugen ist, wie gesagt, daß bei zu kleinem Einlaß der 
Lüfter nicht mehr genug Luft nachsaugen kann, da er ja keine 
abgeschlossene kräftige Vakuumpumpe, sondern nur ein plumpes halboffenes 
Ventilatorrad ist.

> Die reine Konvektionskühlung am Motor außen ist jedenfalls zu schwach.
Dann kannst eben nur die Luftrichtung auf Blasen stellen - oder einen 
zweiten Saug-Ventilator dranschrauben. Oder die Schlitze vergrößern. 
Oder auch die *Drehzahl (Spannung) der Lüfter* erhöhen. Sofern 
Gleichstrom .


Um das zu verstehen, brauchst ja nur einen PC- Lüfter irgendwo reinbauen 
und schauen wie´s funktioniert. Zahlt sich ja langfristig durch die 
Erhöhung der Standzeit div. Geräte aus.

von Alex (Gast)


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Oh Mann......

> Aha. Und wie oder womit willst die messen?
> Glaubst der Lüfter erzeugt 10 bar Druck ? oder 500mbar Unterdruck?
> Da bist am falschen Dampfer !

Wer sagt, dass ich das messen will?
Woher die Zahlen?
Etwas zu kreativ für meinen Geschmack...

> Das ist (orig.) ein Saug-Gebläse. Ist der Einlaß kleiner als der Auslaß,
> entsteht -im Motorgehäuse-  ein winziger "Unterdruck"! Sind beide gleich
> groß, entsteht nur ein Luftstrom !

Ja, die Gebläse saugen an beiden Stirnseiten Luft in das Gehäuse.
Dadurch entsteht darin kein Unterdruck sondern ein Überdruck.


> Dann kannst eben nur die Luftrichtung auf Blasen stellen - oder einen
> zweiten Saug-Ventilator dranschrauben. Oder die Schlitze vergrößern.
> Oder auch die *Drehzahl (Spannung) der Lüfter* erhöhen. Sofern
> Gleichstrom .

Knackpunkt ist, dass der Motor nicht gekühlt wird, weil
a) die Luft bei den Schlitzen wieder rauskommt,
b) auf beiden Stirnseiten hineingeblasen wird.

Das ändert sich auch nicht, wenn die Schlitze größer werden. Dann werden 
zwar die Pleuel besser gekühlt, aber das hilft dem Motor ja nichts.


> Um das zu verstehen, brauchst ja nur einen PC- Lüfter irgendwo reinbauen
> und schauen wie´s funktioniert.
Am Verständnis wirds wohl liegen ...


Ich werd mal das Ding soweit zerlegen um zu sehen, ob der Motor von 
innen überhaupt luftgekühlt werden kann. Wenn nicht ist das Ding auch 
nicht zu reparieren...

von Rudi Ratlos (Gast)


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Alex schrieb:
> Oh Mann......

> Ja, die Gebläse saugen an beiden Stirnseiten Luft in das Gehäuse.
> Dadurch entsteht darin kein Unterdruck sondern ein Überdruck.

Ein Mechaniker sagt dazu aber: die Lüfter blasen über die Stirnseite 
durch das Motorgehäuse aus den Lüftungsschlitzen. Und nicht umgekehrt.
Na also.
> b) auf beiden Stirnseiten hineingeblasen wird.


> Knackpunkt ist, dass der Motor nicht gekühlt wird, weil
> a) die Luft bei den Schlitzen wieder rauskommt,
Na, irgendwo muß die heiße Luft ja wieder rauskommen.


> Das ändert sich auch nicht, wenn die Schlitze größer werden.
Die optimale Kühlwirkung wird dann erzielt, wenn Einlaß=Auslaß , weil 
dann der Luftdurchsatz maximal wird. Ein Lüfter ist leider keine 
Druckpumpe! Da die Luft -durch die LuftGeschwindigkeit- nur kurz erwärmt 
werden kann, also wenig Wärme abführen kann, ist mehr Luft besser.

> Ich werd mal das Ding soweit zerlegen um zu sehen, ob der Motor von
> innen überhaupt luftgekühlt werden kann. Wenn nicht ist das Ding auch
> nicht zu reparieren...
Die Hitze entsteht ja nicht nur im MOTOR, Schleifböcke haben zB trotz 
sehr großer Last überhaupt keine Aktive Kühlung, sondern genau dort, wo 
die Luft KOMPRIMIERT wird. Wird DORT nicht gekühlt, verschleißen die 
Dichtungsringe eben recht rasch. Und der erzielbare (Unter-)Druck 
nimmt rasch ab.


Ist der Motor also 'verkapselt', ist die Kühlung durch die Kapselung 
leicht ausreichend. Gekühlt werden sollten zuallererst also nicht die 
"Pleuel", sondern die Kolben . Und danach erst der Motor .

von Rudi Ratlos (Gast)


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Zur besseren Vorstellung, wie Ventilator-Kühlungen funktionieren :

Ich habe zB eine uralte KINZO-Heißluftpistole, die hat hinten einen 
Lamellen-Drehschieber, da kannst den Luftdurchsatz und damit auch die 
TEMPERATUR regeln. So billig das Glump auch aufgebaut ist, so überaus 
effektiv wirkt es. Besteht nur aus zwei Widerständen, einer Diode - und 
dem Drehschieber.
Und funktioniert besser als das ganze 'unregelbare' elektronische Glump 
.

Verschließt also partiell bei deinen Geräten den Einlaß, bläst es sofort 
sehr heiße statt lauwarme Luft raus. Dasselbe gilt für den Auslaß .

von Alex (Gast)


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Mein Lieber Rudi Ratlos,

ich weiß nicht warum du darauf bestehst, dass das Problem darin liegt, 
dass ich nicht verstehe wie eine Ventilator-Kühlung funktioniert.
Vielleicht ist das so, vielleicht auch nicht.

Entscheidend ist, dass der Motor zwischen den beiden Zylindern (entgegen 
deiner Behauptung) überhitzt.
Nicht die Zylinder, nicht die Kolben, nicht die Pleuel, usw.
(Nebenbei ist die Hitzeentwicklung an den Kolben beim Einsatz als 
Vakuumpumpe naturgemäß wesentlich geringer als bei einem Kompressor.)

Es geht also die ganze Zeit um die Kühlung des Motors.
Es gibt von diesen Pumpen auch Versionen mit nur einem Zylinder, da 
bläst der Ventilator auch durch den Motor und kühlt diesen so (an der 
motorseitigen Stirnseite kommt dann warme Luft raus).

Aus diesem Grund hab ich angenommen, dass bei den 2Zyl-Versionen die 
Luft ebenfalls durch den Motor geblasen wird.
Nachdem ich aber festgestellt habe, dass an beiden Stirnseiten 
hineingeblasen wird war mir klar, dass durch den Motor kein Luftstrom 
sein kann.

Mag sein, dass ich mich mit Ventilatorkühlung weniger gut auskenne als 
du, aber mir zumindest klar, dass das möglicherweise der Grund für den 
überhitzten Motor sein könnte.
Soviel dazu.

Zum Erkenntnisteil:
Man kann durch den Motor zwar durchblasen (mit Pressluftpistole an einer 
Seite reingeblasen und gefühlt ob an der anderen Seite was rauskommt), 
aber es ist definitiv sehr wenig.
Im direkten Vergleich ist beim Einzylinder-Gerät ein deutlich größerer 
Luftstrom an der Motorseite zu spüren.
Also wirds auch keinen nennenswerten Effekt haben, einen der beiden 
Lüfter umzudrehen. Die Motoren sind offensichtlich unterschiedlich, und 
der des 2Zyl-Geräts nicht für 'Durchluft' konzipiert.

Mein Fazit: mit dem Motor ist das Gerät nur für Kurzzeitbetrieb 
geeignet.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Alex schrieb:
> Es geht also die ganze Zeit um die Kühlung des Motors.

Es ist ja ein interessantes Problem.
Was heißt für dich "Überhitzung des Motors" ?

Der Vakuum-Motor ist also der 'Schwarze Zylinder' in der Mitte des 
Dings? Und die Lüfter blasen auf das Pleuel? und da gibts seitlich und 
oben Lüftungsschlitze ?
Normalerweise ist zwischen Wicklung und Gehäuse ausreichend Platz zum 
Durchblasen. Also blästs nicht durch, weil die Luft -durch die 
Lüftungsschlitze entweicht- . Daher ist eine Kühlung des Motors nicht 
vorgesehen.


Ich hab bei Schleifböcken dasselbe 'Wärmeproblem'. Wollte ich auch mal 
aktiv kühlen. Da wird das Gehäuse außen KOCHEND heiß !
Da gibts nicht mal Lüftungsschlitze . Ich habe aber noch nie gehört, daß 
Schleifböcke abgebrannt wären .


Was heißt für dich "Überhitzung des Motors" ?
Die Temperatur am Gehäuse muß ja nicht mit der Motortemperatur 
überinstimmen. Die kann ja innen deutlich niedriger sein, da der Motor 
ja die Luft im Inneren bewegt. Also die Wärme -über die Luft- ans 
Gehäuse abgegeben wird.
Womit also, falls der Motor nicht verkapselt ist, zwar die Lüfterluft in 
den Motor bläst, aber vom drehenden Motor selbst durch die 
Lüftungsschlitze wieder rausgedrückt wird. Also -möglicherweise- der 
irrige Eindruck entsteht, daß da drinnen'nicht gekühlt' wird.


Lösungsvorschlag: ohne dich nerven zu wollen... wenn du dich vor 
Überhitzungsdefekten fürchtest- is ja nich billich das Zeuch.

Du könntest aber (über dem Motor) einen dritten Lüfter montieren, der 
das Motorgehäuse kühlt. Außerdem (nur) die seitlichen Schlitze 
verschließen.  Gegebenenfalls auch 1 Lüfter umdrehen, so daß du einen 
kompletten Luft-Durchzug in nur 1 Richtung kriegst, statt aus zwei 
Richtungen reinzublasen. Dabei müßtest aber die Motor -Drehrichtung 
beachten, also in welche Richtung er normal die Luft bewegt !  Und 
diesen Luft-Strom verstärken. Obs was nützt sei dahingestellt, aber 
besser 1-mal herumprobiert, als sich bei jkedem Betrieb fürchten zu 
müssen

von Rudi Ratlos (Gast)


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Wenn du ein Multimeter hast, haben heute ja alle auch TEMP, kannst ja 
mal die Gehäuse- und die Lufttemperaturen messen. Weil 50-60°C ist für 
die Fingerkuppen schon knappBRANDGEFAHR !

von DoS (Gast)


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Kühlung lebt vom Temperaturunterschied, sind die Zylinder heiß, werden 
sie besonders gut gekühlt.

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