Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug NiCd Akku Zellen tiefentladen - Vorgehen?


von Schlag den Schrauber (Gast)


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Ich habe einen Schlagschrauber-Akku mit 16 NiCd 2Ah Zellen in Reihe.

Er schwächelt, deshalb habe die Zellen einzeln gemessen.

10 der Zellen haben um die 1.35V, 6 Stück haben 0.00V nach dem Laden. 
Ich möchte den Akku retten.

Folgende Optionen:

A) Neuer Akku - etwa 95€.

B.1) Alle Zellen einzeln neu kaufen und selber zusammenfrickeln, etwa 4€ 
x 16 = 64€ (lohnt sich nicht im Vergleich zum neu Kaufen).

B.2) Oder nur die 6 x 0.00V Zellen neu?

C) Zellen irgendwie balancen und auf Funktion hoffen. Entweder alle auf 
0V bringen und dann mit dem Ladegerät vollladen - könnte das Prozedere 
ein paar mal durchführen. Bequemer, da zu Hause nebenbei durchführbar.

D) Die leeren Zellen mit einem Labornetzteil aufladen und auf Funktion 
hoffen.

Sind B.2), C) oder D) bei einem 10 Jahre alten Akku irgendwie 
erfolgversprechend, oder ist das von vornherein vergebliche Liebesmühe? 
Bei D) Welcher Strom, welche Spannung (1.4V?, 2A?)

von Dieter (Gast)


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Die Lösung E nehmen:

E: Ein NiCd-Lader nehmen, die Zellen anzapfen und den Refreshzyklus 
durchlaufen lassen. Vorher mit D auf eine Spannung von knapp über 0,9V 
bringen, weil sonst einige Ladegeräte nicht starten.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Könnte sein, dass für D) einige Ampere mehr nötig sind, als erwartet.
Wenn NiCd-Zellen beim Entladen umgepolt werden, können sich in den 
Zellen Kurzschlüsse (Dendriten) bilden, die mit ausreichend Strom 
weggebrannt werden können, wenn der Kurzschluss aber lange bestand, sind 
die Zellen vorgeschädigt, mit höherer Selbstentladung. Damit würde sich 
das Spiel wiederholen. Aber einen Versuch ist es in jedem Falle wert.

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Ok, Danke - also einen NiCd Lader habe ich leider nicht und will ich 
auch für diese einmalige Sache nicht kaufen, aber wenn ich den 
Refreshzyklus richtig erfasse, dann ist das 3 Zyklen mit 1C Laden, 
gleich nach Entladung auf 0.9V. Soll 100% Kapazität wiederherstellen 
(:-0 ?).

Ich versuche mal alle 16 Zellen auf 0.9V zu bringen und dann die 
Refreshzyklen mit 1.7V/2A Limit manuell durchzuführen.

Mal sehen, was hier noch geht.

von W.S. (Gast)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> 10 der Zellen haben um die 1.35V, 6 Stück haben 0.00V nach dem Laden.
> Ich möchte den Akku retten.

Das ist sehr ehrenhaft, aber es gibt da auch einige Probleme: Oftmals 
sind die Zellen verkeimt von ausgelaufenem Elektrolyt. Das macht die 
Reparatur eklig und den Erfolg zweifelhaft, denn zusammen mit 
Feuchtigkeit ergibt sich ein prächtiger Kurzschluß, so daß jede 
Aufladung nach 1..3 Tagen entschwunden ist. Obendrein fehlt den 
ausgelaufenen Zellen dann der Elektrolyt.

Man kann bei den 0 Volt Zellen versuchen, mal mit so etwa 2V/10A für ein 
paar Sekunden ranzugehen, um sie wieder so einigermaßen 
"geradezurichten". Anschließend über Nacht liegen lassen und dann 
nachschauen, ob da wenigstens ein paar hundert Millivolt noch meßbar 
sind. Und wenn so eine Zelle bei 2 Volt keinen Strom zieht, dann 
betrachte sie als tot.

Ich hab auch noch einen alten Akkuschrauber herumliegen, der ebenfalls 
noch einen NiCd-Zellen-Akku hat. Von da her kenne ich das. Im Grunde ist 
das alles vergeblich. Irgendwie jammert es einen, einen eigentlich voll 
funktionablen Akkuschrauber wegzuwerfen, bloß weil es am Akku hapert. 
Aber es nützt nix. Selbst wenn man so einen Akku wieder so lala 
hinkriegt, bleibt das Ganze doch eine Krücke. Denk mal dran, eventuell 
mit ein paar Li-Hochstromzellen dir einen Ersatz auszudenken, falls du 
sehr an deinem Gerät hängst.

W.S.

von Thomas K. (ek13)


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Ich habe einen Schlagschrauber-Akku mit 16 NiCd 2Ah Zellen in Reihe.

Geht das etwas genauer?
Akkupack Typ Marke
Zellentyp

von Dieter (Gast)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> 1.7V/2A Limit

Das dürfte je nach dem zu hoch sein zum Aufladen.

Als erstes wäre die Empfehlung zu prüfen, wie sich die einzelnen Akkus 
verhalten, wenn mit 50mA geladen würde. Wenn spätestens nach fünf bis 
zehn Minuten die Akkuspannung hoch ginge, also über 0,9V aber nicht über 
1,45V hinaus, wäre das ein gutes Zeichen.

Zum Entladen könnte ein Joule-Thief mit LED als Last zum Einsatz kommen.

von Manfred (Gast)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> Neuer Akku - etwa 95€.

Die beste Lösung, wenn der Schrauber es wert ist.

> B.2) Oder nur die 6 x 0.00V Zellen neu?

Und drauf warten, wann der nächste der alten Akkus stirbt.

Ich habe mal aus zwei 9,6V-Akkuschrauberpacks einen "neuen" gemacht, 
nach wenigen Stunden war die nächste Zelle tot = vergeblicher Aufwand.

von Helge (Gast)


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Ich krieg hier haufenweise "schau mal nach" - Akkupacks. Tote Zellen mit 
Kurzschluß lassen sich teils wiederbeleben mit H4-Lampe und 
12V-Autobatterie: Alle paar Sekunden nur ganz kurz das ganze 
zusammenschließen, nach <10x muß der Kurzschluß weg sein. Dann normal 
aufladen. Was ein ~50A-Impuls nicht sauberbrennt, ist garantiert 
Totalverlust. Durchschnittlich ist der Erfolg ungefähr bei aus-2-mach-1, 
wenn ich die Einzel-Restkapazitäten der Zellen mehrerer Akkupacks 
halbwegs abstimme.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> Ok, Danke - also einen NiCd Lader habe ich leider nicht

Es reicht eh eine -Konstantspannungsquelle- auch.
Lad mal mit 1,2V . Später kannst ja höher gehen.
Sind sie leer, saugen sie am Anfang recht viel rein, aber das fällt 
-sehr- rasch wieder ab. Am Ende laden sie fast gar nix mehr (Erhaltung).

> Refreshzyklen mit 1.7V/2A Limit
Wieso 1,7V ?? Die haben 1,25V Normspannung. Bei 1,4V is mit 
Konstantspannung Schluß.  Und 2A ? wohl der ganze Akkupack !


> Soll 100% Kapazität wiederherstellen
100% höchstens wenn nagelneu, ein paar Ladungen lang .
Das alte Problem bei Akkus, wer braucht sie schon dauernd ?
Die müssen eben permanent laden und entladen werden.


Ich mach das immer so (Schrauber vom Müll, kaufen tu ich sowas nie 
wieder). Häng den Akku einfach 15-20 Minuten an ein Laptop-Netzteil, 
dann kann man eine zeitlang schrauben. Dann ist er eh wieder fast aus, 
irgendwann  ... wieder mal .

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Also von außen sehen die gut aus. Rückstände auf den Verbindern sind 
Klebereste.

Taste mich nächste Woche mal langsam an die 0.9V ran mit dem 
Labornetzgerät.

Ist ein HWA "ProPowerWrench" 440. Der hat halt wirkliche 
Schrauben-Löse-Power (wenn der Akku geht) im Vergleich zu den 300Nm 18V 
Bosch Dingern.

Wobei der Bosch Biturbo dann wohl besser ist. Zahle ich aber locker 400 
Euro das Komplett-Set. Muss nicht sein, wenn der neue (hoffentlich neue) 
HWA Akku nur 90 Euro kostet.

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Da ja eh bei 0.00V habe ich Widerstand gemessen, also es besteht 
definitiv Kurzschluss in allen defekten Zellen (also diese Dendriten).

Ich versuche dann morgen die Ingo-Helge-Wegbrenn-Methode, aber wenn pro 
Zelle nur 50% Erfolgschance, dann sieht es bei 6 defekten Zellen mit 
dann unter 2% Erfolgsgarantie für eine "Gesamt-Reparatur" eh düster aus.

Mal Testen schadet aber nicht und es muss ja nicht jede Zelle gehen :-). 
Vielleicht wird ja aus dem 19.2V Schrauber ein tolerierbarer 18V 
Schrauber. Alles besser als die aktuell unbefriedigenden 12V.

von Jobst Q. (joquis)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> Ist ein HWA "ProPowerWrench" 440. Der hat halt wirkliche
> Schrauben-Löse-Power (wenn der Akku geht)

Wenn dir um Schrauben-Löse-Power also hohes Drehmoment geht, kann ich 
dir den Ersatz durch 6 gute LiFePO4-Akkus empfehlen. Ich habe mehrere 
NiCd-Akku Elektrowerkzeuge so umgerüstet und war über den Gewinn an 
Drehmoment immer wieder positiv überrascht.

Am besten sind die A123 ANR26650M1B mit 2500mAh, werden aber 
wahrscheinlich nicht in das Akkugehäuse passen. Deshalb habe ich 
meistens nur die A123  APR18650M1A mit 1100 mAh, die ihre Sache auch gut 
erledigen. Die Kapazität ist dann zwar nicht so hoch, aber wegen der 
flachen Entladekennlinie von LiFepo4 bleibt die Leistung bis kurz vor 
Schluss etwa gleich.

Angebote mit höheren Kapazitätswerten bei gleicher Größe sollte man 
meiden, weil das auf Kosten der Hochstromfähigkeit geht.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Man kann viel Zeit mit Wiederbelebungsversuchen verbringen. Oft ist die 
Freude nur kurz. Wenn dann ein neuer Ersatzakku beschafft wurde, hat 
dieser Schrauber dann einige Zeit später andere Probleme wie Zahnausfall 
oder Lagerschaden?

von Uli S. (uli12us)


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Ich würde die Akkus wegschmeissen, meine Erfahrungen mit länger 
gelagerten und nicht regelmässig geladenen Akkus ist, dass die nie mehr 
die versprochene Leistung erreichen. 16*1,2V komm ich auf 19,2V. Das 
liegt sehr nahe an den, bei mittlerweile fast allen Akkugeräten 
verbreiteten 20V.
Wenn du schon irgendeins davon hast, nimm das, nimm eine Adapterplatte 
und schraub das ans Gehäuse des serienmässigen Akkus ran. Wenn nicht, 
dann kannst du mal schauen, wenn irgendwer der Discounter ein günstiges 
Angebot hat. Kosten liegen dann irgendwo im Bereich 50€ für Ladegerät + 
Akku. Ich hab vor längerer Zeit mal gesehen, dass es eine Fa gibt, die 
3D gedruckte Adapterplatten für viele verschiedene Systeme verkauft. Die 
müsstest du
nur an das ursprünglich Gehäuse anschliessen und natürlich irgendwie 
mechanisch verbinden. Selber was rein zu basteln mit LI-ion mag zwar 
möglich sein, ist aber ein deutlich zu hoher Aufwand, der wahrscheinlich 
auch nicht billiger kommt.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Rudi Ratlos schrieb:
>> Refreshzyklen mit 1.7V/2A Limit
> Wieso 1,7V ?? Die haben 1,25V Normspannung. Bei 1,4V is mit
> Konstantspannung Schluß.

Ahnungsloser Rudi wieder.

NiXx werden mit konstantem Strom geladen, die Spannung stellt der Akku 
selbst ein. Für intakte NiCd sind 1,5 Volt absolut normal, bei NiMH 
sogar noch mehr.

> Und 2A ? wohl der ganze Akkupack !

Rudis Spezialquark: Herr Schlagschrauber hat NiCd-Sinterzellen für hohe 
Ströme, die können 2 Ampere Ladestrom klaglos aufnehmen. Man muß dann 
aber gucken, rechtzeitig abzuschalten.

Schlag den Schrauber schrieb:
> Ich versuche dann morgen die Ingo-Helge-Wegbrenn-Methode,

Achte auf Deine Finger und Dich selbst: Ein ehemaliger Kollege aus der 
Entwicklung hatte eine dauerhaft kaputte Fingerkuppe, die durch einen 
explodierenden Akku verursacht wurde. Passiert vermutlich sehr selten, 
aber mich hält es von Hochstromexperimenten ab.

oszi40 schrieb:
> Wenn dann ein neuer Ersatzakku beschafft wurde, hat
> dieser Schrauber dann einige Zeit später andere Probleme wie Zahnausfall
> oder Lagerschaden?

Deshalb schrieb ich weiter vorne "wenn der Schrauber es wert ist". Ich 
habe jede Menge Trockenbauschrauben mit Karstadt-Billigschraubern 
verarbeitet, zuerst fielen natürlich die Akkus aus. Spätestens beim 
zweiten Akku passierte das, was Du sagst, die Mechanik war am Ende.

Im Fall von Herrn Schlagschrauber scheint die Mechanik noch gut zu sein, 
also spricht nichts gegen einen Ersatzakku.

Uli S. schrieb:
> Ich würde die Akkus wegschmeissen, meine Erfahrungen mit länger
> gelagerten und nicht regelmässig geladenen Akkus ist, dass die nie mehr
> die versprochene Leistung erreichen.

Ach was. NiCd war da ziemlich tolerant, NiMH schreien direkt nach dem 
Mülleimer.

Aber trotzdem, schrieb ich weiter vorne, habe ich mit "aus zwei mach 
eins" eine schlechte Erfahrung gemacht, würde ich nicht wieder anfangen.

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Ich versuche morgen mal das Abbrennen der Kristalle, jeweils einzeln an 
den defekten Zellen und bei Erfolg, dann das Refreshen und Balancen, 
auch zellenindividuell.

Wenn Misserfolg, dann tausche ich vielleicht doch nur die 1 bis 6 
weiterhin defekten Zellen aus. So ein 10-er Pack kostet bei Amazon 28 
Euro. und die kleinen Schweißpunkte werde ich schon irgendwie setzen 
können :-). Jetzt ist mein Ehrgeiz geweckt.

Das Problem wird eher das mangelnde Balancen der Zellen über die Zeit 
sein. Da hilft auch kein regelmäßiges Laden denke ich.

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Manfred schrieb:
> Achte auf Deine Finger und Dich selbst: Ein ehemaliger Kollege aus der
> Entwicklung hatte eine dauerhaft kaputte Fingerkuppe, die durch einen
> explodierenden Akku verursacht wurde. Passiert vermutlich sehr selten,
> aber mich hält es von Hochstromexperimenten ab.

Danke! Da verwende ich dann auf jeden Fall 
Verlängerungsleitungen/"Explosionsschutzabstand" und geh nicht direkt an 
die Zelle ran.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> A) Neuer Akku - etwa 95€.

Wenn Du Pech hast, ist der "neue" Akku überlagert und ebenfalls längst 
hinüber.

von Uli S. (uli12us)


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Viel Spass beim Finden der geometrisch passenden Zellen. Da werden gern 
welche verwendet, die nicht in irgend nem Standardmass sind. So 1/2 bis 
3/4
Babyzelle wird da gern genommen. Da ist ein Austausch sehr viel teurer. 
Zumindest Ni-mh lassen sich mit nem starken Lötkolben löten Und dann 
muss man damit rechnen, dass bald die nächsten paar Zellen hin sind.

von Armin X. (werweiswas)


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Ich habe das Wiederbeleben von NiCd auch schon hinter mir. War trotz 
anschießender Behandlung nach Wildflyer nix dauerhaftes.
Dentriden wegbrennen mit Elkos versucht. Kommen wieder.
Dentriden wegbrennen mit 5V 600A Netzteil. Kommen wieder.

Erfahrung gesammelt. Akku weggeschmissen.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Manfred schrieb:
> Rudis Spezialquark: Herr Schlagschrauber hat NiCd-Sinterzellen für hohe
> Ströme, die können 2 Ampere Ladestrom klaglos aufnehmen.

Der hat höchstens einen uralten NiCd- Schlagschrauber ausm Sperr-Müll 
gezogen. Weil der Akku eben hin war. und der Ersatz einen guten 100er 
kostet. Und ein NiCd-? Ladegerät nur mehr schwer teuer erhältlich ist.

Angsichts "dessen" sollte man doch die Kirche im Doof lassen.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Manfred schrieb:
> "wenn der Schrauber es wert ist"

Ist auch kein Schrauber, sondern ein uralter "Schlag-Schrauber".
Ausgeschlagenes Schlagwerk und defekter Akku


Schlag den Schrauber schrieb:
> Jetzt ist mein Ehrgeiz geweckt.

oder wie werweiswas rückblickend  schreibt:
Erfahrung gesammelt.

von Christian M. (likeme)


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NiCd wirft man in den Sondermüll und zur Not, wenn der Schrauber total 
super ist, würde ich oder habe ich mir ein dickes Kabel zu nem Blei Gel 
Akku gemacht, den ich noch tragen kann! In deinem Fall 2x 12V in Reihe 
und schau mal wie der so läuft, eventuell reicht auch schon 1x12V

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Mit kleinen maximal 30V/20A Funken habe ich 5 der 6 defekten Zellen 
vorerst wieder ent-kurzschlusst.

Es waren zellenindividuell bis zu 30 kleine Impulse notwendig, teil ging 
es kurz und nach kurzer Zeit war der Kurzschluss wieder da (wohl 
temperaturabhängig).

Widerstand einer defekten Zelle war immer 0 Ohm, nach erfolgreichen 
"Freibrennen" etwa 1.4 MOhm. Zwischenschritte gab es aber auch. 
Interessant war, dass sofort nach Beheben des Kurzschlusses wieder etwa 
1.35V zu messen war. Ich hätte gedacht, das wäre auf 0V entladen.

Eine Zelle hat sich leider komplett geweigert. Dauerhafter Kurzschluss, 
ich habe sicherheitshalber noch mal mit einem Draht gebrückt.

Balancen scheint man nicht zu müssen. Das nun 15S Pack habe ich mit 
maximal 24V/1C gesamt geladen, bis ich dachte, das ist warm genug :-), 
jetzt mach ich, eingestellt mit Last, drei 15 x 0.9V = 13.5V auf 
Originalladegerät-Schnelllade-Zyklen.

Mal sehen, wie lange das hält und wie die Kapazität aussieht. Zumindest 
läuft er jetzt statt als 12V Schrauber erst mal wieder als 18V (statt 
19.2V) Schrauber.

Rudi Ratlos schrieb:
> Der hat höchstens einen uralten NiCd- Schlagschrauber ausm Sperr-Müll
> gezogen. Weil der Akku eben hin war. und der Ersatz einen guten 100er
> kostet. Und ein NiCd-? Ladegerät nur mehr schwer teuer erhältlich ist.
>
> Angsichts "dessen" sollte man doch die Kirche im Doof lassen.

"Der" hat gar nichts aus dem Speermüll gezogen. Das ist mein 
Schlagschrauber seit seiner Produktion und er hat bisher noch jeden 
anderen 18V LiPo Schrauber in den Schatten gestellt - wenn rettbar, dann 
wird hier gerettet.

von W.S. (Gast)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> wenn rettbar, dann
> wird hier gerettet.

Na, erstmal Gratulation! Sei aber nicht traurig, wenn der neue Glanz 
nicht lange hält.

W.S.

von Schlag den Schrauber (Gast)


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W.S. schrieb:
> Na, erstmal Gratulation! Sei aber nicht traurig, wenn der neue Glanz
> nicht lange hält.

Bin ich nicht. Man muss solche Erfahrungen (was geht technisch, was geht 
nicht) selber machen; es ist sehr viel Halbwissen im Internet zu finden 
und die meisten Leute holen nicht das Optimum an Möglichkeiten raus.

So könnte ich ihn dann zumindest beruhigt entsorgen, ohne das Gefühl zu 
haben, nicht alles versucht zu haben. Und es ist auch nie schlecht, 
solche Provisorien im Hinterkopf zu haben.

Aktuell lädt er schon sehr lange im Tickle Mode. Die Spannung steigt

... von leergesaugt 13.5V auf bisher 19.0V.

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Und das ist jetzt etwa die Spanne. Lädt sauber von 13.5V leer auf knapp 
18.9V problemlos voll mit Originallader, der eigentlich für eine Zelle 
mehr ausgelegt ist und bereits im zweiten Entlade-Refreshzyklus mit 
durchschnittlich etwa 40W Last hält - der jetzt nominal ja 36Wh Akku - 
18 Minuten durch (also 12Wh nutzbar).

Da muss noch was gehen, aber ist schon mal nicht schlecht. Wenn ich nach 
ein paar Refresh Zyklen auf 18Wh nutzbar komme, wäre ich zufrieden. Bin 
gespannt.

von Schlag den Schrauber (Gast)


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... wobei. 18.9V deuten darauf hin, dass schon nach dem ersten Aufladen 
nur noch 14 statt 15 Zellen funktionierten (1.35V x 14). War ja auch 
kurzzeitig zwischendrin schon etwas höher bei 19.0V.

Nach dem ersten Belastungstest haben jetzt 4 "reparierte" Zellen wieder 
Kurzschluss. Gerade nachgemessen.

War wohl nichts :-). Vielleicht hilft's der Nachwelt. Ciao

von Dieter (Gast)


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von Schlag den Schrauber (Gast)


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Ich werde den Akku nicht mehr mit neuen Zellen reparieren. Der 
Schlagschrauber hat seine Schuldigkeit getan und wird in Gänze entsorgt.

Habe mir so einen niedlichen Milwaukee M12 Stubby mit 3Ah Akku und 
Travel Charger/Powerbank Kombi gegönnt. Passt dann wenigstens in die 
Werkzeugkiste.

... in 10 Jahren jammere ich dann über diesen Akku rum. Bis dahin und 
danke allen für den wertvollen Input!

von Dieter (Gast)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> Der Schlagschrauber ...

Hebe den mal auf. Im 3. Jahr kannst Du den wieder reaktivieren, weil der 
neue hin ist.

von Manfred (Gast)


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Schlag den Schrauber schrieb:
> Ich werde den Akku nicht mehr mit neuen Zellen reparieren. Der
> Schlagschrauber hat seine Schuldigkeit getan und wird in Gänze entsorgt.

Wenn Du wirklich der Threadersteller bist: Ab in die Ecke und schäme 
Dich!

Weiter vorne hast Du gesagt, dass das ein erstklassig funktionierendes 
Gerät sei ... und nun so.

von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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Dieter schrieb:
> Hebe den mal auf. Im 3. Jahr kannst Du den wieder reaktivieren, weil der
> neue hin ist.

Für Dich der Anhang :-)

von Dieter (Gast)


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Manfred schrieb:
> Für Dich der Anhang :-)

Freue mich!  :-)

von Schlag den Schrauber (Gast)


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Manfred schrieb:
> Weiter vorne hast Du gesagt, dass das ein erstklassig funktionierendes
> Gerät sei ... und nun so.

War eine schwere Entscheidung, aber die nur etwa 150 Euro Aufpreis statt 
Akkureparatur bei gleichzeitig etwa 25% Volumen/Gewicht, der 
Powerbankfunktion des kleinen Ladeadapters und die geringe Größe, wo ich 
dann auch an viele Fahrwerksschrauben rankomme, gaben den Ausschlag. Hat 
realistisch etwa 80% vom Lösemoment meines alten und sollte hoffentlich 
reichen.

Dann brauch ich auch keinen extra Koffer mehr, sondern der passt in die 
Werkzeugkiste. Der klein/raffinierte Travel Charger hat den Ausschlag 
gegeben.

Vielleicht steig ich ja auch von der Kutsche aufs Auto um, wenn mal 
wieder eine Holz-Speiche bricht ...

von Markus W. (dl8mby)


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Falls jemand ein ähnliches Problem hat, kann ich abschließend
noch auf die u.g. Links für den Umbau auf Li-XX-Akkus hinweisen.

https://www.youtube.com/watch?v=N27MOdjCV0Q
https://www.youtube.com/watch?v=DT60Y8LetQc
https://www.youtube.com/watch?v=g7ZzzdWD8ho

Markus

: Bearbeitet durch User
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