Forum: HF, Funk und Felder Funktion Spektrumanalysator


von Graf Zahl (Gast)


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Im Wikipedia Artikel
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spektrumanalysator

steht :
Eine Methode zur Vermeidung der hohen Zwischenfrequenz ist ein Verfahren 
wo der Lokaloszillator moduliert und die Spiegelfrequenzen mittels 
digitaler Signalverarbeitung herausgerechnet werden.


Leider verstehe ich diesen Teil nicht so recht, alles andere, bilde ich 
mir ein, verstanden zu haben. Wo gibt's Info's zu diesem Verfahren?

von Hp M. (nachtmix)


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Graf Zahl schrieb:
> Leider verstehe ich diesen Teil nicht so recht,

Überleg dir halt, wie sich das Mischergebnis vom richtigen Signal und 
dem an der LO-Frequenz gespiegelten Signal verändert, wenn der LO 
frequenzmoduliert wird.

von Egon D. (Gast)


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Graf Zahl schrieb:

> Wo gibt's Info's zu diesem Verfahren?

Schätzungsweise im Patent von Oliver Bartels.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Egon D. schrieb:
> Graf Zahl schrieb:
>
>> Wo gibt's Info's zu diesem Verfahren?
>
> Schätzungsweise im Patent von Oliver Bartels.

Das Patent bezieht sich auf Empfänger für Datenströme aber nicht auf 
Spektrumanalysatoren. Müsste man einen Anwalt fragen ob man das einfach 
anwenden darf.

von Graf Zahl (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Graf Zahl schrieb:
>
>> Wo gibt's Info's zu diesem Verfahren?
>
> Schätzungsweise im Patent von Oliver Bartels.

Da finde ich nur einen Steuerberater Oliver Bartels...

von Gustav G. (gustavgggg)


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Graf Zahl schrieb:
> Egon D. schrieb:
>> Graf Zahl schrieb:
>>
>>> Wo gibt's Info's zu diesem Verfahren?
>>
>> Schätzungsweise im Patent von Oliver Bartels.
>
> Da finde ich nur einen Steuerberater Oliver Bartels...

Gib mal Oliver Bartels Patent bei Google ein dann findest du das. 
Ziemlich interessant. Wäre spannend, ob das auch für 
Spektrumanalysatoren wirksam ist. Denke irgendjemand wird etwas dazu 
haben. Es ist heute kaum noch möglich als kleiner Entwickler irgendwas 
zu vertreiben ohne verklagt zu werden. Wir leben im Konzernzeitalter.

von Messtechniker (Gast)


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Das ist aber ein recht alter Hut und wird so (ähnlich) in der Tat 
angewendet. Ich verweise dabei auf 2 Umstände:

1) Nicht alles, was entwickelt wird, lässt man auch patentieren, damit 
es die Konkurrenz nicht einfach nachbaut, was sie in Zeiten von Software 
und ASICs ja leicht tun könnte. Es wird auch deshalb nicht alles 
patentiert, weil Vieles bereits in ähnlicher Form exisitert und

a) man gar nicht auf die Idee kommt, es zu patentieren, da für den 
Experten zu einfach und trivial

b) ein Patent einfach nicht lohnt


2) Nicht alles, was patentiert ist wirklich neu. Denn es gilt

a) das oben Gesagte, dass es oft schon irgendwo drin steckt, nur es weis 
keiner, oder die Schöpfungshöhe wird unterschätzt

b) es exisitiert in anderen Bereichen sehr wohl und wird nur einfach auf 
einen Nachbarbereich übertragen und die Schöpfungshöhe überzeichnet

Wozu führt es:

In den von mir gebauten Geräten steckt ein Riesenhaufen Mathematik, von 
der keiner so richtig weiß, ob ich der erste war, der es eingebaut hat. 
Umständliches Suchen, kostet Zeit, weckt schlafende Hunde und lässt 
Patentstreitigkeiten entstehen.

Da baut man es lieber ein. Kein Ruhm aber auch kein Ärger.

von Graf Zahl (Gast)


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Leider kann ich bis Ende Monat nicht mehr googeln, mein Datenguthaben 
ist auf absolut Null.

Wenn irgendetwas im FPGA, ASIC oder im uC-Programm-Code steckt, die 
Konkurrenz weiß es doch nicht. Der Kunde weiß es auch nicht, aber er 
freut sich, dass das Gerät so gut funktioniert. 👍
Also eine patentierte Schaltung abkupfern, da hätte ich schon Angst, 
aber die Konkurrenz muss es ja erst mal beweisen. Eventuell könnte man 
den Firmen-Anwalt anweisen, die Klausel, die normalerweise das Auslesen, 
die Decompilation und weiter Verwendung der Software untersagt auch auf 
die Hardware auszudehnen, so ist es der missliebigen Konkurrenz nicht 
erlaubt, reverse Engineering zu betreiben.
Dies ist alles nur hypothetisch, bin Privatier. Aber doch interessiert 
dies zur Diskussion zu stellen.

Und an dem Oliver Bartels Patent falls es denn die Spektrumanalysator 
Messung tangiert...

von Olaf (Gast)


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> Da baut man es lieber ein. Kein Ruhm aber auch kein Ärger.

Die Realitaet ist aber eine andere. Ich bin immer wieder erstaunt
wenn die Patentabteilung Dinge ablehnt anzumelden die ich fuer brilliant
halte, aber andererseits relativ dumme Dinge anmeldet von denen man
eher nicht erwartet hat das sie durchgehen.

Olaf

von Thorsten H. (Gast)


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Vorsicht vor "In Software kann ich alles machen". Generell herrscht 
neidkultur und Missgunst. Du glaubst gar nicht was unternehmen alles 
machen um der Konkurrenz ans bein zu pinkeln. Da wird auch schon mal der 
bitstream analysiert. Selbst erlebt.

von Graf Zahl (Gast)


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Thorsten H. schrieb:
> Da wird auch schon mal der bitstream analysiert. Selbst erlebt.

Du meinst die Verbindung von FPGA zum EEPROM?!
Könnte man die irgendwie schützen? Z.B. die Leiterbahn mit dem Bitstrom 
in einem mittleren Layer verlegen?!

von Lukas T. (tapy)


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Graf Zahl schrieb:
> Leiterbahn mit dem Bitstrom in einem mittleren Layer verlegen

Wenn ein Angreifer physischen Zugriff auf ein funktionierendes Gerät 
hat, ist dessen Software als ausgelesen, kopiert und geknackt anzusehen. 
Das ist ausschließlich eine Frage des Aufwands und immer möglich.

von Hanno F. (Gast)


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Graf Zahl schrieb:
> Thorsten H. schrieb:
>> Da wird auch schon mal der bitstream analysiert. Selbst erlebt.
>
> Du meinst die Verbindung von FPGA zum EEPROM?!
> Könnte man die irgendwie schützen? Z.B. die Leiterbahn mit dem Bitstrom
> in einem mittleren Layer verlegen?!

Natürlich kann man sowas schützen. Viele FPGAs unterstützen 
verschlüsselte Bitsreams. Sofern die Hardwareschlüssel nicht geknackt 
sind ist schützt das gegen abgreifen zwischen EEPROM und FPGA. Wer aber 
wirklich an den Bitstream kommen will schickt das Design nach China und 
die Feuern dann ein paar Röntgenstrahlen auf bestimmt bereiche um den 
wieder auslesbar zu machen. Wer dein Gerät gekauft hat kommt mit genug 
Zeit, Wissen und Geld an deine Designgeheimnisse. Du kannst nur den 
Aufwand deutlich teurer machen als dein Produkt wenn du dich davor 
schützen willst.

von Georg A. (georga)


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Olaf schrieb:
> Die Realitaet ist aber eine andere. Ich bin immer wieder erstaunt
> wenn die Patentabteilung Dinge ablehnt anzumelden die ich fuer brilliant
> halte, aber andererseits relativ dumme Dinge anmeldet von denen man
> eher nicht erwartet hat das sie durchgehen.

Ich bin da eher erstaunt, wenn die Prüfer als entgegenstehenden "Stand 
der Technik" ca. 20 nahezu identische Patente über die letzten 10 Jahren 
verteilt finden und als Krönung noch das Totschlagargument "obvious to 
anyone skilled in the art" bringen. Da stellt man sich die Frage, warum 
die 20 überhaupt durchgegangen sind ;)

von Hanno F. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Olaf schrieb:
>> Die Realitaet ist aber eine andere. Ich bin immer wieder erstaunt
>> wenn die Patentabteilung Dinge ablehnt anzumelden die ich fuer brilliant
>> halte, aber andererseits relativ dumme Dinge anmeldet von denen man
>> eher nicht erwartet hat das sie durchgehen.
>
> Ich bin da eher erstaunt, wenn die Prüfer als entgegenstehenden "Stand
> der Technik" ca. 20 nahezu identische Patente über die letzten 10 Jahren
> verteilt finden und als Krönung noch das Totschlagargument "obvious to
> anyone skilled in the art" bringen. Da stellt man sich die Frage, warum
> die 20 überhaupt durchgegangen sind ;)

Weil Patentprüfer eben auch nur Menschen sind und nicht in jedem Thema 
so Tief drin sein können und wollen.

von dfIas (Gast)


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Graf Zahl schrieb:
> Thorsten H. schrieb:
>> Da wird auch schon mal der bitstream analysiert. Selbst erlebt.
>
> Du meinst die Verbindung von FPGA zum EEPROM?!
> Könnte man die irgendwie schützen? Z.B. die Leiterbahn mit dem Bitstrom
> in einem mittleren Layer verlegen?!
Na ja. Schwerer machen kann man es allemal. Statt auf RAM- kann man auf 
Flash-basierte FPGA oder in der nächsten Stufe auf fusible-link setzen. 
Die kann man nur einmal auf dem Programmieradapter brennen und die 
Security Fuse gleich mit. Teuer, meist zu klein und nichts für große 
Serien. Oder man geht auf ASICs über.
Man hat auch schon komplexe Chips aufgeätzt, mit Elektronenmikroskopie 
in situ analysiert und nachgebaut. Mit solchen Mitteln oder sogar 
einfacher ist der Osten einst zu seiner eigenen Z80-CPU gekommen.
Bei µC gibt es heute standardmäßig verschiedene Schutzstufen bis hin zum 
Auslöten, wenn man neue Firmware einspielen muss. Für 
Update-Möglichkeiten durch den Endanwender gibt es auch 
Verschlüsselungssysteme. Aber das ist wieder ein eigenes und sehr 
langatmiges Thema für sich.

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