Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gibt es ICs, die speziell für den Betrieb von Kondensatormikrofonen gedacht sind?


von Kai (Gast)


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Hallo,
gibt es ICs, die speziell für den Betrieb von Kondensatormikrofonkapseln 
gedacht sind?

Also so, dass man die reine Kondensatormikrofonkapsel direkt an den IC 
anschließen kann und den Rest (HV, Impedanzwandlung/Verstärkung) regelt 
der IC und raus kommt ein brauchbares NF-Signal.

von раз dва путин! (Gast)


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> IC
und
> HV

Finde den Feler!

von Dieter W. (dds5)


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раз dва путин! schrieb:
> Finde den Feler!

Ein "h" zu wenig.  ;-))

von Andre G. (andgst01)


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Seit wann brauchen Kondensatormikrofone denn Hochspannung?

von Thorsten S. (thosch)


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Naja, ich würde sagen: Einigen wir uns auf Polarisationsspannung.
Und die braucht eine gewöhnliche Kondensatormikrofon-Kapsel nunmal.
Nur Electret-Kapseln haben das benötigte elektrische Feld in Form des 
Electrets schon fest eingebaut.
Die Polarisationsspannung von 100-200V für ein Kondensatormikrofon ist 
zwar strenggenommen nicht wirklich Hochspannung, aber halt auch 
definitiv keine Schutzkleinspannung mehr.

von Kasperle (Gast)


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Kai schrieb:
> Hallo,
> gibt es ICs, die speziell für den Betrieb von Kondensatormikrofonkapseln
> gedacht sind?

Definitiv ja.

Gratuliere, falls kein Trollo, hat der TE soeben das im Elektretmikrofon 
seit Jahrzehnten integrierte IC gerade neu erfunden.

https://www.ti.com/lit/pdf/snaa114

IC und HV ist kein Fehler, siehe TAA 111 für Hörverstärker HV

https://www.radiomuseum.org/forum/integrierte_schaltungen_siemens_taa111.html

von Kasperle (Gast)


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Nachtrag für die HV von Valvo, sehr "mini" damals

https://www.radiomuseum.org/forum/integrierte_schaltungen_siemens_taa111.html

von Kasperle (Gast)


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von Olaf (Gast)


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> Gratuliere, falls kein Trollo, hat der TE soeben das im Elektretmikrofon
> seit Jahrzehnten integrierte IC gerade neu erfunden.

Ach wo, der sucht irgendein Wunder-IC mit I2C-Ausgang und fertiger 
Arduino Libarie. Wo kaemen wir denn hin wenn man noch selber denken 
muss.

Olaf

von Gunnar F. (gufi36)


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Olaf schrieb:
>> Gratuliere, falls kein Trollo, hat der TE soeben das im Elektretmikrofon
>> seit Jahrzehnten integrierte IC gerade neu erfunden.
>
> Ach wo, der sucht irgendein Wunder-IC mit I2C-Ausgang und fertiger
> Arduino Libarie. Wo kaemen wir denn hin wenn man noch selber denken
> muss.
>
> Olaf

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"und raus kommt ein brauchbares NF-Signal."

Schreiben auch:
"Arduino Libarie"

.. und keine Unterstellungen!

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Kasperle schrieb:
> IC und HV ist kein Fehler...

von Microchip gibt es zb. Treiber für EL-Folien zur Displaybeleuchtung, 
die aus 5V die 400 Hz bei über 100V generieren. Außer einer kleinen 
Induktivität, einer Diode und  ca. 3 Widerständen ist da nur noch der 8 
Beiner z.z HV809

von Peter R. (pnu)


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Für Kondensatormikrofone gibt es auch HF-Schaltungen, die zumindest 
früher oft verwendet wurden:

Quarzgenerierte HF und das Mikrofon Teil einer Ratiodetektorschaltung.

Oder Mikrofon Teil eines Oszillatorkreises der dann ein FM-Signal 
erzeugt, die Demodulation dann in üblichen FM-Demodulatoren.

Für diese Lösungen wären HF-ICs aus der Handy-Technik denkbar ( klein, 
FM-Demodulator und Oszillatorschaltung enthaltend)

Was Linearität,Rauscheigenschaften und Sonstiges angeht? Müsste man halt 
in der Literatur finden bzw. ausprobieren.

Bei solchen Ansprüchen wie bei hochwertigen Mikrofonen ohne Elektret ist 
eine detailliert dem Verwendungszweck entsprechende Dimensionierung 
einer einfachen Schaltng weitaus besser möglich als bei einem vom 
fachfremden Halbleiterhersteller geschaffenes IC, das nur in hohen 
Stückzahlen wirtschaftlich herstellbar ist.

Kai schrieb:
> gibt es ICs, die speziell für den Betrieb von Kondensatormikrofonkapseln
> gedacht sind?
für die wenigen Mikrofone ohne Elektret ist die Herstellung eines 
speziellen IC wohl unwirtschaftlich.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Wenn Du an Dynamikkompression, Frequenzgangkorrektur oder 
Störsignalunterdückung denkst:

 Das ist keine Sache des Mikrofons sondern die der Signalverarbeitung. 
Und dafür gibts ICs aller Art.

von Toxic (Gast)


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von Georg A. (georga)


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Toxic schrieb:
> Schau dir mal den MAX9812L an:

Der ist aber IMO nur für Elektreds gedacht, eine rohe Kapsel wird damit 
auch nix. Und von den Daten her ist das auch was für 
PC/Consumer/Handy-Krempel.

Es wird seinen Grund haben, dass der Verstärker bei den besseren 
Kondensatormikros immer noch sehr diskret aufgebaut ist...

Hier ist zB. ein Schaltplan eines häufig in Rundfunkstudios 
anzutreffenden Mikros (Seite 10):

https://edge.rode.com/pdf/page/274/modules/884/broadcaster_product_manual.pdf

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Bei solchen Ansprüchen wie bei hochwertigen Mikrofonen ohne Elektret ist
> eine detailliert dem Verwendungszweck entsprechende Dimensionierung
> einer einfachen Schaltng weitaus besser möglich als bei einem vom
> fachfremden Halbleiterhersteller geschaffenes IC, das nur in hohen
> Stückzahlen wirtschaftlich herstellbar ist.

Gibt es denn heutzutage noch Anwendungen, wo "Mikrofone ohne Elektret"
Vorteile gegenüber Elektretmikrofonen haben?

von Klaus B. (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> Naja, ich würde sagen: Einigen wir uns auf Polarisationsspannung.
> Und die braucht eine gewöhnliche Kondensatormikrofon-Kapsel nunmal.

> Die Polarisationsspannung von 100-200V für ein Kondensatormikrofon
> (...)

Eine Polarisationsspannung wird nur benötigt, wenn ein ("echtes")
Kondensator-Mikrofon in Niederfrequenz-Schaltung betrieben wird.
Üblich sind 48V, die meist per Phantom-Speisung zugeführt werden.

Dagegen benötigt man bei einer Hochfrequenz-Schaltung keine 
Polarisationsspannung.

von Georg A. (georga)


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Harald W. schrieb:
> Gibt es denn heutzutage noch Anwendungen, wo "Mikrofone ohne Elektret"
> Vorteile gegenüber Elektretmikrofonen haben?

Die High-End-Mikros der üblichen Verdächtigen zum Einsprechen/Einsingen 
im Studio sind fast alle Grossmembrantypen. Mit der richtigen Elektronik 
hören die das Gras wachsen, haben ein sehr niedriges Eigenrauschen und 
ziemlich hohe Grenzschallpegel. Schon die noch preislich eher harmlosen 
Rodes sind da gut dabei (NT1000 zB. Noise 6dBA, 140dB SPL).

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