Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Garagentor Schleißkantensicherung defekt. Geht nur im Winter


von Dirk F (Gast)


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Hallo,
mein Nachbar hat Probleme mit seinem Garagentor.
Im Winter alles gut.
Im Sommer muss er den Taster für Runter festhalten, da sonst das  Tor 
nicht selbstständig herunterfährt.
Sender und Empfängerdioden der Schließkantensicherung wurden bereits 
getauscht.Keine Veränderung.
Ich war eben vor Ort.
Fehlfunktion.
Dann haben wir die Leiterplatte (Anhang) für eine Stund ins Eisfach 
gelegt und wieder eingebaut.
Siehe da, volle Funktion !!!
Nach ca. 10 Minuten (Erwärmung auf Raumtemperatur)  wieder Fehler.

Habt ihr Tipps für mich ?
Lötstellen nachlöten ?

MfG  Dirk

von Wolfgang (Gast)


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Dirk F schrieb:
> Habt ihr Tipps für mich ?

Ich würde es mal mit systematischer Fehlersuche probieren. Die Platine 
sieht doch übersichtlich aus. Um ein bisschen selektiver zu suchen, 
empfiehlt sich Kältespray statt Eisfach und dann Signal vom Sensor bis 
zum Ausgang verfolgen.
Einen Schaltplan hast du schon aufgenommen?

von Johannes O. (hannes123)


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Würde mal beim Elko anfangen. Kannst du den mal testweise tauschen?
Sonst gibt es Kältespray, mit dem du relativ geziehlt runterkühlen 
kannst. kalte Lötstellen kann ich nicht erkennen, ist auch häufig nur da 
wo wirklich Leistung fließt.

von Horst V. (hoschti)


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Ich würde versuchen, die Elektronik selektiv abzukühlen (Kältespray). 
Damit sollte sich die Fehlerursache eingrenzen lassen.


Da earen andere schon schneller

: Bearbeitet durch User
von Johannes O. (hannes123)


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PS: Teppich ist nie geil für so eine Platine :-) (Elektrostatische 
Entladung)

von H. H. (Gast)


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Dirk F schrieb:
> Lötstellen nachlöten ?

Ja.

von Dieter R. (drei)


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H. H. schrieb:
> Dirk F schrieb:
>> Lötstellen nachlöten ?
>
> Ja.

Nein.

von Georg A. (georga)


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H. H. schrieb:
> Dirk F schrieb:
>> Lötstellen nachlöten ?
>
> Ja.

Sieht an einigen Stellen ohnehin schon so aus, dass da jemand 
nachgearbeitet hat...

von oszi40 (Gast)


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Falls Du kein Kältespray haben solltest, dann ab in den Kühlschrank und 
anschließend je eine Hälfte mit dem Fön behandeln. Auf einer Hälfte wird 
dann wohl der Fehler sein, den Du einkreisen kannst.

von Chris K. (kathe)


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Sind die Pins wirklich verlötet ?

von H. H. (Gast)


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Sieht sehr nach einem Temperaturfühler aus...

von Dirk F (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Sind die Pins wirklich verlötet ?

Ja, habs mit der Lupe überprüft.

H. H. schrieb:
> Sieht sehr nach einem Temperaturfühler aus...
Hat die Bezeichnung :
PTC C990

Welche Funktion kann denn der Temperaturfühler haben ?
Leuchtstärkenregulierung der Sende LED ?

von Zeno (Gast)


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Johannes O. schrieb:
> Würde mal beim Elko anfangen.
Klar Kondensatoren tauschen hilft immer, wenn man nicht weiter weis.

von H. H. (Gast)


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Dirk F schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Sieht sehr nach einem Temperaturfühler aus...
> Hat die Bezeichnung :
> PTC C990

PTC von TDK/Epcos, eigentlich als Überstromschutz/Sicherung verwendet.

Der wird für den Fehler wohl doch nicht in Frage kommen, ist aber mit 
Kältespray leicht zu testen. Und damit würde sich auch die defekte 
Lötstelle eingrenzen lassen, die wohl für den Fehler verantwortlich ist.

von Hanswurst (Gast)


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H. H. schrieb:
> PTC von TDK/Epcos, eigentlich als Überstromschutz/Sicherung verwendet.

Aber das kann doch evtl die Ursache sein.
Kann ich den einfach überbrücken ?

von Bastler_HV (Gast)


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Hanswurst schrieb:
> Kann ich den einfach überbrücken ?

Mutig!

Und warum nicht einfach testen? Kein Kältespray da?

Dann Eiswürfel oder Kühlpack nehmen.

Feuerzeuggas geht auch. (aber Vorsicht - Feuer!)

von Dirk F (Gast)


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Hallo,
Danke für die vielen Hinweise.
Werde mit Lötkolben und Nagel aus dem Eisfach mal den PTC testen.

von Schlaumaier (Gast)


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Dirk F schrieb:
> Dann haben wir die Leiterplatte (Anhang) für eine Stund ins Eisfach
> gelegt und wieder eingebaut.
> Siehe da, volle Funktion !!!
> Nach ca. 10 Minuten (Erwärmung auf Raumtemperatur)  wieder Fehler.

Haarriss.

Bei Kälte zieht sich die Platine zusammen dadurch entsteht der Kontakt.

Bei Wärme dehnt sie sich aus und der Kontakt unterbricht.

Die Frage ist also nur, WO IST der Haarriss.  Auf der Platine oder an 
den Lötstellen.

Ich würde zuerst mal alle Lötstellen mit ein Lötkolben an tippen. Wenn 
das nicht hilft ... Beten.  Leiterplattenhaarrisse zu finden ist 
ekelhaft.

von J. T. (chaoskind)


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Bastler_HV schrieb:
> Feuerzeuggas geht auch. (aber Vorsicht - Feuer!)

Das Kältespray das mir bisher so unterkam, war auch immer sehr 
brennfreudig.

von H. H. (Gast)


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Hanswurst schrieb:
> H. H. schrieb:
>> PTC von TDK/Epcos, eigentlich als Überstromschutz/Sicherung verwendet.
>
> Aber das kann doch evtl die Ursache sein.

Kaum denkbar, schau die die Kennlinie an.


> Kann ich den einfach überbrücken ?

Und so evtl alles kaputt machen?

von H. H. (Gast)


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J. T. schrieb:
> Bastler_HV schrieb:
>> Feuerzeuggas geht auch. (aber Vorsicht - Feuer!)
>
> Das Kältespray das mir bisher so unterkam, war auch immer sehr
> brennfreudig.

Das billige ist ja auch nur Butan oder Isobutan, das unbrennbare ist 
Tetrafluorpropen.

https://de.wikipedia.org/wiki/1,3,3,3-Tetrafluorpropen

von Dirk F (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Haarriss.
> Bei Kälte zieht sich die Platine zusammen dadurch entsteht der Kontakt.

Wie  ist denn der Wärmeausdehnungswert   von Leiterplatte und Kupfer ?
Was zieht sich bei Kälte weiter zusammen ????

von H. H. (Gast)


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Dirk F schrieb:
> Wie  ist denn der Wärmeausdehnungswert   von Leiterplatte und Kupfer ?

FR4: in der Ebene 13ppm/K, senkrecht dazu bis zu 70ppm/K
Cu: 16ppm/K
Sn: 22ppm/K

von Dirk F (Gast)


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H. H. schrieb:
> FR4: in der Ebene 13ppm/K, senkrecht dazu bis zu 70ppm/K
> Cu: 16ppm/K
> Sn: 22ppm/K

Dann wäre es ja so, dass sich Kupfer mehr zusammenzieht als die 
Leiterplatte, d.h. die Theorie Haarriss  kann nicht sein, da die LP ja 
bei Kälte funktioniert.

von Dieter R. (drei)


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Dirk F schrieb:
> H. H. schrieb:
>> FR4: in der Ebene 13ppm/K, senkrecht dazu bis zu 70ppm/K
>> Cu: 16ppm/K
>> Sn: 22ppm/K
>
> Dann wäre es ja so, dass sich Kupfer mehr zusammenzieht als die
> Leiterplatte, d.h. die Theorie Haarriss  kann nicht sein, da die LP ja
> bei Kälte funktioniert.

Fraglich, ob das Board die Tabellenwerte kennt und sich auch daran hält. 
Nimm Kältespray und such gezielt nach dem Fehler, alles andere ist 
witzloses Theoretisieren.

von H. H. (Gast)


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Dirk F schrieb:
> H. H. schrieb:
>> FR4: in der Ebene 13ppm/K, senkrecht dazu bis zu 70ppm/K
>> Cu: 16ppm/K
>> Sn: 22ppm/K
>
> Dann wäre es ja so, dass sich Kupfer mehr zusammenzieht als die
> Leiterplatte, d.h. die Theorie Haarriss  kann nicht sein, da die LP ja
> bei Kälte funktioniert.

Tja, du hast aber die Bauteile vergessen.

von H. H. (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Nimm Kältespray und such gezielt nach dem Fehler, alles andere ist
> witzloses Theoretisieren.

Oder eben Methode GRUNDIG!

von Bernd B. (bbrand)


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Naja, wenn es sich um eine kalte Lötstelle oder einen Haarriss handelt, 
dann könnte man den eventuell auch ohne Kälte oder Hitze einfach durch 
leichten Druck auf einzelne Bauteile oder die Platine lokalisieren.

Gruß,
Bernd

von H. H. (Gast)


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Bernd B. schrieb:
> Naja, wenn es sich um eine kalte Lötstelle oder einen Haarriss
> handelt,
> dann könnte man den eventuell auch ohne Kälte oder Hitze einfach durch
> leichten Druck auf einzelne Bauteile oder die Platine lokalisieren.

Einen Versuch ist das durchaus wert.

von Schlaumaier (Gast)


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Bernd B. schrieb:
> Naja, wenn es sich um eine kalte Lötstelle oder einen Haarriss handelt,
> dann könnte man den eventuell auch ohne Kälte oder Hitze einfach durch
> leichten Druck auf einzelne Bauteile oder die Platine lokalisieren.

Jo. Habe ich schon mal bei einen alten Mainboards so gehabt. Schraube zu 
fest angezogen, Board hatte ein Hauch von Spannung und schon lief es 
nicht mehr.

Das war damals sicher auch nur ein paar Müh. Weshalb mir der Gedanke ja 
kam.

Es reicht ja schon wenn der Kunststoff der Platine auf die Temperatur 
reagiert und eine Leiterbahn (meist mehre) eng genug zusammendrückt.

Wobei es muss ja nicht einmal die Platine sein. Es kann auch sein das es 
der Schalter selbst ist. Die Werden oft mit Lötzinn befestigt. Bei Kälte 
zieht sich der Befestigungspin näher an die Platine und der Kontakt wird 
ausgelöst.

Bei Wärme ist der Kontakt nicht wirklich da. Durch das Festhalten ist 
genug Druck da auf die Platine und das System funktioniert.

Und DAS ist eine sehr plausible Theorie.  Immerhin sagt der TO das der 
User DRUCK ausüben muss. Und das bedeutet : der User fügt etwas 
zusammen, was sich bei Wärme trennt.

Was meine Aussage und die oben voll bestätigt.

von Joachim B. (jar)


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H. H. schrieb:
> Sieht sehr nach einem Temperaturfühler aus...

Nebelkerze, ich sehe keinen Zusammenhang zum Fehler, Lötstellen glaube 
ich eher, das Meiste im echten Leben sind Sichtfehler, der Rest 
Kältespray und Föhn!

von Dirk F (Gast)


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Hallo,
habe am Wochenende den PTC getestet.
Mit Lötkolben erwärmt und mit Eis abgekühlt.
Hat leider keinen Einfluss auf den Fehler gehabt.

Werde jetzt versuchen, eine komplett neue Leiterplatte zu besorgen.
Danke für die guten Hinweise.

LG  Dirk

von Manfred K. (4for)


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geht da nicht n Spiralkabel zu den Sensoren?
schon mal überprüft?

von Dirk F (Gast)


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Manfred K. schrieb:
> geht da nicht n Spiralkabel zu den Sensoren?
> schon mal überprüft?

Ja.  Habe den Versuch wiederholt:
Leiterplatte für ne Stunde ins Eisfach dann montiert >  Funktion OK
Nach ca. 10 Minuten Erwärmung auf RT: >  Fehler

von Joachim B. (jar)


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Dirk F schrieb:
> Hallo,
> habe am Wochenende den PTC getestet.
> Mit Lötkolben erwärmt und mit Eis abgekühlt.

du machst nicht was man schreibt!

kein Eisfach, kein Eis sondern gezielt mit Kältepray auf einzelne 
Bauteile das defekte Bauteil finden!

Der Fehler müsste dann weg sein wenn du das Bauteil gekühlt hast!

man arbeitet von großflächig sich immer weiter vor zu den Bauteilen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter R. (drei)


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Joachim B. schrieb:

> kein Eisfach, kein Eis sondern gezielt mit Kältepray auf einzelne
> Bauteile das defekte Bauteil finden!

Wurde dem TO bisher 11-mal vorgeschlagen. Nun zum dutzendsten Mal. Warum 
es wahrscheinlich NICHT an dem PTC liegt, wurde ihm auch schon erklärt.

von ZelloPhanSinniger (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>
>> kein Eisfach, kein Eis sondern gezielt mit Kältepray auf einzelne
>> Bauteile das defekte Bauteil finden!
>
> Wurde dem TO bisher 11-mal vorgeschlagen. Nun zum dutzendsten Mal. Warum
> es wahrscheinlich NICHT an dem PTC liegt, wurde ihm auch schon erklärt.

Er hat doch Zeit und und ein schönes Spielzeug auf dem Tisch. und...

Die Definition von Wahnsinn ist: Immer das Gleiche tun, aber andere 
Resultate
erwarten.

von Thomas K. (ek13)


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H. H. schrieb:
> …
> Oder eben Methode GRUNDIG!

Was ist denn Methode Grundig?

von Joachim B. (jar)


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Thomas K. schrieb:
> Was ist denn Methode Grundig?

ich weiss es auch nicht, aber "damals" gab es viele kalte Lötstellen, 
gezieltes klopfen half Wackelkontakte zu finden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas K. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Oder eben Methode GRUNDIG!
> Was ist denn Methode Grundig?
Ich kenn das so: erst mal all die SMD-Bauteile aus dem Gehäuse 
schütteln, die schon von alleine abgefallen waren.

Joachim B. schrieb:
> aber "damals" gab es viele kalte Lötstelle
Und zwar teilweise so kalt, dass man Bauteile mit der Pinzette von der 
Leiterplatte zupfen konnte 😉

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Lothar M. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Oder eben Methode GRUNDIG!
>> Was ist denn Methode Grundig?

Ich kenn das so: zieh und stecke Module bis es wieder funktioniert.
Offiziell hiess das Modulchassis. Wir nannten es Panzerchassis, warum 
auch immer. Die Idee der Module war gar nicht so doof wie sie in der 
Allgemeinheit dargestellt wurde. Das Problem waren die erbärmlich 
billigen Steckverbindungen zwischen Modul und mainboard.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
> Wir nannten es Panzerchassis, warum auch immer.
Weil die Elektronik quasi in gepanzerten und zugriffsgeschützten 
("Garantieverlust beim Öffnen") Blechkäfigen untergebracht war:
http://obsoletetellyemuseum.blogspot.com/2011/08/minerva-grundig-super-color-844630_16.html?m=1

Aber das waren die Fernseher.

Den Effekt mit den kalt verlöteten und abgefallenen Bauteilen gab's bei 
den Autoradios...

Und natürlich musste man da einfach nur mit dem Plastikgriff des 
Schraubenziehers auf der Platine herumdrücken und draufklopfen, um die 
Wackelkontakte zum Wackeln zu animieren.

Joachim B. schrieb:
> das defekte Bauteil finden!
Ganz fies sind natürlich auch angeknackste Vias...

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas K. (ek13)


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Joachim B.
Lothar M.
H.Joachim S.

Ich danke euch für die informative Erklärung. Bin selbst im „RFT Land“ 
aufgewachsen und der Begriff war mir nicht bekannt.😉 p.s.
Eine „RFT Methode“ gab es auch nicht.
😂.
Mein Vorschlag für den TO: nimm ein Pelletier Element und halte die 
Platine auf Minustemperaturen im thermischen idolisieren Gehäuse😂

von Chris K. (kathe)


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Bei der Platine mit max. 30 Via's ist Kältespray angesagt.
Selektives Kühlen diverser Bauteile. Kalte Lötstelle oder evtl. 
angeknackster R oder C.
Ich denke die Klebepunkte haben eine andere Wärmeausdehnung wie Kupfer 
und Leiterplatte.
Ohne Kältespray druckmethode mit dem Finger könnte den Fehler 
eingrenzen.

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