Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum passiert Spannungseinbruch?


von Markus (Gast)


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Ich habe jetzt versucht das Thema Spannungseinbruch in mein Kopf zu 
hämmern, aber ich verstehe nicht warum das passiert oder in welchem 
Zeitintervall.

Wenn ich ganz normal mein phone an 5V USB zum Laden anschließe, bricht 
die Spannung von 5,1V auf 4,9V ein , bei 0,8A Ladestrom.

Welches Gesetz oder welche Formel kommt hier zur Anwendung?
In welchem Moment bricht die Spannung ein?
Wo entsteht der Spannungsabfall und wovon hängt es ab,
wieviel er einbricht / abfällt?

Vielleicht hat hier jemand eine Analogie, die es besser erklärt als der 
wikipedia Artikel.

Danke!

von Gustl B. (-gb-)


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Ohmsches Gesetz. Das Kabel hat einen Widerstand. Deine Quelle hat einen 
Innenwiderstand. Wenn also mehr Strom fließt, dann fällt auch mehr 
Spannung an den Widerständen ab.

von Εrnst B. (ernst)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Ohmsches_Gesetz

Gedankenmodell: Dein Netzteil hat einen "Innenwiderstand", wenn du Strom 
entnimmst, fällt an diesem Spannung ab.

von MaWin (Gast)


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Jede (reale) Spannungsquelle hat einen Innenwiederstand, und an dem 
sinkt entsteht natürlich ein um so grösserer Spannungsabfall, um so mehr 
Strom aus der Spannungsquelle gezogen wird. Also 5.1V - Strom x 
Innenwiderstand = gelieferte Restspannung.

Ein USB Handyladenetzteil ist (besserenfalls) eine geregeltes 
Schaltnetzteil mit geringem Ausgangswiderstand, da ist das dünne USB 
Kabel mit seinem Drahtwiderstand wohl der Hauptgrund für 
Spannungsverlust.

von Markus (Gast)


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Es ist irgendwie extrem schwierig zu verstehen, wo die Leerlaufspannung 
aufhört und die Spannung exklusive Stromabfall anfängt.

Bevor Strom fließen kann, muss eine Spannung anliegen.
Wenn Strom durch den Verbraucher fließt, wirkt sich das also 
"rückwirkend" auf die Spannung aus?

Kann es sein, dass es eine Art milli mikro oder sogar Nanosekunden 
Bereich gibt, in dem der Stromkreis geschlossen ist, also Strom fließt 
gemäß Widerstand des Verbrauchers, aber noch kein Spannungsabfall an der 
Quelle auftritt?

Oder würde man in einem Oszilloskop sehen, dass sich das im Moment des 
Anschließens langsam im Nanosekunden Bereich gegenseitig einpendelt?

Oder liegt es außerhalb der technischen Möglichkeiten, dass wir das 
derzeit visualisieren können?

von Jo (Gast)


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Dat geht schon, male bitte einmal das Schaltbild auf, und zeige wo du 
was genau Messen möchtest.

von Psychoklempner (Gast)


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Dieser Thread wurde nur gestartet, um eine Liste der grössten Egomanen 
zu erstellen.
Diese sind auch prompt aufgeschlagen.

von my2ct (Gast)


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MaWin schrieb:
> Jede (reale) Spannungsquelle hat einen Innenwiederstand

Du solltest es besser wissen, falls du der echte Manfred W. bist.

von MaWin (Gast)


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Markus schrieb:
> Es ist irgendwie extrem schwierig zu verstehen, wo die Leerlaufspannung
> aufhört und die Spannung exklusive Stromabfall anfängt.
> Bevor Strom fließen kann, muss eine Spannung anliegen.
> Wenn Strom durch den Verbraucher fließt, wirkt sich das also
> "rückwirkend" auf die Spannung aus?
> Kann es sein, dass es eine Art milli mikro oder sogar Nanosekunden
> Bereich gibt, in dem der Stromkreis geschlossen ist, also Strom fließt
> gemäß Widerstand des Verbrauchers, aber noch kein Spannungsabfall an der
> Quelle auftritt

Oje, das Gedankenproblem.

Nein, Strom (das elektrische Feld) breitet sich langsamer als 
Lichtgeschwindigkeit aus.

In der ersten Nanosekunde weiss also der Strom noch gar nicht, was für 
ein Widerstand am Ende der Leitung hängt.

Er sieht nur den Anfang der Leitung, und die hat eine Impedanz, einen 
Scheinwiderstand, so um 100 Ohm je nach Kabelkonstruktion.

Es fliesst also erst mal so viel Strom als ob 100 Ohm dran hängen, und 
die Welle breitet sich bis zum Ende aus. Dort ist ein echter Widerstand, 
z.B. 200 Ohm, und die Korrektur, nur halber Strom, breitet sich als 
Welle RÜCKWÄRTS durch die Leitung aus, nennt man Reflektion. Kommt die 
vorne an, entspricht die Summe dem Nennstrom. Es sei denn, es gibt noch 
mehr Schwankungen, dann pendelt sich das mit ein paar hin und 
herlaufenden Wellen ein.

Das ist nicht anders als beim Rohr (Gas, Wasser, Druckluft). Da laufen 
auch Wellen durchs Rohr, bis der Durchfluss zum Summenwiderstand passt.

So erfährt auch der elektrische Strom im Kabel, welche Widerstande auf 
seiner Reise liegen, und welche Spannungsabfalle pro Widerstand nötig 
sind, damit in Summe die Eingangsspannung bei rauskommt. Und bei jeder 
Änderung der Eingangsspannung geht das Spiel von vorne los

von Jo (Gast)


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Woher weißt Du das? Das stimmt sogar. Einhundert Punkte hat der Kandidat 
laut Sylvia.

von Jemand (Gast)


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Hallo

Die "Falle" in der auch ich öfter im Umfeld der E-Technik getappt bin 
ist das viele Grundlagen "nur" Gedankenmodelle sind - die zwar sehr gut 
funktionieren und die vielfach belegt wurden und insgesamt sehr gut 
funktionieren, aber eben letztendlich nur Modelle - und Modelle sind 
halt immer Vereinfacherungen, ideale (darum auf z.B. die Ideale 
Spannungsquelle)
Handfester wird das z.B. bei Modelleisenbahnen, Architekturmodelle, je 
selbst Computermodelle (die immer irgendwo vereinfachen -Größe, Gewicht 
Farbe,... und Idealisieren - so clean und mit vernünftigen Zeitgenossen 
bevölkert wie in so manchen Stadtplanungsbild ist es später in der 
Realität nie...).

Letztendlich funktionieren Modelle in der Physik und Technik genauso, 
nur das die Unterschiede und Vereinfachung zur Realität bei weiten nicht 
so anschaulich und verständlich sind.

Richtig Lustig wird es dann wenn es um "Felder" jeglicher Art in der 
Physik Geht - was das wirklich ist und was da wirklich vorgeht ist sehr 
schwer verständlich bzw. noch gar nicht bekannt.

Aber für die meisten Anwendungen reicht halt ein Modell.

Das das so von den Lehrmedien nicht erklärt wird (besonders wenn diese 
anspruchsvoller werden) ist leider ein Tatsache - scheinbar gehen die 
weltfremdem Autoren davon aus das es Allgemeinwissen ist zu wissen was 
ein Modell ist bzw. werden Modelle generell als absolute Wahrheit 
dargestellt...

von Gerald K. (geku)


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Markus schrieb:
> Wenn ich ganz normal mein phone an 5V USB zum Laden anschließe, bricht
> die Spannung von 5,1V auf 4,9V ein , bei 0,8A Ladestrom.

Der Innenwiderstand lässt sich sogar berechnen:

von Stefan F. (Gast)


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Bei Schaltnetzteilen kommt oft noch dazu, dass sie ohne Last 
Überspannung ausgeben, weil sie außerhalb ihres Regelbereiches betrieben 
werden.

Ich habe ein Handy-Netzteil das im Leerlauf 5,9V liefert. Hängt man aber 
nur eine LED (10mA) als Last dran, dann sind es die gewünschten 5,0V. 
Und die hält das Netzteil dann bis zur vollen Last von 1000mA ein.

von Einer (Gast)


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Jemand schrieb:
> scheinbar gehen die
> weltfremdem Autoren davon aus das es Allgemeinwissen ist zu wissen was
> ein Modell ist bzw. werden Modelle generell als absolute Wahrheit
> dargestellt...

Nun ja. Den einen Teil hast Du ja schon verstanden: Modelle sind 
hinreichend genaue Beschreibungen der Realität.

Was für Dich jetzt hart werden wird: Wir haben nichts anderes als 
Modelle. Die Naturwissenschaften haben u.a. nur einen Zweck: Modelle zu 
erschaffen.

Es gibt für ein und den selben Vorgang/Beobachtung fast immer mehrere 
Modelle.

Beispiel Mechanik: Für niedrige Geschwindigkeiten, z.B. Maschinen, 
Verkehr, etc. reicht die Newtonsche Mechanik super. Machst Du aber mit 
Satelliten rum und willst z.B. GPS machen, kommst Du mit Newton nicht 
weiter und musst relativistische Effekte nach Einstein beachten.

So auch mit der Elektrik: Bei Gleichspannung interessieren die 
Induktivitäten und Kapazitäten nicht. Bei Wechselspannung schon. Bei 
niedrigen Frequenzen interessieren Dich nur Spulen und Kondensatoren die 
Du extra einbaust. Bei hohen und sehr hohen Frequenzen interessiert Dich 
mehr und mehr jeder Millimeter Draht und Abstand und geometrische Form 
der Leiterbahnen und Kabel etc.

Beispiel Medizin: Der Chirurg beschäftigt sich mit Gewebestrukturen, 
Knorpel, Knochen, Gefäße, etc. Jemand der an Krebs forscht arbeitet mit 
Modellen der DNA und der Vorgänge ringsrum.

Usw.

Alles sind nur Modelle. Je nach Größenverhältnis und geforderter 
Genauigkeit, musst Du das passende Modell auswählen.

Die Kunst der Naturwissenschaften besteht u.a. darin, dass das genauere 
Modell das ungenauerer Modell beinhaltet.

von kaputt bin ich (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Markus schrieb:
>> Wenn ich ganz normal mein phone an 5V USB zum Laden anschließe, bricht
>> die Spannung von 5,1V auf 4,9V ein , bei 0,8A Ladestrom.
>
> Der Innenwiderstand lässt sich sogar berechnen:5,1V−4,9V0,8A=250mΩ
> \frac{5,1V - 4,9V}{0,8A} = 250m \Omega

Und das soll stimmen? Bitte überprüfen mit einem Ohmmeter.

von Mark S. (voltwide)


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In einer aktiven Schaltung wirst Du mit dem Ohmmeter nichts Sinnvolles 
messen, möglicherweise aber das Ohmmeter beschädigen. Der 
Innenwiderstand einer Spannungsquelle ist übrigens immer als 
"differentieller" Widerstand zu verstehen - man mißt also immer die 
Spannungsdifferenz im Verhältnis zum Lastwechsel / Stromunterschied.

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