Hallo zusammen, ich habe hier eine Zotac GTX 1080 Grafikkarte, die ich gerne reparieren möchte. Sie ist im Betrieb ausgefallen und liefert seitdem kein Bild mehr. Hier ein paar Stichpunkte zum Fehlerbild - Alle Spannungen sind vorhanden. 5 V ist etwas hoch, dazu später. - Der BIOS Flash bekommt keinen Takt, aber Spannung. - Sie wird im BIOS erkannt (mit zweiter Karte getestet). - Windows lädt die richtigen Treiber. GPU-Z zeigt für die 1080 aber exakt die gleichen Infos an, wie für meine andere Karte (an der der Monitor angeschlossen ist). Die 5 V werden von einem uP1735 Buck-converter erzeugt. Das ist ein PSOP-8, der extern nur eine Induktivität und Bootstrapping benötigt. Er liefert 5,14 V und auf der IC-Seite sieht die Spannung verdächtig aus. Siehe dazu der Oszi Screenshot. Laut Datenblatt (https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/1113880/UPI/UP1735.html) ist hier ein Rechteck zu erwarten. Ich habe leider keinen Schaltplan der Karte, kann mit aber vorstellen, dass es Schutzschaltungen gibt, die die Spannung als zu hoch erachten und daher die GPU nicht starten. Das würde auch zum fehlenden Takt am BIOS Chip passen, oder? Denn der Rest sieht meiner Meinung nach gut aus. Jetzt meine Frage: Bevor ich einen Ersatzchip bestellte würde ich die Experten gerne nach ihrer Meinung fragen. Ist die Oszillation am Ausgang des ICs typisch für einen Defekt? Es scheint ja saubere high und low States zu geben. Aber das freie Oszillieren sieht zumindest für mich unerwünscht aus. Viele Grüße
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Marco V. schrieb: > Er liefert 5,14 V Hört sich gut an. > auf der IC-Seite sieht die Spannung verdächtig aus Welchen Verdacht hegst du da? > das freie Oszillieren sieht zumindest für mich unerwünscht aus Für mich sieht es aus, als ob der einfach Wandler lückt, vermutlich weil die Last zu niedrig ist. Belaste die 5V mal mit einem plausiblen Widerstand.
Marco V. schrieb: > - Alle Spannungen sind vorhanden. 5 V ist etwas hoch, dazu später. Hast Du auch die Spannungsversorgung(en) der GPU geprüft? Da sind doch sicher eine ganze Reihe von Buck-Convertern mit den entsprechenden FETs. Sind die alle i.O.?
Danke für die Tipps. Die 5 V werde ich mal vorsichtig belasten. Die 8 Phasen von vcore scheinen alle zu funktionieren. Gemessen wieder an der MOSFET Seite der Induktivitäten. Saubere Pulse, 8x augenscheinlich identisch. Was auch noch aufgefallen ist: Der 27 MHz Quarz schwingt nicht. Ist ein Bauteil wie hier: https://www.eevblog.com/forum/repair/gpu-oscilator-keeps-burning-out/ Den könnte ich auch mal tauschen. Finde bestimmt noch einen auf einer alten Grafikkarte, der sich transplantieren lässt. Leider habe ich kein Equipment um Quarze zu testen.
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Der Quarz war es wohl nicht. Ein anderer verhält sich genauso. Nach genauerer Untersuchung des SPI Flash Chips hat sich ergeben, dass 3 kurze CLK Bursts anliegen, sowie CS. SDI/SDO sind dauerhaft low.
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Die 5,14V hören sich erst einmal normal an. Wenn alle Spannungen vorhanden sind und keine Kurzschlüsse auf den rails existieren, keine sichtbar defekten Bauteile erkennbar sind, dann würde ich auf den BIOS-Baustein setzen. Einen neuen Baustein mit einer frischen Firmware flashen, einlöten und testen: https://www.youtube.com/watch?v=0HiXeF7RPlU Evt. auch die Bauteile um den BIOS-Chip herum testen.
Klingt vernünftig. Habe mir mal einen neuen BIOS Chip bestellt, der diese Woche noch ankommen sollte. Hat nicht mal 1 € gekostet. Wenn der VRAM defekt wäre, würde man wahrscheinlich nach vergeblichem Training einen komplett schwarzen Output bekommen, richtig?
Das war es leider auch nicht. Keine Kommunikation auf den Datenleitungen vom SPI Flash, wohl aber CS und CLK. Ich denke, ich machen mal irgendwo einen Reparatur-thread auf. Was jetzt noch bleibt, ist eine defekte GPU oder defekter Ram :(.
Um diesen Thread abzuschließen, ich glaube die Ursache gefunden zu haben. Die SPI Datenleitungen liegen im GPU package ziemlich in der äußersten Ecke. Ich habe schon ein paar mal davon gelesen, dass man GPUs manchmal "reballen" muss, weil sich das Lot durch thermischen Stress von den Pads trennen kann. Und was meint ihr was passiert, wenn ich beim Einschalten des Mainboards die besagte GPU Ecke mit den Fingern auf das PCB drück... die Karte startet. Es ist also scheinbar wirklich eine schlechte Lötverbindung. Jetzt juckt es mir in den Fingern, das Teil zu reflowen. Ich habe zwar einen Heißluftfön für die Rückseite, eine einfache Heißluftstation für oben und billiges Noname Flussmittel, aber ich denke da sollte doch lieber ein Experte mit richtiger Rework Station ran :). Dachte, vielleicht interessiert es ja jemanden.
Ja, auf jeden Fall. Danke für die Rückmeldung. Ich denke auch dass man das mit einfachen Mitteln bei derartig vielen Balls nicht sauber hinbekommt. Von wo hast Du denn die Board-Ansicht? Oder hast Du Dir die selbst gemacht?
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