Forum: Markt [S] Suche TTL-IC's für Reparatur von KC85/3


von Dirk Z. (dirk_z388)


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Hallo Bastelgemeinde, da ich gerade meinen defekten KC85/3 auf den Tisch 
habe und bei der Fehlersuche, der Austausch der russischen IC's meine 
TTL-Bestände stark schrumpft, suche ich nach Resten oder auch alten 
Platinen mit LS-IC's z.B. 74ls51, 74ls251 usw.

Vielleicht hat jemand noch ein paar alte Platinen oder auch DL0xx 
rumliegen und möchte sie gerne günstig loswerden. Wenn dem so ist, bitte 
melden.

Viele Grüße, Dirk

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich habe noch einige unverbaute DIL TTL IC rumliegen (gegebenenfalls 
auch in ..LS..)

Da müsstes du aber schon spezifischer werden, welches Teil du genau 
benötigst.

von Dirk Z. (dirk_z388)


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Wegstaben V. schrieb:
> ich habe noch einige unverbaute DIL TTL IC rumliegen
> (gegebenenfalls
> auch in ..LS..)
>
> Da müsstes du aber schon spezifischer werden, welches Teil du genau
> benötigst.

Hallo und Danke für die schnelle Antwort - grundsätzlich sind da 90% 
Standard-TTL verbaut, wo ich den größten Teil auch da habe.
Derzeit fehlt mir gerade der DL051, der D172D sowie der DS8212D.
Was ich leider auch nicht tauschen kann ist der Speicher, falls da etwas 
defekt sein sollte, vielleicht hat jemand noch alte U256D oder MK4116 
DRams in der Bastelkiste oder auf einer alten Platine.

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank, Dirk

von Helmut -. (dc3yc)


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Wegstaben V. schrieb:
> Da müsstes du aber schon spezifischer werden, welches Teil du genau
> benötigst.

dito.

von Mario M. (thelonging)


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Dirk Z. schrieb:
> Derzeit fehlt mir gerade der DL051, der D172D sowie der DS8212D.

Gibt's doch alles für kleines Geld bei Ebay.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Dirk Z. schrieb:
> Derzeit fehlt mir gerade der DL051, der D172D sowie der DS8212D.

Findest du hier komplett. https://www.mos-electronic-shop.de

von Bernd G. (Gast)


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> vielleicht hat jemand noch alte U256D oder MK4116
K565RU3 geht nicht?
Beitrag "(V) K565RU3 NOS = MK4116"

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DS8212 und D172 habe ich sicher noch was.

DL051 müsste ich gucken.

von Sven H. (schlaub_01)


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Hallo Dirk,
wäre es nicht besser nach dem eigentlichen Fehler zu suchen? Laut 
Robotrontechnik-Forum hast Du ja inzwischen schon über 40 ICs gewechselt 
und das Problem nicht in den Griff bekommen. Da hätte eine systematische 
Suche wahrscheinlich eher und einfacher zum Ziel geführt. Wer weiß, was 
Du jetzt für neue Fehler drin hast.

Viele Grüße,
Sven.

von Dieter W. (dds5)


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Ich habe noch eine ganze Stange NEC µPD416-2.
Zudem 1x 7451 und 2x 7472.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven H. schrieb:
> Laut Robotrontechnik-Forum hast Du ja inzwischen schon über 40 ICs
> gewechselt

Hmpf.

von Dirk Z. (dirk_z388)


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Sven H. schrieb:
> Hallo Dirk,
> wäre es nicht besser nach dem eigentlichen Fehler zu suchen? Laut
> Robotrontechnik-Forum hast Du ja inzwischen schon über 40 ICs gewechselt
> und das Problem nicht in den Griff bekommen. Da hätte eine systematische
> Suche wahrscheinlich eher und einfacher zum Ziel geführt. Wer weiß, was
> Du jetzt für neue Fehler drin hast.
>
> Viele Grüße,
> Sven.

Hallo Sven,

genau am Robotrontechnik-Forum und anderen KC-Foren und deren 
Fehlerbeschreibungen und Lösungen habe ich mich in den letzten Wochen 
durchgehangelt.
Ich muß zugeben, ich bin leider kein KC/Z80-Experte und die existieren 
Schaltungsunterlagen für den KC85/3 sind recht unübersichtlich und auch 
das Serviceheft eher einfach gehalten. Ein paar Schaubilder bzw. Signale 
hätten da schon geholfen. Bei der Menge an TTL-IC's ist eine 
Signalverfolgung ohne ordentliche Dokumentation auch mit Oszi schon 
recht "spannend".
Angefangen hatte es mit einem nicht mehr gängigen Taktgenerator, wo der 
russische Dl000 schuld war, begonnen. Bald waren dann 3 russische IC's 
gewechselt, die defekt waren, so wechselt man halt auch mal noch ein 
paar Schaltkreise mehr, es sind derzeit keine 40 IC's, aber gut 20, die 
ich getauscht habe.
Nun hat er zumindest schon mal wieder ein Bild oder ich sage mal lieber 
ein Muster, bin aber zuversichtlich auch den Rest noch gängig zu 
bekommen.
Falls Dir bessere Unterlagen zum KC85/3 zur Verfügung stehen wäre ich da 
sehr interessiert. Viele Grüße, Dirk

von (prx) A. K. (prx)


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Was muss man mit so einem Ding eigentlich machen, um es derart gründlich 
zu vernichten? Also ausser viel Überspannung. Schimmeln die ICs weg?

: Bearbeitet durch User
von Dirk Z. (dirk_z388)


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(prx) A. K. schrieb:
> Was muss man mit so einem Ding eigentlich machen, um es derart
> gründlich
> zu vernichten? Also ausser gründlich Überspannung.

Nicht viel - 10 Jahre im Keller und russische IC's bei denen das Gehäuse 
wohl für viele Probleme schuld ist, liest man zumindest in vielen Foren. 
Geerade die rötlichen IC's sollten da wohl betroffen sein.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ja, die russischen Malzbonbon ICs sind auch eine Pest im Arcadesektor...

von Sven H. (schlaub_01)


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Hallo Dirk,
generell sind die Unterlagen eigentlich mehr als ausreichend. Es ist wie 
bei allen technischen Geräten - man muß sich mit der Funktionsweise 
einfach intensiv befassen. Was nützen Dir in einem Mikroprozessorsystem 
irgendwelche Oszillogramme, wenn die bei jedem Zugriff anders aussehen? 
Der KC ist nun mal durch den diskreten Aufbau etwas komplexer, aber da 
muß man halt durch. Ich habe da auch nicht mehr Unterlagen und habe mich 
da auch über Jahre damit beschäftigt. Alles auf die russischen ICs zu 
schieben ist auch keine Lösung, es kann auch mal ein DDR-IC defekt 
sein...

Viele Grüße,
Sven.

von Joerg F. (felge1966)


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Für mich klingt die Fehlerbeschreibung wie kaputtrepariert und 
Durchkontaktierungen beim IC Wechsel gezogen...
Bei http://www.mpm-kc85.de/ ist ja auch der Schaltplan zu finden.
Nach der Hauruck-Methode "Russen raus" machts keinen Sinn, denn da ist 
in Handumdrehen die Platine hin.

Gruß Jörg

von Falk B. (falk)


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Joerg F. schrieb:
> Bei http://www.mpm-kc85.de/ ist ja auch der Schaltplan zu finden.

Und Nostalgie und Realitätsverlust im Übermaß.

"Die Erweiterungsaufsätze werden an der Rückseite über einen 
Geräteverbinder zu einem System verbunden. Dieses Konzept des "modularen 
Monsters" ist etwas besonderes, völlig einmaliges auf diesem Gebiet."

So ein Unsinn, das hatte fast jeder Heimcomputer, auch der C64 oder 
Amiga.
Naja, ein wenig Nostalgie ab und an ist ganz schön, aber man sollte 
versuchen, keinen Geschichtsrevisionismus zu betreiben. Wenn gleich der 
KC85/2/3/4 das Beste war, was die DDR in der Richtung hervorgebracht hat 
und es erstaunlich viele brauchbare Spiele und bissel Anwendersoftware 
gab, war er dem Killer C64 um Längen unterlegen. Das hatte viele Gründe, 
technische, logistische, ideologische.

von Dirk Z. (dirk_z388)


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Joerg F. schrieb:
> Für mich klingt die Fehlerbeschreibung wie kaputtrepariert und
> Durchkontaktierungen beim IC Wechsel gezogen...
> Bei http://www.mpm-kc85.de/ ist ja auch der Schaltplan zu finden.
> Nach der Hauruck-Methode "Russen raus" machts keinen Sinn, denn da ist
> in Handumdrehen die Platine hin.
>
> Gruß Jörg

Hallo Jörg, alles gut, mit Heißluft gingen die IC's besser als vermutet 
aus der Platine und sie schaut fast aus wie neu, Durchkontaktierungen 
habe ich natürlich nach dem Wechsel kontrolliert.
Grüße, Dirk

von Dirk Z. (dirk_z388)


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Sven H. schrieb:
> Hallo Dirk,
> generell sind die Unterlagen eigentlich mehr als ausreichend. Es ist wie
> bei allen technischen Geräten - man muß sich mit der Funktionsweise
> einfach intensiv befassen. Was nützen Dir in einem Mikroprozessorsystem
> irgendwelche Oszillogramme, wenn die bei jedem Zugriff anders aussehen?
> Der KC ist nun mal durch den diskreten Aufbau etwas komplexer, aber da
> muß man halt durch. Ich habe da auch nicht mehr Unterlagen und habe mich
> da auch über Jahre damit beschäftigt. Alles auf die russischen ICs zu
> schieben ist auch keine Lösung, es kann auch mal ein DDR-IC defekt
> sein...
>
> Viele Grüße,
> Sven.

Hallo Sven, da hast du Recht, es dauerte bei mir schon ein Stück um das 
Serviceheft und den Schaltplan zu verstehen, da diese Dokumentation sehr 
kompliziert aufgebaut ist, so mit Baugruppennummern mit IC-Nummern und 
im Schaltplan sehr schlecht lesbare IC's bzw. Lage der IC's auf dem 
Board. Da gibt es bisher keinen verfügbaren Schaltplan, wo die Namen 
alle lesbar sind.  Das ist es beim KC85/4 schon ein ganzes Stück 
hübscher.
Es sind natürlich nicht nur die russischen IC's Schuld - ein DDR-IC habe 
ich auch schon gewechselt und spätestens wenn es dann noch bei den Rams 
defekte gibt sind es die Toshibas, die dann defekt sind ;-)

Grüße, Dirk

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Falk B. schrieb:
>  war er dem Killer C64 um Längen unterlegen. Das hatte viele Gründe,
> technische, logistische, ideologische.

Eigentlich nur ideologische, wenn es den Partei- und Staatslenkern 
gefallen hätte, hätten sie technisch-logistische Hindernisse aus dem Weg 
räumen lassen. Aber  Konsumgüter und insbesonders teures elektronisches 
Spielgeräten war denen doch nur Ausdruck spätkapitalistischer Dekadenz 
und Ausbeutung derk hart schuftetetn Rabotniks. Und ohnehin 
Verschwendung wichtiger mikroelektronischer Errungenschaften.

Elektronik um Holzhandwerkskunst zu veredeln, das war den 
Lenkungsgreisen genehm: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schachcomputertisch-CMT.jpg

Da konnte sich der Arbeiter- und Bauernsaat mit dem 'Königlichen DSpiel' 
brüsten. Aber Homecomputer für Ballerspiele ... никогdа, ни разу - auch 
wenn es der technisch um 7 Jahre hinterher rasenden DDR-Industrie Ende 
der Achtziger möglich gewesen wäre, 8 bit Graphicchips wie den VIC zu 
konstruieren und zu fertigen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Aber  Konsumgüter und insbesonders teures elektronisches Spielgeräten
> war denen doch nur Ausdruck spätkapitalistischer Dekadenz und Ausbeutung
> derk hart schuftetetn Rabotniks.

Nö, eigentlich waren die Dinger ja schon als Homecomputer gedacht 
gewesen (der HC900 hieß ja auch so). Nur zeigte sich dann plötzlich, 
dass die Industrie eben auch Bedarf an kleineren Computern hatte und 
nicht nur PC1715, EC1834 etc., und so wurde dann plötzlich die 
Zweckbestimmung (und bei HC900 auch der Name) mal geändert … für sowohl 
Heimanwender als auch Industrie war's insgesamt wohl doch nicht genug.

Dass man Technologie nur vorantreiben kann, wenn die Leute sich dafür 
interessieren und das (auch privat) nutzen, wurde den Staatsoberen dann 
wohl schon irgendwie klar. Sonst hätte es sicher kein Papier für eine 
eigene Zeitschrift und Sendezeit im Rundfunk für Beitragsserien gegeben.

von Falk B. (falk)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>>  war er dem Killer C64 um Längen unterlegen. Das hatte viele Gründe,
>> technische, logistische, ideologische.
>
> Eigentlich nur ideologische, wenn es den Partei- und Staatslenkern
> gefallen hätte, hätten sie technisch-logistische Hindernisse aus dem Weg
> räumen lassen.

Nö, hätten sie nicht. Denn die Mentalität, einen Heimcomputer ala C64 zu 
bauen, gab es im Osten eher nicht. Außerdem hätte es dann einer ASSIC 
Entwicklung ala VIC und SID bedurft. Im Osten? Niemals!

> Aber  Konsumgüter und insbesonders teures elektronisches
> Spielgeräten war denen doch nur Ausdruck spätkapitalistischer Dekadenz
> und Ausbeutung derk hart schuftetetn Rabotniks. Und ohnehin
> Verschwendung wichtiger mikroelektronischer Errungenschaften.

Eben.

>
> Elektronik um Holzhandwerkskunst zu veredeln, das war den
> Lenkungsgreisen genehm:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schachcomputertisch-CMT.jpg

Holztische für Holzköpfe!

> Da konnte sich der Arbeiter- und Bauernsaat mit dem 'Königlichen DSpiel'
> brüsten. Aber Homecomputer für Ballerspiele ... никогdа, ни разу - auch
> wenn es der technisch um 7 Jahre hinterher rasenden DDR-Industrie Ende
> der Achtziger möglich gewesen wäre, 8 bit Graphicchips wie den VIC zu
> konstruieren und zu fertigen.

In der theoretischten Theorie. in der Praxis niemals! Die lahmarschigen 
VEBs konnten und wollten das gar nicht.

Ist aber auch egal. Ich hab in meinen Anfangsjahren auf dem Ding 
rumgeklimpert und die Wende kam für mich zeitig genug, um 1991 auf Amiga 
umzusteigen. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Die lahmarschigen VEBs konnten und wollten das gar nicht.

Naja, Kombinat Nachrichtentechnik hat beispielsweise eigene ASICs 
gebaut. Sowas hing immer stark von den beteiligten Persönlichkeiten und 
ihren Kontakten ab.

Allein schon, dass sich zwei Firmen unabhängig voneinander daran gesetzt 
haben, das Projekt "Heimcomputer" auf die Tagesordnung zu setzen (konnte 
man sicher politisch gut im "Konumgüterprogramm" verkaufen) zeigt, dass 
mit ein wenig persönlichem Engagement da auch Dinge bewegt werden 
konnten, schwerfälliger VEB hin, fettes Kombinat her …

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