Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spartrafo gegen Verpolung sichern


von JoHei (Gast)


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Hallo Freunde
Ein Spartrafo ist bekannt setze ich voraus, ein Leiter ist direkt 
durchgehend.
je nach Anschluß L oder N. Ich benutze einen solchen mit 230V AC/16A. Er 
ist fest eingebaut und somit ist der N durchgeschaltet und nicht 
vertauschbar.
Mein Wunsch ist, ein mobiles Gerät zu bauen mit Steckeranschluß. Dabei 
denke ich an Sicherheit, denn es kann dann der L durchgängig sein.
Wie kann man das verhindern?
Meine Idee wäre ein Optokoppler zwischen L und Erde zu schalten, der 
Strom müßte weit unter der Auslösegrenze des FI-Schutzschalters liegen. 
Der Rest wäre einfach, Relais ansteuern und fertig.
Jetzt die Frage in eure Runde. hat jemand einen besseren Vorschlag.
mfG J. H.

: Verschoben durch Moderator
von Walter T. (nicolas)


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JoHei schrieb:
> Jetzt die Frage in eure Runde. hat jemand einen besseren Vorschlag.

Wenn es unbedingt ein Spartrafo sein muß, bleibt Dir nichts übrig, als 
das Gerät SK II mit doppelter Isolation auszuführen.

Beitrag #7026353 wurde vom Autor gelöscht.
von Egon D. (Gast)


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JoHei schrieb:

> Mein Wunsch ist, ein mobiles Gerät zu bauen mit Steckeranschluß.
> Dabei denke ich an Sicherheit, denn es kann dann der L durchgängig
> sein.
> Wie kann man das verhindern?

Wozu?

Es macht überhaupt keinen Unterschied, ob N oder L durchgehen --
da auch N ein aktiver Leiter ist, musst Du in jedem Falle den
Berührungsschutz sicherstellen.


> Jetzt die Frage in eure Runde. hat jemand einen besseren
> Vorschlag.

Klar: Keinen Spartrafo verwenden.

von Peter D. (peda)


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Wie schon gesagt wurde, hinter einer Steckdose gibt es kein L und N 
mehr. Beide Phasen sind gleichberechtigt und nach Vorschrift zu 
isolieren.
Und das gilt auch für nicht vertauschbare Stecker (CEE) oder 
Festanschluß.

: Bearbeitet durch User
von FOp (Gast)


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Man kann einfach nicht darauf vertrauen, dass der N keine Spannung gegen 
Erde hat. Sonst wären ja alle noch immer mit klassischer Nullung 
glücklich und wir könnten einiges an Kupfer sparen.

von Hurz (Gast)


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FOp schrieb:
> Man kann einfach nicht darauf vertrauen, dass der N keine Spannung gegen
> Erde hat. Sonst wären ja alle noch immer mit klassischer Nullung
> glücklich

Zumindest bei Kabelquerschnitten unter 10 mm². Mit wieviel wird denn so 
ein 3*125A CEE Stecker angeschlossen. Eventuell reicht das ja ;-P

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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JoHei schrieb:
> hat jemand einen besseren Vorschlag
Ist bei deinen Steckdosen der "L" immer "L"inks? Und müssen zur sicheren 
Funktion der angeschlossenen Geräte deren Stecker immer "richtig herum" 
eingesteckt werden?

Wenn wie zu erwarten weder ersteres noch zweiteres zutrifft, dann ist es 
schnurzegal wie der Trafo zwischen das Netz und die Steckdose geschaltet 
ist.

von JoHei (Gast)


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Hallo. Ich freue mich, das ich doch einige Antworten auf meine Frage 
erhalten habe. Es bestätigt doch die Gefahr, die von dem Gerät ausgeht. 
Der Trafo war
früher in einer Anlage fest verbaut und diente mit nachgeschaltetem 
Gleichrichter als Regler für einen Gleichstrommotor.
Ich benutze ihn hauptsächlich zum langsamen Hochfahren bei Reparaturen.
Eure Sorgen um die Sicherheit der Anlage ist gut gemeint aber nicht 
relevant.
Mir geht es um die Sicherheit der Anwender, das bin nicht immer ich. Oft 
konnte ich beobachten, dass bei Messaufgaben, der Logik folgend, an der 
Quelle mit dem Aufbau begonnen wird. Deshalb wollte ich vermeiden, das 
sofort Spannung anliegt. Aber es gibt in diesem Fall wohl keine letzte 
Sicherheit.
Am Prüfstand ist einiges anders als im Normalbetrieb.
Danke für Eure Antworten.
mfG J.H.

von Peter D. (peda)


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JoHei schrieb:
> Der Trafo war
> früher in einer Anlage fest verbaut und diente mit nachgeschaltetem
> Gleichrichter als Regler für einen Gleichstrommotor.

Dann ist es doch vollkommen egal, hinter der Graetzbrücke ist kein Pol 
mit N verbunden. Ich betreibe den Gleichrichter daher immer nach einem 
Trennstelltrafo.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenn man wirklich einen Verpolungsschutz benötigt:

da sind z.B. die Stecker für Grossbritannien geeignet.

Du brauchst also an jedem Einsatzort
eine GB-Steckdose

:-]

schön'n Freidach!

von Andrew T. (marsufant)


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JoHei schrieb:
> Mein Wunsch ist, ein mobiles Gerät zu bauen mit Steckeranschluß. Dabei
> denke ich an Sicherheit, denn es kann dann der L durchgängig sein.
> Wie kann man das verhindern?

Wenn Du auch "manuell" für den korrekten Anschluß sorgen kannst, d.h. Du 
beim Einstecken gewarnt wirst und dann die Polung änderst:

Es reicht dann eine Glimmlampe 230V, mit 2x 220k Vorwiderstand. Diese 
zwischen PE und N schalten.

Diese Glimmlampe leuchtet deutlich, wenn "falsch gepolt" L1 
aufgeschaltet ist.
Und der Strom ist so gering, das auch ein 10mA RCD nicht auslöst.

: Bearbeitet durch User
von foobar (Gast)


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Falls mir das wichtig wäre, würd ich einen Phasenprüfer (aka Lügenstift) 
in den Stecker einbauen - dann seh ich direkt, ob ich ihn "richtig" 
herum eingesteckt habe und dreh ihn gegebenenfalls.

Btw,
> Der Rest wäre einfach, Relais ansteuern und fertig.

Mit nur einem Relais hast du evtl kurzzeitig die "falsche" Polarität am 
Ausgang.

von Peter R. (pnu)


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Wie schon oben gessgt: nach einer Schuko-Steckverbindung gibts kein 
bestimmtes L oder N mehr.

Der Vorschalt-Spartrafo muss an der Ausgangsschukodose einen aktiven 
Schutzkontakt haben, sodass das nachfolgende Gerät mit regulärem 
Schutzleiter bedient wird ohne Unterbrechungen oder Schwächungen des SL.

Schließlich muss bei dem (alten) Nullungsschutz bei Fehlern die 
Sicherung des Stromkreises ausgelöst werden.

Natürlich wird es vorkommen, dass der "L"-Leiter gerade  mit 230V 
durchgeführt wird, der "N" Leiter hat dann 30V wenn auf 200V eingestellt 
ist, die Spannungsdifferenz zwischen ein und aus.

Aber das ist dann eine Sache des folgenden Geräteinnern, wie bei den 
Brücken in früheren TV-Geräten.

von MaWin (Gast)


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JoHei schrieb:
> Eure Sorgen um die Sicherheit der Anlage ist gut gemeint aber nicht
> relevant.
> Mir geht es um die Sicherheit der Anwender, das bin nicht immer ich.

Du baust also mit deinem ausgeschlachteten Spartrafo eine Schaltung zur 
Benutzung durch dritte Personen auf, und verstösst aus Geiz dir einen 
neuen Trafo zu kaufen wissentlich gegen alle VDE Regeln, und bist dir 
der dadurch für diese dritten Personen ausgehenden Gefahr bewusst.

Sorry, pack deine Sachen ein, lass die Finger davon.

Man fragt sich manchmal, woher so grenzenloser Geiz kommt.

von gkujghkhj.nl (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Diese Glimmlampe leuchtet deutlich, wenn "falsch gepolt" L1
> aufgeschaltet ist.
> Und der Strom ist so gering, das auch ein 10mA RCD nicht auslöst.

So kannst Du nicht unterscheiden zwischen Richtig angeschlossen vs. 
Lampe/Widerstände defekt vs. kein PE vorhanden.

Deshalb: falsche Logik. Es muß leuchten, wenn es richtig rum 
angeschlossen ist. Wenn es nicht leuchtet: "Potentiell gefährlicher 
Zustand".
Also: Glimmlampe an den Anschluß, an dem L1 korrekterweise angeschlossen 
ist.


Aber beachten: Nach DIN EN 60335-1 ist auch N als aktiver Leiter 
anzusehen.

von Stefan F. (Gast)


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Unabhängig von einer L/N Vertauschung hast du auch ein Problem, wenn der 
Null-Leiter irgendwo unterbrochen ist. Das kann ja schon beim Einstecken 
passieren, denn die Steckdose stellt nicht sicher, dass N vor L Kontakt 
bekommt.

von Fehlerteufel (Gast)


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JoHei schrieb:
> Jetzt die Frage in eure Runde. hat jemand einen besseren Vorschlag.

Machs wie die Profis. Nur an eine verpolungssichere CEE-Steckdose.

Auch eine Phasenerkennung kann nämlich defekt sein und gefährdet dann 
Menschenleben.

Zitate:

Bei der Anwendung von Spartransformatoren sollte unbedingt beachtet
werden:

-Teilspannungen zwischen 0 und 50 V gelten nicht als Kleinspannung oder
Sicherheitskleinspannung! Für diese Spannungsbereiche gelten die 
gleichen
Sicherheitsanforderungen wie für die höchste Arbeitsspannung!

- Der Ausgang ortsveränderlicher Spartransformatoren muss durch 
geeignete
Maßnahmen gegen Falschpolung geschützt sein um eine Gefährdung des
Benutzers weitgehend auszuschließen.

Die kann entweder durch eine verpolungssichere Steckverbindung (z.B. CE-
Steckvorrichtung) oder eine aufwendige Einschaltautomatik erreicht 
werden.

Achtung!
Einfache Haushalt-Schutzkontakt (Schuko) –Steckdosen und Stecker sind 
nicht
gegen Falschpolung geschützt und deshalb für den Anschluss
ortsveränderlicher Spartransformatoren ohne Einschaltautomatik nicht
geeignet.

Spartransformatoren dürfen allgemein nicht eingesetzt werden, wenn 
Personen mit der Spannung in Berührung kommen können.

Nach der VDE 0100 Bestimmung ist der Einsatz eines Spartrafos als 
Schutztransformator und zur Bereitstellung von Schutzkleinspannungen 
verboten.

Die Trollversammlung darf jetzt weitergehen, ich hole Popcorn!














Zitate:

Bei der Anwendung von Spartransformatoren sollte unbedingt beachtet
werden:
-Teilspannungen zwischen 0 und 50 V gelten nicht als Kleinspannung oder
Sicherheitskleinspannung! Für diese Spannungsbereiche gelten die 
gleichen
Sicherheitsanforderungen wie für die höchste Arbeitsspannung!
- Der Ausgang ortsveränderlicher Spartransformatoren muss durch 
geeignete
Maßnahmen gegen Falschpolung geschützt sein um eine Gefährdung des
Benutzers weitgehend auszuschließen.
Die kann entweder durch eine verpolungssichere Steckverbindung (z.B. CE-
Steckvorrichtung) oder eine aufwendige Einschaltautomatik erreicht 
werden.
Achtung!
Einfache Haushalt-Schutzkontakt (Schuko) –Steckdosen und Stecker sind 
nicht
gegen Falschpolung geschützt und deshalb für den Anschluss
ortsveränderlicher Spartransformatoren ohne Einschaltautomatik nicht
geeignet.

von Andrew T. (marsufant)


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gkujghkhj.nl schrieb:
> So kannst Du nicht unterscheiden zwischen Richtig angeschlossen vs.
> Lampe/Widerstände defekt vs. kein PE vorhanden.
>

Das wäre dann ein Doppelfehler.
Kann man absichern, war aber nicht gefordert vom TE.
s.o.

> Deshalb: falsche Logik. Es muß leuchten, wenn es richtig rum
> angeschlossen ist. Wenn es nicht leuchtet: "Potentiell gefährlicher
> Zustand".
> Also: Glimmlampe an den Anschluß, an dem L1 korrekterweise angeschlossen
> ist.

Siehe Bild (genau deswegen habe ich exakt DIESES Bild eingefügt:
ZWEI Glimmlampen !!).
Damit ist die "Doppelfehlersicherheit" gegeben.

Ebenso wenn der PE unterbrochen ist: Dann leuchten nämlich beide 
Glimmlampen (korrekt gewählte Brennspannung vorausgesetzt).

>
> Aber beachten: Nach DIN EN 60335-1 ist auch N als aktiver Leiter
> anzusehen.

Das ist normmäßig korrekt zitiert, aber für den Glimmlampentest absolut 
irrelevant.



Stefan ⛄ F. schrieb:
> Unabhängig von einer L/N Vertauschung hast du auch ein Problem,
> wenn der
> Null-Leiter irgendwo unterbrochen ist. Das kann ja schon beim Einstecken
> passieren, denn die Steckdose stellt nicht sicher, dass N vor L Kontakt
> bekommt.

[ ] Du hast vergessen das dann auch der Spartrafo Ausgang keine Leistung 
abgeben wird. Spätestens dann merkt der Benutzer das etwas nicht paßt.

: Bearbeitet durch User
von selkomadfodrows (Gast)


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gkujghkhj.nl schrieb:
> Es muß leuchten, wenn es richtig rum
> angeschlossen ist. Wenn es nicht leuchtet: "Potentiell gefährlicher
> Zustand".

Ein "it's alright ---> light". Ja, da bin ich ganz bei Dir,
gefällt mir die Idee.

Fehlerteufel schrieb:
> Machs wie die Profis. Nur an eine verpolungssichere CEE-Steckdose.

Na sicher. Das ist ja auch ein wesentlicher Unterschied zur
genannten GB-Steckdose... jetzt mal ohne Scherz: Klar wird man
in DE häufiger auf CEE als auf (definiert angeschlossene und
nicht einfach ein "falschrum kontaktierbarer" Adapter) GB-
Steckdosen treffen. Aber die vom TO angestrebte Lösung welche
an jeder SchuKo funktioniert ist das auch nicht.

Also tu nicht gar so wissend mit Deinen offiziell-Zitaten.


Automatisiert wäre noch denkbar. Ein oder gar zwei doppelte
Wechsler-Relais, eine Erkennungs-Schaltung, die so zu bauen
wäre, daß auch sensible FI/RCD nicht auslösen, etc. pp.

Ist halt Aufwand.

Und das ganze müßte trotzdem immer noch in die oben genannte
schutzisolierte "Verpackung".

von selkomadfodrows (Gast)


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Ah, momentle, gar nicht nötig (zu kompliziert gedacht):

selkomadfodrows schrieb:
> gkujghkhj.nl schrieb:
>> Es muß leuchten, wenn es richtig rum
>> angeschlossen ist. Wenn es nicht leuchtet: "Potentiell gefährlicher
>> Zustand".
>
> Ein "it's alright ---> light". Ja, da bin ich ganz bei Dir,
> gefällt mir die Idee.

Wieso sollte dann nicht gleich ein 2fach Schließer Relais (für
allpolige Trennung so lange eben nicht) den Trafo primär allein
dann an Spannung legen, wenn richtigrum angeschlossen?

Wäre doch noch ein Stückchen besser.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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selkomadfodrows schrieb:
> Wieso sollte dann nicht gleich ein 2fach Schließer Relais (für
> allpolige Trennung so lange eben nicht) den Trafo primär allein
> dann an Spannung legen, wenn richtigrum angeschlossen?

Um den dafür benötigten Hilfstrafo einzusparen, könnte man das 2-fach 
Schütz auch mit einem Triac ansteuern. Die LED im Optokoppler wird mit 
einem Vollweggleichrichter und Elko über 2 in Serie geschaltete 68k / 
250mW Widerstände an L1 und PE betrieben.

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