Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Speicherverluste verschiedener Akkus? Blei/LiFePO?


von Helge (Gast)


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Ich hab einen Haufen alter Bleiakkus in Betrieb, zu 24V 
zusammengeschaltet.

Pro: die kosten nix. Ist einer hin, kann ich den am befreundeten 
Schrottplatz gegen einen besseren austauschen. IdR taugen die zwar nicht 
mehr zum Kaltstart bei -20°, aber Kapazität ist noch da.

Con: Kann ich der Anzeige des billigen Ladecontrollers trauen, habe ich 
ca. 20% Speicherverlust.

Die Akkus sollen jetzt umziehen, von der provisorischen Kiste draußen 
ins Kammerle mit den Boilern.

Gegen Knallgas bräuchte ich etwas Luftzirkulation, ließe sich 
bewerkstelligen. (Gibt es Knallgas-Sensoren?)

Ist der Speicherverlust realistisch?

Würde sich ein Umstieg auf z.B. LiFePo lohnen? Die sind wenigstens 
luftdicht.

von Butterbrot (Gast)


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Helge schrieb:
> Ist der Speicherverlust realistisch?

20-30% laut verschiedenen Quellen, ja passt.

Helge schrieb:
> Würde sich ein Umstieg auf z.B. LiFePo lohnen? Die sind wenigstens
> luftdicht.

Vom lohnen müsste man definieren, was damit gemeint ist.
LiFePO4 schaffen 95% (5% Verluste) oder besser. Kosten aber mehr.

von Helge (Gast)


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OK, da Bleiakkus mich nix kosten, bleib ich erstmal dabei.

Wäre noch das Thema Wasserstoffsensor. Gibts da was preisgünstiges?

von Wolfgang (Gast)


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Butterbrot schrieb:
> Vom lohnen müsste man definieren, was damit gemeint ist.
> LiFePO4 schaffen 95% (5% Verluste) oder besser. Kosten aber mehr.

Außerdem haben die LiFePO4 bei gleicher Nennkapazität etwa die doppelte 
nutzbare Kapazität.

von Helge (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> nutzbare Kapazität

Ich habe als Ladeende 28V und als Entladeende 23V im Moment.

von pegelwendler (Gast)


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Helge schrieb:
> Gibts da was preisgünstiges?

MQ-8

von Butterbrot (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Außerdem haben die LiFePO4 bei gleicher Nennkapazität etwa die doppelte
> nutzbare Kapazität.

Stimmt, und das wird gern übersehen, weil man sich vom Preis blenden 
lässt. Selbst bei Bleiakkus gibt es noch riesige Unterschiede, und wenn 
man nimmt "was grad billig hergeht" kann man ordentlich ins Klo greifen.

guter Bleiakku:
https://www.all-batteries.de/media/pdf/AMC9014_UK.pdf
50% DOD: 1800 Zyklen
100% DOD: 300 Zyklen

Irgendwas Standard Bleiakku:
https://www.farnell.com/datasheets/612553.pdf
50% DOD: ca. 400
100% DOD: ca. 180

LiFePO4 leben mit 80% DOD viel länger als die besten Bleibatterien, und 
die bessere Effizienz von über 90% kommt obendrauf.
Oft hält eine LiFePO4 dann bei 80% 3000-5000 Zyklen, und bis die hin ist 
hat man mehrere (gute) Bleiakkus verwurstet.

Wer nur den Einstandpreis anschut zahlt mehrmals.

von Helge (Gast)


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Wie gesagt, ich kann tote Akkus einfach eintauschen. Dem Schrottplatz 
ists egal, verkaufbar sind die nicht und am Lebensende kommt eh alles 
wieder in die Kiste fürs Recycling.

Kritisch wirds an anderer Stelle, irgendwann ist der Platz für Panels 
voll. Hab ich jetzt ein paar Regentage, muß ich schon auf 230V-Licht 
ausweichen.

Noch schlimmer ists bei Sahara-Staub, da liefert Solar nur noch 5% der 
normalen Leistung. Bei Regen wenigstens >10%.

von Butterbrot (Gast)


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Helge schrieb:
> Noch schlimmer ists bei Sahara-Staub, da liefert Solar nur noch 5% der
> normalen Leistung. Bei Regen wenigstens >10%.

Also DAS ist aber wirklich ein Randproblem. Das  hat man nämlich pro 
Jahr vielleicht 10h, das wars dann aber auch schon.

Wir hatten den März einen neuen Rekord (640kWh bei 5kWPk, ein Rekord), 
trotz Saharastaub auf den Panelen ;-)

von Hans Dampf (Gast)


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Butterbrot schrieb:
> LiFePO4 leben mit 80% DOD viel länger als die besten Bleibatterien, und
> die bessere Effizienz von über 90% kommt obendrauf.
> Oft hält eine LiFePO4 dann bei 80% 3000-5000 Zyklen, und bis die hin ist
> hat man mehrere (gute) Bleiakkus verwurstet.

Bei dem ganzen Lixx-Zeugs sollte man bedenken, dass weder Handel noch 
Hersteller verpflichten sind, ein Herstellungsdatum oder ein MHD auf die 
Zellen zu drucken. Irgendeinen Schlüssel (den nur die Hersteller 
verstehen) ja, aber der Kunde muss Herstellungsdatum/MHD nicht wissen. 
Der soll kaufen und die Fresse halten.

Wer bei einem preiswerten Angebot zugreift, hat schnell mal überlagerte 
Zellen an Land gezogen. Dann kann man sich die tollen Zyklenzahlen in 
die Haare schmieren. Je unüblicher die Zellen (LiFePo reicht schon), je 
höher das Risiko.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Helge schrieb:
> Gegen Knallgas bräuchte ich etwas Luftzirkulation

Brauchst du nicht. Wasserstoff ist dermaßen flüchtig, daß es hohe Kunst 
wäre, ihn in einem normalen Raum überhaupt zu halten. Wenn du nicht 
gerade 10l die Minute erzeugst, passiert da nie was.

Helge schrieb:
> Würde sich ein Umstieg auf z.B. LiFePo lohnen?

Käme drauf an, wie groß deine Batterie wirklich ist, und wie hoch der 
durchschnittliche Strom. Ist dieses Verhältnis hoch, dürften auch 
Bleiakkus sehr hohe Wirkungsgrade haben. Schraube ggf. lieber an dieser 
Schraube, statt teure LiFePo4 zu kaufen.

von Butterbrot (Gast)


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Hans Dampf schrieb:
> Wer bei einem preiswerten Angebot zugreift, hat schnell mal überlagerte
> Zellen an Land gezogen. Dann kann man sich die tollen Zyklenzahlen in
> die Haare schmieren. Je unüblicher die Zellen (LiFePo reicht schon), je
> höher das Risiko.

Ist halt wie mit Herztabletten, die sollte man auch beim Händler des 
Vertrauens kaufen, nicht bei Ebay.

von Helge (Gast)


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Butterbrot schrieb:
> Das hat man nämlich pro Jahr vielleicht 10h

Tirol! :-) Sahara-Wetterlage hatte ich in den letzten 4 Wochen 5 Tage, 
davon einer nur wenig. Das tritt mit der Zeit immer häufiger auf.

Uwe S. schrieb:
> Wasserstoff ist dermaßen flüchtig

Ja. Randbedingung: kleines Kammerle, 0,7x1x2,4m mit 2 Boilern drin. Ich 
denke, da geh ich auf Nummer sicher. Kann ja mal passieren, daß ein Akku 
Zellenschluß hat. Sind zwar alle einzeln abgesichert, aber ein U12 läßt 
dauerhaft ca. 16A DC durch. Das könnte im Extremfall zu viel sprudeln 
für Boiler-Thermostat direkt darüber.

> Schraube ggf. lieber an dieser Schraube..

Vermieter hat mir grad eben noch 3 Panels mehr erlaubt mit 
Nachmittagssonne, aber senkrecht an der Wand. Die hab ich auch genau 
noch in Reserve.

Jedenfalls die Grundfläche der Kammer wird mit Akkus vollgestellt. Mehr 
wird schwierig.

von Schneider (Gast)


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Hans Dampf schrieb:
> ...ein Herstellungsdatum oder ein MHD auf die
> Zellen zu drucken. Irgendeinen Schlüssel (den nur die Hersteller
> verstehen) ja, aber der Kunde muss Herstellungsdatum/MHD nicht wissen.
> Der soll kaufen und die Fresse halten.
Du weißt schon, dass bei guten Zellen ein QR-Code drauf ist und man 
diesen sehr wohl entschlüsseln und damit das Datum raus finden kann?

von WePe (Gast)


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Helge schrieb:
> Ich habe als Ladeende 28V und als Entladeende 23V im Moment.

Für Nasszellen ist Ladeschluss 28,8 Volt, für AGM 29,4 Volt (oder mehr). 
Die 28 Volt sind also etwas knapp, da werden die Akkus nie vollgeladen.
23 Volt als untere Grenze kommt auf a) auf die Last an und b) bis zu 
welcher Restkapazität entladen werden soll. Je "stärker" der Akku bzw. 
je geringer die Last, umso weniger Spannungseinbruch und umso näher muss 
die Grenze rauf in Richtung 12 Volt und evtl. sogar darüber.

von Helge (Gast)


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Gut. Ladeende korrigiere ich, wenn die Akkus drinnen sind. Im Moment 
werden die dafür noch zu warm mittags.

von Harald W. (wilhelms)


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WePe schrieb:

> Für Nasszellen ist Ladeschluss 28,8 Volt, für AGM 29,4 Volt (oder mehr).
> Die 28 Volt sind also etwas knapp, da werden die Akkus nie vollgeladen.

Das hat den Vorteil, das dann auch kein Knallgas entsteht.

von Manfred (Gast)


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Butterbrot schrieb:
> Wir hatten den März einen neuen Rekord (640kWh bei 5kWPk, ein Rekord),
> trotz Saharastaub auf den Panelen ;-)

Laut Medienberichten war 2022 der sonnenreichste März seit 1950:

https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/sonne-bricht-im-maerz-alle-rekorde/ndr-niedersachsen/Y3JpZDovL25kci5kZS81ZmQ4ZWNiZS03YTg1LTRjMDctOGNlZC0wMDI4YzQyZjdiODA

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