Forum: Haus & Smart Home Solar Thermie - Kein Druck?


von Reinhold (Gast)


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Hallo,

ich weiß es passt nicht so wirklich hier hin, aber hier sind halt viele 
Profis und ich würde mich über einige Tips freuen.

Im (etwas entfernten) Vermiethaus meiner Eltern BJ93 baut die 
Solarthermie keinen Druck auf, obwohl der Ausgleichsbehälter schonmal 
getauscht wurde und auch die Solarflüssigkeit ergänzt wurde.

Ich traue der fachlichen Kompetenz des Heizngsbauers nicht, der immer 
nur nachfüllen & austauschen will. Ich bin der Überzeugung, da es ein 
geschlossenes System ist, muss es ein Leck geben, wenn es nach 2J seit 
der letzten Solarflüssigkeitserneuerung schon nicht mehr funktioniert / 
bei starker Sonne 0 bar aufbaut?

Wie würde man hier vorgehen? Anlage "ablassen" und Rest auf 
Vollständigkeit prüfen, also Menge der Solarflüssigkeit? Dann abdrücken 
um zu sehen ob es ein Leck gibt? Er erzählt immer was von 
Ausgleichsbehälter, aber der "verschluckt" doch keine xx Liter 
Solarflüssigkeit, zumal der ja auch erneuert wurde?

Im Durchführen eines Auftrags ist der Mann sehr langsam, die Rechnung 
hat man 2 Tage später. Gibt es Probleme, kommen keine technisch 
fundierten, nachvollziehbaren Argumente. Das ist doch schon merkwürdig, 
oder?

Danke für Erfahrungswerte & Tips.

Reinhold.

von Lothar J. (black-bird)


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Wir haben hier 3,5 bis 4 bar drauf, seit ca. 5 Jahren, unverändert. Mit 
Ausgleichsbehälter und Überdruckventil.

Wenn die Leitung überall zugänglich ist,  müsste man das Leck doch 
finden können? So ein Ausgleichsbehälter hat aber ein ziemlich großes 
Volumen,  wenn da die Membran undicht ist, da läuft ordentlich was rein.
Der ist dicht, da kommt keine Flüssigkeit raus.

Klopfe mal an den Behälter, der muss hohl klingen!

Blackbird

von H. H. (Gast)


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Wenn das Manometer 0 bar anzeigt, dann ist es kaputt oder falsch 
angebracht.

von H. H. (Gast)


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Lothar J. schrieb:
> Klopfe mal an den Behälter, der muss hohl klingen!

Und wenn man das Schraderventil kurz betätigt muss Gas raus kommen, 
nicht Flüssigkeit.

von Reinhold (Gast)


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Hallo,

Ja ich sehe auf dem Foto 0 bar Systemdruck...war aber mal 3bar als es 
ging...soweit ich mich erinnere. Anlage ist BJ13, sry.

Wie sind meine Ideen zur Fehlersuche zu sehen? Leitungen sind nur zum 
Teil zugänglich, daher muss man Leck indirekt ermitteln.

Danke, Reinhold.

von Reinhold (Gast)


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Schraderventil...interessant. Lasse ich mal suchen.

Reinhold.

von H. H. (Gast)


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Nur zur Sicherheit:

Die Kollektoren sind auf dem Dach montiert, ca. 10m über dem Manometer 
im Keller?

Dann müsste das Manometer kalt schon etwa 1 bar anzeigen, sofern 
überhaupt Flüssigkeit im Wärmekreis ist.

von H. H. (Gast)


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Reinhold schrieb:
> Schraderventil...interessant. Lasse ich mal suchen.

Am Ausdehnungsgefäß zu finden. Ist aber oft durch eine Blende verdeckt.

Hier kann man es offen sehen, in der Mitte des MAG.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6c/Menbran_ausdehnung.jpg

von Reinhold (Gast)


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Ah zum einstellen des Gegendrucks. Anlage ist im 2. OG, Kollektoren auf 
dem Dach darüber.

Reinhold.

von Klempi (Gast)


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Manchmal ist einfach nur etwas undicht. Schau nach allen Verbindungen 
der Leitungen, an Pumpengruppe, Speicher, auf dem Dachboden. Hast du 
eine Regentonne? Manche Kunden berichten von rötlichem Regenwasser. Dann 
ist auf dem Dach etwas undicht (klappt auch nur bei eingefärbter 
Flüssigkeit).

Zum Schluß bleibt nur wieder Druck drauf geben und den Fehler zu suchen.
Kollektoren selbst können auch undicht werden. Dann sollte aber wie 
schon wer schrieb ein Restdruck entsprechend der statischen Höhe 
verbleiben.

von Klempi (Gast)


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Reinhold schrieb:
> Anlage ist im 2. OG, Kollektoren auf dem Dach darüber.

Das klingt interessant. Wie hat denn dein Heizi die Anlage befüllt? Da 
nimmt man normalerweise eine Spülpumpe. Hat er die da rauf geschleppt?
Falls er das nur mit so einer Handpumpe gemacht hat, würde ich sagen da 
ist einfach Luft drin.

von Heinz (Gast)


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Das ist nicht normal. Unsere Anlage ist Bj 2012 und hält 2 Bar konstant
und zwar im Betrieb im Sommer als auch bei Stillstand im Winter.

Du solltest die Anlage abdrücken (lassen), Druckhalteprüfung.

Könnte es vielleicht sein, dass die Anlage stagniert hat, dabei das 
Überdruckventil angesprochen hat und somit der Druck abgeblasen wurde?

von Jan H. (j_hansen)


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Reinhold schrieb:
> bei starker Sonne 0 bar aufbaut

Normalerweise stehen Solarthermieanlagen immer unter Druck. Es gibt 
allerdings auch "Drain-Back-Systeme", bei denen die Flüssigkeit (in dem 
Fall oft Wasser) bei Pumpenstillstand in einen Behälter abfließt. Bei 
diesen System wird der Druck also erst bei Bedarf mit der Pumpe 
aufgebaut. Handelt es sich um ein solches System?
Falls nicht gibt's wohl ein Leck.

von Wolfgang (Gast)


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Reinhold schrieb:
> Er erzählt immer was von
> Ausgleichsbehälter, aber der "verschluckt" doch keine xx Liter
> Solarflüssigkeit, zumal der ja auch erneuert wurde?

Das Volumen sollte auf dem Ausgleichsbehälter angegeben sein. Oder 
zumindest eine Typenangabe.
Wenn Luft im System ist und die über die Zeit allmählich über ein 
Entlüftungsventil entweicht, kann auch scheinbar Flüssigkeitsvolumen 
verschwinden.
Ob der Ausgleichbehälter funktioniert, siehst du, wenn Druck drauf ist 
und die Anlage tagsüber aufheizt.

von Ralf X. (ralf0815)


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Reinhold schrieb:
> Im (etwas entfernten) Vermiethaus meiner Eltern BJ93 baut die
> Solarthermie keinen Druck auf, obwohl der Ausgleichsbehälter schonmal
> getauscht wurde und auch die Solarflüssigkeit ergänzt wurde.

Ggf. ist es nicht ganz unwichtig, diese Entfernung zu wissen oder wie 
einfach oder schwer es für Dich ist, gewisse Tests aufgrund hier 
gegebener Hinweise/Ratschläge selber auszuführen.

von Hinz (Gast)


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Reinhold schrieb:
> Anlage ist im 2. OG,
> Kollektoren auf dem Dach darüber.

Relevant ist der Höhenunterschied zwischen Oberkante der Kollektoren und 
dem Manometer. Pro Meter müssen das mindestens 0,1 bar sein, schon ohne 
zusätzlichen Druck durch das MAG.

von AuchMalHmm (Gast)


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> Bj 2012 und hält 2 Bar

Bj 1995 und 1 Bar. O weia, es sind nur noch 0.98.

von Chr. M. (snowfly)


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Meine Anlage war auch undicht.
Zum Glück direkt an der Pumpenstation.
Musste die komplett ausbauen und neu einhanfen.
Danach gründlich gespült(hat die Gartenpumpe gemacht), neues Kühlmittel 
rein und jetzt funktioniert es seit 2 Jahren.
Nächstes Jahr werd ich wieder nachfüllen müssen.

Wenn die Anlage leerläuft bildet sich evtl. ein Haufen Dreck in den 
Leitungen.
Die Pumpe könnte das auch übelnehmen.

Dort wo die Kühlflüssigkeit austritt sollte sie auch eine Schweinerei 
hinterlassen die man nicht übersehen kann.


und Heizungsmoteure sind scheinbar alle völlig unfähig. :(

: Bearbeitet durch User
von Reinhold (Gast)


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Chr. M. schrieb:
> Nächstes Jahr werd ich wieder nachfüllen müssen.

Ist das normal wie zB Ölverbrauch beim KFZ? Wo bleibt die SF, denn das 
System ist doch geschlossen wie die Klima im KFZ?

Reinhold.

von H. H. (Gast)


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Reinhold schrieb:
> Chr. M. schrieb:
>
>> Nächstes Jahr werd ich wieder nachfüllen müssen.
>
> Ist das normal wie zB Ölverbrauch beim KFZ? Wo bleibt die SF, denn das
> System ist doch geschlossen wie die Klima im KFZ?

Die Klimaanlage im KFZ ist nicht geschlossen.

von Reinhold (Gast)


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Du meinst wg der Möglichkeit einer Befüllung? Dann nehmen wir einen 
Kühlschrank.

Reinhold.

von Heinz R. (heijz)


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So eine Solarthermieanlage ist eine in sich geschlossene Anlage wo das 
Wasser nur im Kreis rum läuft - da muss man nichts nachfüllen


Was oft falsch gemacht wird: Oben bei den Kollektoren werden 
automatische Entlüfter eingebaut - ähnlich denen am Heizkörper
Wenn Luft im System machen sie auf

Jetzt passiert es aber im Sommer das die Anlage überhitzt - die 
Solarflüssigkeit wird dampfförmig
Eigentlich ein guter Effekt, da sich das Ganze so begrenzt - der Dampf 
nimmt die Sonnenenergie kaum noch auf

Allerdings denken die automatischen Entlüfter dann: aha - Dampf, also 
Luft - den lasse ich jetzt mal ab

von Reinhold (Gast)


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Ok, Danke. Sehr viele gute Hinweise die mein Gesamtverständnis 
verbessern. Pneumatisch Abdrücken ist aber sinnvoll wg Dichtigkeit?

Ich frage mal nach den Entlüftern.

Danke, Reinhold.

von Heinz R. (heijz)


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Reinhold schrieb:
> Pneumatisch Abdrücken ist aber sinnvoll wg Dichtigkeit?

wenn da was undicht wäre - das würdest sehen
Alleine schon wegen dem Frostschutzmittel - das hinterlässt Rückstände

von Chr. M. (snowfly)


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Reinhold schrieb:
> Ist das normal wie zB Ölverbrauch

Manche Anlagen sind wohl dichter als andere. :)
Mit 0,5 bar Verlust in 3 Jahren kann ich leben.

Im Netz findet man diesen Hinweis:
Wie oft muss eine Solaranlage gewartet werden?
Empfohlen wird bei Solarthermie ein Wartungszyklus von ca. 2 Jahren. Im 
Rahmen der Wartung einer Solarthermieanlage erfolgt unter anderem eine 
Kontrolle der Solarflüssigkeit. Diese sollte in regelmäßigen Abständen 
auf ihren ph-Wert und vorhandenen Frostschutz überprüft werden und alle 
5 bis 6 Jahre ausgetauscht werden.

von Heinz R. (heijz)


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Chr. M. schrieb:
> Empfohlen wird bei Solarthermie ein Wartungszyklus von ca. 2 Jahren. Im
> Rahmen der Wartung einer Solarthermieanlage erfolgt unter anderem eine
> Kontrolle der Solarflüssigkeit. Diese sollte in regelmäßigen Abständen
> auf ihren ph-Wert und vorhandenen Frostschutz überprüft werden und alle
> 5 bis 6 Jahre ausgetauscht werden.

auf PH-Wert geprüft werden? Was ein Quatsch und Geldmacherei

von Troll M. (Firma: Trollomatic consulting gmbh) (trollomat)


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Reinhold schrieb:
> Ich traue der fachlichen Kompetenz des Heizngsbauers nicht

Dann ist aber ziemlich klar was du machen musst. Einen anderen holen!

von Klempi (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> auf PH-Wert geprüft werden? Was ein Quatsch und Geldmacherei

Kollektoren sind mit Kupferrohr aufgebaut. Der Rest der Installation ist 
oft auch aus Kupfer. Das ist relativ empfindlich auf saure Medien. Daher 
macht die Prüfung des pH Wert Sinn.

von Reinhold (Gast)


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...also, Panel am Dachanschluss undicht, die erst letztes Jahr 
aufgefüllte Solarflüssigkeit weg. Pumpe ist wohl auch dadurch heiß 
gelaufen und beschädigt. Wieso die faulen Säcke der Firma Veat Gradina 
dies nicht auf meine Bitte hin nach der Ursache zu suchen gefunden haben 
- oder wollten...ich bin sehr verärgert. Tauschen, befüllen, Warten - 
auch nur nach oftmaligem Erinnern, aber nichts repariert. Nur die 
Rechnung war zuverlässig 2 Tage später da...die Poser Fotos des Inhabers 
bei whatsapp provozieren bei solch schlechter und unfachmännischer 
Leistung zudem...
Nun, eine Firma mit "regionalen Wurzeln und Wertegefüge" hat das Problem 
sofort erkannt und behoben.

Reinhold.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Reinhold schrieb:
> Hallo,
>
> ich weiß es passt nicht so wirklich hier hin, aber hier sind halt viele
> Profis und ich würde mich über einige Tips freuen.
>
> Im (etwas entfernten) Vermiethaus meiner Eltern BJ93 baut die
> Solarthermie keinen Druck auf, obwohl der Ausgleichsbehälter schonmal
> getauscht wurde und auch die Solarflüssigkeit ergänzt wurde.

Dichtigkeit und eventuelle Luft im System prüft man nach DIN V 4279-7. 
Mit dem Suchwort findest du das Prozedere. z.B. bei den Berliner 
Wasserwerken: https://www.bwb.de/de/assets/downloads/wn178_0905.pdf

Es ist aller Wahrscheinlich nach eine druckhaltende Anlage (In Südeuropa 
sieht man gerne drucklose Anlagen mit grossen Behälter auf dem Dach, 
welches die simple, betriebssichere Lösung ist).

Wenn die Sonne volle Leistung hat und keine Wärme vom Kollektor 
abgenommen wird, muss die Wärme trotzdem irgendwo hin. Wenn der 
Medienvolumenstrom das nicht schafft gibt es Ärger.
Dein Medium verdampft, das spezifische Volumen vertausendfach*) sich, 
was ungeheure Drücke macht. Das Sicherheitsventil geht auf und lässt 
Flüssigkeit ab. Nachts kühlt das ab, Kondensation, Kontraktion, der 
Druck ist weg, die Anlag zieht Luft und es korrodiert in den Rohren.

Ursache kann ein Regelventil sein, welches klemmt, weggerottet, zu 
langsam oder gar nicht ist. Motorventile mit elektronischem Regler sind 
nicht besser als hydraulische Regler und Antriebe auf dem Ventil.
Gibt es ein Stellventil um den Kreislauf einzuregeln und so den 
Arbeitespunkt aus Anlagenkennlinie und Pumpenkennlinie zu bestimmen?
Eine Pumpe die zu klein ist, habe ich in 20 Jahren Branchenerfahrung 
noch nicht gesehen. Kreisläufe die falsch eingeregelt sind, sehe ich 
wöchentlich. Wer auf "iAuto" Regler vertraut, darf sich wundern, 
verstehen wird er nix.

Ist dein Membranausgleichsbehälter für das Medium (Propylen- oder 
Ethylenglykol? in welcher Konzentration?) anwendbar?
Wenn nein: Die Membran ist w.e.c.h.
Ist der Behälter ausreichend gross?
Wo ist er platziert? Der muss an die Stelle des höchsten statischem 
Drucks.

> Ich bin der Überzeugung, da es ein
> geschlossenes System ist, muss es ein Leck geben,
Nein, das Sicherheitsventil kann auch etwas abgelassen haben. Bläst das 
einfach ab oder kannst du das Abgeblasene detektieren? Ein Kanister 
unter dem Sicherheitsventil petzt.

> also Menge der Solarflüssigkeit?
Man kann das Füllvolumen zwar berechnen, wenn du alle Rohrdimensionen 
und -längen kennst, aber ausreichend genau wird das auch nicht. Das 
macht man nur wenn man grosse Anlagen befüllen will und wissen will 
wieviele m3 Glykol man kaufen soll. Es aber wohl keine 200 m2 
Solaranlage.

> Er erzählt immer was von Ausgleichsbehälter,
s.o.

> aber der "verschluckt" doch keine xx Liter
> Solarflüssigkeit, zumal der ja auch erneuert wurde?
Wenn die Membran porös ist, "verschluckt" der so viele Liter bis er voll 
ist, danach geht das Sicherheitsventil auf.

Wenn die Anlage so schief läuft würde ich mir bei der Gelegenheit auch 
mal die Flüssigkeit anschauen um Korrosion und Frostsicherheit zu 
beurteilen. Ein Refraktometer ist besser als eine Prüfspindel.

Wenn du gar keine Dokumentation hast, welchen Wasser-Chemiecocktail du 
in der Anlage hast, dann hilft oft nur neu befüllen.


*) starke Vereinfachung, je nach Medium, Druck und Temperatur 
vervielfacht sich das spez. Volumen 2000 bis 5000 mal.

Das bessere Forum für das Problem: 
https://www.haustechnikdialog.de/Forum/9/Solarenergie

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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Chr. M. schrieb:
> Reinhold schrieb:
>> Ist das normal wie zB Ölverbrauch
>
> Manche Anlagen sind wohl dichter als andere. :)
> Mit 0,5 bar Verlust in 3 Jahren kann ich leben.
>
> Im Netz findet man diesen Hinweis:
> Wie oft muss eine Solaranlage gewartet werden?
> Empfohlen wird bei Solarthermie ein Wartungszyklus von ca. 2 Jahren. Im
> Rahmen der Wartung einer Solarthermieanlage erfolgt unter anderem eine
> Kontrolle der Solarflüssigkeit. Diese sollte in regelmäßigen Abständen
> auf ihren ph-Wert und vorhandenen Frostschutz überprüft werden und alle
> 5 bis 6 Jahre ausgetauscht werden.

Du lebst von solchem Unsinn?

von Thomas U. (charley10)


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Klempi schrieb:
> Heinz R. schrieb:
>> auf PH-Wert geprüft werden? Was ein Quatsch und Geldmacherei
>
> Kollektoren sind mit Kupferrohr aufgebaut. Der Rest der Installation ist
> oft auch aus Kupfer. Das ist relativ empfindlich auf saure Medien. Daher
> macht die Prüfung des pH Wert Sinn.

Wo soll in einem geschlossenem System die Säure entstehen? Hat der HB 
die mit Essig befüllt?

von Christian M. (likeme)


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ich habe auch mal so ein Phänomen gehabt, das Manometer war 
festgegammelt auf 0Bar!

von Heinz R. (heijz)


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Sebastian L. schrieb:
> (In Südeuropa
> sieht man gerne drucklose Anlagen mit grossen Behälter auf dem Dach,
> welches die simple, betriebssichere Lösung ist).

auch diese Anlagen stehen unter Druck - Sonst würde das Wasser nur sehr 
sparsam aus dem Hahn kommen

Sebastian L. schrieb:
> Wo ist er platziert? Der muss an die Stelle des höchsten statischem
> Drucks.

welchen Unterschied macht es ob der Ausgleichsbehälter ganz unten ist 
oder nicht?

von Klempi (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> Wo soll in einem geschlossenem System die Säure entstehen? Hat der HB
> die mit Essig befüllt?

Genauso wie Essig aus Alkohol entsteht, kann das Glykol in der 
Solarthermieanlage chemisch verändert werden und damit sauer. Hier nicht 
durch Bakterien sondern durch die hohen Temperaturen bei Stillstand der 
Anlage.
Moleküle cracken irgendwie. Ich bin kein Chemiker, aber aber wenn es 
dich interessiert kann man das auch sicher irgendwo nachlesen/herleiten 
wie auch immer. Ich bin Praktiker, ich warte unter anderem solche 
Anlagen. Dazu gehört die Messung des pH Wertes und des Frostschutzes. 
Wenn es nicht passt wird gespült und ausgetauscht. Punkt.
Wenn du das nicht willst, kauf dir keine Solarthermieanlage.

von Thomas U. (charley10)


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Klempi schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Wo soll in einem geschlossenem System die Säure entstehen? Hat der HB
>> die mit Essig befüllt?
>
> Genauso wie Essig aus Alkohol entsteht, kann das Glykol in der
> Solarthermieanlage chemisch verändert werden und damit sauer. Hier nicht
> durch Bakterien sondern durch die hohen Temperaturen bei Stillstand der
> Anlage.
> Moleküle cracken irgendwie. Ich bin kein Chemiker, aber aber wenn es
> dich interessiert kann man das auch sicher irgendwo nachlesen/herleiten
> wie auch immer. Ich bin Praktiker, ich warte unter anderem solche
> Anlagen. Dazu gehört die Messung des pH Wertes und des Frostschutzes.
> Wenn es nicht passt wird gespült und ausgetauscht. Punkt.
> Wenn du das nicht willst, kauf dir keine Solarthermieanlage.

Nach wieviel Jahren und bei welcher durchschnittlichen Maximaltemperatur 
sind Ändeungen wahrnehmbar? Wenn der empfohlene Prüfzyklus 2 Jahre 
beträgt, sollte in diesem Zeitraum nichts schreckliches passieren. 
Leichte Änderungen, auf die reagiert werden könnte, dabei 
ausgeschlossen. Da muss ich das nächstes Jahr mal prüfen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Heinz R. schrieb:
> Sebastian L. schrieb:
>
>> (In Südeuropa
>> sieht man gerne drucklose Anlagen mit grossen Behälter auf dem Dach,
>> welches die simple, betriebssichere Lösung ist).
>
> auch diese Anlagen stehen unter Druck - Sonst würde das Wasser nur sehr
> sparsam aus dem Hahn kommen

Wie machen die das bei Frost? Wird in Winter die Anlage abgelassen?

von Heinz R. (heijz)


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Abdul K. schrieb:
> Wie machen die das bei Frost? Wird in Winter die Anlage abgelassen?

genau deshalb haben die solche Anlagen - wir nicht
Wo solche Anlagen stehen gibt es keinen Frost

Wenn es mal eine Nacht -2° hat - das dauert bis so ein Riesen-Tank 
gefriert..

von Klempi (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> Nach wieviel Jahren und bei welcher durchschnittlichen Maximaltemperatur
> sind Ändeungen wahrnehmbar?

Kann man eben nicht pauschal beantworten, deshalb wird geprüft ;)

Wenn deine Anlage genug Durchfluss hat, heißt die Anlage schaltet erst 
bei Erreichen der maximalen Speichertemperatur ab und nicht schon vorher 
weil die Kollektortemperatur zu hoch ist, hast du gute Chancen dass die 
Flüssigkeit 10 Jahre und älter wird.
Auch das Verhältnis Kollektorfläche zu Speichervolumen spielt eine 
Rolle. Heutzutage werden Kompaktgeräte mit kleinen Speichern eingesetzt. 
Da schaltet die Anlage eher ab und die Kollektoren braten in der Sonne. 
Da ist die Flüssigkeit tendenziell eher kaputt.

von Thomas U. (charley10)


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Klempi schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Nach wieviel Jahren und bei welcher durchschnittlichen Maximaltemperatur
>> sind Ändeungen wahrnehmbar?
>
> Kann man eben nicht pauschal beantworten, deshalb wird geprüft ;)
>
> Wenn deine Anlage genug Durchfluss hat, heißt die Anlage schaltet erst
> bei Erreichen der maximalen Speichertemperatur ab und nicht schon vorher
> weil die Kollektortemperatur zu hoch ist, hast du gute Chancen dass die
> Flüssigkeit 10 Jahre und älter wird.
> Auch das Verhältnis Kollektorfläche zu Speichervolumen spielt eine
> Rolle. Heutzutage werden Kompaktgeräte mit kleinen Speichern eingesetzt.
> Da schaltet die Anlage eher ab und die Kollektoren braten in der Sonne.
> Da ist die Flüssigkeit tendenziell eher kaputt.

Da habe ich keine Bedenken - 10m^2 Röhren bei 1000L Speicher.

von Heinz R. (heijz)


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Klempi schrieb:
> Wenn deine Anlage genug Durchfluss hat, heißt die Anlage schaltet erst
> bei Erreichen der maximalen Speichertemperatur ab und nicht schon vorher
> weil die Kollektortemperatur zu hoch ist, hast du gute Chancen dass die
> Flüssigkeit 10 Jahre und älter wird.

deshalb kühl e ich wenn der Speicher über 85° hat über einen 
Kellerheizkörper runter
DIe ANlage ging bei mir noch nie in STagnation
(ok, 1 x , als ich den Strom ausschalten musste :-)  )

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Heinz R. schrieb:

> Sebastian L. schrieb:
>> Wo ist er platziert? Der muss an die Stelle des höchsten statischem
>> Drucks.
>
> welchen Unterschied macht es ob der Ausgleichsbehälter ganz unten ist
> oder nicht?
Unten ist der statische Druck höher.
Wenn der MAG oben platziert ist, arbeitet er nicht so gut.

von Klempi (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
>> Sebastian L. schrieb:
>>> Wo ist er platziert? Der muss an die Stelle des höchsten statischem
>>> Drucks.
>>
>> welchen Unterschied macht es ob der Ausgleichsbehälter ganz unten ist
>> oder nicht?
> Unten ist der statische Druck höher.
> Wenn der MAG oben platziert ist, arbeitet er nicht so gut.

MAG heißt Membran Ausdehnungsgefäß. Es soll die Volumenänderung, die 
Ausdehnung der Flüssigkeit aufnehmen. Diese Volumenänderung ist nur 
abhängig von der Temperatur, nicht von der Position des Gefäßes. Es ist 
völlig egal ob es oben oder unten montiert ist. Heizungsanlagen sind 
auch nicht immer im Keller montiert, oft sogar im Dachgeschoss. Da ist 
dann auch das MAG der Heizung. Kein Problem.
Man muss in so einem Fall den Vordruck des Gefäßes entsprechend anpassen 
und es muss so installiert sein das es entlüftet ist. Ein Fachmann weiß 
das und beachtet diese Dinge.

von Heinz R. (heijz)


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Klempi schrieb:
> es ist
> völlig egal ob es oben oder unten montiert ist.

genau so denke ich auch

ist er entsprechend montiert spielt es nicht mal eine Rolle ob die 
Membran da ist oder nicht

(ok, von der Sauerstoffdiffusion mal abgesehen)

von Klempi (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> ist er entsprechend montiert spielt es nicht mal eine Rolle ob die
> Membran da ist oder nicht

Theoretisch, ja. Vordruck könnte man auch einstellen bei geschlossenem 
Kappenventil. Aber wenn du es öffnest wird es schwierig. Der 
Anlagendruck muss dann immer höher sein als der Vordruck, sonst ist die 
Luft in der Anlage.
Hat schon seinen Grund warum da ne Membran im MAG ist ;)

Heinz R. schrieb:
> (ok, von der Sauerstoffdiffusion mal abgesehen)

Man füllt MAGs normalerweise mit Stickstoff. Sauerstoff geht auch durch 
die Membran mit der Zeit.

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