Hallo, kennt jemand einen Grund, warum die Netzspannung heute gegen 15 Uhr auf fast 245V gestiegen ist ? (Raum Hannover / Braunschweig, Netzbetreiber hier vor Ort = EON). Mehrere Wechselrichter haben das heute bei mir erfasst.
Herbert K. schrieb: > kennt jemand einen Grund, warum die Netzspannung heute gegen 15 Uhr auf > fast 245V gestiegen ist ? (Raum Hannover / Braunschweig, Netzbetreiber > hier vor Ort = EON). > Mehrere Wechselrichter haben das heute bei mir erfasst. Meinst Du nicht dass der Netzbetreiber der richtige Ansprechpartner wäre? Abgesehen davon kann die Netzspannung bis 253V erreichen, 230V +10%.
Herbert K. schrieb: > kennt jemand einen Grund, warum die Netzspannung heute gegen 15 Uhr auf > fast 245V gestiegen ist 245V RMS?
Das ist doch vollkommen unproblematisch, die Netzspannung darf +-10% abweichen, also zwischen 207 - 253 V. Lastabwurf (warum auch immer) bei einem Großverbraucher?
Herbert K. schrieb: > Hallo, > kennt jemand einen Grund, warum die Netzspannung heute gegen 15 Uhr auf > fast 245V gestiegen ist ? (Raum Hannover / Braunschweig, Netzbetreiber > hier vor Ort = EON). > Mehrere Wechselrichter haben das heute bei mir erfasst. Wie lange? Jörg
Die tatsächliche Netzspannung ist gar nicht so wichtig! Als Maß für die Belastung des europäischen Verbundnetzes wird immer die aktuelle Netzfrequenz verwendet. Diese liegt zum Zeitpunkt dieser Antwort bei 50,011Hz fallend. Und rückwärts/summierend geht die Netzzeit um 0,52 s VOR. Wen es interessiert: die Swissgrid.ch veröffentlich diese Daten (fast) in Echtzeit.
Das ist die schöne neue Windkraftwelt der Grünen. Einmal gibt es viel Strom, dann wieder wenig. Oder gar nix. Dann springen die Kohlekraftwerke in Polen an.
Hier sinds 240V... total normal. Ansonsten könnte man daraus höchstens auf eine hohe regionale oder lokale Erzeugung regenerativer Energie schließen. Wenn Du mir den Ort nennst kann ich schauen, an welchen Leitungen der dranhängt und ob die irgendwelche stärkeren Erzeuger erneuerbarer Energie tragen müssen. Die Spannung ist ansonsten keine Größe für besonders hohe Gesamterzeugung oder Gesamtlast im Netz, sondern man kann daraus höchstens lokale und eng regionale Verschiebungen schließen. Für solche Daten benötigt man wirklich die Daten der einzelnen Erzeuger bzw. Netzbetreiber sehen es an der Auslastung ihrer Leitungen. Die kann man aber zuhause an der eigenen Steckdose nicht messen.
Die Spannung wird auf der Mittelspannungsebene geregelt und ist daher von regionalen oder gar überregionalen Einflüssen unabhängig. Da die meisten Ortsnetztrafos noch ungeregelt sind, dürfte die Spannungsanhebung wahrscheinlich durch höhere Einspeisung (Solar, Wind speist in die MS-Ebene) oder den Wegfall eines großen Teils der Last in Deinem NS-Netz verursacht sein. Jörg
Halbrichtig. Die meisten Ortsnetztrafos (MS->400V) können schon in bestimmten Grenzen geschaltet werden, meistens MS-seitig Nennspannung +-500 oder +-1kV, aber dafür muß jemand zum Trafo fahren. Also diese Stufenschalter werden einmal auf die Netzgegebenheiten eingestellt und sollten dann dauerhaft passen. Die 110kV->10/20kV MS Trafos haben alle Stufenschalter drin, die in sehr weiten Grenzen arbeiten (die DDR 40MVA-Trafos hatten oberspannungsseitig ganze 9 Stufen +-1920V, also einen Spannungsbereich von 92,6..127,3kV in 19 Stufen) und automatisch bzw. ferngesteuert umgeschaltet werden können.
Schwachlastzeit (15:00) und viel Sonne, also PV welche einspeist. Wobei ich Ben da eher zustimme, die Netzfrequenz sagt mehr aus als die Spannung. Wer Synchonuhren hat, wie in meinem Fall, der merkt das eher: Energie zu knapp= Uhr geht paar Sekunden nach, Energie im Überfluss= Uhr geht paar Sekunden vor. Im Vergleich zur Funkuhr mit Batteriebetrieb.
Die Stufenschalter bzw. Anzapfungen (bei Trockentrafos) in den Ortsnetztrafos können aber nur im spannungslosen Zustand geschaltet werden. Die werden im Allgemeinen nach der Inbetriebnahme nicht mehr verstellt und sollten daher eher kein Grund für kurzzeitige Spannungserhöhung sein. Der Trend geht aber angeblich zu regelbaren Ortsnetztrafos, um das Problem der Spannungserhöhung bei Einspeisung in der NS-Ebene zu lösen. Gesehen habe ich aber noch keinen. Jörg
> die Netzfrequenz sagt mehr aus als die Spannung Auch das stimmt leider nicht. Man kann die exakten 50Hz bei hoher als auch bei niedriger Netzbelastung haben und die Netzzeit oder wie man das nennen soll driftet halt frei um den exakten 50Hz-Sollzustand herum, je nachdem, wie genau man mit der Regelung tatsächlich nachgefahren ist. Für die Netzstabilität ist diese Netzzeit völlig egal, netzsynchrone Uhren sind das einzige Equipment, was sich dafür interessiert. Energiemangel oder Energie "im Überfluss" wird meiner Meinung künstlich erzeugt, bzw. unabhängig vom Netz. Energiemangel heißt für mich, daß nicht genug Kraftwerke Leistung bringen können und Verbraucher abgeschaltet werden müssen. Zuviel Energie bedeutet, ich muß Erzeuger abschalten, die schon gerne Strom bereitstellen würden, der aber nicht abgenommen werden kann. Das sind aber hochdynamische Prozesse und dazu noch mit wirtschaftlichen Faktoren durchsetzt. Beispielsweise können Solaranlagenbetreiber bei hohem Angebot sagen nö, unter 10 Cent oder was auch immer bekommt ihr meine kWh nicht und schalten ihre Anlagen ab (künstliche Verknappung des Angebots, kennen wir vom Öl), sie können aber auch sagen ist mir egal, die Sonne kostet nichts und lassen ihre Anlagen trotz temporärer Unrentabilität durchlaufen. > Die werden im Allgemeinen nach der Inbetriebnahme nicht mehr > verstellt und sollten daher eher kein Grund für kurzzeitige > Spannungserhöhung sein. Stimmt. Allerdings kann bei manchen Trafos eine ungünstige Stufe gewählt sein, die gelegentlich zu auffallend hoher oder niedriger Spannung führt. Das hat keine Auswirkung auf die Versorgungssicherheit und könnte bei Gelegenheit korrigiert werden. Wenn man in einem weit ausgedehnten MS-Netz an einer Station hängt, in deren Nähe eine leistungsstarke PV mit 20..30MWp einspeist, lässt sich deren Tagesgang durchaus an der Spannung der eigenen Steckdose verfolgen. Es kann aber sein, daß sich das bis zum 110kV Umspannwerk schon wieder sehr gut verteilt und dieses von der lokal ziemlich hohen Spannung gar nichts mitbekommt. Dieses erfährt die PV-Leistung als Veränderung des Stromflusses, die Spannung in dessen Nähe kann aber ziemlich konstant sein. > Der Trend geht aber angeblich zu regelbaren Ortsnetztrafos, > um das Problem der Spannungserhöhung bei Einspeisung in der > NS-Ebene zu lösen. Gesehen habe ich aber noch keinen. Man macht sich halt Gedanken, wie man die MS-Netze leistungsfähiger bekommt, bzw. kostengünstig das Maximum aus dem Bestand herausholen kann. wo das nicht mehr effektiv gelingt, wird z.B. von 10 auf 20kV umgebaut. Ich halte nicht so viel von weit ausgedehnten MS-Netzen. Im Zuge der zunehmenden Elektromobilität oder Umstellung auf Wärmepumpen muss man sowieso mehr Strom bereitstellen. Wärmepumpen und PV passt hierzulande nämlich überhaupt nicht zueinander - das, was der PV im Winter fehlt, kann die Wärmepumpe im Sommer gar nicht abnehmen. Oder wenn jeder wenn er abends nach Hause kommt, erstmal sein Elektroauto läd, wird die Verbrauchsspitze am Nachmittag und Abend um einiges stärker. Es ist besser, schwache MS-Netze gleich aus dem Hochspannungsnetz zu stützen, das senkt auch die Verluste beim Energietransport. Dafür wird leider das 110kV Netz weiter ausgebaut und ggf. seinerseits mehr durch das Höchstspannungsnetz (380kV) gestützt werden müssen. Geht nunmal leider nicht anders.
Ben B. schrieb: >> die Netzfrequenz sagt mehr aus als die Spannung > Auch das stimmt leider nicht. Man kann die exakten 50Hz bei hoher als > auch bei niedriger Netzbelastung haben und die Netzzeit oder wie man das > nennen soll driftet halt frei um den exakten 50Hz-Sollzustand herum, je > nachdem, wie genau man mit der Regelung tatsächlich nachgefahren ist. > Für die Netzstabilität ist diese Netzzeit völlig egal, netzsynchrone > Uhren sind das einzige Equipment, was sich dafür interessiert. Ach was. Die Netzfrequenz ist das wesentliche Kriterium der Netzauslastung! Siehe: https://www.netzfrequenzmessung.de/abschaltung.htm https://www.interconnector.de/wissen/netzfrequenz/ https://www.welt.de/wissenschaft/article139221113/Warum-Strom-nicht-gleich-Strom-ist.html https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfrequenz https://www.energie-lexikon.info/frequenzregelung_im_stromnetz.html
Ben B. schrieb: >> die Netzfrequenz sagt mehr aus als die Spannung > Auch das stimmt leider nicht. Man kann die exakten 50Hz bei hoher als > auch bei niedriger Netzbelastung haben und die Netzzeit oder wie man das > nennen soll driftet halt frei um den exakten 50Hz-Sollzustand herum, je > nachdem, wie genau man mit der Regelung tatsächlich nachgefahren ist. > Für die Netzstabilität ist diese Netzzeit völlig egal, netzsynchrone > Uhren sind das einzige Equipment, was sich dafür interessiert. Sorry, mein Fehler. Danke für die Aufklärung. Ich dachte bisher immer, dass bei Stromüberschuss die Netzfrequenz steigt und bei Mangel sinkt. Im Jahresmittel sind die Uhren aber doch recht genau. Wahrscheinlich greift man daher bis heute auf die 50Hz als Zeitbasis zurück, ich meine ein Uhrenquarz wäre ja auch nicht teuer.
E34 L. schrieb: > Sorry, mein Fehler. Danke für die Aufklärung. Ben B. schreibt wie üblich Unsinn. Die Frequenz IST das Kriterium. Auf diversen Seiten kann man auch gut nachlesen warum das so ist. Auszug aus netzfrequenzmessung.de "In jedem Augenblick muss von den Kraftwerken genau so viel Strom erzeugt werden, wie von den Verbrauchern abgenommen wird. Liegt die abgenommene Leistung über der den Generatoren zugeführten Leistung, dann wird das Leistungsdefizit zwischen zugeführter und abgenommener Leistung aus der Rotationsenergie der Generatoren gedeckt. Diese werden dadurch langsamer, d.h. die Netzfrequenz sinkt."
Ralf S. schrieb: > Das ist die schöne neue Windkraftwelt der Grünen. Einmal gibt es viel > Strom, dann wieder wenig. Oder gar nix. Dann springen die > Kohlekraftwerke in Polen an. Kasperl?
Ben B. schrieb: > Beispielsweise können > Solaranlagenbetreiber bei hohem Angebot sagen nö, unter 10 Cent oder was > auch immer bekommt ihr meine kWh nicht und schalten ihre Anlagen ab > (künstliche Verknappung des Angebots, kennen wir vom Öl), Das glaube ich Dir so nicht, wer Solaranlagen hat, speist ein - ein Kartell wie bei den Tankstellenabzockern wird es da noch nicht geben. Das wird von den Netzbetreibern gesteuert, wenn zu viel da ist, regelt man die Erneuerbaren runter. Ich bin heute vormittag bei mäßigem Wind und strahlender Sonne etwa 45 km und zurück über die Dörfer gefahren, da sehe ich jede Menge Windmühlen. Schon komisch, rechts der Straße drehen die vor sich hin, links davon steht etwa die gleiche Menge still - das können nur Regeleingriffe gewesen sein, weil sonst zu viel Strom eingespeist würde. E34 L. schrieb: > Sorry, mein Fehler. Danke für die Aufklärung. Ich dachte bisher immer, > dass bei Stromüberschuss die Netzfrequenz steigt und bei Mangel sinkt. Sorry, dass Du einen falschen Fehler zugeben willst! Die Netzfrequenz ist der entscheidende Wert. Wenn Du einem Motor mit konstanter Antriebsleistung die Last nimmst, zum Beispiel im Auto einfach mal die Kupplung trittst, ohne den Fuß vom Gaspedal zu nehmen ... Genauso ist das im Stromnetz, mit wenig Last geht die Drehzahl, ähhhmmm Frequenz hoch bzw. bei höherer Last wieder runter. Wenn Du nicht nachregelst (Gaspedal runter), wird das Auto den Berg hoch langsamer.
Danke an Ben für die guten Erklärungen! Scheinbar arbeitest Du bei einem EVU?
Solarzellen haben bei Nennlast die höchste Lebensdauer, dagegen hat so ein Luftquirl natürlich bei Stillstand den geringsten Verschleiß. Und draufzahlen wollen die Einspeiser auch nicht. Also wird bei negativen Preis abgeregelt. Kann man schön an der Strombörse sehen.
Manches wurde richtig berichtet, vieles aber auch falsch. Anfang 2018 sorgten gewisse politische Spannungen zwischen Serbien und Kosovo dafür, dass dort Minderleistung eingespeist wurde und die netzsynchronen Uhren im gesamten Netzverbund bis Portugal bis zu 6 Minuten nachgingen. Das Frühjahr ist lange bekannt dafür, dass die PV in DE manche Netzbereiche ordentlich in die Bredouille bringt, wobei 245VAC im untersten Verteilernetz i.d.R. lange noch nicht dazu gehört. Die zulässigen 253VAC wurden schon angeführt und prozentual gesteigerte Spannung wird leistungsmässig im Quadrat an die übergeordnete Spannungsebene übergeben, was die Spannungsanstiegskurve automatisch abflachen lässt. Und der VNB muss natürlich darauf achten, dass er bei Bedarf sein Niederspannungsnetz passend aufrüstet, also u.a. mit entsprechenden Trafostationen, die ggf. eine automatische oder ferngesteuerte Umschaltung der Windungen beinhalteten, um die Spannung anzupassen. Gerade die Niederspannungs-PV ist an sich netzfrequenzgesteuert und jagt die Spannung nach oben, um die Leistung loszuwerden. Um das etwas besser für die Niederspannungsmasche des TE beurteilen zu können, müsste er viel mehr Daten preisgeben. Aber der Netzbetreiber hat die eh und wird sich bemühen, einen Schadenersatzfall zu vermeiden. Teure Technik für die EE lässt sich in die Netzkosten integrieren, Schadenersatz aufgrund Fehlplanung, etc. nicht.
> Die Netzfrequenz ist der entscheidende Wert. Blödsinn. Die 50Hz sind lediglich der Sollwert und alles ist dafür projektiert. Man könnte genau so gut sagen wir regeln auf 52Hz ein. Bei 48Hz werden die großen Trafos auch noch nicht direkt in die Sättigung gehen. Und eine Regelschwingung im Bereich 50Hz+-0.05Hz kann man bei 20% Netzlast genau so sehen wie bei 90% Auslastung. Daher ist die Frequenz keine Größe für die Netzlast, allerhöchstens ein Indiz im Sekunden/Minuten-Bereich. Die Netzauslastung kann man daran auf keinen Fall feststellen. Ansonsten dürft ihr mir sehr gerne erklären wir das gehen soll. > Wenn Du einem Motor mit konstanter Antriebsleistung die Last nimmst, > zum Beispiel im Auto einfach mal die Kupplung trittst, ohne den Fuß > vom Gaspedal zu nehmen ... Genauso ist das im Stromnetz, mit wenig > Last geht die Drehzahl, ähhhmmm Frequenz hoch bzw. bei höherer Last > wieder runter. Wenn Du nicht nachregelst (Gaspedal runter), wird > das Auto den Berg hoch langsamer. Der Vergleich hinkt gewaltig, aber ich kann Dir an diesem Beispiel auch erklären, wieso die Frequenz/Drehzahl kein Indiz für die Belastung oder das Angebot ist. Wenn ich einen steilen Berg mit Hänger hochfahre nehmen wir mal an, der Motor macht das bei Vollast mit genau 2000 U/min. Wenn ich im Leerlauf etwas Gas gebe, dreht der Motor auch genau 2000 U/min wenn ich mir mit der Konstanthaltung etwas Mühe gebe. So, in beiden Fällen sinds 2000 U/min, ich kann allein aus Kenntnis der Drehzahl keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Leistung des Motors schließen. Dazu brauche ich noch die Stellung des Gaspedals, die habe ich aber im Fall des Stromnetzes nicht. Ich weiß folglich nicht wieviel Leistung die einzelnen Erzeuger im Augenblick gerade einspeisen oder auch nicht. Ich weiß nicht wieviele Kraftwerke ihre Leistung noch steigern könnten, auch nicht um wieviel. > Scheinbar arbeitest Du bei einem EVU? Nein. Nur Hobby und etwas investierte Zeit in eine Google Earth Netzkarte. Die Abregelungen erneuerbarer Energie sind in nahezu allen Fällen auf eine zu hohe Auslastung der 110kV Netzebene zurückzuführen, teils auch der Mittelspannungsnetze, bei kleineren Anlagen sogar die 400V Erdkabel. Bevor die Leitungen überlastet werden, muß die Leistung von Wind- oder Solarparks natürlich zurückgeregelt werden. Beide Anlagentypen eignen sich gut dafür, da sie bei sinkender Auslastung des begrenzenden Netzabschnitts auch schnell wieder in die Erzeugung gehen können. Es darf keine erneuerbare Energie zugunsten eines konventionellen Kraftwerks zurückgeregelt werden, erneuerbare Energie muss abgenommen werden bevor z.B. Kohlekraftwerke überhaupt loslegen dürfen. Anschauliches Beispiel wäre z.B. irgendwann wurden an einer Straße auf dem Feld zwei große landwirtschaftliche Lagerhallen-Komplexe errichtet. Sowas verbraucht kaum Strom, in der Vergangenheit und auch heute noch fahren die Maschinen mit Diesel. Also hat man ein sagen wir 250A-Drehstromkabel in die Straße gebuddelt, bei 400V reicht das für 173kW. So, nun kommt die Energiewende, der etwas finanzstärkere Bauer Jochen baut sich eine 160kWp Solaranlage auf seine Hallen. Soweit alles gut, bei Sonnenschein fließt der Strom im Kabel nun in die andere Richtung, mehr ändert sich nicht. Ein paar Jahre später ist Bauer Schießmichtot zu Geld gekommen und baut sich ebenfalls so eine 160kWp-PV auf den zweiten Hallenkomplex. Nun haben wir das Problem, daß plötzlich bis zu 320kWp PV-Leistung durch das Kabel wollen, sind 462A bei 400V. Da das mit dem 250A Kabel nicht funktioniert, muss die PV-Leistung zu Spitzenzeiten gedrosselt werden. Entweder werden beide Anlagen erst auf 75%, dann auf 50% runtergeregelt, oder wechselseitig wird eine Anlage komplett auf 0% zurückgefahren. Und damit die beiden Bauern nicht sauer sind weil sie den erzeugten Strom nun nicht loswerden, gilt die Regel, daß bei Abregelung der Anlage durch den Netzbetreiber genau so viel gezahlt wird, als hätte die Anlage ungedrosselt einspeisen können. Sehr zur Freude des Endkunden, der darf das nämlich bezahlen. Um das Problem zu lösen bräuchte man entweder ein stärkeres oder zweites Kabel, oder man stellt einen 10/20kV Mittelspannungstrafo neben die Hallen und schließt den an das Mittelspannungsnetz an. Das funktioniert dann solange, bis durch weiter steigenden Ausbau in den höheren Spannungsebenen ebenfalls Probleme auftauchen können.
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Ralf S. schrieb: > Das ist die schöne neue Windkraftwelt der Grünen. Einmal gibt es viel > Strom, dann wieder wenig. Oder gar nix. Dann springen die > Kohlekraftwerke in Polen an. > Oha, mutig, mutig, das hier einfach so direkt zu schreiben ;) .... - Ich dachte ja immer, das heißt "Vernunftkraft"-Werk.
Stefan H. schrieb: > Oha, mutig, mutig, das hier einfach so direkt zu schreiben ;) .... - Ich > dachte ja immer, das heißt "Vernunftkraft"-Werk Definiere diesen Ausdruck!
Ben B. schrieb: >> Die Netzfrequenz ist der entscheidende Wert. > Blödsinn. Aha. Interessant das die Energieerzeuger das anders sehen. Ben B. schrieb: > Ansonsten dürft ihr mir sehr gerne erklären wir das > gehen soll. Wenn Du lesen könntest, dann hättest Du längst die Unmengen an Texten aus den Links incl. Erklärungen nachlesen können.
Herbert K. schrieb: > Hallo, > kennt jemand einen Grund, warum die Netzspannung heute gegen 15 Uhr auf > fast 245V gestiegen ist ? Ich weiß im Moment nicht ganz genau, aber das kommt so ungefähr hin.. nähe Celle. Bei uns haben sich nur 2 sma Umrichter von insgesamt 20 mit Überspannung ausgeschaltet.. vielleicht ist das auch so eine Art Messtoleranz. Die beiden musste ich einmal komplett 5 Minuten freischalten, danach Normalbetrieb. Das habe ich das erste mal erlebt.
Herbert K. schrieb: > kennt jemand einen Grund, warum die Netzspannung heute gegen 15 Uhr auf > fast 245V gestiegen ist ? (Raum Hannover / Braunschweig, Netzbetreiber > hier vor Ort = EON). Hi, kommt schon mal vor. Höchste Spannung hier mal zufällig festgestellt: 253V Sommer 2018 mittags. [SCNR: Nicht umsonst priorisiere ich 310V Entstörkondensatoren. Ein 250V-er ist mir nämlich schon verreckt. An der Wama.] ciao gustav
Ben B. schrieb: (von Ralf X., eingefügt, da Ben zum ordentlichen Zitieren zu blöd ist): >> Die Netzfrequenz ist der entscheidende Wert. > Blödsinn. Die 50Hz sind lediglich der Sollwert und alles ist dafür > projektiert. Man könnte genau so gut sagen wir regeln auf 52Hz ein. Bei > 48Hz werden die großen Trafos auch noch nicht direkt in die Sättigung > gehen. Selbstverständlich sind die 50Hz lediglich ein Wert, auf den man sich im europäischen Verbundnetz geeinigt hat und dient also als Sollwert und Führungsgrösse . Wird der Antrieb eines mechanischen Generators mit weniger Leistung gefüttert, als dem Generator elektrisch abverlangt wird, sinkt seine Umdrehungszahl und damit bei einem Wechsel- oder Drehstromaggregat seine Frequenz. Im Verbundnetz bekommen das alle Erzeuger (und Verbraucher) zu spüren, solange der Verbund aufrechterhalten wird. > Und eine Regelschwingung im Bereich 50Hz+-0.05Hz kann man bei 20% > Netzlast genau so sehen wie bei 90% Auslastung. Da habe ich auch nie etwas anderes behauptet. > Daher ist die Frequenz > keine Größe für die Netzlast, allerhöchstens ein Indiz im > Sekunden/Minuten-Bereich. Die Netzauslastung kann man daran auf keinen > Fall feststellen. Ansonsten dürft ihr mir sehr gerne erklären wir das > gehen soll. Nochmal, davon habe ich auch nicht gesprochen, sondern gerade in PV in einer Niederspannungsmasche an sich das absolute Gegenteil, was Du aber scheinbar nicht begriffen hast. Keine Niederspannungsmasche ist jemals in der Lage, die Netzfrequenz zu beeinflussen, hundertausende zusammen davon aber schon, aber darum ging es hier nicht. In der einzelnen Niederspannungsmasche sind die Wechselrichter an die jeweilige Verbundnetzfrequenz in den Grenzen der VDE gebunden, gibt das Netz eine Frequenz unterhalb oder oberhalb der Grenzwerte vor, hat der WR abzuschalten. In einer einzelnen Masche hinter einem oder mehreren Trafos und stabilen Versorgung des Verbundnetzes entscheidet der Belastungsgrad der Masche, welche Spannung sich dort einstellt. Je höher die Last, desto niedriger stellt sich die Spannung ein, je höher die Einspeisung durch z.B. PV, desto höher.. Einfachste physikalische Gesetze.
Philipp K. schrieb: > Herbert K. schrieb: >> Hallo, >> kennt jemand einen Grund, warum die Netzspannung heute gegen 15 Uhr auf >> fast 245V gestiegen ist ? > > Ich weiß im Moment nicht ganz genau, aber das kommt so ungefähr hin.. > nähe Celle. > > Bei uns haben sich nur 2 sma Umrichter von insgesamt 20 mit Überspannung > ausgeschaltet.. vielleicht ist das auch so eine Art Messtoleranz. Die > beiden musste ich einmal komplett 5 Minuten freischalten, danach > Normalbetrieb. 253VAC ist die absolute Obergrenze, wo so ein WR aussteigen muss, i.d.R. machen die das aber ein wenig früher. Aber selbst wenn alle Deine 20 WR den absolut identischen Obergrenzwert der Spannung zum Ausstieg hätten, stellen sich durch Leitungs- und Klemmenwiderstände leicht unterschiedliche Spannungen ein. > Das habe ich das erste mal erlebt. Tja, je mehr PV, desto eher kann das passieren...
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