Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Husqvarna automower 230 ACX PIN auslesen


von Lenny M. (lenny_m)



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Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und hoffe, dass ich das richtige Forum ausgewählt habe.
Nun zur Vorgeschichte.
Ende letzten Jahres habe ich einen Rasenmäher Roboter (Husqvarna 
automower 230ACX) inkl. Ladestation geschossen für 50€, mit dem Hinweis 
das der schon eine Weile Herumsteht. Als Erstes wurde das Ding 
aufgemacht und gleich kamen mir zwei ausgelaufene 18V NiMH Akkus 
entgegen. Zellen raus und 18V Li-ion Akku dran. Display fängt an zu 
leuchten und er fährt hoch, doch dann der schock. Security PIN? Mist, 
den hab ich ja gar nicht. Also gegoogelt und herausgefunden das ich den 
bei Husqvarna bekommen kann. Also angerufen, Seriennummer und Code des 
Mäher ("CCFEA") durchgegeben und dann die Frage, ob ich beweisen könnte, 
dass der Mäher meiner ist. Natürlich nicht. Mist!!
Nun zu meiner Idee, wäre es nicht möglich den Pin aus der Hauptplatine 
auszulesen (vorausgesetzt unverschlüsselt)?
Anbei ein paar Fotos von der Platine.
Der Hauptcontroller ist ein DSP56F807PY80E.
Des Weiteren sind 74hc132d, 74HC86D und weitere Chips verbaut. 
Zusätzliche Eproms habe ich keine auf der Platine gesehen. Das Coting 
macht das lesen leider auch nicht leichter.
Vielleicht habt ihr eine Idee wie ich den Code auslesen bzw. Resetten 
kann.

Mit freundlichen Grüßen
Lenny

von Hmmm (Gast)


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Lenny M. schrieb:
> Security PIN? Mist,
> den hab ich ja gar nicht.

Lenny M. schrieb:
> und dann die Frage, ob ich beweisen könnte,
> dass der Mäher meiner ist. Natürlich nicht. Mist!!

Bei beidem könnte Dir der Vorbesitzer weiterhelfen.

Lenny M. schrieb:
> Der Hauptcontroller ist ein DSP56F807PY80E.

Der hat eingebauten Flash-Speicher.

Lenny M. schrieb:
> Vielleicht habt ihr eine Idee wie ich den Code auslesen bzw. Resetten
> kann.

Woher wissen wir denn, dass der Vorbesitzer damit einverstanden war, 
dass Du seinen Rasenmäher mitnimmst?

Einen Mäher, der über 2000 EUR gekostet hat, für 50 EUR wegzugeben, 
klingt schon etwas dubios.

von Lenny M. (lenny_m)


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Hmmm schrieb:
> Bei beidem könnte Dir der Vorbesitzer weiterhelfen.

Hmmm schrieb:
> Woher wissen wir denn, dass der Vorbesitzer damit einverstanden war,
> dass Du seinen Rasenmäher mitnimmst?

Zu erwähnen wäre noch, dass ich den auf einem Flohmarkt erstanden habe 
und deswegen den Vorbesitzer schlecht fragen kann.
Das Modell ist ca. BJ 09-10 deswegen sahen mir 50€ für ein "defektes 
Gerät" realistisch aus.

von Schlaumaier (Gast)


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Lenny M. schrieb:
> Zu erwähnen wäre noch, dass ich den auf einem Flohmarkt erstanden habe
> und deswegen den Vorbesitzer schlecht fragen kann.

Nach meiner Erfahrung sind 95% der Flohmarkthändler regelmäßig auf den 
Märkten. Also ist die einfachste Lösung du gehst zu den nächsten 
Flohmärkten und guckst mal ob du den Händler findest.

Es wird schon ein Grund haben, wieso die so ein Pin haben. Immerhin kann 
man das Teil im vorbei gehen einfach mitnehmen.

Irgendwie erinnert mich die Story an die Autoradios der 
Jahrtausendwende.

Die gab es auch ohne Pins auf den Flohmarkt.

von H. (Gast)


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50€ für den 230ACX klingt absolut nach heißer Ware, der geht inkl. 
Ladestationen noch gut und gerne für 400-500€ gebraucht. Selbst wenn er 
defekt ist bringt die Summe der Ersatzteile ca. 300€. Kaum vorstellbar, 
dass ein Händler das nicht wüsste.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Einfach an einen autorisierten Servicehändler wenden. Ich habe meinen 
Automower 450X einige Jahre im Service und die wollten noch nie meine 
PIN bzw. arbeiten mit einem Servicezugang. Damit können sie sicher auch 
die alte PIN auslesen oder überschreiben.

von Dieter (Gast)


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Laut Datenblatt des DSP56F807 sind die 9 Testpads auf dem zweiten Bild
rechts oben in der Ecke JTAG. Ob Du darüber den Flash auslesen kannst
ist eine andere Sache, der DSP56F807 ist eher ungewöhnlich und es
dürfte nicht so viele JTAG Interfaces bzw. Software geben die den
Chip kennt. Der Chip könnte auch gegen Auslesen gesperrt sein.

Das wäre ein Ansatz um weiterzukommen, ist aber mit Aufwand verbunden
und das Ergebnis ist ungewiss (z.B. gesperrter Chip).

von Dieter (Gast)


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Und noch was: Was ist die Bezeichnung der zwei Chips mit den jeweils
8-Pins über dem DSP56 auf dem zweiten Bild? Die SPI Signale des DSP56
führen unter einen dieser Chips, ich würde vermuten dass einer der
beiden ein serielles EEPROM/Flash ist.

von Lenny M. (lenny_m)


Angehängte Dateien:

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Ich habe jetzt von allen Chips, die Lesbar waren die Bezeichnungen 
abgelesen.
1 - DSDSP56F807PY80E
2 - Atmel 0814
3 - 25HC1601
4 - AGT? Weiter nicht lesbar
5 - ? leider gar nicht erkennbar bis auf das ST Logo
6 - 74HCT365D
7 - MIC4680
8 - 74HCT132D
9 - 74HCT4002D
10 - 74HCT74D
11 - 74HCT4053D
12 - 89A29JM
13 - LM39?
14 - 78L04A
15 - 74HC86D
16 - 74HC132D

von Dieter (Gast)


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Lenny M. schrieb:
>
> Ich habe jetzt von allen Chips, die Lesbar waren die Bezeichnungen
> abgelesen.
>
> 2 - Atmel 0814
> 3 - 25HC1601

Das was Du da abgelesen hast hilft nicht weiter, entweder entfernst Du
das Coating um die richtige Bezeichung lesen zu können oder Du versuchst
es mit unterschiedlicher Beleuchtung.

Chip "2" von Atmel könnte eventuell ein AT45DB011D sein (oder ein 
anderer
aus der selben Familie). Die Pin-Belegung auf der Platine würde 
zumindest
dazu passen.

Ob die PIN dann als Klartext in diesem Speicher steht ist eine andere
Sache, Auslesen dieser Chips ist aber kein grosses Problem.

von Lenny M. (lenny_m)


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Dieter schrieb:
> Chip "2" von Atmel könnte eventuell ein AT45DB011D sein (oder ein
> anderer
> aus der selben Familie). Die Pin-Belegung auf der Platine würde
> zumindest
> dazu passen.

Ja, du hast vollkommen recht. Ich habe gerade nachgeschaut und es ist 
ein Atmel 45DB011B.
Von den anderen beiden Chips habe ich versucht, das Coating zu 
entfernen. Erst mit Aceton, dann einer Pinzette, einem Skalpell und zum 
Schluss ein Glasfaserstift. Leider mit dem Resultat, dass man diese gar 
nicht mehr lesen kann. Hat sonst noch jemand eine Idee, wie man das 
Coating am besten entfernen kann?

Wenn die beiden Chips über SPI kommunizieren wäre es nicht eventuell 
möglich die Verbindung mittels Logik Analyser abzuhören und den 
eventuell so herausfinden (natürlich, nur wenn unverschlüsselt)?

von Dieter (Gast)


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Lenny M. schrieb:
>
> Ja, du hast vollkommen recht. Ich habe gerade nachgeschaut und es ist
> ein Atmel 45DB011B.
> Von den anderen beiden Chips habe ich versucht, das Coating zu
> entfernen. Erst mit Aceton, dann einer Pinzette, einem Skalpell und zum
> Schluss ein Glasfaserstift. Leider mit dem Resultat, dass man diese gar
> nicht mehr lesen kann. Hat sonst noch jemand eine Idee, wie man das
> Coating am besten entfernen kann?

Da nun bekannt ist was das für ein Chip ist reicht es erstmal für
die nächsten Schritte.

> Wenn die beiden Chips über SPI kommunizieren wäre es nicht eventuell
> möglich die Verbindung mittels Logik Analyser abzuhören und den
> eventuell so herausfinden (natürlich, nur wenn unverschlüsselt)?

Ja, das kann man machen. Dazu muss man aber die Pins des Atmel 45DB011B
vom Coating freikratzen damit man entweder Kontakt mit kleinen Klemmen
bekommt oder Drähte anlöten kann. Pin SI, SO, SCK und CS müssen zum
Logic Analyzer, CS kann man zur Not auch weglassen. Masse/GND kann
man vermutlich auch an einem der Anschlusstecker bekommen.

Dann einfach mal den gesamten Einschaltvorgang bis zur PIN Abfrage
aufzeichnen.

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