Ich würde gerne für meinen Sohn, mit meinem Sohn einen Kurzwellen,pfänger (Detektor) bauen. Kann mir jemand sagen wie das geht, un d geht das heute überhaupt noch, kann man noch solche dort liegende Sender mit einem Detektor empfangen, gibt es noch Sender, die solche Signale versenden? Wie lang muss die Antenne sein, in welcher Form und welche Kopfhörer gehen dann an dem Detektor ohne Verstärkung? Wo bekomme ich hochohrige Kopfhörer noch her? Dank und Gruß, Helmut
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Hochohmige Kopfhörer bekommst du auf Funk-Flohmärkten. Alternativ: niederohmigen + Übertrager benutzen, NF-Übertrager gibt's beispielsweise bei Reichelt. Auf Kurzwelle wirst du kaum nennenswert damit was empfangen können, es sei denn, du kennst einen Funkamateur in der Umgebung, der da für dich extra mal eine Aussendung macht. Zwar ist reine Amplitudenmodulation im Amateurfunk schon lange unüblich, aber viele Amateurfunkgeräte können das nach wie vor aussenden, und für einen Test ist das auch halbwegs legitim. Normalerweise gestatten die Nutzungsbedingungen das eigentlich nicht (zu große Bandbreite), allerdings wurde bei Einführung der Bandbreitenlimitierung seinerzeit auch gesagt, dass man keine Tests historischer Technik damit verbieten möchte – und in dem Sinne kann man die Demonstration eines Detektorempfängers ja gut als einen Test historischer (Empfangs-)Technik ansehen. Die übrigen dort vorhandenen Signale werden schlicht zu schwach sein für einen einfachen Detektorempfänger. Nicht umsonst haben Funkamateure vor 100 Jahren begonnen, dafür Audion-Empfänger zu benutzen. Mit einem solchen (und einer schönen langen Antenne!) kannst du viel bessere Chancen haben, aber der Aufwand ist halt auch einiges größer.
Hallo, je nach Wohnort vielleicht auch in Betracht ziehen: http://www.jogis-roehrenbude.de/Detektor/Uwe-Thomas-UKW-Detektor/UKW-Detektor.htm Gruß aus Berlin Michael
Helmut Z. schrieb: > Ich würde gerne für meinen Sohn, mit meinem Sohn einen > Kurzwellen,pfänger (Detektor) bauen. Kann mir jemand sagen wie das geht, > un d geht das heute überhaupt noch, kann man noch solche dort liegende > Sender mit einem Detektor empfangen, gibt es noch Sender, die solche > Signale versenden? Wie lang muss die Antenne sein, in welcher Form und > welche Kopfhörer gehen dann an dem Detektor ohne Verstärkung? Wo bekomme > ich hochohrige Kopfhörer noch her? Dank und Gruß, Helmut Ja haben wie denn schon wieder Ostern? Genau zu diesem Thema gab es letztes Jahr einen längeren Thread (Beitrag "Ostern- Vielleicht mal wieder Detektorempfänger ?"). Da wurde das Thema in aller Ausfühlichkeit besprochen. Im Zusammenhang mit diesem Thread sind bei mir zwei Detektorempfänger entstanden (s. angehängte Bilder). Die im Thread besprochenen Empfänger sind aber eher für Mittelwelle gedacht. Für KW müßte man den Schwingkreis anders dimensionieren, d.h. i. d. R wird man die Spule anders bemessen. Ansonsten schau mal hier https://www.welt-der-alten-radios.de/detektor-tuner-detektor-181.html.Gestern
von Helmut Z. schrieb: >und geht das heute überhaupt noch, Einfach mal versuchen. >gibt es noch Sender, die solche >Signale versenden? Radio DARC immer Sonntags 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr auf 6070kHz. >Wie lang muss die Antenne sein, Etwa 12m Draht im Baum hängen, und als Gegengewicht auch 10-12m Draht auf den Erdboden legen oder Blitzableiter oder Wasserleitung benutzen. >und welche Kopfhörer gehen dann an dem Detektor >ohne Verstärkung? Alter Bakelitkopfhörer 4KOhm oder neuer Kopfhörer 2*32 Ohm parallel, mit NF-Übertrager der dann 4-5kOhm auf 16 Ohm transformiert. Als NF-Übertrager lassen sich auch kleine 230V Netztrafos zweckentfremden. Die Diode sollte eine Germaniumdiode sein. Wenn man eine Siliziumdiode benutzt, sollte sie eine Vorspannung von etwa 0,6-0,7V bekommen. Eine Luftspule vielleicht so 8-10 Windungen etwa 1,5-2cm Durchmesser, 0,8- 1mm Kupferdraht. Einen Drehkondensator. Die Antenne an eine Anzapfung der Spule anschließen. Die Anzapfung bei 1 oder 2 Windungen, ausprobieren. Einen Kondensator 10nF dem Kophörer parallel schalten. https://www.box73.de/product_info.php?products_id=1741 Bei diesen Doppel-Drehko die beiden Parallelschalten. Müßte klappen, kann aber sein daß es sehr leise ist. Ansonsten bleibt nur verstärken übrig. Mit eine Transistor-HF-Verstärkerstufe klappt es bestimmt.
Ich habe mich vertippt, Radio DARC Sonntags von 11:00 bis 12:00 Uhr.
Günter Lenz schrieb: > Mit eine Transistor-HF-Verstärkerstufe klappt es bestimmt. Absolut zutreffend, man merkt hier schreibt ein Mann vom Fach. Nur ist es dann kein Detektor Empfänger mehr.
Schau mal hier: https://www.b-kainka.de/bastel3.htm Mit so einem Audion mit Rückkopplung kann man auf KW auch heute noch jede Menge empfangen. Damit geht neben AM z.B. auch SSB. Man kann auch auf LW und MW in den Abendstunden noch jede Menge Sender empfangen, allerdings keine mehr aus Deutschland. Wenn ihr das Empfangen mit einfachen Mitteln vertiefen wollt, empfehle ich einen RTL-SDR-Stick für den PC z.B. mit der Software SDR Sharp und einem gekauften oder selbstgebauten Down-Konverter.
Etwas Literatur von 1963, 4.Auflage Heinz Richter Neues Bastelbuch für Radio und Elektronik. Es gibt noch ein paar Unentwegte, die Teile für Detektorradios anbieten, hier ein Stand auf der Hamradio 2014. Diese Wabenspulen sollen eine besonders hohe Güte haben, weil sie kapazitätsarm mit Hochfrequenzlitze gewickelt sind: https://de.wikipedia.org/wiki/Detektorempf%C3%A4nger#Schwingkreis_zur_Abstimmung Die Kristallohrhörer, auch Schmalzbohrer genannt, waren hochohmig, aber die sind weitgehend ausgestorben. https://de.wikipedia.org/wiki/Kristallohrh%C3%B6rer https://www.amazon.de/Profitec-E-101-Kristall-Ohrh%C3%B6rer/dp/B000NZK2P0
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kai schrieb: > Wenn ihr das Empfangen mit einfachen Mitteln vertiefen wollt, empfehle > ich einen RTL-SDR-Stick für den PC z.B. mit der Software SDR Sharp und > einem gekauften oder selbstgebauten Down-Konverter. Schon klar die jungdynamische Nachfolgegenaration kann halt nur noch klicken. Der Vorschlag geht halt am Thema komplett vorbei. Er will seinem Sohn die Grundlagen des Rundfunkempfangs bei bringen und im nicht zeigen wie mit Software (SDR Sharp) umgeht.Für das Anliegen des TO ist SDR völlig ungegeignet - der Bub würde, was die Grundlagen des Rundfunkempfangs betrifft, einfach nur dumm sterben.
Zeno schrieb: > RTL-SDR-Stick Gute Idee, mit so einem RTL-SDR-Stick kann man auch super Messungen beim Basteln an anderen HF-Projekten vornehmen und der kostet nur 10 Euro oder so (zumindest vor Corona).
kai schrieb: > Gute Idee, mit so einem RTL-SDR-Stick kann man auch super Messungen beim > Basteln an anderen HF-Projekten vornehmen Ja, welche?
kai schrieb: > Gute Idee, mit so einem RTL-SDR-Stick kann man auch super Messungen beim > Basteln an anderen HF-Projekten vornehmen und der kostet nur 10 Euro > oder so (zumindest vor Corona). Es geht nicht um andere HF-Projekte, es geht ganz konkret um einen Detektorempfänger und da ist SDR so unnötig wie ein Kropf. Lerne einfach lesen und verstehe was Detektor bedeutet. swl schrieb: > kai schrieb: >> Gute Idee, mit so einem RTL-SDR-Stick kann man auch super Messungen beim >> Basteln an anderen HF-Projekten vornehmen > > Ja, welche? Das würde mich auch mal interessieren- der Kai wird uns da sicher gleich aufklären.
Zeno schrieb: > Er will seinem Sohn die Grundlagen des Rundfunkempfangs bei bringen und > im nicht zeigen wie mit Software (SDR Sharp) umgeht.Für das Anliegen des > TO ist SDR völlig ungegeignet - der Bub würde, was die Grundlagen des > Rundfunkempfangs betrifft, einfach nur dumm sterben. Prinzipiell hast du völlig recht, jedoch ist der Lerneffekt erheblich größer, wenn sich ein gewisser Erfolg einstellt und selbiger ist bei einem Detektor heutzutage nichtmehr gewährleistet. Deshalb würde ich diese erste Stufe, Empfang mittels Detektor, überspringen und mit einem simplen Audion beginnen. Der technische Aufwand dafür ist nur unbedeutend grösser, erfordert auch nicht viel mehr an physikalischem Verständnis, jedoch wird ein Erfolgserlebnis das Gelernte tiefer in die grauen Zellen einbrennen.
Phasenschieber S. schrieb: > Deshalb würde ich diese erste Stufe, Empfang mittels Detektor, > überspringen und mit einem simplen Audion beginnen. Meine Rede :) > Schau mal hier: > https://www.b-kainka.de/bastel3.htm > > Mit so einem Audion mit Rückkopplung kann man auf KW auch heute noch > jede Menge empfangen. Damit geht neben AM z.B. auch SSB. swl schrieb: >> Gute Idee, mit so einem RTL-SDR-Stick kann man auch super Messungen beim >> Basteln an anderen HF-Projekten vornehmen > > Ja, welche? -Empfangene Sender vergleichen -nach Kalibrierung Frequenzen von Oszillatoren ziemlich genau messen, halbquantitativ bewerten (Jitter etc.) -Oberwellen messen bzw. schauen, ob vorhanden -Amplituden immerhin einigermaßen genau bestimmen -begrenzt als Spectrum Analyzer verwendbar -Empfangsantennen testen -über Bakenprojekte Ausbreitungsbedingungen ermitteln -mit Hilfe eines Rauschgenerators Filterkurven visuell beurteilen Für 10 Euro äußerst praktisch beim Basteln, oder nicht?
kai schrieb: > Gute Idee, mit so einem RTL-SDR-Stick kann man ... Ganz schlechte Idee - was soll denn ein jugendlicher Radio-Einsteiger an so einem SDR-Stick lernen? Christoph db1uq K. schrieb: > Etwas Literatur von 1963, 4.Auflage Heinz Richter Neues Bastelbuch für > Radio und Elektronik. Das ist ein guter Einstieg, mit Heinz Richter habe ich auch meine ersten Erfahrungen mit Radio-Bastelei gemacht. Ich würde auch mit einem simplen Detektor beginnen, dann aber eher auf Mittelwelle. Wenn man die Spulen als Steckspulen ausführt, dann kann man leicht auf andere Wellenbereiche (KW) erweitern. Nach und nach verbessern: die Spulen, Antenne, usw. Feintuning! Gerade bei den Kreisen und der Anpassung zur Antenne läßt sich einiges an Empfindlichkeit und Trennschärfe herausholen! Dies erfordert Erfahrung und die bekommt man durch weiteres Probieren und Basteln. Dieser Detektor-Empfänger läßt sich relativ einfach als ein Audion erweitern. Je nach Wohnort und vor allem nach Störnebel ist es heutzutage eventuell frustrierend, die wenigen starken Sender zu finden. Bei Kurzwelle möglichst nicht einen zu weiten Bereich abdecken, sondern sich auf einzelne, interessante Bänder beschränken.
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Mohandes H. schrieb: > Ich würde auch mit einem simplen Detektor beginnen, dann aber eher auf > Mittelwelle. Die Zeiten haben sich geändert. Auf MW wird ein Anfänger sehr wahrscheinlich nichtsmehr mit einem Detektor empfangen. Man darf das nicht aus Sicht eines "Spezialisten" sehen, einer der genau weiß wo er ansetzen muß, wenn es hapert. Der Detektor hängt an einer guten Antenne wie an einer Nabelschnur, wenn die nichts liefert, stirbt das Projekt und Antennen die für einen Detektor geeignet sind, kann nicht jeder aufhängen, schon garnicht für den MW-Bereich, das ist schonmal ein Totschlagargument. Frustration wird dann das Projekt sehr schnell beerdigen. KW mit einem Detektor ist noch sportlicher anzusetzen, deshalb plädiere ich für das Audion, auch wenn ich selbst als Jugendlicher mit dem Detektor viel Freude hatte. Übrigens, "Bastelbuch für Jungen" war auch meine Quelle damals. Die Zeiten wo es auf MW und auch auf KW nurso quietschte wenn man drüber drehte, sind eben vorbei. Ich empfange heute mit einem sehr empfindlichen Empfänger und guter Antenne auf MW so gut wie garnichts mehr. Mit einem Audion jedoch, wäre man deutlich besser aufgestellt.
kai schrieb: > Für 10 Euro äußerst praktisch beim Basteln, oder nicht? Oh, hast du da eigene Erfahrungen, die du mit uns teilen kannst? Erzähl mal was du da alles beim Basteln mit dem Stick schon praktisch gemacht hast? Und auf welchen Kurzwellenfrequenzen?
Phasenschieber S. schrieb: > Der Detektor hängt an einer guten Antenne wie an einer Nabelschnur, wenn > die nichts liefert, stirbt das Projekt und Antennen die für einen > Detektor geeignet sind, kann nicht jeder aufhängen, schon garnicht für > den MW-Bereich, das ist schonmal ein Totschlagargument. > Frustration wird dann das Projekt sehr schnell beerdigen. Eben. Der klassische Detektor für Anfänger ist tot. Und wird niemals wieder zu Leben erweckt. Mit einem Audion kann man evtl. auch auf KW Erfolge erzielen. Gute Langdraht vorausgestzt.
Phasenschieber S. schrieb: > Prinzipiell hast du völlig recht, jedoch ist der Lerneffekt erheblich > größer, wenn sich ein gewisser Erfolg einstellt und selbiger ist bei > einem Detektor heutzutage nichtmehr gewährleistet. Doch durchaus, in den Abendstunden kann man i.d.R. 3 Sender empfangen. Die 2 Empfänger die ich gebaut habe (Beitrag "Re: Kurzwellenspule Detektor bauen") schaffen das an einer ca. 25m langen Antenne. Die Antenne ist nicht mal ordentlich gespannt, sondern ist ein einfacher Draht vom Balkon in der 1.Etage aufs Garagendach. Die Empfangsbedingungen bei mir sind eher schlecht, da sich mein Grundstück in einem Talkessel befindet. Phasenschieber S. schrieb: > Deshalb würde ich diese erste Stufe, Empfang mittels Detektor, > überspringen und mit einem simplen Audion beginnen. Ich würde trotzdem mit dem Detektor anfangen und das Audion erst im 2. Schritt bauen. Die Frage ist halt ob der Detektor soviel Power hat einen Kopfhörer anzusteuern. Probieren kann man das auf alle Fälle, aber man kann auch einen kleinen Verstärker nachschalten, damit man was hört. Habe ich auch so gemacht, weil ich zum einen keinen hochohmigen KH merin eigen nenne und wie schon geschrieben bei mir der Empfang extrem schlecht ist, so das die Energie sehr wahrscheinlich nicht zum Betrieb des Hörers reichen wird.
Zeno schrieb: > das an einer ca. 25m langen Antenne. naja, mit dieser Länge hätten schon einige der Mitleser hier ein Problem. Dazu kommt: Zeno schrieb: > Die Frage ist halt ob der Detektor soviel Power hat einen > Kopfhörer anzusteuern. Genau das meinte ich mit, was ich hier schon geschrieben habe: Phasenschieber S. schrieb: > Man darf das nicht aus Sicht eines "Spezialisten" sehen, einer der genau > weiß wo er ansetzen muß, wenn es hapert. Woher soll der Anfänger wissen, wie er die Kopfhörerimpedanz einschätzen soll? Diese Kopfhörer aus der damaligen Zeit, mit ca. 2kOhm Impedanz und Permanentmagnet mit Blechmembran gibt es ja garnichtmehr. Dazu müsste er ersteinmal verstehen wie die Zusammenhänge zwischen Schwingkreis, Gleichrichterdiode, insbesondere deren Eigenschaften und Kopfhörerimpedanz eine Rolle spielen. Vor Allem müsste er das wissen, bevor er die Teile beschafft. So simpel wie der Detektor erscheint, ist er garnicht. Ich würde sogar behaupten, daß der Bau eines funktionierenden Detektors heutzutage viel schwieriger ist als ein Audion zu bauen. Du zeigst ein paar Bilder von sehr schönen auf alt getrimmten Geräten, Kompliment. Aber DU bist der Spezialist, weißt ganz genau worauf es ankommt. Der Anfänger wird niemals so ein Gerät bauen können. Kurzum: Ich betrachte den Detektorbau zu heutigen Zeiten als eine Herausforderung für Spezialisten, nicht für Anfänger.
Jetzt nehmen wir mal an, der Sohnemann würde zufällig eine super Antenne, einen wirkungsgradstarken Kopfhörer, eine gute Diode, gute Erde, etc. etc. haben. Was würde er dann hören? Rumänisch zum Beispiel. Würde er "coole Musik" hören? Nein. Endlos Sportgelaber aus England (verhallt) und Gebetsrufe des Muezin. Na toll... Kein AFN mit den "american top forty". Die Zeiten haben sich sehr geändert.
Vor Allem braucht der Sohnemann fortschrittlichere Litheratur. Radiobasteln für Jungen, Bähhh! Zu der Zeit von Hans Richter gab es in der DDR das Radiobastelbuch von Hagen Jakubaschk für Mädels und Jungen, wo jedes Bauteil, also auch der hochohmige Kopfhörer "haarklein" erklärt wurde. Ja, mit diesem Buch kann auch nen Mädel Radiotechnik lernen!! ;-O ( Trotzdem hab ich fast alle "Richter-Bücher" ;-P ) mfg
Nichtverzweifelter schrieb: > Was würde er dann hören? > > Rumänisch zum Beispiel. > > Würde er "coole Musik" hören? Nein. > Endlos Sportgelaber aus England (verhallt) und Gebetsrufe des Muezin. > > Na toll... > > Kein AFN mit den "american top forty". > > Die Zeiten haben sich sehr geändert. Bei solchen Projekten geht es doch gar nicht um den Inhalt einer Sendung, sondern um den tatsächlichen Empfang von "Irgendetwas". Als ich in den 80igern meinen ersten Detektor als Kind selbst gebaut haben, gab es da auch nur "Gelaber" vom DLF. Inhaltlich hat es mich gar nicht interessiert, aber die Tatsache das eine kleine Diode mit ein 20m Draht und Wasserrohr als Erde ein Signal bringt, dass war der Infektionszeitpunkt mit dem Radiovirus. Und sind wir ganz ehrlich, vielen SWL oder Funkamateuren geht es heute auch nur um den Empfang und nicht um den Inhalt. Ein paar Jahre später hatte ich dann in einem Physikbuch (7. oder 8. Klasse?) Schülerexperimente zu Nachbauen gesehen, wie ein Funkensender gebaut und im MW-Radio empfangen wird, wie man dann die Sache abstimmbar macht und und und. Alle mit ungefährlicher Spannung. Wenn ich mit meinem Sohn also in diese Welt vordringen würde, würde ich erstmal noch vor den üblichen Detektorschaltungen anfangen. Knallfunkensender, Resonanz, Übertragung von Energie zwischen zwei Schwingkreisen. Dann Detektor für MW oder KW (gibt noch genug detektortaugliche Sendungen wie RRI, CRI), dann Audion. Thomas
Thomas W schrieb: > Als ich in den 80igern meinen ersten Detektor als Kind selbst gebaut > habe.. Ewiggestrige argumentieren mit ihren Erfahrungen von gestern. Was anderes kennen sie nicht, da sie im Denken irgendwann stehengeblieben sind. Am Schlimmsten wird es, wenn dabei Kindheitserfahrungen herausgekramt werden, mit denen sie sozialisiert wurden. Dass heutige Kinder nach über 40 Jahren vielleicht von anderen Dingen fasziniert sind, können (wollen ?) sie sich nicht vorstellen.
Thomas W schrieb: > Als ich in den 80igern..... Hallo Mann, wach´ auf, die Zeit ist vorbei! Wenn du heute einen Detektorempfänger, selbst mit superduper Antenne, in Betrieb nehmen würdest, was glaubst du, was du da hören würdest? Wie schnell würde der Detektor wieder in die Ecke fliegen? Langweilig. Zu meiner Zeit konntest du einen MW-Sender mit dem Kochtopfdeckel empfangen und zwar einer mit aktuellem Programm. Da hat das noch Spaß gemacht. Vorbei! Heute hörst du nochnichteinmal Rauschen im Detektor. Ein Lernprojekt muß auch Spaß machen, sonst wird das nichts.
Thomas W schrieb: > Und sind wir ganz ehrlich, vielen SWL oder Funkamateuren geht es heute > auch nur um den Empfang und nicht um den Inhalt. Genau. Ich verstehe weder Spanisch, Portugiesisch, Russisch oder Italienisch, trotzdem macht's Spaß den Leuten auf den Milsat Frequenzen zuzuhören.
Lotta . schrieb: > Ja, mit diesem Buch kann auch nen Mädel Radiotechnik lernen!! ;-O Ja, aber als Mädel bist Du die absolute Ausnahme in der Elektronik und im Funk. Habe ich nie verstanden: wieso so wenige Frauen, die sich für Elektronik interessieren? Sieht man ja auch hier, die Quote geht gegen Null. Meine Schwestern hätten auch an meinem Radiomann spielen dürfen, aber Null Interesse (so wie ich kein Interesse an ihrer Puppenstube hatte - also nicht nur Erziehungssache). Phasenschieber hat schon Recht: einen guten Detektor zu bauen ist nicht einfach, geht schon mit den Bauteilen (Diode und hochohmiger Kopfhörer) los und geht weiter bis zu den wenigen verbliebenen Sendern. Einfach wie früher einen Draht in die Luft halten und den Ortssender hören ist nicht mehr. Aber nicht desto trotz gibt es keinen Empfänger, der mit so wenigen Bauteilen gebaut werden kann, was auch heute reizvoll ist. Und man lernt einiges über HF, die Grundlagen des Radios, Wellen, Demodulation, Spulen, usw. Spricht ja nichts dagegen, erstmal einen Detektor für einen bestimmten Wellenlängenbereich zu bauen, daran zu lernen, Kreise und Antenne optimieren, und dann den Empfänger zum Audion zu erweitern. Das war ja auch der 'normale' Weg der meisten hier ... und nach Detektor und Audion kam dann ein Superhet, der schon kniffliger war und ohne die Erfahrungen aus dem Detektor- & Audionbau kaum zu bewältigen war.
Oli Garch schrieb: > Thomas W schrieb: >> Als ich in den 80igern meinen ersten Detektor als Kind selbst gebaut >> habe.. > > Ewiggestrige argumentieren mit ihren Erfahrungen von gestern. Was > anderes kennen sie nicht, da sie im Denken irgendwann stehengeblieben > sind. Vielleicht in deiner Vorstellung, aber das war der Grundstein warum ich heute täglich mit Sachen wie OFDM und DSPs auf Übertragungswegen zu tun habe. Es geht eben nicht ohne Grundlagen und da fängt man beim Urschleim an und nicht bei der mathematischen Aufarbeitung einer FFT.
Phasenschieber S. schrieb: > Thomas W schrieb: >> Als ich in den 80igern..... > > Hallo Mann, wach´ auf, die Zeit ist vorbei! > > Wenn du heute einen Detektorempfänger, selbst mit superduper Antenne, in > Betrieb nehmen würdest, was glaubst du, was du da hören würdest? Wenn Du den gleichen Antennenaufwand betreibst, wie damals zu Detektorzeiten, hast Du immer noch reichlich Sender, insbesondere auf KW, probiere es aus! Ich habe es erst vor kurzem gemacht und die leistungsstarken Auslandsdienste sind immer noch per Detektor zu empfangen.
Christoph db1uq K. schrieb: >>haarklein > apropos, wo sind die Zöpfe an ~mercedes~ geblieben? Huch!?! Die wurden mir abgeschnitten. :-O Nicht nur im wirklichen Leben, wo sie dauernd der Entwicklung der Technik im Weg waren. Nein auch in diesem kleinen launigen Board hier haben sie sich dauernd im Parser verheddert*, sodaß der Schwarze Andy und seine Bande um Eleminierung ersucht haben. ;-P mfg ---------- *mein Handle wurde immer öfter "durchgestrichen" angezeigt, wegen der Tilde.
Mohandes H. schrieb: > Aber nicht desto trotz gibt es keinen Empfänger, der mit so wenigen > Bauteilen gebaut werden kann, was auch heute reizvoll ist. Und man lernt > einiges über HF, die Grundlagen des Radios, Wellen, Demodulation, > Spulen, usw. > > Spricht ja nichts dagegen, erstmal einen Detektor für einen bestimmten > Wellenlängenbereich zu bauen, daran zu lernen, Kreise und Antenne > optimieren, und dann den Empfänger zum Audion zu erweitern. Das war ja > auch der 'normale' Weg der meisten hier ... und nach Detektor und Audion > kam dann ein Superhet, der schon kniffliger war und ohne die Erfahrungen > aus dem Detektor- & Audionbau kaum zu bewältigen war. Absolute Zustimmung und dann sieht man ob das Kind auch Interesse an der Funktechnik hat oder doch lieber andere Sachen mag. Um zu verstehen, wie ein Bild oder eine Whatsapp übertragen wird, muss der "Kandidat" eben erst einmal verstehen, wie man Informationen (kurz-lang der Morsetaste) zwischen zwei Schwingkreisen übertragen kann, dann kann man da weiter drauf aufbauen.
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http://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch1115.html#kw Ich würde diese Schaltung nehmen und am Anfang nur den Detektor aufbauen. Dann später den Q-Multiplier hinzufügen.
Phasenschieber S. schrieb: > Aber DU bist der Spezialist, weißt ganz genau worauf es ankommt. > Der Anfänger wird niemals so ein Gerät bauen können. Nö, bezüglich HF-Technik/Radio bin ich ganz gewiß nicht der Spezialist. Ich hatte mal vor gut 50 Jahren mit meinem Großvater einen Detektor gebaut und das war für lange Zeit mein einziges HF-Projekt. Ich habe mich dann eher mit NF-Technik beschäftigt. Viele Jahre habe habe ich gar nicht groß gebastelt, weil es andere Prioritäten gab. Mittlerweile habe ich einige Projekte angefangen, aber Rundfunktechnik ist da im weitesten Sinne eher nicht dabei - bis auf einen Empfänger für Wettersatellit mit SDR. Da ist aber Schaltungstechnik nicht gefragt, das ist eher eine Softwaresache. Ansonsten beschäftige ich mich eher mit Analogrechnern und mit Sensorik für Wetterstationen. Die 2 Detektoren letztes Jahr waren eher aus Spaß an der Freude und wurden durch diesen Thread https://www.mikrocontroller.net/topic/goto_post/6642256 inspiriert. Hier ging es mir auch eher darum das die Geräte optisch was her machen und das die entscheidenten Bauteile selbst gebaut wurden. Beim kleinen DEtektor ist der "Dreko" und Spule halt selbst gemacht, beim großen Detektor die Spulen und die Buchsen, ansonsten ist es ein Nachbau von hier https://www.welt-der-alten-radios.de/detektor-tuner-detektor-181.html. Das ich dann mit den Dingern auch noch was empfangen konnte hat mich natürlich gefreut. Die Geräte stehen jetzt im Regal und ich erfreue mich daran. Mittlerweile ist auch noch ein kleiner Röhrenamp mit AZ1, AL4, AF3 und AF7 im historischen Look dazukommen. Warum sollte das der Sohn von Helmut nicht hinbekommen? Er hat ja auch die Unterstützung von seinem Vater, der offensichtlich nicht ganz unbeschlagen ist. Man könnte sich ja gemeinsam auch erst einmal Grundlagen erarbeiten. Genug Beiträge im Netz und Bücher zum Thema gibt es ja. Im übrigen wäre es auch nicht schlimm, wenn der Weg zum Ziel etwas steiniger ist. Damit würde Sohnemann lernen das nicht alles ein Selbstläufer ist und man sich mit der Thematik auseinandersetzen muß, wenn man was erreichen will. Leute die meinen ich mache jetzt mal schnell was mit Elektronik oder Software - ist ja alles easy - haben wir ja hier genug. Wenn's den Sohnemann wirklich interessiert, dann bleibt er auch dran und läßt sich durch einen Rückschlag nicht abschrecken. Ich habe selbst als kleiner Bub diesbezüglich auch viele Rückschläge einstecken müssen. Hat mich aber nicht abgehalten am Thema dran zu bleiben und es ist dann sogar zu meinem Beruf geworden.
Lotta . schrieb: > Zu der Zeit von Hans Richter gab es in der DDR das Radiobastelbuch > von Hagen Jakubaschk für Mädels und Jungen, wo jedes Bauteil, > also auch der hochohmige Kopfhörer "haarklein" erklärt wurde. Ach da gab es noch viel mehr, z.B. "Das große Radiobastelbuch" von Schubert, die Bücher von Streng, die electronica-Reihe oder auch gute Bücher aus dem Uraniaverlag, z.B. "Elektrotechnik selbst erlebt" und "Rundfunk und Fersehen selbst erlebt". Gerade die zuletzt genannten Büchen haben alles, vorallem die Grundlagen, sehr detailiert erklärt und das meiste wurde dort selbst hergestellt. Der von mir aufgebaute kleine Detektor wurde im zuletzt genannten Buch beschrieben. Natürlich ist die Technik heutzutage voran geschritten, aber die Grundlagen sind auch heute noch gültig, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht mehr so sichtbar sind.
Thomas W schrieb: > Bei solchen Projekten geht es doch gar nicht um den Inhalt einer > Sendung, sondern um den tatsächlichen Empfang von "Irgendetwas". Endlich mal einer der es erkannt hat.
B e r n d W. schrieb: > Dann später den Q-Multiplier hinzufügen Ohne Q-Multiplier kommen nur 2-3 Sender rein und sie lassen sich nicht richtig trennen. Aber Sender gibt es noch genügend, besonders in den Nachtstunden, auch einige deutschsprachige. Mit einem einfachen Q-Multiplier lassen sich 20 Sender empfangen, mit etwas mehr Aufwand eher 100. Unter den Einseitenband-Signalen wäre z.B. der Buzzer interessant, WWV Zeitzeichensender auf 5, 10 und 15 MHz, Volmet und die Amateurbänder. Es ist gerade 13:15 und auf 6085kHz kommt Radio Mi Amigo. Musik ist ähnlich wie AFN. War auf der Frequenz nich mal der Deutschlandfunk?
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swl schrieb: > kai schrieb: >> Für 10 Euro äußerst praktisch beim Basteln, oder nicht? > > Oh, hast du da eigene Erfahrungen, die du mit uns teilen kannst? Erzähl > mal was du da alles beim Basteln mit dem Stick schon praktisch gemacht > hast? Und auf welchen Kurzwellenfrequenzen? Ein paar Sachen hatte ich ja schon gepostet: -Empfangene Sender vergleichen auf unterschiedlichen Geräten -nach Kalibrierung Frequenzen von Oszillatoren ziemlich genau messen, halbquantitativ bewerten (Jitter, drift etc.) -Oberwellen messen bzw. schauen, ob vorhanden -Amplituden immerhin einigermaßen genau bestimmen -begrenzt als Spectrum Analyzer verwendbar -Empfangsantennen testen -über Bakenprojekte Ausbreitungsbedingungen ermitteln -mit Hilfe eines Rauschgenerators Filterkurven visuell beurteilen Wenn man kein HF-taugliches Oszilloskop und keinen NWT hat, ist so ein Stick äußerst praktisch. Empfangsmäßig geht eigentlich alles, von AM über LSB, USB, FM, NFM usw. Also AM- und FM-Radiosendungen, Amateurfunk in SSB, CW (Morsezeichen) und in allerlei anderen Empfangsarten, dazu Zeitzeichensender, auch DCF77, diverse Wetterdienste, Fernschreiber, Zahlensender, Funkbaken etc. Flugfunk, Satelliten und CB-Funk müssten auch gehen, habe ich aber noch nicht ausprobiert und bin auch nicht ganz sicher, ob das grundsätzlich erlaubt ist. Nehmen wir an, ein Atmega mit externem Quarz macht nach dem Aufbau nichts, obwohl Strom korrekt anliegt. Mit dem Stick und einer kurzen Drahtantenne kann man in der Software SDR Sharp direkt überprüfen, ob der Oszillator des Atmega schwingt und so das Problem weiter einkreisen. Bei weiterem Interesse bitte einen eigenen Beitrag aufmachen wie z.B. "Was kann man mit einem RTL-SDR-Stick alles messen?", ich möchte Helmuts Beitrag nicht kapern. Dann kann man auch im Detail schauen, was benötigt wird bzw. wie man am besten bei der einzelnen Messung vorgeht. Wichtig: so ein Stick empfängt ab ca. 24MHz bis ca. 2GHz. Für niedrigere Frequenzen benötigt man einen Downkonverter vor dem Stick, den man entweder kaufen oder ziemlich einfach selber bauen kann. Darüber hinaus hatte ich den Stick nicht als Audion- oder Detektor-Ersatz vorgeschlagen, sondern hatte ihn als Messgerät/spätere Erweiterung im Kopf ...
Thomas W. schrieb: > Es geht eben nicht ohne Grundlagen und da fängt man beim Urschleim an > und nicht bei der mathematischen Aufarbeitung einer FFT. Der Urschleim fließt nicht mehr aus den Detektorempfängern. Wenn man erlebt, mit welcher Leichtigkeit 12 Jährige Schüler komplexe Pythonprogramme schreiben, merkt man, wieviel sich verändert hat. HF wird heute als digitale Signalverarbeitung, als abstrakte digitale Implementation von elektrischen Gesetzmäßigkeiten begriffen. Die nostalgische Vorstellung, die Jungen müssten genauso verzückt sein, wenn sie mit dem Kopfhörer vor Spule und Drehkondensator sitzen und Radio Luxemburg lauschen, ist eine verklärende Sichtweise aus der eigenen Vergangenheit. Nur weil man selber aus dem Detektor Urschleim gekrochen ist, bedeutet das nicht, dass der heutige Schleim die gleiche Konsistenz hat.
Beitrag #7039336 wurde von einem Moderator gelöscht.
Oli Garch schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Es geht eben nicht ohne Grundlagen und da fängt man beim Urschleim an >> und nicht bei der mathematischen Aufarbeitung einer FFT. > > Der Urschleim fließt nicht mehr aus den Detektorempfängern. Nein, er fließt nicht daraus, man benötigt den Urschleim erst einmal um einen Schwingkreis und Elektromagnetische Wellen zu verstehen und wie Informationen damit übertragen werden. > Wenn man > erlebt, mit welcher Leichtigkeit 12 Jährige Schüler komplexe > Pythonprogramme schreiben, merkt man, wieviel sich verändert hat. Wirklich? Veränderung ja, aber oft nicht zum Besseren. Ich sehe da meist nur Kinder, die ein paar Bibliotheken mal schlechter, mal besser zu etwas Komplexeren verbinden. Komme bloß nicht auf die Idee solche "Kinder" nach (technischen) Einzelheiten der Lösung zu fragen, denn da kommt meist gar nichts bzw. nur ein Schulterzucken. Sie wissen nicht wie und warum Ihre Lösung funktioniert, oder eben auch nicht. > HF > wird heute als digitale Signalverarbeitung, als abstrakte digitale > Implementation von elektrischen Gesetzmäßigkeiten begriffen. Das ist nicht verkehrt, sofern man eben auch die "analogen" Grundlagen dazu kennt. Kein SDR läuft ohne analoges Frontend, kein SDR läuft ohne das Wissen, welches man aus solchen Experimenten wie Detektorempfänger, Geradeausempfänger, Audion... gewinnt. Die alten technischen Sachverhalte bekommen nur stylischere Bezeichnungen wie Zero-IF, ... > Die > nostalgische Vorstellung, die Jungen müssten genauso verzückt sein, wenn > sie mit dem Kopfhörer vor Spule und Drehkondensator sitzen und Radio > Luxemburg lauschen, ist eine verklärende Sichtweise aus der eigenen > Vergangenheit. Welches Kind saß denn "verzückt" vor den Klängen von Radio Lux. oder Propagandasendern? Früher nicht, heute nicht! Nochmal, mit dem Radiovirus infiziert man sich nicht durch den Inhalt der Sender, sondern das die Schaltung etwas aus der Ferne empfängt. Das können auch die 5m über dem Küchentisch sein, wenn auf der einen Seite jemand eine Morsetaste drückt und auf der anderen Seite erscheint wie durch Zauberhand ein "beep" oder man sieht wie die Nadel eines Voltmeters nach Gleichrichtung hinter einem Schwingkreis ausschlägt. Genau diese Experimente, diesen Urschleim siehst Du heute noch im Physikuntericht an Schulen, in Berufsschulen, in Laborpraktika an Hochschulen und Universitäten. Die können sich nicht alle irren. ;-) Man bekommt seinen Meister oder Dr.-Ing. nämlich nicht nur durch das Einstecken eines RTLSDR oder LimeSDR und der Bedienung von HDSDR oder GNURadio. > Nur weil man selber aus dem Detektor Urschleim gekrochen > ist, bedeutet das nicht, dass der heutige Schleim die gleiche Konsistenz > hat. Das entscheidet dann, ob man später technische Probleme auch in komplexen Kommunikationssystemen selbst lösen kann, oder ob man ein fachlicher "Dünnbrettbohrer" bleibt und bei Problemen immer auf andere Leute angewiesen ist, die den Urschleim beherrschen.
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Oli Garch schrieb: > Der Urschleim fließt nicht mehr aus den Detektorempfängern. Wenn man > erlebt, mit welcher Leichtigkeit 12 Jährige Schüler komplexe > Pythonprogramme schreiben, merkt man, wieviel sich verändert hat. HF > wird heute als digitale Signalverarbeitung, als abstrakte digitale > Implementation von elektrischen Gesetzmäßigkeiten begriffen. Die > nostalgische Vorstellung, die Jungen müssten genauso verzückt sein, wenn > sie mit dem Kopfhörer vor Spule und Drehkondensator sitzen und Radio > Luxemburg lauschen, ist eine verklärende Sichtweise aus der eigenen > Vergangenheit. Nur weil man selber aus dem Detektor Urschleim gekrochen > ist, bedeutet das nicht, dass der heutige Schleim die gleiche Konsistenz > hat. Du hast es nicht begriffen und Du wirst es auch nicht begreifen. Bevor man was mit Python oder irgendeiner anderen Programmiersprache programmieren kann, braucht es erst einmal ne Basis damit die Programme laufen, sprich eine passende Hardware und die kommt eben auch nicht aus dem Nichts auch wenn dies 99% der Scriptkiddies glauben. Damit ich mit digitaler Signalverarbeitung was hin bekomme sollte ich erst mal begriffen haben wie die Signalverarbeitung grundsätzlich erfolgt. Erst wenn man das richtig verstanden hat, kann man beginnen das digital umzusetzen. Ohne entsprechende Grundlagenkenntnisse kommt auch hier am Ende nur Schrott heraus.
Zeno schrieb: > Du hast es nicht begriffen und Du wirst es auch nicht begreifen. Sagt einer der Hardcore Nostalgiker hier. Du bist besser in einer Detektordiskussion mit Edi aufgehoben. Da könnt Ihr zusammen glückelig im Erfahrungsschatz aus dem letzten Jahrtausend schwelgen. Aber tröste dich. Die Jungen lernen auch heute die Grundlagenkenntnisse. Nur müssen sie dazu keinen Detektor zusammenlöten. Das verstehen das auch so, denn am Grips mangelt es denen nicht.
Hallo zusammen, es ist doch immer wieder Interessant wie hier die Meinungen auseinander gehen. Hatte voriges Jahr auch an einem Detektor gebaut und viele Schaltungen getestet. Da ich nicht die Möglichkeit einer Langdraht Antenne habe bin ich auf die Mini Whip gekommen habe die in ein Stück HT Rohr drin und mit RG58 auf dem Balkon angebracht Leitungslänge sind ca. 8 Meter und als zusätzliche Erde habe ich am Heizungsrohr ein Kabel angebracht. Ja ich weiß jetzt kommt sicher wieder dann wäre das kein Detektorempfänger wenn eine Mini Whip dran ist. Kann ich jedenfalls empfehlen dafür ist die Mini Whip gut. @ Zeno, Röhrenamp ist fertig schön zu hören eventuell zeigst ihn uns dann mal.
kai schrieb: > "Was kann man mit einem RTL-SDR-Stick alles messen?" Na dann mach mal dazu einen Beitrag auf.
So, ich habe eine Spule auf ein Plastikrohr 16mm durchmesser gewickelt. Drahtdurchmesser 1mm Kupferlackdraht, 22 Windungen. Und gemessen: Induktivität = 3,7µH. Ergibt mit dem Drehko 140pF + 60pF vom Funkamateur-Shop, eine Frequenz von 5,8MHz. Diese Spule wäre also optimal um Radio DARC auf 6070kHz zu empfangen. Die Antenne würde ich an eine Anzapfung bei 3 bis 5 Windungen anschließen, oder eine Koppelwicklung 3 bis 5 Windungen drüber legen. Der Draht für die Koppelwicklung kann auch dünner sein, vielleicht so 0,2 bis 0,5 Durchmesser. Ich werde mal versuchen damit ohne Verstärkung was zu empfangen.
Günter Lenz schrieb: > Ich werde mal versuchen damit ohne Verstärkung was zu empfangen. Selbst genug Saft von der Antenne kommt, um damit was zu hören, wirst du die Sender nicht trennen können.
von Oli Garch schrieb: >wirst du >die Sender nicht trennen können. Das kann schon so sein, aber Radio DARC ist ziemlich kräftig, vielleicht übertönt er die anderen Sender in der Lautstärke.
>vom Funkamateur-Shop KW-Radiobausatz für den Empfang von Radio DARC 24,95 EUR https://www.box73.de/product_info.php?products_id=4481 leider kein Detektorradio, aber vielleicht kommt das dem gesuchten näher als ein RTL-SDR. Immerhin muss man den selbst zusammenbauen.
Oli Garch schrieb: > Sagt einer der Hardcore Nostalgiker hier. > > Du bist besser in einer Detektordiskussion mit Edi aufgehoben. Da könnt > Ihr zusammen glückelig im Erfahrungsschatz aus dem letzten Jahrtausend > schwelgen. > > Aber tröste dich. Die Jungen lernen auch heute die Grundlagenkenntnisse. > Nur müssen sie dazu keinen Detektor zusammenlöten. Das verstehen das > auch so, denn am Grips mangelt es denen nicht. Du beweist es immer wieder, Du wirst es nicht begreifen. Ist aber nicht weiter schlimm, es gibt genug die es begriffen haben. Ich habe es beruflich oft genug erlebt, das da einige solcher jungdynamischen Leute alles besser machen wollten. Mehr als einmal hat sich dabei herausgestellt das es eben nicht so einfach ist wie man sich das dachte. Oft ist das Neue untergegangen und das Alte ist geblieben. Dabei hätte dem Alten eine Frischzellenkur durchaus gut getan und eine Symbiose aus Alt und Neu hätte das Ganze weit mehr voran gebracht. Aber offenbar muß jede Generation die Fehler der Vorgängergeneration wiederholen und lernt erst im zweiten Schritt.
Detektorempfänger schrieb: > @ Zeno, > Röhrenamp ist fertig schön zu hören eventuell zeigst ihn uns dann mal. Bitteschön! Die Abdeckung für den Trafo und den Ausgangsübertrager muß noch drauf.
Oli Garch schrieb: > wirst du > die Sender nicht trennen können. Dann bedründe das mal! Ganz offensichtlich hast Du die Funktion des Schwingkreises nicht verstanden. Der ist nämlich genau dazu da. Wie gut das funktioniert hängt am Ende von der Güte selbigen ab. Mit sorgfältigen und überlegten Aufbau kann man schon hohe Gütewerte und damit eine gute Trennschärfe erreichen. Solltest vielleicht doch mal besser Deinen Stick beiseite legen und Dich mal mit den Grundlagen beschäftigen - schaden würde es ganz bestimmt nicht.
Günter Lenz schrieb: > von Oli Garch schrieb: >>wirst du >>die Sender nicht trennen können. > > Das kann schon so sein, aber Radio DARC ist ziemlich > kräftig, vielleicht übertönt er die anderen Sender > in der Lautstärke. Prinzip Hoffnung. Mein Bauchgefühl aus der Detektorzeit sagt mir, das wird nichts. Zeno schrieb: > Bitteschön! Sieht fein aus! Und nun richtest du noch die Schraubenschlitze in eine Richtung aus. Gehört so :-) Frage, sind die Röhrenkappen Eigenbau? Wenn ja, kannst du einen Tipp geben?
von Christoph db1uq K. schrieb: >vom Funkamateur-Shop >KW-Radiobausatz für den Empfang von Radio DARC 24,95 EUR Ich habe das Vorgängermodell noch mit TCA440 aufgebaut, funktioniert prima.
Detektorempfänger schrieb: > passt ja echt gut zu den zwei anderen Geräten. Ja sehe ich auch so. Die Gitteranschlüsse (Kappen) für die AF3/7 gefallen mir nicht wirklich. So Gitterkappen wie beim Detektor habe ich leider nicht mehr bekommen. Mal sehen vielleicht habe ich dazu noch mal ne gute Idee, wie man sich da was Ansprechendes selbst herstellen kann. Aber das Ding geht erst mal und das ist erst mal das Wichtigste - man kann halt nicht alles haben.
michael_ schrieb: > Sieht fein aus! > Und nun richtest du noch die Schraubenschlitze in eine Richtung aus. > Gehört so :-) Danke! Mit den Schraubenschlitzen wollen wir's mal nicht übertreiben, obwohl es zeissgemäß wäre. Wenn ihr mich hier noch ein bissel ärgert, dann mache ich das auch noch. :-) michael_ schrieb: > Frage, sind die Röhrenkappen Eigenbau? > Wenn ja, kannst du einen Tipp geben? Ne die habe ich gekauft bei Ali. Ursprünglich hatte ich solche https://de.aliexpress.com/item/4000054529802.html, aber meine hatten einen zu geringen Durchmesser. Die hier verlinkten sollten passen, f´die gab es seinerzeit aber nicht in der Größe. Ich hätte von denen auch noch welche über und könnte da 5 Stück gegen frankierten Rückumschlag abgeben.
Zeno schrieb: > Danke! Mit den Schraubenschlitzen wollen wir's mal nicht übertreiben, > obwohl es zeissgemäß wäre. Bei ZEISS sicher. In der Schlitzschraubenzeit war das Pflicht. Steckt bei mir noch so drin. Wenn es gut aussehen soll, mach ich das selbst bei Kreuzschlitz.
Mohandes H. schrieb: > Spricht ja nichts dagegen, erstmal einen Detektor für einen bestimmten > Wellenlängenbereich zu bauen, daran zu lernen, Kreise und Antenne > optimieren, und dann den Empfänger zum Audion zu erweitern. Das war ja > auch der 'normale' Weg der meisten hier ... und nach Detektor und Audion > kam dann ein Superhet, der schon kniffliger war und ohne die Erfahrungen > aus dem Detektor- & Audionbau kaum zu bewältigen war. Das trifft den Kern des Threads am besten, ist völlig berechtigt, jedoch sehe ich das aus heutiger Sicht, als "alter Mann", etwas differenzierter: Zu meiner Zeit blieb einem ja nichts anderes übrig, als die technische Entwicklung so zeitnah wie sie eben erschien mitzumachen, d.h. wenn es Innovationen gab, dann hat man sie erst zu dem Zeitpunkt des Erscheinens mitgemacht. Zwischenzeitlich hast man sich mit dem was man hatte herumgeschlagen. Aus heutiger Sicht kann man die Entwicklungen als Zeitraffer sehen, d.h. alles was zu "unserer" Zeit in langen Zeitabständen gelernt wurde, kann man heute in ganz kurzer Zeit lernen. Den Detektor zu verstehen, kannst du jemandem durchschnittlich Begabten an einem Nachmittag beibringen. Am nächsten Tag kannst du ihm schon das Audion beibringen und zwei Tage später wird er schon das Prinzip des Superhet gelernt haben. Diese langen Lern- und Entwicklungsphasen meiner Generation, kann man heute kurz und knapp zusammenfassen, denn die Physik dahinter ist ja schon lange bekannt. Deshalb kommen immerwieder solche Posts/Kommentare auf wie: "Ihr alten Säcke schwelgt ja nur in Nostalgie, das haben wir an der Uni in ein paar Tagen durchgezogen". Irgendwie berechtigt, jedoch sollten die nass-forschen Jungen nicht vergessen, daß die Basis dieses Wissens von uns Alten geschaffen wurde. Wenn das Wissen mal da ist, geht das Lernen viel schneller.
Zeno schrieb: > michael_ schrieb: >> Bei ZEISS sicher. > Warst/bist Du Zeissianer? Hast du das nicht selbst geschrieben? Zeno schrieb: > obwohl es zeissgemäß wäre. Phasenschieber S. schrieb: > Den Detektor zu verstehen, kannst du jemandem durchschnittlich Begabten > an einem Nachmittag beibringen. > > Am nächsten Tag kannst du ihm schon das Audion beibringen und zwei Tage > später wird er schon das Prinzip des Superhet gelernt haben. Großer Widerspruch! Zusammenbasteln, ja. Aber verstehen, nein. Detektor. Wellen. Frequenzen. Antenne. Erde. Diode. Kondensator. Spule. Blockkondensator über den Kopfhörer. Kopfhörer ... Jeden einzelnen Begriff zu verstehen braucht es Tage. Und ob du das richtige Audion verstehst?
michael_ schrieb: > Großer Widerspruch! > Zusammenbasteln, ja. > Aber verstehen, nein. Naja, hat nicht jeder so ne lange Leitung wie Du ;-)
Dann erklär mal hier ganz schnell, was die RC-Kombination am Gitter bei einem Audion bewirkt! Aber Hopp, Hopp!
Oli Garch schrieb: > Wenn man erlebt, mit welcher Leichtigkeit > 12 Jährige Schüler komplexe Pythonprogramme schreiben, > merkt man, wieviel sich verändert hat. Wenn man erlebt, wie oft in diesem Forum begabte Programmierer um Hilfe für einfachste Analogschaltungen bitten, dann beschleicht einen der Verdacht, dass zuviel digital die Sicht auf die immer noch reale analoge Welt vernebelt.
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michael_ schrieb: > Hast du das nicht selbst geschrieben? > > Zeno schrieb: >> obwohl es zeissgemäß wäre. Ja schon, aber Du hast geschrieben michael_ schrieb: > In der Schlitzschraubenzeit war das Pflicht. > Steckt bei mir noch so drin. > Wenn es gut aussehen soll, mach ich das selbst bei Kreuzschlitz. und das war allgemein nicht üblich. Selbst beim Zeiss haben das auch nur noch die Hardcoremechaniker gemacht. Ich hab's manchmal bei den Schrauben am Steuerschrank gemacht, um zu sehen ob der Kunde in unserer Abwesenheit an der Anlage rumgespielt hat. Das die ausgerichtet sein könnten daran hat i.d.R. kein Kunde gedacht.
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