Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was ist nun die Ladespannung? 18650 Zelle mit Netzteil laden - reines Verständnisprojekt


von Jacob H. (haemse)


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Hallo,

wenn ich eine 18650er Zelle die eine Leerspannung von 3.9V hat an mein 
Netzteil hänge und das auf 4.4V Stelle (Anzeige Labornetzteil) dann lädt 
die Zelle mit ca 150mA. Wenn alles angeschlossen ist und lädt, dann 
Messe ich über die Batterie ca 4.00V

Die Ladespannung sollte ja schlussendlich nicht mehr als 4.2V sein. Was 
ist denn nun die Ladespannung? Die Spannung, die ich am Netzteil/über 
die Batterie messe, oder die die das Netzteil gibt, wenn die Zelle nicht 
angeschlossen ist (4.4V)???

Oder umgekehrt? Darf die angelegte Ladespannung auch höher als 4.2V 
sein, solange der Ladestrom nicht zu hoch ist und die Zellspannung 
(nicht die eingestellte Spannung am Netzteil) nicht über 4.2V kommt?

von Jörg R. (solar77)


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Jacob H. schrieb:
> ..wenn ich eine 18650er Zelle die eine Leerspannung von 3.9V hat..

18650 ist eine Baugröße, keine Technologie. Bei deiner Angabe wird es 
eine Lithium-Ionen Zelle sein. Die hat eine Nennspannung von 3,7V. 
Leerspannung stimmt auch nicht, dann wäre sie ja leer, Leerlaufspannung 
trifft es daher besser.


> ..an mein
> Netzteil hänge und das auf 4.4V Stelle (Anzeige Labornetzteil)

Und gemessen? Bei 4,4V fliegt dir die Zelle um die Ohren.

Wenn Du das NT daher auf 4,4V einstellst ist das schon der erste Fehler. 
Oder ist das NT so schlecht?


> dann lädt die Zelle mit ca 150mA.

Weil das NT auf 150mA begrenzt? Oder was ist hier eingestellt?


Das Titelthema ist zu lang und schlecht gewählt😫

So, z.B.  18650 Zelle mit Netzteil laden, Verständnisfrage

Das Thema wurde aber schon oft genug durchgekaut und Informationen dazu 
gibt es auch zuhauf im WWW.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (Gast)


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Sehr stark vereinfacht gesagt wird die Zelle zuerst mit Konstantstrom 
geladen (lt. Herstellerangabe).
Bei Erreichen der Ladeschlussspannung (Herstellerangabe) ist sie aber 
noch nicht voll geladen, nun wird die Ladeschlussspannung angelegt und 
die Zelle nimmt sich den passenden (niedrigeren) Strom.
Bei Unterschreiten eines bestimmten Stromes (Herstellerangabe) ist die 
Ladung beendet.

PS. Gleich wird es hier vermutlich sehr, sehr laut. Du wirst von 
Elektroautos hören, Umweltbilanzen, Diesel sind besser, zu wenig Platz 
für Solarzellen auf dem Dach. Apotheken, Benzin in Flaschen, usw.
Circa ab Beitrag 200 wird es dann wieder etwas ruhiger, dann musst du 
noch eine weitere Frage stellen um die nächste magische Grenze zu 
knacken.

von Jacob H. (haemse)


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Mir geht es darum zu erfahren, wie die Ladespannung definiert ist.

Nun noch einmal klarer Formuliert:

Ich stelle mein Netzteil auf 4,25V (ohne Last - Zelle nicht 
angeschlossen)
Ich messe die Leerlaufspannung der Zelle 4,10V
Zelle am Netzteil angeschlossen messe ich über der Zelle 4,15V

Welche dieser Spannungen ist nun die, die als Ladespannung bezeichnet 
wird?

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Jacob H.,

als Ladespannung ist die am Netzteil eingestellte Spannung definiert, 
die Du am unbelasteten Netzteil misst.

Mit steigender Ladung steigt die Spannung Deines Akkus - die Du während 
der Aufladung am Akku messen kannst - immer weiter an und nähert sich 
der eingestellten Ladespannung. In Deinem Fall wird die Akkuspannung in 
Richtung 4,4V steigen, jenseits der erlaubten 4,2V.

Der Akkuhersteller gibt Dir die Parameter für die Ladung vor, die unter 
anderem auch den maximalen Ladestrom und die Ladeschlussspannung (Deine 
"Ladespannung") beinhalten. Es steht Dir frei, konservativere 
Ladeparameter zu wählen, also einen kleineren Strom oder laden mit 
verringerter Schlussspannung.

Aggressive Ladeparameter, wie z.B. Deine 4,4V führen zur Zerstörung des 
Akkus, eventuell sogar zum Akkubrand.

Ich empfehle Dir den kostenpflichtigen Heise-Artikel "Strom to go":

https://www.heise.de/select/ct/archiv/2014/2/seite-174

: Bearbeitet durch User
von Chris R. (rcc)


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Ähm nein, Ladeschlussspannung war schon immer Zellspannung. Solange die 
Spannung an der Zelle <= Ladeschlussspannung wie vom Hersteller 
vorgegeben und Ladestrom <= maximaler Ladestrom laut Hersteller ist ist 
alles ok aus Sicht der Zelle.
Wenn Du 400mV auf dem Weg zur Zelle verlierst ist aber irgendwas kaputt 
oder die Leistung vom Netzteil ist zu klein.

von Björn W. (bwieck)


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Um es total Einfach zu machen für Einzelzellen:

Stelle das Labornetzteil ein auf 500mA Strombegrenzung und 4,19V 
Leerlaufspannung. Dann schliesse die Zelle an und lass solange laden bis 
der Strom auf wenige mA oder sogar 0 gesunken ist.
Fertig.

von Jacob H. (haemse)


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Ok, dh. beim Messen der Zellspannung wie bei diesen Charge Diagrams wird 
die Zelle nicht vom Stromkreis genommen um die Leerlaufspannung zu 
messen, sondern die Spannung über der Zelle während dem Laden?

bsp (schwarz)
https://evreporter.com/wp-content/uploads/2021/02/image-1.png

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Jacob H.,

Jacob H. schrieb:
> Ok, dh. beim Messen der Zellspannung wie bei diesen Charge
> Diagrams wird
> die Zelle nicht vom Stromkreis genommen um die Leerlaufspannung zu
> messen, sondern die Spannung über der Zelle während dem Laden?

Das kann ich Dir nicht sagen, es scheint wohl beide Varianten zu geben.

https://lygte-info.dk/info/How%20do%20I%20test%20a%20charger%20UK.html

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Chris R.,

Chris R. schrieb:
> Ähm nein, Ladeschlussspannung war schon immer Zellspannung. Solange die

Nein. Die Ladeschlussspannung ist eine Konstante, definiert durch die 
Zellchemie. Die Zellspannung ist variabel in Abhängigkeit von 
Ladezustand und Last.

> Wenn Du 400mV auf dem Weg zur Zelle verlierst ist aber irgendwas kaputt
> oder die Leistung vom Netzteil ist zu klein.

Das ist falsch.
Stell' ein Labornetzteil auf 4,2V und begrenze den Strom auf 1A.
Schließe eine entladene LiIo-Zelle mit 2500 mAh Kapazität und etwa 3,5V 
Zellspannung an.

Nach Deiner Rechnung ist bei einer gemessenen Spannung von unter 4,2V - 
400 mV = 3,8V etwas kaputt.

Wenn die Zelle intakt ist, wird sie erst einmal unter 3,8V bleiben und 
ihre Zellenspannung wird langsam ansteigen.

Nach Deiner Beschreibung ist dann aber "irgendwas kaputt", was nicht 
stimmt.

von Andreas (Gast)


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Jacob H. schrieb:
> Die Ladespannung sollte ja schlussendlich nicht mehr als 4.2V sein. Was
> ist denn nun die Ladespannung? Die Spannung, die ich am Netzteil/über
> die Batterie messe, oder die die das Netzteil gibt, wenn die Zelle nicht
> angeschlossen ist (4.4V)???

Was meinst du was die Spannung am Netzteil einen Einfluss auf den Akku 
hat wenn der Akku garnicht angeschlossen ist? Du kannst die Spannung 
auch auf 24V stellen, nur anschließen solltest du den Akku dann nicht.

von HildeK (Gast)


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Jacob H. schrieb:
> Darf die angelegte Ladespannung auch höher als 4.2V
> sein, solange der Ladestrom nicht zu hoch ist und die Zellspannung
> (nicht die eingestellte Spannung am Netzteil) nicht über 4.2V kommt?

Wenn du eine Spannung vom Netzteil an einen Verbraucher (Akku) anlegst, 
dann sind dazwischen normalerweise nur Drähte, hoffentlich mit passendem 
Durchmesser bez. des Ladestroms. Dann aber werden beide Spannungen 
gleich sein, bis auf wenige mV Spannungsabfall an den Drähten.

Natürlich kannst du an einem Netzteil mit Strombegrenzung auch 10V 
einstellen und an den Akku anschließen. Durch die Strombegrenzung wird 
die Netzteilspannung sich der Akkuspannung angleichen - 
Konstantstromladung.
Allerdings musst du unbedingt dafür sorgen, dass der Akku abgetrennt 
wird, bevor er die 4.2V an den Zellen überschreitet.
Deshalb stellt man die Leerlaufspannung am Netzteil auf die 4.2V ein mit 
Strombegrenzung und das Laden hört von alleine auf, wenn die 4.2V 
erreicht sind.

Wo sollen da die genannten 400mV hinkommen? Oder hast du meterlange 
dünnste Fädeldrähte verwendet?

von Tany (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Aggressive Ladeparameter, wie z.B. Deine 4,4V führen zur Zerstörung des
> Akkus, eventuell sogar zum Akkubrand.

So pauschal NICHT.
Es gibt Akku mit 4,4V Ladeschluss Spannung.
4,35V habe ich öfter hier

von Irgendjemand - das geht keinen was an (Gast)


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Hallo

Tany schrieb:
> So pauschal NICHT.
> Es gibt Akku mit 4,4V Ladeschluss Spannung.
> 4,35V habe ich öfter hier

Peter M. schrieb:
> Nein. Die Ladeschlussspannung ist eine Konstante, definiert durch die
> Zellchemie.


Was Tany schreibt entspricht der Realität und somit das was Peter M- 
schreibt eben nicht 100% (wenn auch von Grundsatz in der reinen Theorie 
schon):

Ja die Ladeschlussspannung ist bei "normalen" (schon der erste 
Knackpunkt - Was ist Normal und ist es auch meine Zelle die ich vor der 
Nase liegen habe? - Gar nicht so einfach herauszufinden...)LiIonen 
Zellen 4,2V sein - wenn dieses Spannung erreicht ist dann ist die Zelle 
zu 100% geladen.
Aber schon bei 4,1V (die Goldwaage bitte im Schrank lassen - danke) 
liegt eine Ladung von 95% vor - aber die Zelle wird (soll) deutlich mehr 
Ladezyklen durchmachen.

Wenn man jetzt einen fertigen LiIonen Akkupack als Blackbox verwendet 
(wie es in der Praxis oft ist) kann es durchaus sein das eine 
entsprechende Elektronik schon integriert ist - im Fall des TO ist es so 
wohl nicht, aber trotzdem...
Dann schließ man auch mal nur eine Festspannung an die durchaus im 
gewissen Bereich schwanken kann.

Daher ist die Aussage von der festen Ladeschlussspannung (Konstante) im 
echten Leben und bei realen  Produkten nur schöne Theorie bzw. lässt so 
einige außen vor.
Weniger geht immer (halt mit weniger gespeicherten Wh) mehr manchmal 
(bei entsprechender Detailchemie - die man aber auch erkennen muss was 
eben nicht so einfach ist wenn man nicht gezielt Einzelzellen kauft was 
viele "normale" Anwender eben nicht machen  - der fertige Akkupack als 
Blackbox ist nun mal das "Normale") und alles hat seine Vorteile und 
Nachteile.

Bei ganz andere Zellchemie wird es noch "lustiger" da hängt die (eben 
nicht) Konstante vom Ladestrom, der Temperatur, den Einsatzbereich -der 
auch nicht immer so einfach so definieren ist- und -das ist jetzt 
allerdings Ironie- der Schuhgröße des Betreiber ab.

Wenn jetzt noch die Frage der Entladeschussspannung auftaucht kann man 
eigentlich auch direkt darüber diskutieren welches die richtige Religion 
ist bzw. ob nicht Atheismus die Lösung ist.
(Grabenkämpfe, Ideologische Meinungen, im wahrsten sinne Glauben an 
seine Ideen usw.)  ;-)

von oszi42 (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Das Thema wurde aber schon oft genug durchgekaut

Such mal in der Bucht nach 1A Laderegler TP4056 Balancer, hab mir einen 
Riegel mit fünf Stück für laubesorgt, wenn ich einen brauch, abbrechen 
und anlöten - funzt!

von Manfred (Gast)


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oszi42 schrieb:
> Such mal in der Bucht nach 1A Laderegler TP4056 Balancer

Nix Balancer, der TP4056 ist für eine Einzelzelle.
Man kann sich aber entscheiden, ob nur den blanken 4056 oder mit 
zusätzlicher Schutzschaltung drauf.

Hier wird der Ladeablauf mit dem Datenblatt schön erklärt, in gutem 
Englisch: https://www.youtube.com/watch?v=wfrm6lbt8Pc

Hier hat jemand auf Deutsch die Schutzschaltung gemessen:
https://www.youtube.com/watch?v=Fk-qhbwYyRU

von Stefan F. (Gast)


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Die Ladespannung gilt für die Pole am Akku. Wenn dein Netzteil was 
anderes anzeigt, misst es falsch oder du hast signifikante Verluste an 
den Zuleitungen. Das ist dem Akku aber egal, für den zählt, was er ab 
bekommt.

von Jack V. (jackv)


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Tany schrieb:
> So pauschal NICHT.
> Es gibt Akku mit 4,4V Ladeschluss Spannung.
> 4,35V habe ich öfter hier

Könntest du bitte so einen Akku in der 18650er Bauform (um diese geht es 
hier ja) mit 4,35V Ladeschlussspannung lt. Datenblatt verlinken?

von Stefan F. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Könntest du bitte so einen Akku in der 18650er Bauform (um diese geht es
> hier ja) mit 4,35V Ladeschlussspannung lt. Datenblatt verlinken?

Damit willst du wohl indirekt behaupten, dass es solche Akkus nicht 
gäbe. Stimmt aber nicht.

http://www.datasheet-pdf.com/PDF/ICR18650E1-Datasheet-LG-1097178

von Chris R. (rcc)


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Peter M. schrieb:
> Hallo Chris R.,
>
> Chris R. schrieb:
>> Ähm nein, Ladeschlussspannung war schon immer Zellspannung. Solange die
>
> Nein. Die Ladeschlussspannung ist eine Konstante, definiert durch die
> Zellchemie. Die Zellspannung ist variabel in Abhängigkeit von
> Ladezustand und Last.

Zellspannung= Messung der Spannug an der Zelle nach gängiger Definition.

>> Wenn Du 400mV auf dem Weg zur Zelle verlierst ist aber irgendwas kaputt
>> oder die Leistung vom Netzteil ist zu klein.
>
> Das ist falsch.
> Stell' ein Labornetzteil auf 4,2V und begrenze den Strom auf 1A.
> Schließe eine entladene LiIo-Zelle mit 2500 mAh Kapazität und etwa 3,5V
> Zellspannung an.

und was soll dann passieren? Gute 18650er hat neu irgendwas um die 20 
mOhm, bei 3,5V OCV also mehr oder weniger leerer Zelle und 1A macht das 
20mV Spannungsüberhöhung --> die 4,2 V am Netzteil reichen und es geht 
in Strombegrenzung.

> Nach Deiner Rechnung ist bei einer gemessenen Spannung von unter 4,2V -
> 400 mV = 3,8V etwas kaputt.

ne er schreibt von 4,4V am Netzteil um auf 4V auf der Zelle zu kommen. 
Iregenwo müssen die 400mV ja hin, entweder bricht die Spannung vom 
Netzteil unter Last ein oder 400mV gehen am Ri der Zelle und den 
Kabeln+Kontakten verloren. Oder exreme Hochstromladung....

von Chris R. (rcc)


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Jack V. schrieb:
> Tany schrieb:
>> So pauschal NICHT.
>> Es gibt Akku mit 4,4V Ladeschluss Spannung.
>> 4,35V habe ich öfter hier
>
> Könntest du bitte so einen Akku in der 18650er Bauform (um diese geht es
> hier ja) mit 4,35V Ladeschlussspannung lt. Datenblatt verlinken?


Samsung icr 18650 30B
4,35V bei Consumerzellen macht man seit 2017 rum. Bei 
industrie/automotive auch schon ein paar Jahre jetzt. Da dann auch gerne 
mit 811 statt 622.

von Jack V. (jackv)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Damit willst du wohl indirekt behaupten, dass es solche Akkus nicht
> gäbe. Stimmt aber nicht.
>
> http://www.datasheet-pdf.com/PDF/ICR18650E1-Datasheet-LG-1097178

Damit willst du wohl direkt unterstellen, dass ich indirekt etwas 
behaupten wollte? Ist aber unhöflich.

Anyway: danke fürs Datenblatt.

von Manfred (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> hier ja) mit 4,35V Ladeschlussspannung lt. Datenblatt verlinken?
> Damit willst du wohl indirekt behaupten, dass es solche Akkus nicht
> gäbe. Stimmt aber nicht.
> http://www.datasheet-pdf.com/PDF/ICR18650E1-Datasheet-LG-1097178

Heiße Sache - das gilt dann für genau diesen Typ von LG, während 
äußerlich gleiche Zellen mit 4,20 V definiert sind. Man muß also jeden 
Buchstaben hinter 18650 genau angucken.

Chris R. schrieb:
>> mit 4,35V Ladeschlussspannung
> Samsung icr 18650 30B
> 4,35V bei Consumerzellen macht man seit 2017 rum.

Wie gehabt: Wenn man genau diesen Typ Zelle hat, OK. Als Heimwerker 
bleibt man besser auf der sicheren Seite mit 4,20V Ende.

Chris R. schrieb:
> ne er schreibt von 4,4V am Netzteil um auf 4V auf der Zelle zu kommen.

Jacob (und andere?) hat Strom - Spannung - Widerstand nicht verstanden.

> oder 400mV gehen am Ri der Zelle

Ganz sicher nicht, der ist im Inneren der Zelle, messen kann man nur an 
deren äußeren Anschlüssen.

> und den Kabeln+Kontakten verloren.

Das ist so, aber nur so lange, wie Ladestrom fließt. Ich stelle 4,2V ein 
und setze die Strombegrenzung des Labornetzgerätes auf 1 Ampere. Da wird 
sich zu Beginn irgendeine Spannung an der Zelle ergeben, auf jeden Fall 
weniger als 4,2 Volt, was erstmal egal ist. Nach einer Weile Ladung wird 
die Spannung sich den 4,2 Volt nähern, weil die Akkuzelle von sich aus 
den Ladestrom verringert.

Irgendwann, das kann durchaus 6 Stunden dauern, wird der Ladestrom nur 
noch wenige mA betragen und dann steht die Netzteilspannung am Akku, 
egal, wie dünn die Anschlußkabel sind.

Zu den Youtubekaspern habe ich eine negative Einstellung, aber trotzdem 
weiter vorne einen link gezeigt 
https://www.youtube.com/watch?v=wfrm6lbt8Pc

Habt Ihr den angeschaut - der erklärt doch den Ladeverlauf Strom - 
Spannung ziemlich perfekt? Wem das nicht genügt, der Frühling kommt, der 
sollte auf Blumenzüchten umsatteln oder Holzpferdchen schnitzen.

von Jörg R. (solar77)


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Manfred schrieb:
> Zu den Youtubekaspern habe ich eine negative Einstellung, aber trotzdem
> weiter vorne einen link gezeigt
> https://www.youtube.com/watch?v=wfrm6lbt8Pc
>
> Habt Ihr den angeschaut - der erklärt doch den Ladeverlauf Strom -
> Spannung ziemlich perfekt?

Hier sind noch 2 Videos zum Thema:

https://youtu.be/jNmlxBXEqW0

https://youtu.be/A6mKd5_-abk

Ich würde übrigens nicht alle Youtuber über einen Kamm scheren und als 
„Youtubekaspern“ bezeichnen. Es gibt durchaus viele Youtuber die gute 
Videos bzw. Tutorials bereitstellen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Hier sind noch 2 Videos zum Thema:

Schlimm, hastige Sprechweise und zappelige Bilder, das ertrage ich 
nicht.

> Ich würde übrigens nicht alle Youtuber über einen Kamm scheren und als
> „Youtubekaspern“ bezeichnen. Es gibt durchaus viele Youtuber die gute
> Videos bzw. Tutorials anbieten.

Wir können jetzt über den Begriff "viele" streiten. Aus meiner Sicht 
sind es eher einige (wenige), die seriöse Erklärungen anbieten.

von Jörg R. (solar77)


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Manfred schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Hier sind noch 2 Videos zum Thema:
>
> Schlimm, hastige Sprechweise und zappelige Bilder, das ertrage ich
> nicht.

Es gibt schlimmere;-)

Ich finde aber dass gerade das erste von mir verlinkte gut erklärt wie 
das Laden eines Lithium-Ionen-Akkus mit einem LNT funktioniert.


>> Ich würde übrigens nicht alle Youtuber über einen Kamm scheren und als
>> „Youtubekaspern“ bezeichnen. Es gibt durchaus viele Youtuber die gute
>> Videos bzw. Tutorials anbieten.
>
> Wir können jetzt über den Begriff "viele" streiten. Aus meiner Sicht
> sind es eher einige (wenige), die seriöse Erklärungen anbieten.

Ok, aber einige sind es schon.

von scary wade (Gast)


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Norbert schrieb:
> Sehr stark vereinfacht gesagt wird die Zelle zuerst mit Konstantstrom
> geladen (lt. Herstellerangabe).
> Bei Erreichen der Ladeschlussspannung (Herstellerangabe) ist sie aber
> noch nicht voll geladen, nun wird die Ladeschlussspannung angelegt und
> die Zelle nimmt sich den passenden (niedrigeren) Strom.
> Bei Unterschreiten eines bestimmten Stromes (Herstellerangabe) ist die
> Ladung beendet.

So vereinfacht ausgedrückt (ohne sich um Spannungsabfall an
Leitungen und R_i - während noch (in ziemlicher Höhe) Strom
fließt, hat man den ja, eigentlich - überhaupt zu kümmern)
funktioniert das auch durchaus.

Hat man weder Ladegerät noch "Remote Sense"-Labornetzteil
(mit Vierleiter-Anschluß), ist genau das alternativlos:

Björn W. schrieb:
> Um es total Einfach zu machen für Einzelzellen:
>
> Stelle das Labornetzteil ein auf 500mA Strombegrenzung und 4,19V
> (besser bzgl. Zyklenzahl 4,15...4,10V) Leerlaufspannung.

(Aber messe diese Leerlaufspannung mit Multimeter nach,
die Spannungsanzeige des Netzteils muß ja nicht zwingend
genau (genug) und damit verläßlich (genug) sein.)

> Dann schliesse die Zelle an und lass solange laden bis
> der Strom auf wenige mA oder sogar 0 gesunken ist.
> Fertig.

Eben.

Dann braucht man nicht mal Sense-Leitungen um die genaue
Zellen- (also  "Klemmen"-) Spannung zu überwachen.

Das kann man ruhig so machen, denn man hat zwar schon immer
einen (stromabhängigen, U=R*I) Spannungsabfall an Leitungen
und auch R_I der Zelle - bloß "schrumpft" der mit dem Strom,
und die zu beginn eingestellte Ladeschlußspannung "stimmt"
also wird bei (nahe) null Strom auch (fast) genau erreicht.

Und noch wichtiger: Auch sicher nicht überschritten.

Also ist diese Vorgehensweise vollkommen in Ordnung/"gut".

von oszi42 (Gast)


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Manfred schrieb:
> oszi42 schrieb:
> Nix Balancer, der TP4056 ist für eine Einzelzelle.

Der Satz "Vorsicht, kein Balancer!" generiert aber +Anzeigen.
eBay-Werbetrick. 5-er Pack < 5€ inkl. Versand vor zwei Jahren.

von Manfred (Gast)


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oszi42 schrieb:
> Der Satz "Vorsicht, kein Balancer!" generiert aber +Anzeigen.
????

> eBay-Werbetrick. 5-er Pack < 5€ inkl. Versand vor zwei Jahren.
Das kann Ali billiger.

10 Stück für 4,39€ 
https://www.aliexpress.com/item/1005002920380946.html

Sogar mit Schutzschaltung 10 für 4,39€:
https://www.aliexpress.com/item/1005003730162761.html

Teuer geworden: 2016 habe ich drei TP4056 mit DW01 für insgesamt 87 cent 
incl. shippping bekommen, zehn einfache Boards für 1,99€.

von oszi42 (Gast)


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Manfred schrieb:
> oszi42 schrieb:
>> Der Satz "Vorsicht, kein Balancer!" generiert aber +Anzeigen.
> ????

https://www.google.lu/search?q=tp4056+balancer&source=lmns&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj2vd_-6ar3AhU8EGMBHVZ9A_cQ_AUoAHoECAEQAA

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