Forum: Offtopic Suche Buchtitel zu SF-Geschichte über kollegtive Intelligenz


von Fpgakuechle K. (Gast)


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Moin,

ich hab in den Achtzigern mal einen 'Zukunftsroman' aus der Bibliothek 
gelesen, bei dem es um das Thema "gemeinsame Entscheidungsfindung in 
einer Gruppe von Individuen" ging, zu dem mir aber Autor und Titel 
entfallen sind. Vielleicht kann da einer der die Story wiedererkennt, 
weiterhelfen.

Gelesen habe ich das Buch auf deutsch, kann aber nicht sagen, ob 
Übersetzung oder Autor aus BRD, DDR, Ö oder CH. Umfang eher normal (ca. 
150 S.), kein 'Wälzer'.

Die Story spielt zuerst in einem Raumschiff, das wegen der unerlaubten 
Umprogrammierung der Startsequenz durch ein junges Mannschaftsmitglied 
entgegen des geplanten Mission (Jupiter?) aus dem Sonnensystem 
geschleudert wurde (beim Swingby an der Sonne schmolzen die Regelventile 
durch Induktion und der gesamte Treibstoff wurde verbrannt).

Nachdem der Letzte der 'Alten' gestorben ist, beschliesst man das 
jahrzehntelange Sparregime zu beenden und landet auf einen Planeten, der 
von wenig intelligenten staatenbildenden 'Großkäfer' bewohnt scheint. 
Erst zum Ende des Buches bemerkt man, das diese 'Großkäfer' ihre 
'Ameisenbauten' wie UKW-Sender zur Verstärkung ihrer Hirnströme 
betreiben, weil sie auf diese Weise zu einem kollektiven Gehirn 
zusammengeschaltet sind.

Erkennt jemand das Buch und kann hier den Titel nennen?

von Falk B. (falk)


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Die Geschichte scheint mir etwas buggy ;-)

von Matthias S. (da_user)


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Falk B. schrieb:
> buggy ;-)

Ist es das evtl. die Vorgeschichte zu Starship Troopers? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> buggy ;-)
>
> Ist es das evtl. die Vorgeschichte zu Starship Troopers? ;-)

Grinns, nee für Robert A. Heinlein fehlen die sexuellen Anspielungen und 
obwohl die Mannschaft hierarchisch organsiert war, ging es nicht ums 
Militär und Veteranen. Ja, auch Staatenbildende Irgendwas als weitere 
handelnde Partei, aber das waren auch schon die Gemeinsamkeiten.

Raumfahrt wird im SF halt oft organisiert wie auf einem britischen 
Segelschiff organisiert (Captain, Offiziere, Mannschaft) dargestellt, 
wenn man mal von Ausnahmen wie Tichy, Adolar, Cleon und Peter 
"Star-Lord" Quill absieht. :-)

Näher als "starship-trooper"s scheint mir (der Wälzer) "Ender's-Game" 
(Orson Scott Card), alledings tippe ich eher auf deutschsprachigen Autor 
mit naturwissenschaftlich/technischen Hintergrund wie Hans Dominik, aber 
jünger als dieser.

von Icke ®. (49636b65)


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Die Geschichte erinnert mich an "Im Glanz der Sonne Zaurak" von Michael 
Szameit. Auch dort bevölkern kollektiv agierende Käferwesen den 
Planeten, die untereinander und mit den Protagonisten "drahtlos", also 
telepathisch, kommunizieren. Aber der Anfang deiner Story paßt nicht 
dazu. Trotzdem lesenswert.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Die Geschichte erinnert mich an "Im Glanz der Sonne Zaurak" von Michael
> Szameit.


> Auch dort bevölkern kollektiv agierende Käferwesen den
> Planeten, die untereinander und mit den Protagonisten "drahtlos", also
> telepathisch, kommunizieren.
Hm, nicht unbedingt drahtlos, waren es nicht wurmartige Parasiten mit 
riesiger DNA als Datenspeicher die sich per Dendriten an das Hirn des 
Wirtes ankoppelten und so kommunizierten ?.

> Aber der Anfang deiner Story paßt nicht
> dazu.

Bei beiden geht es auch um "Zusammenraufen zum Team im engen Schiff". 
Gerade das macht die Bücher besonders interessant, jedenfalls aus meiner 
Sichtweise.


> Trotzdem lesenswert.
Das gilt IMHO für alle Szameit-Bücher/Geschichten. OK, "Drachenkreuzer 
Ikaros" ist etwas sehr 'DDR-lastig', mehr noch als "Alarm im Tunnel 
Transterra" oder "Das Geheimniss der Sonnensteine" ;-)

Aber das gesuchte Werk ist wohl nicht von ihm, dazu ist es zu wenig 
"komplex".

von Matthias S. (da_user)


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Fpgakuechle K. schrieb:
>> Aber der Anfang deiner Story paßt nicht
>> dazu.
>
> Bei beiden geht es auch um "Zusammenraufen zum Team im engen Schiff".
> Gerade das macht die Bücher besonders interessant, jedenfalls aus meiner
> Sichtweise.

Von Stephen Baxter "die letzte Arche" schon gelesen? Vorher müsste man 
aber "die letzte Flut" lesen.

von Icke ®. (49636b65)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Hm, nicht unbedingt drahtlos, waren es nicht wurmartige Parasiten mit
> riesiger DNA als Datenspeicher die sich per Dendriten an das Hirn des
> Wirtes ankoppelten und so kommunizierten ?

Ja, Lanzett X hieß der Parasit. Der verlieh den Käfern die Fähigkeit, zu 
denken und zu kommunizieren. Ohne ihn waren sie nur gewöhnliche Käfer.

> Das gilt IMHO für alle Szameit-Bücher/Geschichten.

Allerdings, er hat(te) eine ausgeprägte Phantasie und gut lesbaren 
Schreibstil.

von Horst M. (horst)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Erkennt jemand das Buch und kann hier den Titel nennen?

Ja.
Das ist "Planet der Sirenen" von Rainer Fuhrmann.
https://books.google.de/books/about/PLANET_DER_SIRENEN.html?id=X0TcDwAAQBAJ&redir_esc=y

von Matthias S. (da_user)


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Hab gerade das erste Kapitel gelesen. Liest sich interessant.
Danke.

von Thomas K. (thomas2021)


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kollegtive Intelligenz = uC Forum

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Horst M. schrieb:
> Das ist "Planet der Sirenen" von Rainer Fuhrmann.

Das ist der Held des Tages, genau das Gesuchte!
Wenn ich mir die Inhaltsbeschreibungen bei den Links anschaue wird mir 
auch klar, warum es schwer per googlesuche zu finden war. Da taucht so 
garnichts auf, was mir in Stichworten (Schwarmintelligenz,...) in den 
Sinn kam. Wohl um nichts vom Inhalt des Buches zu verraten (aka 
Spoiler-warning). Naja dann kann man es auch nicht finden.

> Hab gerade das erste Kapitel gelesen. Liest sich interessant.

Manchmal ist es grotesk, bei welchen 'Alltagsbegebenheiten' man sich 
wieder an die SF-Literatur der Jugend erinnert.
Ich meine, die Szenen mit der ungetesteten, später katastrophalen 
Startsequenz, kam mir kürzlich bei einem Meeting über Aufstellung 
Prüfplan in den Sinn.
Und irgendwo wird in dem Buch erwähnt, das eine Sendeanlage auch eine 
Ground-verbindung braucht. Die "Großkäfer" hatten wohl einen Fühler in 
den Boden gesteckt den anderen als Antenne nach oben gestreckt o.ä ... 
muss ich mal nachlesen wenns wieder an den Senderbau geht ;-)

Nochmals danke für die Anregungen.

von Danny B. (brueckenwaechter)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Manchmal ist es grotesk, bei welchen 'Alltagsbegebenheiten' man sich
> wieder an die SF-Literatur der Jugend erinnert.

Da hast du definitiv Recht.
Ich habe in meiner Jugend aus der örtlichen Bücherei einige der 
"Weltraumpartisanen" (Mark Brandis) Bücher gelesen.
Etwa 20 Jahre später dran erinnert als es um Miniaturisierung durch 
Gravitation ging und kurzerhand alle noch einmal gelesen :)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Danny B. schrieb:

> und kurzerhand alle noch einmal gelesen :)
Ja, wiederholt lesen ist das einzig wahre, die Verfilmungen sind meist 
zu schlecht und "Phantasiezügelnd". Deshalb spart sich bspw. Bladrunner 
im Kino und liest lieber Philip K. Dick nochmal :-) mglw. im original. 
Jetz warte ich noch auf die Ergebnisse von meinem "Voight-Kampff Test" 
;-)

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