Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lötstation knipst USB-Hub aus


von Noob A. (strippenzieher)


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bitte seht mir den etwas provokanten Titel nach, aber es beschreibt - 
etwas verkürzt - das Phänomen das ich beobachte.

Immer wenn ich meine Lötstation ausschalte, reagieren einige bis alle 
Geräte die am USB-Hub in ca. 15cm Entfernung (dazwischen 23mm Holz) 
hängen nicht mehr. Maus, Tastatur, diverse Elektroniken (Arduino, 
eigenes, STM32 Nucleo).
Am treffsichersten erwischt es Maus und Tastatur.

Hub ist ein Logilink 13-port (billigst) und Lötstation eine Ersa MS250.

Mehr Entfernung wäre sicherlich eine Möglichkeit, lieber wäre mir das 
Ding dauerhaft zu entstören.

Was hab ich da für Optionen?

: Verschoben durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Eingrenzen wo das Problem ist und wie sich die Störung verbreitet

Was passiert wenn du den Hub oder die Lötstation mal über ein 
Verlängerungskabel aus einem anderen Zimmer (optimal wäre eine andere 
Phase) speist.
Ist der Fehler dann weg?

von Philipp (Gast)


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Habe das gleiche Problem gehabt.
Die Lösung war ein Netzfilter an der lötstation.

LG philipp

von Stefan F. (Gast)


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Noob A. schrieb:
> Was hab ich da für Optionen?

Schließen einen Snubber parallel zu den Kontakten des Netzschalter an.

Zum Beispiel so einen: 
https://www.luedeke-elektronic.de/Entstoerungsfilter-RC-Filter-100nF-100Ohm-0-5W-max-275V-AC.html

von Noob A. (strippenzieher)


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Danke für die Tipps!

Ich werde mal eine Entstörfilter probieren

Grüßle,
Bob

von Karl B. (gustav)


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Hi,
na ja, die Kapazität des Snubbers ist manchmal auch nicht ganz 
unkritisch.
Was man jetzt genau wissen müsste, wäre, hat die Lötstation einen 
"normalen" Netztrafo und wieviel VA dann?
Also, bei meiner Ersa mit 100 VA Netztrafo waren 100 nF einfach zu viel.
Zweimal hintereinander ist mit der Fertigsnubber (100nF/ 100 Ohm) 
durchgeschmurgelt. Besser gesagt, der Widerstand wurde zu warm, und 
irgendwann lief die Isolationsbrühe raus, was man an eigenartigen 
Knistergeräuschen hören konnte.
Habe jetzt einen mit 10 nF Kondensator und 100 Ohm Widerstand drin.
(Snubber über Netzschalter)
Reicht zur Funkentstörung völlig aus.
Ganz ohne "mutete" das DAB+ Radio immer beim Ausschalten.

ciao
gustav

von Achim M. (minifloat)


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Noob A. schrieb:
> Ich werde mal eine Entstörfilter probieren

Meine Eltern hatten eine Stehlampe, die beim Ausschalten für 
Hieroglyphen auf einem Radiowecker gesorgt hatte.
Ein Netzfilter vor der Lampe hat das Problem beseitigt.

Der Netzfilter war nix extra gekauftes von Schaffner oder so, sondern 
ein Kondensator+Drossel+Kondensator aus einem alten Videorecorder.

mfg mf

von Wolfgang (Gast)


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Noob A. schrieb:
> Mehr Entfernung wäre sicherlich eine Möglichkeit, lieber wäre mir das
> Ding dauerhaft zu entstören.

Die Störungen gehen über das Kabel - völlig normal beim Abschalten einer 
schlecht entstörten induktiven Last. Irgendwo muss die Energie hin, die 
im Abschaltmoment ggf. noch im Magnetfeld gespeichert ist.

> Was hab ich da für Optionen?

Störungen verhindern, indem man der Energie einen Weg gibt, wo sie 
unschädlich zwischengespeichert und/oder in Wärme umgewandelt werden 
kann, z.B. in einem Snubber oder einem Netzfilters (Edelversion z.B. 
Schaffner FN261 o.ä.).

von Manfred (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Also, bei meiner Ersa mit 100 VA Netztrafo waren 100 nF einfach zu viel.
> Zweimal hintereinander ist mit der Fertigsnubber (100nF/ 100 Ohm)
> durchgeschmurgelt. Besser gesagt, der Widerstand wurde zu warm, und
> irgendwann lief die Isolationsbrühe raus, was man an eigenartigen
> Knistergeräuschen hören konnte.

Das klingt nach planlos gebastelt.

100nF an 230 Volt geben 7 Milliampere. An 100 Ohm macht das 0,7 Volt 
Spannungsabfall oder rund 5 Milliwatt - da wird nichts warm.

Wieso aus einem Widerstand oder Kondensator "Isolationsbrühe" laufen 
soll, ist mir auch nicht klar.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Manfred schrieb:
> Wieso aus einem Widerstand oder Kondensator "Isolationsbrühe" laufen
> soll, ist mir auch nicht klar.

Hi,
die Bilder. Man erkennt im rechten Bild rechts die rote Isolationsmasse.
Die platzt auf und zum Vorschein kommt dann die hellere "Brühe".
Es sind die alten Dinger gewesen. Der Widerstand ist in der Mitte, 
folglich wird dessen Wärme über die Wickel des Kondensators geführt. Das 
war aber bestimmt nicht der einzige Grund für Fehlfunktion.
Am besten gleich fachgerecht entsorgen. Die neuen aus aktueller 
Produktion  sind hoffentlich wohl besser.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Der Widerstand ist in der Mitte,
> folglich wird dessen Wärme über die Wickel des Kondensators geführt.

Nochmal, der Widerstand wird nicht warm:
Manfred schrieb:
> rund 5 Milliwatt

7.85 - 35 Jahre alt, das sind die, die auch in Elektro-Handwerkzeugen 
ohne erkennbaren Grund sterben, da schlägt der Kondensator durch.

Baue das mit einem aktuellen X2-Kondensator selbst auf, z.B.
https://www.reichelt.de/funkentstoerkondensator-x2-100-nf-310-v-rm-15-0-110-c-10--r46-100n-310-p206814.html?&nbc=1

von Karl B. (gustav)


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Manfred schrieb:
> Nochmal, der Widerstand wird nicht warm:

Doch,
dann, wenn der Kondensator durchschlägt.
Rechnung:
100 VA Lötstation.
535 Ohm
Bei Null Ohm des Kondensators
ist Gesamtwiderstand
635 Ohm
Gesamtstrom ca. 0,3 A
Mithin ca. 9 Watt am 100 Ohm Widerstand.
BTW:
Schau Dir mal die Widerstände bei Bucherot-Gliedern an NF-Verstärkern 
an.
Warum ist da der Widerstand auch für mehr als 1/10 Watt ausgelegt?

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
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