Hallo, ich habe hier eine Solaranlage im Inselbetrieb, mit Batterien und 230V-Wechselrichter ohne Einspeisung. Der Wechselrichter erzeugt sein eigenes Netz und synchronisiert nicht, also bei einer Verbindung zum Versorgernetz gäbe es einen Kurzschluss wegen der Phasenverschiebung und der Wechselrichter wäre zerstört. Ich habe ich die Möglichkeit die Inselanlage als Notstrom fürs Haus zu nutzen. Jetzt frage ich ob das Probleme mit der Steckersolaranlage bereiten könnte. Im riesigen Versorgernetz kann jeder Überschuss der 600W-Steckersolaranlage problemlos abfließen, aber wie verhält sich das im Inselbetrieb? Wenn der Wechselrichter aus ist geht auch die Steckersolaranlage aus. Wenn z.B. 1000W verbraucht werden kann die Steckersolaranlage sich wohl synchonisieren und ihren Teil an Strom beisteuern. Aber was passiert wenn nur 50W verbraucht werden? Ich habe Bedenken dass die Steckersolaranlage trotzdem versucht den gesamten Strom einzuspeisen und dann die Spannung zu stark steigt oder dass Strom in den Wechselrichter zurückfließt. Hat jemand damit Erfahrung? Ich würde ungerne nur auf Verdacht die Steckersolaranlage am Haus abbauen und immer bei Inselbetrieb dran zu denken den Stecker vorher zu ziehen scheitert garantiert irgendwann.
Wird dir keiner sagen können weil keiner weiß was du für Geräte daheim hast. Der wahrscheinlichste Fall ist dass es kaputt geht.
Christoph L. schrieb: > dann die Spannung zu stark steigt oder dass Strom in den Wechselrichter > zurückfließt. Hat jemand damit Erfahrung? Nein in der Regel stellt das kein Problem dar. Ist natürlich wieder so ein "Billig nicht Billig" Fall, wo es darauf ankommt wie sauber, die Inselanlage den Sinus generiert. Macht er Quasisinus , kann es zum Eklat, mit allen unschönen Nebenwirkungen kommen.
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Bei Victron ist glaube ich genau dein Fall beschrieben: https://www.victronenergy.com/live/ac_coupling:start Ohne zu wissen, was du für einen Off-Grid-Wechselrichter hast und ohne genaue Hinweise vom Hersteller dazu, wird es problematisch. Zu der befürchteten Spannungserhöhung: Dein Steckersolar-WR muss nach VDE-Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 über einen NA-Schutz verfügen, der bei zu hoher und zu niedriger Spannung (gleiches gilt auch für die Frequenz) im Netz (auch Inselnetz) den Steckersolar-WR abschalten muss. Wenn dann wird der Strom ein Problem für einen Off-Grid-Wechselrichter. Bei 600W / 230V = 2.6A glaube ich jetzt nicht daran, dass der damit ein Problem haben wird.
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Was aber passiert, wenn deine Batterie am Off-Grid-WR voll ist und der erzeugte Strom vom Steckersolar-WR nicht mehr verwendet werden kann, kann ich dir nicht sagen. Meine Vermutung: Du hast irgendeinen von diesen MPPSolar, PowMR, EASun Dingern gekauft, korrekt?
DANIEL D. schrieb: > Wird dir keiner sagen können weil keiner weiß was du für Geräte > daheim > hast. An der Steckersolaranlage ist ein Wechselrichter vom Typ "Hoymiles MI-600". Patrick L. schrieb: > Macht er Quasisinus , kann es zum Eklat, mit allen unschönen > Nebenwirkungen kommen. Der Wechselrichter erzeigt eine schöne Sinuskurve. Wenn ich aber gegen Erde messe dann sehe ich nur den positiven Anteil der Sinuskurve. Es wird keine negative Spannung erzeugt, stattdessen wird auf "L" eine positive Halbwelle erzeugt und dann auf "N" eine positive Halbwelle.
Timo N. schrieb: > Was aber passiert, wenn deine Batterie am Off-Grid-WR voll ist und > der > erzeugte Strom vom Steckersolar-WR nicht mehr verwendet werden kann, > kann ich dir nicht sagen. > Meine Vermutung: Du hast irgendeinen von diesen MPPSolar, PowMR, EASun > Dingern gekauft, korrekt? Der Laderegler ist separat vom Wechselrichter. Wenn die Batterie voll ist dann drosselt der Laderegler die Leistung. Da gibt es keine Probleme.
Timo N. schrieb: > Was aber passiert, wenn deine Batterie am Off-Grid-WR voll ist und der > erzeugte Strom vom Steckersolar-WR nicht mehr verwendet werden kann, > kann ich dir nicht sagen. Normalerweise sollte der Inselwechselrichter dann den Steckersolar-Wechselrichter einfach runterregeln bzw abschalten. z.B. einfach indem er seine Insel-Netzfrequenz hochdreht.
Das ist doch aber keine saubere Regelung, der Steckersolar WR wird doch nur an Punkt x einfach abschalten!? Was passieren kann: https://m.youtube.com/watch?v=yOCKfF6v1qc
Jörg S. schrieb: > Das ist doch aber keine saubere Regelung, der Steckersolar WR wird doch > nur an Punkt x einfach abschalten!? Kommt darauf an, wie neu und wie gut das im Stecker-WR implementiert ist. Seit 2012 sollen die nicht mehr hart abschalten, sondern über einen Frequenzbereich die Leistung drosseln Suchworte dazu: >>> „VDE-AR-N 4105“ SMA hat auch einige PDFs dazu, Werbung für ihre AC-Gekoppelten Anlagen..
Rüdiger B. schrieb: > Wie schaltest du denn auf Inselbetrieb um ? Mit einem normalen Wechselschalter
Christoph L. schrieb: > Ich habe Bedenken dass die Steckersolaranlage trotzdem versucht den > gesamten Strom einzuspeisen und dann die Spannung zu stark steigt oder > dass Strom in den Wechselrichter zurückfließt. Der schaltet sofort ab, nützt dir also gar nichts. Funktioniert schlicht nicht. Das Netz ist für den zu instabil. Es sollte nicht kaputt gehen, aber Wechselrichter gehen eh oft kaputt, das 'sollte' ist also Theorie. In der Praxis gehen die Dinger schon bei Lastwechseln, Ausnutzung der beworbenen Leistung, oder zu viel Sonnenschein kaputt
MaWin schrieb: > Der schaltet sofort ab, nützt dir also gar nichts. Funktioniert schlicht > nicht. Wie gesagt, kommt darauf an. > Das Netz ist für den zu instabil. Hängt vom Wechselrichter ab, der das Insel-Netz erzeugt. Die SMA Sunny Island z.B. sind für diesen Anwendungsfall ausgelegt. Wenn das Netz verbunden ist, machen sie Eigenverbrauchsoptimierung, im Inselbetrieb managen sie die Netzfrequenz, incl. hochdrehen der Frequenz um bei vollem Akku und fehlenden Verbrauchern die AC-gekoppelten Solarwechselrichter zu drosseln. Und ja, das klappt auch mit Nicht-SMA Solarwechselrichtern problemlos, solange sich diese einigermaßen spezifikationskonform verhalten. Bewirbt SMA verständlicherweise nicht offensiv, die wollen lieber das Komplettpaket verkaufen. Ist natürlich kein Alleinstellungsmerkmal von SMA, die Victron Multiplus machen z.B. dasselbe.
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Jörg S. schrieb: > Das ist doch aber keine saubere Regelung, der Steckersolar WR wird > doch > nur an Punkt x einfach abschalten!? > > Was passieren kann: > https://m.youtube.com/watch?v=yOCKfF6v1qc Danke für den Link. Das hat mich überzeugt es nicht selber auszuprobieren, obwohl das Ergebnis natürlich mit einem anderen Wechselrichter anders sein könnte. Ich hatte nicht gedacht dass der Wechselrichter einfach den ganzen überschüssigen Strom aufnimmt und dass der Stecker-WR einfach weiter macht, auch an der Stelle wo die Spannung kurz steigt.
Rüdiger B. schrieb: > Wie schaltest du denn auf Inselbetrieb um ? Netzumschalter mit drei Stellungen: Netz - 0 - Notstrom
MaWin schrieb: > aber Wechselrichter gehen eh oft kaputt, > das 'sollte' ist also Theorie. In der Praxis gehen die Dinger schon bei > Lastwechseln, Ausnutzung der beworbenen Leistung, oder zu viel > Sonnenschein kaputt Ich hab jetzt innerhalb von einem Jahr schon über 1000kWh durchgejagt, auch oft mit harter Abschaltung und er läuft immer noch.
Dann hängst du ein Relais ans Netz und schaltest damit DC Seitig vom Einspeisewechselrichter auf einen PV Lader für deine Batterie um.
Rüdiger B. schrieb: > Dann hängst du ein Relais ans Netz und schaltest damit DC Seitig > vom > Einspeisewechselrichter auf einen PV Lader für deine Batterie um. Hört sich sinnvoll an, aber wie soll ich das anschließen? Am Netzumschalter liegt ja an der einen Seite immer das Netz an (außer beim Blackout).
Christoph L. schrieb: > Rüdiger B. schrieb: > >> Dann hängst du ein Relais ans Netz und schaltest damit DC Seitig >> vom >> Einspeisewechselrichter auf einen PV Lader für deine Batterie um. > > Hört sich sinnvoll an, aber wie soll ich das anschließen? Am > Netzumschalter liegt ja an der einen Seite immer das Netz an (außer beim > Blackout). Das Relais wird mit Netzspannung versorgt, schaltet bei Stromausfall. Problem gelöst fertig. Nimm einfach ein Relais mit 3 Kontakten. Gemeinsamer, Stromlos offen, Stromlos geschlossen. Oder mit der englischen Bezeichnung C NC NO.
DANIEL D. schrieb: > Das Relais wird mit Netzspannung versorgt, schaltet bei Stromausfall. > Problem gelöst fertig. Aber irgendwann ist der Stromausfall zu Ende und der Wechselrichter ist erstmal noch an.
Wechselstrom/Drehstrom Leistung Batteriewechselrichter Kompletter Haushalt über Notstrom usw nur mit Infos können wir dir Ratschläge geben.
MaWin schrieb: > Der schaltet sofort ab, nützt dir also gar nichts. Funktioniert schlicht > nicht. > > Das Netz ist für den zu instabil. Hier experimentiert einer genau damit: https://www.youtube.com/watch?v=yOCKfF6v1qc Das Video zeigt drei Experimente. In dem ersten Experiment wird gezeigt, dass das "Netz" des Sinus-Batteriewechselrichter für den netzgekoppelten Envertech EVT300 ausreichend stabil ist. 1) Billig-Sinus-Batteriewechselrichter + Envertech evt300 PV-Modulwechselrichter + ohmsche Last (Last < Leistung PV-Modulwechselrichter) Geht, der EVT300 synchronisiert sich auf den Sinus-Batteriewechselrichter. Zumindest mit in dem dargstellten Aufbau. 2) Billig-Sinus-Batteriewechselrichter + Sun1000 kleiner Stringwechselrichter netzgekoppelt + Stromsensor zur Nulleinspeisung/Nullbezug für Sun 1000 + ohmsche Last (Last = Leistung PV-Modulwechselrichter) Geht zumindest in der dargestellten Szene. Wird vermutlich aber irgendwann das gleiche Resultat haben wie Experiment 3, wenn die Last zu schnell abfällt. 3) Billig-Sinus-Batteriewechselrichter + Sun1000 kleiner Stringwechselrichter netzgekoppelt + feste Einspeisebegrenzung auf 200W + ohmsche Last (Last < Leistung PV-Modulwechselrichter). D.h der Rest der Leistung muss über den Sinus-Batteriewechselrichter "abfließen" Geht nicht. Billig-Sinus-Batteriewechselrichter geht kaputt.
Man bräuchte eine Diode für Wechselstrom. Dann wäre das alles kein Problem. Gleichstrom wäre hier klar im Vorteil.
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