Hallo Leute, angenommen, man möchte eine Isolationsüberwachung für eine Batterie mit 800V machen. Dabei wird zuerst die Spannung der Batterie (Potenzialdifferenz) und dann das Potenzial des Plus-/Minuspols gegenüber dem Gehäuse gemessen, mit einem Spannungsteiler von 1M/1k Ohm als Prüflast. Dabei sollten die gemessenen Potenziale dann ca. 0V ergeben, wenn die Isolationswiderstände entsprechend groß sind. Die Frage ist nun: Welche Relais kann man für 800V einsetzen? Eine Suche bei Farnell nach DC-Schaltspannung ergab, dass die Relais max. 230VDC schalten können. Ein Solidstaterelais mit 1500V Schaltspannung scheidet vermutlich wegen einer zu Prüfenden Stoßspannung von 2.5kV oder gar 4kV von vornherein aus. Ein Ansatz wäre nun, mehrere Relais in Reihe zu schalten, mit je einem kleinen Kondensator parallel zu den Schaltkontakten, damit ein Lichtbogen erst gar nicht zustande kommt. Oder kann solch ein Relais Messsignale ( kleiner 1mA) auch mit höherer Spannung schalten, weil bei 1mA eh noch kaum ein Lichtbogen entsteht? Ein Relaiskandidat mit 220VDC wäre z.B. dieses hier: https://www.te.com/usa-en/product-1462041-3.html Aus einer Application Note von Texas Instruments. LG, Max
Hallo, zumindest bis 400V gibt es Reed-Relais die hier verwendet werden. (Meder?) Ich denke R1 + R2 wirst Du aus Sicherheitsgründen aus mehreren Bauteilen zusammen setzen müssen. Gruß Anja
Es stimmt zwar, das eins und eins zwei ergeben (hat man mir zumindest versichert), aber ein 400V-Relais und ein 400V-Relais in Reihe ergeben kein 800V-Relais. Eins von den beiden Relais kommt minimal schneller und spendiert dem langsameren Teil dann zwischenzeitlich die vollen 800V. Uups.
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Sebastian S. schrieb: > Es stimmt zwar, das eins und eins zwei ergeben (hat man mir zumindest > versichert), aber ein 400V-Relais und ein 400V-Relais in Reihe ergeben > kein 800V-Relais. Könnte es eventuell sein, dass er aus genau diesem Grunde fragte: Max schrieb: > Die Frage ist nun: Welche Relais kann man für 800V einsetzen?
Gibt es sicher, aber wohl nicht unbedingt in der Breite überall. Schließlich wird sowas in jedem eCar benötigt.
Danke für die Antworten. Mir ist klar, dass die 1 MOhm aus vielen einzelnen Widerständen aufgebaut werden muss. Die Frage bleibt immer noch, warum die Relais bei ca. 230VDC aufhören. Wenn sie mal offen sind, halten die ja noch viel mehr Spannung aus. Ich vermute, dass das Schalten von 200V eben beim Nennstrom festgelegt wird, und hierbei kommt es sicherlich zu energiereichen Lichtbögen. Betreibt man das Relais aber mit 1mA Laststrom, können ja vielleicht noch viel größere Spannungen geschaltet werden. Könnte man sowas durch Hausinterne Versuche belegen, dass das zuverlässig funktioniert, und dass somit das ganze als sicher eingestuft werden kann? 1+1=2 könnte durchaus auch funktionieren, wenn man durch parallelschalten eines Kondensators zum Schaltkontakt dafür sorgt, dass der Laststrom beim Öffnen über den Kondensator weiterfließen kann, somit kein Lichtbogen am Schaltkontakt entsteht. Bis der Elektromechanische Kontakt ganz offen ist, muss der Laststrom halt über den Kondensator fließen können. Lässt man 200V Kontaktspannung im Umschaltmoment zu, und der Laststrom beträgt max. 1mA, und das Umschalten dauert 5ms, dann kommt man auf C = 5uAs/200V = 25nF. Mit einem 10 kOhm Widerstand in Reihe zum Kondensator kann man dann den Entladestrom beim Schließvorgang auf wenige Milliampere begrenzen, was sicherlich der Lebensdauer dient. Bei solch einer Schaltung könnte ich mir gut vorstellen, dass ein mit 200V spezifiziertes Relais noch viel mehr als 200V schalten kann - evt. sogar die 800V. LG, Max
Max schrieb: > Die Frage bleibt immer noch, warum die Relais bei ca. 230VDC aufhören. Weil Du nach normalen Relais für Netzstspannung suchst und nicht nach speziellen für BMS. Iso Messung bei 800V mit dem Verfahren ist seit Jahren Standard.
Sebastian S. schrieb: > Es stimmt zwar, das eins und eins zwei ergeben (hat man mir zumindest > versichert), aber ein 400V-Relais und ein 400V-Relais in Reihe ergeben > kein 800V-Relais. Das Prinzip funktioniert durchaus und wird auch eingesetzt, aber immer nur mit Kontakten vom gleichen Relais. Und auch dann bringt es eher mehr Strom oder längere Lebensdauer als höhere Spannung. Von den kleinen Schrack RT424 gibt es ein Diagramm. Finder schreibt in den technischen Erläuterungen
1 | Durch die Reihenschaltung von 2 Kontakten kann der DC-Schaltstrom |
2 | bei gleicher Spannung verdoppelt werden. |
3 | |
4 | Brückenkontakt: Kontakt mit zwei in Serie (Reihe) angeordneten |
5 | Kontaktstellen. Diese Kontaktanordnung ist günstig beim Abschalten |
6 | von DC-Lasten. Den gleichen Effekt erreicht man mit zwei in Reihe |
7 | geschalteten Kontakten. |
Oder Phoenix:
1 | Sind höhere Gleichstromlasten als dokumentiert zu schalten oder |
2 | soll die elektrische Lebensdauer erhöht werden, können mehrere |
3 | Kontakte eines Relais in Reihe geschaltet werden. Siehe z.B. |
4 | Industrierelais REL-IR.... |
Aber das ist ziemlich egal, Digikey hat Reed-Relais mit bis zu 10kV Schaltspannung auf Lager. Seltsamerweise gibt es zwischen 1kV für 9€ und 2.5kV für 35€ ein großes Loch im Angebot.
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