Kennt jemand einen der, normalerweise als Bewegungsmelder eingesetzten, Radarsensoren, der auch ein Signal über die Empfangsfeldstärke liefert? Dann könnte man weitere Rückschlüsse als "kommt" oder "kommt nicht" ziehen ... Dazu gehört noch eine Arbeitsfrequenz im 2.4-GHz-Band, um eine gewisse Sensibilität zum Wassergehalt von Materialien zu haben ... Danke für Tips.
Frank E. schrieb: > Dazu gehört noch eine Arbeitsfrequenz im 2.4-GHz-Band, um eine gewisse > Sensibilität zum Wassergehalt von Materialien zu haben ... Wie kommst du ausgerechnet auf das 2.4-GHz Band? Das ist eine Wellenlänge von 12.5cm. Warum sollten Wassermoleküle davon besonders beeindruck sein? Jeder, der schon mal ein X-Band Radargerät benutzt hat, weiß, dass z.B. Regenschauer dort hervorragend zu sehen sind. Und das arbeitet eher bei 10GHz.
Hier wurde dieses umgesetzt: https://forum.fhem.de/index.php?topic=73016.0 Hat fhem bedingt natürlich kein MQTT, die Diskussion darüber verliert sich vor zwei Jahren in Kinderkram.
Ich befasse mich zurzeit sehr intensiv mit ähnlichen Sensoren, sowohl 1-kanalige als auch 2-kanalige (mit I/Q-Ausgang), allerdings im 24 GHz-Band. Was genau willst du erreichen? Feuchte"messung" würde ich eher nicht für sinnvoll möglich halten. Die Sensoren (zumindest meine) liefern ein Signal, bei dem das gesendete mit dem reflektierten multipliziert ausgegeben wird. Das Ausgangssignal ist also in seiner Stärke abhängig vom Abstand, was bei steigendem Abstand eine Sinusfunktion mit geringer werdender Amplitude entspricht. Bei 24 GHz sind das alle paar mm eine Sinuswelle, bei 2,4 GHz alle paar cm. Wie sich das bei der verteilten(!) Feuchtigkeit auswirkt, vermag ich nicht abzuschätzen. Versuch macht kluch. Ebenso das Material, in dem die Feuchtigkeit steckt: Das wird sicherlich die Reflektion ebenfalls, und zwar in erheblichem Maße und wahrscheinlich völlig inakzeptablen Maße beeinflussen. Deswegen die Frage, was genau du erreichen willst. Feuchte"detektion" könnte klappen. Üblich sind kapazitive Verfahren. Es stellt sich natürlich die Frage, warum du die nicht erwägst (technische Gründe oder unbekannt?).
Ich nehme an, dass die in festen Materialien gebundene Feuchte gemessen werden soll. Das kann man (mit gewissen Anpassungsproblemen) mit Infrarot machen. Feuchtigkeit leitet die Wärme des Infrarotstrahls ab und der reflektierte Anteil sinkt. Da auch der Emissionsfaktor des betreffenden Materials die Reflektion beeinflusst, muss dieser in der Auswertung mit berücksichtigt werden.
Nachtrag: Alternativ kann man die nichtleitende!! Probe auch kurzzeitig wie mit einer Mikrowelle erwärmen und die Temperaturänderung messen. Trockene Materialien erwärmen sich in einer Mikrowelle kaum, feuchte deutlich mehr.
Es geht um die nicht inversive Messung des Feuchtegehaltes (also keine Sonde bz. Elektroden reinstecken) von Schüttgut (Holzpellets). Die kapazitiven und resistiven Methoden sind mir durchaus bekannt. In der Literatur wird aber eben auch eine Methode erwähnt, bei der der Feuchtegehalt über die Streuung von eingekoppelten Wellen im 2.4 GHz-Bereich bestimmt wird. Dazu werden topfförmige Einkoppler verwendet ... Ich dachte, mit den preiswerten Radarmodulen hätte man da evtl. eine vielversprechende Hardwarebasis ... https://www.wasserschaden24.net/images/mess_mikro.jpg
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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Versuch macht kluch. Und da gibt es offensichtlich sogar schon praktische Erfahrungen, die bestätigen, dass das Verfahren geeignet ist. Dann kann es ja losgehen. Wird in der Praxis wirklich 2,4 GHz verwendet? 2,4er habe ich noch nicht gesehen, aber auch noch nicht gesucht. Ich vermute, dass es in dieser Anwendung genauso gut mit 24 GHz geht, die ich habe (https://de.aliexpress.com/item/1005002009452466.htm und https://de.aliexpress.com/item/1005002097763471.html). Wenn das Schüttgut sich bewegt, sollte ein einkanaliger reichen, bei unbewegtem ein zweikanaliger. Beide natürlich plus Auswertung dahinter.
Oliver S. schrieb: > Hier wurde dieses umgesetzt: > https://forum.fhem.de/index.php?topic=73016.0 > > Hat fhem bedingt natürlich kein MQTT, die Diskussion darüber verliert > sich vor zwei Jahren in Kinderkram. Das dort beschriebene Thema ist zwar sehr interessant, geht aber an meiner Frage ziemlich vorbei. Dort werden fallende Regentropfen detektiert, gezählt und bewertet. Ich möchte jedoch den (unbewegten) Wasseranteil in porösem bzw. saugfähigem Material anhand der (Rück-)Streuung ermitteln ...
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Frank E. schrieb: > ... nicht inversive Messung des Feuchtegehaltes ... Was meinst du damit? "nicht" und "invers" hebt sich irgendwie auf. Es ist besser, um Fremdworte, die man selber nicht versteht, einen großen Bogen zu machen.
Forist schrieb: > Frank E. schrieb: >> ... nicht inversive Messung des Feuchtegehaltes ... > > Was meinst du damit? > "nicht" und "invers" hebt sich irgendwie auf. > > Es ist besser, um Fremdworte, die man selber nicht versteht, einen > großen Bogen zu machen. Ok, statt "inversiv" müsste "invasiv" stehen. Au weia, jetzt bin ich aber fertig und du bist ein gaaanz Schlauer.
Ich muss den Thread nochmal aufwärmen, die Diskussion ist irgendwie abgeglitten. Also: Kennt hier jemand ein Modell dieser (gefühlt 500 versch. Typen) der preiswerten Radarmodule (primär als Bewegungsmelder genutzt), das nicht nur einen schnöden Schaltausgang hat, sondern bei dem man auch die Empfangsfeldstärke irgendwie abfragen kann? Wenn ja, bitte nennen. Danke.
Hallo Aufwärmer, ich hatte schon einmal geantwortet. Zum Thema Empfangsfeldstärke: Zumindest die von mir verlinkten Radarsensoren sind keine Entfernungsmesser. Man bekommt ein Signal, das aus dem Produkt des gesendeten und des empfangenen Signals besteht also positiv und negativ sein kann. Die Stärke des empfangenen (reflektierten) Signals ist natürlich vom Abstand des Objekts abhängig, aber auch die Phase ist davon abhängig. Das bedeutet, dass es ein Sinussignal mit zunehmender Amplitude bei zunehmender Annäherung des Objektes gibt. Die Frequenz dieses Sinussignals ist proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit (und zur Sendefrequenz). Bei Stillstand ist die Frequenz = 0 und das Ausgangssignal kann also jeden Wert um 0 herum annehmen. Wenn dir das reicht, ist das ok. Wenn nicht, könnte es auch ein 2-kanaliger Sensor tun. Die Feldstärke ergibt sich aus der Vektorlänge der 90° versetzten Kanäle, also Feldstärke = Sqrt(I²+Q²). Ich habe einen solchen Sensor. Leider funktioniert der obige Link nicht mehr, und es gibt auch keinen anderen Anbieter dafür. Merkwürdig. Vielleich demnächst wieder?
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Hallo Aufwärmer, > > ich hatte schon einmal geantwortet. Zum Thema Empfangsfeldstärke: > > Ich habe einen solchen Sensor. Leider funktioniert der obige Link nicht > mehr, und es gibt auch keinen anderen Anbieter dafür. Merkwürdig. > Vielleich demnächst wieder? Die Links funzen beide nicht und ich habe immer noch keine Typenbezeichnung. Ich möchte keine Bewegung oder Entfernung messen, sondern die Intensität der HF-Rückstrahlung des jeweiligen Materials. Schön wäre es, wenn man z.B. per I2C einen Wert der Empfangsfeldstärke abfragen könnte.
Frank E. schrieb: > Die Links funzen beide nicht und ich habe immer noch keine > Typenbezeichnung. Also dieser geht bei mir: https://de.aliexpress.com/item/1005002097763471.html Er heißt CDM324, aber der nützt dir nichts, weil man aus einem 1-kanaligen keine Feldstärke des reflektierten Signals eines unbewegten Objekts bestimmen kann. Egal. Im Anhang das Bild eines 1-kanaligen CDM324 und eines 2-kanaligen AM182, sowie deren technischen Daten. Abgesehen davon, dass du 2 ADC-Kanäle statt I2C brauchen würdest, wäre das höchstwahrscheinlich eine Lösung für dich. Ich habe doch noch Angebote für die 2-kanaligen gefunden. Einfach nach AM182 suchen. Dieser Link müsste klappen: https://de.aliexpress.com/item/1005002009452466.html Nebenbei: Wikipedia sagt: *Radar [ʁaˈdaːʶ] ist die Abkürzung für radio detection and ranging (frei übersetzt „funkgestützte Ortung und Abstandsmessung“) oder radio direction and ranging (frei übersetzt „funkgestützte Richtungs- und Abstandsmessung“)* In diesem Sinne haben diese kleinen Module außer der Arbeitsfrequenz, und dass irgendwas mit Reflektion erkannt wird, nichts mit einem echten Radar zu tun. Sie können weder Abstände messen noch Richtungen detektieren. Das wird dir wahrscheinlich klar sein.
Ich wollte absichtlich diesen Thread wieder aufwärmen, weil das Thema bei mir immernoch aktuell ist. Bei meinen Recherchen bin ich inzwischen auf den 24GHz-Sensor "LD2410" gestoßen und hab mir auch einen bestellt (und erhalten). Direkt dazu, ihn zu testen, bin ich noch nicht gekommen, was auch an der etwas ambitionierten UART-Geschwindigkeit von 256000 Bit/s liegt. Was ich aber eigentlich fragen wollte: Hat hier jemand eigene Erfahrungen mit dem Ding? Ausser die "Entscheidungen" des enthaltenen MC, ob da nun jemand ist oder nicht und der sich bewegt (eigentliche Funktion als Präsenzmelder), soll man ja auch an die zugrunde liegenden Messwerte kommen (Debug-Mode?), so dass man quasi eigene Schlüsse aus den empfangenen Signalen ziehen können sollte ... ? Ich denke, dass die besondere Empfindlichkeit des Sensors für Menschen eben durch den Wassergehalt und den 24GHz erreicht wird. Was mich eben zu der Frage bringt, ob man damit auch andere wasser-enthaltende Materie irgendwie bewerten kann.
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> Was ich aber eigentlich fragen wollte: Hat hier jemand eigene > Erfahrungen mit dem Ding?Was ich aber eigentlich fragen wollte: > Hat hier jemand eigene Erfahrungen mit dem Ding? Ja hab ich, aber nur rumspielen, kein ernsthaftes Projekt. > Messwerte kommen (Debug-Mode?), so dass man quasi eigene Schlüsse aus > den empfangenen Signalen ziehen können sollte ... ? Hast du dir eigentlich schon mal die idiotensicher Demosoftware der Chinesen installiert? Da siehst du doch die Bins direkt. Das Teil hat im Vergleich zu ernsten Industrieloesungen eine eher schmale Bandbreite und eine beschissene Antenne. Oder sagen wir mal lieber die Antenne ist bewusst auf breiten Abstrahlwinkel ausgerichtet. Aber ja, damit koennte man einiges machen wenn man kann. .-) > ob man damit auch andere wasser-enthaltende Materie > irgendwie bewerten kann. Klar, du kannst feststellen das ein Wassersack jetzt naeher an der Antenne ist wie vorher deine Zimmerwand. Wenn du die Daempfung messen willst dann muesstest du das Wasser zwischen Sender und Empfaenger bringen. Und FMCW scheint mir da auch nicht so nuetzlich zu sein. Vanye
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