Forum: Haus & Smart Home Nullpunktverschiebung am Herd - welche Spannung erlaubt?


von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Guten Tag,

ich suche gerade nach einem Fehler in unserem Backofen. Er erreicht die 
gewünschte Temperatur nicht mehr.

Vor einigen Wochen wurde bei uns im Sicherungskasten gearbeitet 
(Elektriker) - zeitlich könnte das mit dem Leistungsabfall 
zusammenfallen. Deswegen wollte ich erst einmal die Spannungsversorgung 
prüfen.

Wenn alle Platten an sind, fällt die Spannung um 3 V ab und auch der 
Neutralleiter ist um ca. 3 V gegenüber PE angehoben.

Welche Werte sind normal?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Welche Werte sind normal?

Bis 3%, also 7.5V.

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Danke! Dann werde ich mal an anderer Stelle weiter nach dem Fehler 
suchen.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:

> Danke! Dann werde ich mal an anderer Stelle weiter nach dem Fehler
> suchen.

Welchen Fehler?

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Markus Duspol schrieb:
>
>> Danke! Dann werde ich mal an anderer Stelle weiter nach dem Fehler
>> suchen.
>
> Welchen Fehler?

Beitrag "Nullpunktverschiebung am Herd - welche Spannung erlaubt?"

von Jemand (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Welche Werte sind normal?

Für dich wäre in dem Fall der ohmsche Wert pro Phase am Eingang des 
Gerätes zielführender, bei Voll-Last!
Die 3% sind der max. Normwert für den U-Abfall in einer Kd-Anlage ab 
HVT.
Es können aber auch durchaus mehr sein, die Realität lässt sich nicht 
von Normen begrenzen.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> ich suche gerade nach einem Fehler in unserem Backofen. Er erreicht die
> gewünschte Temperatur nicht mehr.

Alles im Haus ausmachen, bis der Stromverbrauch auf 0 ist (notfalls 
nachts oder wenn keiner da ist)

Dann Backofen auch höchste Temperatur einschalten und Leistung notieren.

Parallel dazu per Thermoelement (oder Bratenthermometer) nach jeweils 1 
min die Temperatur notieren.

Dann schauen, ob er irgendwann abschaltet oder welche Temperatur sich 
einstellt.

Das jeweils für Oberhitze, Unterhitze und Heißluft getrennt, am Ende 
gemeinsam.

Beitrag #7043729 wurde vom Autor gelöscht.
von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Der Fehler scheint im Herd selbst zu liegen. In keinem Betriebszustand
verschiebt sich eine Phase oder der Nullpunkt der Versorgungsspannung um
mehr als 3 V.

Ich bin aber noch dabei, das Fehlerbild einzugrenzen. Leider ein
"moderner" Herd, bei dem ich die Funktionsweise noch nicht so recht
kenne. Momentan weiss ich nur, dass er sowohl bei Umluft oder bei
Ober-/Unterhitze bei eingestellten 210°C gerade einmal 140°C erreicht
(wobei die Steuerung eine erreichte Zieltemperatur meldet.) Die
Heizphasen werden immer wieder unterbrochen, eine Art Temperaturregelung
läuft also. Bei eingestellten 80°C erreicht er 78°C (gemessen),
allerdings extrem langsam.

Die ganze Fehlereingrenzung ist recht zeitraubend, weil die ganzen
Anzeigen (Aufheizen beendet etc.) auch im Normalzustand nur dann
vernünftig funktionierten, wenn der Herd vom Kaltzustand aufgeheizt
wird, und das Ganze thermisch extrem träge ist.

Im Normalfall hätte ich einen Thermostat im Verdacht - aber ich bin mir
nicht einmal sicher, ob ein Thermostat bei den neueren Geräten überhaupt
als diskretes Bauteil existiert.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Der Fehler scheint im Herd selbst zu liegen.

> Ich bin aber noch dabei, das Fehlerbild einzugrenzen. Leider ein
> "moderner" Herd, bei dem ich die Funktionsweise noch nicht so recht
> kenne.

Da ist doch der Fehler, einen scheiß Herd gekauft; leider heute der 
Normalzustand...

von Neutral (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Guten Tag,
>
> ich suche gerade nach einem Fehler in unserem Backofen. Er erreicht die
> gewünschte Temperatur nicht mehr.
>
> Vor einigen Wochen wurde bei uns im Sicherungskasten gearbeitet
> (Elektriker) - zeitlich könnte das mit dem Leistungsabfall
> zusammenfallen. Deswegen wollte ich erst einmal die Spannungsversorgung
> prüfen.

Fehlerursache Neutralleiterunterbrechnung?

In dem Zusammenhang fallen mir diese beiden Berichte ein:

https://www.ifs-ev.org/neutralleiterunterbrechung-eine-ungewoehnliche-brandursache

https://www.elektropraktiker.de/nachricht/brandursache-neutralleiterunterbrechung

hier der gesamte Artikel:
https://www.schadenprisma.de/wp-content/uploads/sp_2017_2_2.pdf

So etwas tritt meistens auf nachdem "gearbeitet" wurde.

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Das Haupt-Problem war, dass die Explosionszeichnung, die bei 
Ersatzteilhändlern im Netz zu finden ist, wenig mit dem echten Herd zu 
tun hat.

Ich habe etwas freigelegt, was ein Temperatur-Sensor zu sein verspricht. 
Bei 20°C hat er 0,50 MOhm, bei ca. 100°C 0,52 MOhm. Er ist für einen 
Temperatursensor sehr hochohmig, aber noch irgendwie PTC-artig.

Weiß von euch jemand zufällig, wie das Versagen eines PT1000 normal 
aussieht?

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Es ist wohl dieser Temperaturfühler:

https://fixpart.de/de/product/view/0000025859

Welche Charakteristik mag er wohl haben, wenn er in Ordnung ist?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Durch Bruch hochohmig.

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Oben waren Abschreibefehler. Es sind 0,50 kOhm, bei ca. 100°C 0,52 kOhm.

von Sebastion B. (brinkmann)


Lesenswert?

Ich denke du rennst dem falschen hasen hinterher. Das nichterreichen der 
temparatur ist typisch wenn eine phase nicht angeschlossen oder 
unterbrochen ist.
Woher ich das weiss? Meine frau hat beim puzen eine heizschlange 
rausgerissen und der kurzschluss hat die sicherung einer phase 
rausgehauen. Frau sagt natürlich "der läuft nicht mehr" und nicht "ich 
hab da was rausgerissen, dann hats gefunkt und seither heizt das nicht 
mehr richtig".
Der ozongehalt der luft hat sie überführt :)

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Sebastion B. schrieb:
> Ich denke du rennst dem falschen hasen hinterher. Das nichterreichen der
> temparatur ist typisch wenn eine phase nicht angeschlossen oder
> unterbrochen ist.

Aber warum meldet der Ofen dann, das die Zieltemperatur erreicht ist?

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Sebastion B. schrieb:
> wenn eine phase nicht angeschlossen oder
> unterbrochen ist.

Verwenden die meisten Backöfen nicht nur eine Phase für den Ofen und die 
zwei anderen für die Kochplatten?

von Ralf B. (Firma: BöniConsulting) (ralfib)


Lesenswert?

Εrnst B. schrieb:
> Verwenden die meisten Backöfen nicht nur eine Phase für den Ofen

Meiner braucht 2 phasen. Mehr power!

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Ralf B. schrieb:
> Εrnst B. schrieb:
>> Verwenden die meisten Backöfen nicht nur eine Phase für den Ofen
>
> Meiner braucht 2 phasen. Mehr power!

Und die nötige Kleidung?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/53/Fire_fighters_practice_with_spraying_equipment%2C_March_1981.jpg

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Ober-/Unterhitze bei eingestellten 210°C gerade einmal 140°C erreicht

Das ist ein Öko-Herd. Bei den hohen Temperaturen waere der Verbrauch zu 
hoch. Gas-, Oel und Kernbrennstoffe sind gerade knapp fuer die 
Szromerzeugung. Ausserdem koennten sich schaedliche Stoffe bilden 
(Nitrosamide).

Uebrigens ein Herd hat einen Hersteller, Typ und Modellangabe. Also 
schau mal in die Anleitung, wie Di vom Öko in den Normalmodud 
zurueckkommst.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Er ist für einen
> Temperatursensor sehr hochohmig, aber noch irgendwie PTC-artig.
>
> Weiß von euch jemand zufällig, wie das Versagen eines PT1000 normal
> aussieht?
PTC und PT1000 sind aber jetzt zwei völlig verschiedene Verfahren, auch 
wenn ein PT1000 ein PTC ist.

Hast Du denn inzwischen Zugang zu dem Herd? Also sind alle Heizelemte OK
Schaltet er ab (also Leuchte aus, ggf. Relais hörbar, wieder ein wenn 
20° mehr eingestellt, ...)
Gibt es evt. einen Bildschirm oder Statusinfos?

Wie kam es zu dem Fehler? Wurde er einfach irgendwann nicht heiß?

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Wenn alle Platten an sind, fällt die Spannung um 3 V ab und auch der
> Neutralleiter ist um ca. 3 V gegenüber PE angehoben.

Na Pfau!

Ist ja direkt schrecklich...

Mann, Deine Probleme möchte ich nicht haben!

;-)

Du bist der Meinung, dass ein Fehler in der Installation ist?

Oder bist Du etwas überkandidelt und toleranzlos?

https://www.youtube.com/watch?v=-pJA5mbtkUo

: Bearbeitet durch User
von Helge (Gast)


Lesenswert?

langsames aufheizen: Viele Backöfen haben 2 Bimetallschalter auf der 
Oberseite. einer schaltet den oberen Lüfter ein, der zweite schaltet 
Heizung aus (70° und 110° glaubich). Gelegentlich sind auch mal billige 
Flachstecker verbaut, die werden bei Wärme weich und haben dann schlecht 
Kontakt. Das heizt dann den Bimetallschalter auf, und der schaltet 
häufig.

Wenn du aber 'Temperatur erreicht' angezeigt kriegst, kanns auch am 
Temperaturfühler liegen.

500Ω bei 20° könnte ein PT500 sein, aber der hat bei 100° knapp 700Ω. 
Ist der Fühler vielleicht lose, rausgerutscht?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Markus Duspol schrieb:
>>
>>> Danke! Dann werde ich mal an anderer Stelle weiter nach dem Fehler
>>> suchen.
>>
>> Welchen Fehler?
>
> Beitrag "Nullpunktverschiebung am Herd - welche Spannung erlaubt?"

Wie bereits gesagt, je nach Querschnitt und Länge der Zuleitung
sind 3V Spannungsabfall völlig normal.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Markus Duspol schrieb:
>
>> Ober-/Unterhitze bei eingestellten 210°C gerade einmal 140°C erreicht
>
> Das ist ein Öko-Herd. Bei den hohen Temperaturen waere der Verbrauch zu
> hoch. Gas-, Oel und Kernbrennstoffe sind gerade knapp fuer die
> Szromerzeugung. Ausserdem koennten sich schaedliche Stoffe bilden
> (Nitrosamide)

Erinnert an moderne Waschmaschinen und da die oft die gleichen Eltern 
haben, könnte sein.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Das Haupt-Problem war, dass die Explosionszeichnung, die bei
> Ersatzteilhändlern im Netz zu finden ist, wenig mit dem echten Herd zu
> tun hat.

Mit der Typennummer des Herds könnte man ja im Servicemanual 
nachsehen...

von und noch Einer (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Guten Tag,
>
> ich suche gerade nach einem Fehler in unserem Backofen. Er erreicht die
> gewünschte Temperatur nicht mehr.
>
> Vor einigen Wochen wurde bei uns im Sicherungskasten gearbeitet
> (Elektriker) - zeitlich könnte das mit dem Leistungsabfall
> zusammenfallen. Deswegen wollte ich erst einmal die Spannungsversorgung
> prüfen.
>
> Wenn alle Platten an sind, fällt die Spannung um 3 V ab und auch der
> Neutralleiter ist um ca. 3 V gegenüber PE angehoben.
>
> Welche Werte sind normal?

Hey Trollo, liefere mal korrekte Informationen!

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Sieh an. Von einem PT500 habe ich noch nie gehört. 500 Ohm und 520 Ohm 
bedeuteten da aber 0°C und 10°C, d.h. die Steuerung müsste dann der 
Meinung sein, es sei immer zu kalt - also wie blöde heizen. Das deckt 
sich nicht mit dem Fehlerbild ("zu kalt").

H. H. schrieb:
> Mit der Typennummer des Herds könnte man ja im Servicemanual
> nachsehen...

Der Typname ist Bauknecht ELCE 7253 PT, aber das Netz hält sich da mit 
Service-Manuals bedeckt.

Helge schrieb:
> langsames aufheizen: Viele Backöfen haben 2 Bimetallschalter auf
> der
> Oberseite. einer schaltet den oberen Lüfter ein, der zweite schaltet
> Heizung aus (70° und 110° glaubich). Gelegentlich sind auch mal billige
> Flachstecker verbaut, die werden bei Wärme weich und haben dann schlecht
> Kontakt. Das heizt dann den Bimetallschalter auf, und der schaltet
> häufig.

Die Stecker haben alle guten Kontakt. Das habe ich gestern gemessen, als 
der Herd draußen war. Die Bimetallschalter selbst habe ich nicht 
überprüft.

A. S. schrieb:
> Wie kam es zu dem Fehler? Wurde er einfach irgendwann nicht heiß?

Fehlerbild: Irgendwann wurden Backofenpommes nicht mehr knackig. Und 
erst dann haben die ersten Temperatur"messungen" angefangen.

Helge schrieb:
> Wenn du aber 'Temperatur erreicht' angezeigt kriegst,

Es gibt keine echte Anzeige "Temperatur erreicht". Beim Aufheizen aus 
dem Kaltzustand gibt der Ofen beim Erreichen der Zieltemperatur einen 
Pieps von sich und die Uhr beginnt zu laufen. Beim Aufheizen aus "noch 
etwas warm" fehlt dieser Indikator. Es ist also recht schwierig 
herauszufinden, was die Steuerung sieht. Wahrscheinlich können Fehler 
nur über die Infrarot-Schnittstelle ausgelesen werden. Also Sackgasse.

Was ich jetzt gemacht habe: Den Thermofühler als Ersatzteil bestellt. 
Wenn es da ist, prüfe ich mal die Kennlinie mit der Heißluftlötstation. 
Dann sehen wir weiter.

von Onkel Hotte (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Backofenpommes

Das ist der Fehler, brauchst nicht weitersuchen ;)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Der Typname ist Bauknecht ELCE 7253 PT, aber das Netz hält sich da mit
> Service-Manuals bedeckt.

Endlich nennst Du Ross und Reiter. Und wegen des Service-Manuals oder 
zumindest der Explosionszeichnung: Unterschätze dieses Forum nicht, 
besonders Hinz zaubert die sagenhaftesten Dinge hervor.

> Was ich jetzt gemacht habe: Den Thermofühler als Ersatzteil bestellt.

Hätte ich angesichts meiner recht laienhaften Kenntnisse an Deiner 
Stelle auch gemacht. Viel Erfolg!

Sebastion B. schrieb:
> Frau sagt natürlich "der läuft nicht mehr" und nicht "ich
> hab da was rausgerissen, dann hats gefunkt und seither heizt das nicht
> mehr richtig".

Köstlich!!! Kenne ich aus vielen Anekdoten meines befreundeten 
Elektrikers. Korrekt übersetzt aus der Sprache "Frau" nach "Deutsch" 
heißt dies: "Ich will einen neuen Herd!".

Damit werden viele noch brauchbare und junge Geräte zu E-Schrott. Mein 
Elektriker ist sehr sozial und gibt die Geräte an Leute im Dorf ab, die 
es mit Geld nicht so dicke haben.

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>> Markus Duspol schrieb:
>>>
>>>> Danke! Dann werde ich mal an anderer Stelle weiter nach dem Fehler
>>>> suchen.
>>>
>>> Welchen Fehler?
>>
>> Beitrag "Nullpunktverschiebung am Herd - welche Spannung erlaubt?"
>
> Wie bereits gesagt, je nach Querschnitt und Länge der Zuleitung
> sind 3V Spannungsabfall völlig normal.

Der Fehler war ja eher, das die gewünschte Temperatur nicht mehr 
erreicht wird.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Der Typname ist Bauknecht ELCE 7253 PT, aber das Netz hält sich da mit
> Service-Manuals bedeckt.

Da sollte ein Pt500 von Cyntec verbaut sein.


Teste die Elektronik indem du einen Widerstand statt des Sensors 
anschließt, z:B. 820 Ohm für 170°C.


Edit: an anderer Stelle im SM steht Pt1000. Das ist nun verwirrend, 
sollte sich aber über den Test mit dem Widerstand prüfen lassen.


Gib besser noch die 12-stellige Servienummer vom Typenschild durch.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Es gibt keine echte Anzeige "Temperatur erreicht".

Bist Du sicher? Das wäre ein wirklicher Mangel.

Wenn es keine Leuchte gibt, keinen hörbaren Schaltpunkt und auch sonst 
keinen Indikator, wie willst Du dann beim Backen den Ist-Zustand 
feststellen? (Zeugs raus, anderes Zeug backen, ...). Das ist so 
selbstverständlich wie das Klicken des Blinkerrelais, dass ja auch keine 
technische Funktion (mehr) hat sondern nur eine Kontroll-Funktion.

Zu den 0,5MOhm/kOhm: Das ist alles sehr komisch. Du hast doch sicher mit 
einem DMM nachgemessen, oder? Das zeigt dann 500 an und Du schreibst das 
als 0,5M hier rein? Oder hast Du ein Zeigermessgerät?

Jedenfalls kann ein PT500 nicht so durchbrennen, dass nur der 
Temperaturabhängige Teil kaputt geht. Hast Du mal die Spitze in 
kochendes Wasser gehalten und die Spannung gemessen?

Und nochmal: Du bist doch technisch versiert, wenn Du eine 
Heißluftlötstation hast. Also kannst Du auch jederzeit feststellen, ob 
er heizt und mit wieviel Watt. Ohne jeden Eingriff in die Elektrik. Mach 
das doch bitte mal und vergleiche das mit den Leistungsdaten. Alles 
andere (die Spannung des Neutralleiters, die Kennlinie des Temp-Sensors) 
ist doch Kaffeesatzleserei gegenüber der einfachen feststellung 
heizt/heizt nicht/heizt nur mit reduzierter Leistung.

von Markus Duspol (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Gib besser noch die 12-stellige Servicenummer vom Typenschild durch.

Die Service-Nummer ist dann wohl die 8556500022100

H. H. schrieb:
> Da sollte ein Pt500 von Cyntec verbaut sein.

Anbei ein Bild des Thermosensors (genannt "Tastkopf"). "Cyntec" stimmt, 
ein echtes Datenblatt, welche Charakteristik er normalerweise hat, 
konnte ich nicht finden.

H. H. schrieb:
> Teste die Elektronik indem du einen Widerstand statt des Sensors
> anschließt, z:B. 820 Ohm für 170°C.

Das erwartete Verhalten, wenn die Elektronik in Ordnung wäre, wäre dann 
wohl:
160° einstellen -> alles bleibt kalt.
180° einstellen -> er heizt, bis er von einem der Thermoschalter 
gestoppt wird.
Das teste ich nächsten Wochenende, wenn ich wieder Zeit habe, den Herd 
auszubauen und zu öffnen.

A. S. schrieb:
> Markus Duspol schrieb:
>> Es gibt keine echte Anzeige "Temperatur erreicht".
>
> Bist Du sicher? Das wäre ein wirklicher Mangel.

Ja. Und ich bin nicht glücklich darüber.

A. S. schrieb:
> Du hast doch sicher mit
> einem DMM nachgemessen, oder?

Ich habe mit einem Peaktech Milliohmmeter in Vierleitertechnik gemessen. 
Das Komma sollte nur sagen: Ich rechne mit zweieinhalb echten Stellen, 
also 0,50 kOhm, keinen geschätzen 500 Ohm.

A. S. schrieb:
> gegenüber der einfachen feststellung
> heizt/heizt nicht/heizt nur mit reduzierter Leistung.

Den Strom kann ich problemlos messen (TrueRMS). Aber woher weiß ich ohne 
Service-Unterlagen, welche Heizleistung normal ist? Auf dem Typenschild 
steht ja nur die Gesamtleistung (10,7 kW).

von H. H. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
>> Gib besser noch die 12-stellige Servicenummer vom Typenschild durch.
>
> Die Service-Nummer ist dann wohl die 8556500022100

Da ist dir wohl eine Null zu viel rein gerutscht: 855650022100.

Aber es klärt die Frage nach dem Nennwert: da ist ein Pt1000 drin.

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Da ist dir wohl eine Null zu viel rein gerutscht

Stimmt. (Irgendwie scheint die Handy-Kamera einen Spezial-Filter zu 
haben, dass Typenschildern automatisch unscharf werden, auch wenn die 
Vorschau gut aussieht.)

H. H. schrieb:
> Aber es klärt die Frage nach dem Nennwert: da ist ein Pt1000 drin.

Interessant. Die 0,50 kOhm wirkten auch mich zu glatt, um Zufall zu 
sein. Aber irgendwie passt das auf den ersten Blick nicht zum 
Fehlerbild: Bei einem PT1000 hätte ich bei gemessenen 520 Ohm erwartet, 
dass der Ofen komplett durchheizt, bis er von einer Thermosicherung 
gestoppt wird. Oder einen Fehlercode ausgibt.

Viel interessanter: In welchem Dokument steht das drin und habe ich eine 
Chance, hineinzuschauen?

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Oder gibt es Steuerungen, die anhand des Widerstandsbereichs "erkennen", 
in welchem Herd sie verbaut wurden?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Den Strom kann ich problemlos messen (TrueRMS). Aber woher weiß ich ohne
> Service-Unterlagen, welche Heizleistung normal ist? Auf dem Typenschild
> steht ja nur die Gesamtleistung (10,7 kW).

Oberhitze: 2450W
Unterhitze: 1150W
Heißluft: 2000W

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Viel interessanter: In welchem Dokument steht das drin und habe ich eine
> Chance, hineinzuschauen?

Ist personalisiert, der Ausschnitt muss dir reichen.

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Ist personalisiert,

Schade. Aber danke für die bisherigen Zahlen. Damit lässt sich etwas 
weiter testen, sobald ich wieder die Küche für mich habe.

Warum sehe ich denn keinen Fehlercode "F01"? Oder käme ich da nur über 
IR-Schnittstelle dran?

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> Warum sehe ich denn keinen Fehlercode "F01"?

Gute Frage.



> Oder käme ich da nur über
> IR-Schnittstelle dran?

Nein, der käme auf dem Display.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

A. S. schrieb:

> Das ist so
> selbstverständlich wie das Klicken des Blinkerrelais, dass ja auch keine
> technische Funktion (mehr) hat sondern nur eine Kontroll-Funktion.

OT: Wird dieses Geräusch inzwischen nicht sogar elektronisch erzeugt
und über die Lautsprecher des Radios wiedergegeben?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> OT: Wird dieses Geräusch inzwischen nicht sogar elektronisch erzeugt
> und über die Lautsprecher des Radios wiedergegeben?

Ja ;-)

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Markus Duspol schrieb:
> (Irgendwie scheint die Handy-Kamera einen Spezial-Filter zu
> haben, dass Typenschildern automatisch unscharf werden, auch wenn die
> Vorschau gut aussieht.)

Mit solchen Teilen hat auch meine Digitalkamera ein Problem, dem 
Autofocus fehlen klare Strukturen. Meist hilft es, ein Stück Isolierband 
o.ä. anzuheften, damit Autolocus etwas erkennen kann.

von und noch Einer (Gast)


Lesenswert?

Einen Autolocus hätte ich auch gerne.

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag:

Wenn man das Gerät zum zweiten Mal öffnet, ist alles viel einfacher, 
weil einem alles wie bekanntes Terrain vorkommt. Der Fehler ist 
gefunden. Die Fehlerursache war eine Kombination aus
 - Heizelement für Unterhitze defekt.
 - keine Anleitung für das Multimeter
 - keine Anleitung für den Herd

Aber der Reihe nach:

Dass das Heizelement für Unterhitze defekt war, war das erste, was ich 
herausgefunden habe - es erklärte aber nicht das Problem mit der 
Heißluft.

Der Temperatursensor ist wirklich ein PT1000. Der Original-Sensor war 
auch gar nicht so weit weg vom Schuss. Stattdessen zeigt das geliehene 
Milliohmmeter (Peaktech 2705) ohne Warnung völlig falsche Widerstände 
an, wenn im "oberen" Widerstandsmeßbereich alle vier Stecker der 
Kelvin-Klemmen eingesteckt sind. Hätte ich von dem Gerät eine Anleitung, 
wäre mir das vielleicht früher aufgefallen. (Das Gerät ist geliehen.) 
Das Milliohmmeter hatte ich nur deswegen in diesem Meßbereicht 
verwendet, weil es so praktische Klemmen dran hat... Pech gehabt.

Zweites Problem: Im Heißluft-Modus wird gar nicht mit der 
Heißluft-Heizung geheizt, sondern mit der Heizung für Unterhitze. Hätte 
ich vom Herd eine Anleitung, wäre mir das wohl auch früher aufgefallen. 
So ist es erst aufgefallen, als ich die Leistungsaufnahme beim Heizen 
messen wollte. Die Spannung über dem bekannt defekten 
Unterhitze-Heizelement hatte ich eigentlich nur der Vollständigkeit 
halbe gemessen...

Jetzt weiß ich auch, was der Unterschied der beiden Heißluft-Modi ist. 
In einem wird über das Heißluft-Heizelement geheizt, im anderen über das 
Unterhitze-Element. Und so funktionierte immer alles, wenn ich getestet 
habe, und es passierte nichts, wenn die Lebensgefährtin den Ofen nutzen 
wollte.

Danke nochmal vor allen an Hinz und laberkopp. Ohne euch hätte ich noch 
länger gesucht.

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Siemens Herd bzw BSH?
Unserer hatte, zum Glück noch während der Garantiezeit, dasselbe 
Problem.
Der Kundendienst tauschte zunächst, scheinbar erfolgreich, die 
Hauptplatine.
Das Problem kam aber wieder. Dann wurde der Sensor, ebenfalls nur 
kurzzeitig erfolgreich, gewechselt. (Hab ich alles noch da).
Beim dritten Mal wurde der Vorwahlknopf getauscht. Dann war Ruhe.
MfG

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Armin X. schrieb:
> Siemens Herd bzw BSH?

Bauknecht bzw Whirlpool.

Beitrag #7057644 wurde vom Autor gelöscht.
von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Ich habe jetzt ein Ersatz-Heizelement und die Rückseite des Herds wieder
geöffnet. Das Heizelement für die Unterhitze sitzt in einer mit
Steinwolle ausgekleideten Tasche. Um genau zu sein sitzt jetzt eine
Hälfte des alten Heizelements in einer mit Steinwolle ausgekleidenen
Tasche.

Der Rest des Blechgehäuses scheint verstemmt, ist also nicht zum Öffnen
da. Gibt es einen Trick? Kann man das weiter öffnen, oder ist die
Vorgehensweise, die alten Teile blind zu suchen und zu hoffen, die Wolle
nicht durcheinanderzubringen?

von Markus Duspol (Gast)


Lesenswert?

Ich habe jetzt den Herd auf den Rücken gelegt und freundschaftlich auf 
den Boden geklopft, bis genug Teile des alten Heizstabs herausgefallen 
sind, dass genügend Platz für den neuen ist.

Alles funktioniert wieder.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.