Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Max. sink current


von Dennis B. (dcfoto)


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Wie ist die Angabe "Max. sink current" für einen GPIO-Pin einer MCU zu 
interpretieren?

* Die Schaltung muss sicherstellen, dass niemals mehr Strom in den Pin 
fließt als "max. sink current", sonst geht der Chip kaputt?

oder

* In diesen Pin fließt max. soviel Strom wie unter "max. sink current" 
angegeben (vorausgesetzt die Spannung ist im zulässigen Bereich)?

Anders gefragt: wenn ich z.B. 10mA max. sink current habe und eine 20mA 
LED zwischen VDD und GPIO anschließen will, muss ich dann mittels 
Vorwiderstand den Strom auf 10mA begrenzen, oder fließen da auch ohne 
Vorwiderstand sowieso nur max. 10mA?

von Wolfgang (Gast)


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Dennis B. schrieb:
> * Die Schaltung muss sicherstellen, dass niemals mehr Strom in den Pin
> fließt als "max. sink current", sonst geht der Chip kaputt?

von H. H. (Gast)


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Dennis B. schrieb:
> mittels Vorwiderstand den Strom auf 10mA begrenzen

Ja, unbedingt.

Und pass auf! Es gibt auch noch einen Maximalstrom für den GND Anschluss 
des µC. Über den fließen ja alle o.g. Ströme.

von Wolfgang (Gast)


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H. H. schrieb:
> Und pass auf! Es gibt auch noch einen Maximalstrom für den GND Anschluss
> des µC. Über den fließen ja alle o.g. Ströme.

Das Problem lässt sich u.U. verringern, indem einige LEDs nach VDD und 
andere nach GND geschaltet werden. Dann verteilt sich der Strom besser 
auf GND- und VDD-Pin des µC.

von Stefan F. (Gast)


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In der Regel ist es so, dass Ausgänge wesentlich mehr Strom fließen 
lassen, als maximal zugelassen ist. Das IC heizt sich auf, was 
letztendlich je nach Kühlung und Anzahl der überlasteten Pins zu dessen 
Zerstörung führt.

Meiner Erfahrung nach überleben AVR Mikrocontroller und Mikrochips der 
CD40xxBE Reihe einen einzelnen kurzgeschlossenen Pin dauerhaft bei 5V 
und Zimmertemperatur. Aber wenn du alle Ausgänge kurzschließt (direkt 
oder über eine LED) geht der Chip mit Sicherheit kaputt.

Die Hersteller machen keine Angabe dazu, wie viel Strom maximal fließt 
und wie viele Pins du auf diese Weise vergewaltigen darfst. Deswegen 
kann ich dir das nicht einmal für einen einzigen Pin empfehlen.

von Filtertroll (Gast)


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> Anders gefragt: wenn ich z.B. 10mA max. sink current habe und eine 20mA
LED zwischen VDD und GPIO anschließen will, muss ich dann mittels
Vorwiderstand den Strom auf 10mA begrenzen, oder fließen da auch ohne
Vorwiderstand sowieso nur max. 10mA?


Allenfalls koennte der poster auch lernen, dass eine LED auch mit 1mA 
oder weniger noch ordentlich leuchtet.
Jetzt aber schnell weg mit dem Troll.

von Stefan F. (Gast)


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Filtertroll schrieb:
> LED zwischen VDD und GPIO anschließen will, muss ich dann mittels
> Vorwiderstand den Strom auf 10mA begrenzen, oder fließen da auch ohne
> Vorwiderstand sowieso nur max. 10mA?

Auch da brauchst du einen Vorwiderstand, aus exakt dem gleichen Grund

von Jens J. (Gast)


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Dennis B. schrieb:
> Wie ist die Angabe "Max. sink current" für einen GPIO-Pin einer MCU zu
> interpretieren?

Dat ist wie mit den 50 km/h innerorts. Klar kann man da schneller 
brettern, aber es empfiehlt sich halt nicht. Bei so einem Pin verschickt 
die Rennleitung zwar keine Tickets, dafür gibt die MCU u.U. eindeutige 
Rauchzeichen.

von Dennis B. (dcfoto)


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Filtertroll schrieb:
> Allenfalls koennte der poster auch lernen, dass eine LED auch mit 1mA
> oder weniger noch ordentlich leuchtet.

Das weiß der Poster durchaus, allerdings werden hier 8 LEDs gemultiplext 
und eine LED, die nur 1/8 der Zeit an ist, leuchtet bei 1mA eben nicht 
sonderlich hell. Einen Transistor würde ich mir an dem Pin gern sparen.

Vielen Dank aber für die aussagekräftigen Beiträge. Die Frage ist damit 
beantwortet!

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