Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorschubregelung MIG/MAG Schweißgerät Konstantstrom/Spannung?


von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Hallo, mich würde es mal interessieren wie das normalerweise gehandhabt 
wird. Wird hier mit einer festen Spannung gearbeitet und je nach 
eingestelltem Schweißstrom wird die PWM angepasst (bzw. linear 
gearbeitet), da die Vorschubmotoren ja gut untersetzt sind, dürfte sich 
ein höhere Widerstand des Drahtes im Schlauch in der 
Fördergeschwindigkeit kaum bemerkbar machen. Oder wird hier eher der 
Motorstrom geregelt. Gibt es Rampen beim Drücken der Brennertaste, das 
es zu beginn etwas langsamer losgeht oder bleibt der Vorschub einfach 
immer konstant.

Ich hatte schonmal ein sehr billiges MIG/MAG Schweißgerät in der Hand da 
ging der Drahtvorschub zu Beginn richtig ab und wurde dann beim 
Schweißen langsamer da der Vorschubmotor anscheinend aufgrund der höhere 
Leerlaufspannung des Schweißtrafos zu Beginn richtig stark befeuert 
wurde, bis die Spannung des Trafos dann auf die Schweißspannung abfiel.

von nicht "Gast" (Gast)


Lesenswert?

Bei modernen Anlagen steckt da richtig Regelungstechnik dahinter.
Gibt auch diverse Patente dazu, mit PushPull-Brennern wird es erst 
interessant...

Beitrag #7046389 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Mich interessiert wie das früher gelöst wurde.

von Thomas F. (igel)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Mich interessiert wie das früher gelöst wurde.

Ich habe mich früher (10Jahre) mal damit beschäftigt da ich ein altes 
MAG-Gerät bekommen habe:
Der Vorschub wird aus dem Haupttrafo versorgt. Die Spannung geht also 
mit der Lichtbogenspannung mit. Eine einfach NE555-Schaltung erzeugt 
dann noch eine PWM für den Motor. Mehr war da nicht.

Diese Bauart hatte einen blöden Nachteil: Da der Lichtbogen beim 
Loslassen sofort zusammenbricht, der Vorschubmotor aber aufgrnd der 
Trägheit langsamer ausläuft, taucht der Draht in die Schmelze ein und 
klebt die Pistole am Bauteil fest. Sehr ärgerlich.

Deshalb habe ich die originale Platine rausgeworfen und mit einem
Atmega8 eine neue Motor-Steuerung gefrickelt: Beim Start läuft der 
Vorschub mit halber Geschwindigkeit los und erst wenn der Strom 
ansteigt, also der Lichtbogen gezündet hat, läuft der Draht mit normaler 
Geschwindigkeit.
Bei Nahtende wird der Schweißstrom einstellbar erst 0,1-0,5s nach dem 
Vorschub abgeschalten. Beides hat das Schweißen deutlich verbessert.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

ok vielen Dank, also scheint es keine Probleme mit dem Gleichlauf des 
Vorschubs zu geben aufgrund des Drahtwiderstandes zu geben wenn man den 
schlauch im kleineren Radius hält?

Wie hast du die Erkennung gemacht ob der Lichtbogen brennt, durch den 
Spannungsabfall am Trafo mittels Spannungsteiler oder durch einen 
Strommessung?

Manche Schweißgeräte schließen den Vorschubmotor anscheinend kurz um ihn 
schneller abzubremsen.

von Thomas F. (igel)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Wie hast du die Erkennung gemacht ob der Lichtbogen brennt, durch den
> Spannungsabfall am Trafo mittels Spannungsteiler oder durch einen
> Strommessung?

Strommessung: Ich habe einen billigen chinesischen Messshunt für 200A an 
den Masseanschluss im Gerät gebaut und mit OP den Spannungsabfall 
verstärkt. Ist zwar alles andere als genau, reicht aber für meine 
Belange aus.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.