Hallo zusammen Für ein Projekt bräuchte ich eine Leistungsinduktivität von ca. 9mH. Durch die Induktivität soll ein Strom von max. 8A Amplitude bei maximal 3kHz fliessen. Die Spule sollte eine relativ geringe Verzerrung aufweisen. Ich schaue mir diesbezüglich einige Kerne an, wie z.B. diesen (https://powermagneticsstore.co.uk/shop/t400-26-micrometals-iron-powder-toroid.html) hier von Micrometals. Gegebenenfalls würde ich mehrere von denen Stapeln um die FLussdichte im Kern (und damit Verzerrungen) niedrig zu halten. Meine Frage ist nun, ob es grundsätzlich ok ist, bei den Wicklungen die an dem Toroiden angebracht werden, mehrere Drahtlagen zu benutzen. (Wenn ich z.B. 120 Windungen bräuchte, könnte ich dann 2x60 Windungen übereinander anbringen?). Aufgrund des relativ hohen Innendurchmessers des Toroiden würde das ja mit gängigen Drahtdurchschnitten funktionieren. Trotzdem habe ich solche Wicklungen mit mehreren Lagen Draht bisher kaum gesehen. Weshalb ist das der Fall? Werden durch das Staplen die Drahtverluste höher (Proximity-Effect)? Sollte man das generell eher vermeiden? Vielen Dank
Tom schrieb: > Werden durch das Staplen die Drahtverluste höher Aufeinanderliegende Wicklungen haben eine Koppelkapazität, und wenn die nachste Lage erst nach Bewicklung einer Ebene kommt, dann ist die Spannungsdifferenz zwischen benachbarten Drähten besonders hoch. Das kann erstens ein Isolationsproblem werden und reduziert zweitens die Güte der Spule, die durch das parasitäre C ein Schwingkreis (klingeln) wird. Besser ist allemal Drähte gleicher Spannung nebeneinander zu wickeln, also erst in die Höhe, dann in die Breite.
Tom schrieb: > Meine Frage ist nun, ob es grundsätzlich ok ist, bei den Wicklungen die > an dem Toroiden angebracht werden, mehrere Drahtlagen zu benutzen. (Wenn > ich z.B. 120 Windungen bräuchte, könnte ich dann 2x60 Windungen > übereinander anbringen?). Überkreuzungen,Quetschungen des Isolierlacks,Bündelbildungen usw. machen bei mehreren Lagen Probleme. Idealfall ist eine Lage Drähte an der Innenseite des Rings, ohne überschneidungen und gleichmäßige Verteilung über den ganzen Umfang. Eine Stapelung von Kernen ist daher schlecht, besser wäre ein größerer Kern, der innen einschichtige Bewicklung erlaubt. Bei zwei Schichten sollte die erste Lage durch Folie "geglättet" werden und darüber dann die zweite gelegt. Wegen des Klirrfaktors kommt man evtl. in eine Zwickmühle. Ein Kernmaterial mit wenig µr braucht viele Windungen, hohes µr bringt stärkeren Einfluss des Eisens und damit stärkere Verzerrungen. Den Kern aussuchen mit µr und in der Größe gerade so groß, dass es für eine Lage innen passt? Tom schrieb: > Trotzdem habe ich solche Wicklungen mit mehreren Lagen Draht bisher kaum > gesehen. Dann hast du anscheinend noch nie die Primärwicklung eines Netztrafo frei- oder gar abgewickelt. Da liegen wohl immer an der Innenseite des Rings mehrere Lagen übereinander. Und die Trafos leiden trotzdem eher an Überhitzung. Bei 3kHz braucht man sich wohl keine Gedanken über Koppel-oder Eigenkapazitäten der Wicklungen zu machen
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Tom schrieb: > Gegebenenfalls würde ich mehrere von denen Stapeln > um die FLussdichte im Kern (und damit Verzerrungen) niedrig zu halten. Das gibt es wohl noch ein weitres Problem: Wie passt solch ein Stapel in eine Wickelmaschine?
Peter R. schrieb: > Das gibt es wohl noch ein weitres Problem: Wie passt solch ein Stapel in > eine Wickelmaschine? Ich müsste für ein Uniprojekt eigtl. nur drei bis sechs dieser Transformatoren herstellen. Ich habe mir gedacht, die Toroide mit einem Waterjet oder einer Bandsäge in zwei Hälften zu schneiden so wie das hier gezeigt wird: https://www.mag-inc.com/Company/News/November-2015/Need-a-Powder-Core-Toroid-Cut-in-Half-or-Slotted Vielleicht noch eine weitere Frage: Für die Frequenzen wäre vielleicht auch ein laminierter Kern zu gebrauchen. Kann man auch in "kleineren" Mengen EI Kerne von Stanzwerken (wie z.B. hier: https://www.grau-stanzwerk.de/e/produkte/ei-kernbleche-abfalllos.php) kaufden und die einzelnen Bleche dann einfach zusammenschrauben (also ohne speziellen Backlack oder Ähnliches)? Für einen Prototypen müsste das doch funktionieren? Hat da jemand Erfahrung?
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