Ich möchte Polycarbonat-Stücke verschweißen. Ich brauche nur punktartige Fixierungen. Es geht nur darum dass es nicht locker ist. Ich habe einen aussortierten Lötkolben auf 200 Grad C gestellt und ihn dann einfach zum schweißen benutzt. Problem ist dass immer etwas an der Lötspitze kleben bleibt und Haar-artige Fäden entstehen. Was kann ich dagegen tun? Nützt es die Lötspitze zu verzinken oder irgendein Flussmittel zu verwenden?
Smokey schrieb: > Flussmittel Ersetze Flussmittel durch Lösemittel und verklebe dein Polycarbonat damit. Sieht auch besser aus. Besser bekannt als Kaltverschweißen. Dichlormethan geht, kriegt man aber nicht mehr so gut. Aceton ginge auch, soll aber anscheinend Spannungsrisse verursachen können. Einfach ein Ende eindippen und dann zusammenstellen/stecken und warten, bis das Lösungsmittel weg ist. Bei Aceton dauert das länger, bei Dichlormethan geht's schnell. Besonders bei Dichlormethan sollte man aber seinen Rüssel nicht an die Klebestelle halten und gut lüften oder im Freien arbeiten. Die so geschaffenen Klebestellen sind sauber und stabil. Habe damit mal eine Windschutzscheibe am Motorrad geklebt. Hat gehalten, bis der TÜV gemosert hat, weil der Riss im Sichtfeld war.
So habe ich das auch schon probiert, aber mit dem schmelzen funktioniert die Verarbeitung am besten, weil es praktisch sofort fixiert ist. Nur die Haftung ist sehr störend. Ich möchte die Stelle platt drücken und dann soll sie platt bleiben, ohne dass wieder ein Zipfel hochgezogen wird und sich ein Faden bildet.
Lötkolben mit Teflonband umwickeln? 200°C sollte das aushalten...
Smokey schrieb: > Ich möchte die Stelle platt drücken und > dann soll sie platt bleiben, ohne dass wieder ein Zipfel hochgezogen > wird und sich ein Faden bildet. Mit kalter Lötkolbenspitze platt drücken - vorher das Material per IR-Strahlung erhitzen.
Was auch klappen könnte, ist Backpapier darauf legen, und mit dem Lötkolben hindurch erhitzen. Ich überlege halt, was mit kleinem Aufwand möglich wäre... IR Strahler hat ja kaum einer da, dann eher noch Heißluft-Lötstation.
IR-Strahler habe ich nicht. Heißluft ist schlecht weil ich auch Druck brauche. Ich versuche das mal mit dem Teflonband, auch wenn ich mir das nicht so ideal vorstelle.
Das Teflonband konnte ich super gut am Lötkolben befestigen. Leider überträgt es schlecht die Wärme und und es haftet leicht, was wohl an der Temperatur liegt. Da es extrem dünn ist hält es auch nicht. ☹️
Statt IR geht auch ein Feuerzeug. Muss man halt mit viel Gefühl bedienen.
Smokey schrieb: > Ich möchte die Stelle platt drücken und dann soll sie platt > bleiben, ohne dass wieder ein Zipfel hochgezogen wird Schon versucht die Lötkolbenspitze seitlich wegzuziehen statt nach oben? Ansonsten Lötkolben stark genug abkühlen lassen bevor Du ihn wegziehst bzw. ein kleines Stück Kupferblech zwischen Lötkolben und Schweißpunkt, das kühlt nach entfernen des Löterichs schneller ab und der Kolben kann aufgeheizt bleiben.
Den Vorschlag mit dem Backpapier würde ich als erfolgversprechend einschätzen. Bei Heißklebungen gibt es ähnliche Probleme, da hab ich es schon erfolgreich verwendet. Man kann die entstandenen Fäden auch einfach mit der Schere abschneiden und dann mit dem Lötkolben oder einem Feuerzeug in kleinem Abstand die restlichen Zipfel schmelzen lassen.
mIstA schrieb: > Smokey schrieb: > >> Ich möchte die Stelle platt drücken und dann soll sie platt >> bleiben, ohne dass wieder ein Zipfel hochgezogen wird > > Schon versucht die Lötkolbenspitze seitlich wegzuziehen statt nach oben? > Ansonsten Lötkolben stark genug abkühlen lassen bevor Du ihn wegziehst > bzw. ein kleines Stück Kupferblech zwischen Lötkolben und Schweißpunkt, > das kühlt nach entfernen des Löterichs schneller ab und der Kolben kann > aufgeheizt bleiben. Für ein paar Mal könnte man das so machen, aber ich muss über 100 Stellen schweißen. Deshalb frage ich hier. Sowas wird doch öfter gemacht, z.B. bei Verpackungen oder konkret die Gummibänder an den FFP2-Masken. Da wird Kunststoff verschweißt und gepresst und offenbar bleibt dabei nichts an der Maschine haften. Was wird da genutzt?
Smokey schrieb: > Da wird Kunststoff verschweißt und gepresst und offenbar > bleibt dabei nichts an der Maschine haften. Dir ist aber schon klar, daß Kunststoff nicht gleich Kunststoff ist? Da gibts durchaus Unterschiede wie Tag und Nacht und zwar nicht nur zwischen den allgemeinen Kunststoffarten (wie z.B. PP, PE, PVC usw.) sondern auch innerhalb dieser Kategorien gibts z.T. gewaltige Unterschiede in den Eigenschaften. Dazu kommt nochmal eine gewaltige Bandbreite an Materialien für den Stempel (inkl. solcher, die man mit einem simplen Lötkolben nicht annähernd heiß genug bekommt) und dann noch die optimale Temperatur...
Smokey schrieb: > Was wird da genutzt? Ich habe ein Ultraschall-schweißgerät. Da verwendet man Titan als "SchweißKopf". Ob das nun am Titan oder dem Ultraschall liegt, daß nichts anklebt, kann ich nicht sagen. Du könntest noch mit einer Löt-PISTOLE probieren, je nachdem wie groß der Kopf sein muß. Ich habe eine zeitlang mit einem simplen Draht damit Styropor geschnitten. Vorgangsweise: Du fährst mit dem kalten Kopf drauf, dann drückst am Knopf bis es 'verschweißt' ist, dann ausschalten -- und solange angepreßt halten -- bis die Schweißstelle "erkaltet" ist. SO funktionierts auch (aber techn.etwas komplexer) beim Ultraschallschweißen. "Das" geht mit Lötkolben-Dauerhitze eben nicht. Wie du das Problem des 'Anklebens', !falls es dann noch anklebt, lösen kannst, keine Ahnung. Für Metall-Schweißen gibts sog. TRENNSPRAY. Das ist glaub ich Petroleum. Also etwas öliges .
Smokey schrieb: > Verpackungen > konkret die Gummibänder an den FFP2-Masken. Das ist übrigens alles 'klassisches' Ultraschall-Schweißen. Es wird da zwar auch -ultrakurz- hoch erhitzt, aber gleichzeitig werden die (ultra)langen Faden-Moleküle ineinander verhakt. Was nach dem Erkalten eine 'homogene' hochstabile Materialverbindung (auch verschiedener Materialien) bewirkt. Womit deine Frage wohl beantwortet ist. (?) Sie verhaken weil: Geschüttelt, nicht gerührt..
Ist das immer Ultraschall oder gibt es noch andere Methoden?
Sigma schrieb: > Ist das immer Ultraschall oder gibt es noch andere Methoden? Generell US. Das Verfahren ist ausgereift. Von 'Bosch' und?' gibts zwei so yt-Videos über eine Verpackungsschweißanlage, das solltest mal sehen. Da fährt ein Endlosschlauch in einer Höllengeschwindigkeit durch .. und hinten fallen die Pakete runter. Ultraschall hat eben den zeitlichen Vorteil: ultrakurz. Wenn es dich interessiert, informier dich ein bissel, es gibt nicht gar viel (öffentlich zugängliches) Material darüber. Es ist nicht nur: Industrie - sondern auch noch etwas Sehr Spezielles. Hochtechnologie . Ohne mein Ding (79,- statt 790,-) wüßte ich das alles auch nicht. Und ohne dieses Wissen könnte ich dieses Gerät auch nicht (richtig) bedienen . Es ist geil, aber auch empfindlich teuer
Könnte das sein: 'Bosch und Herrmann' https://www.youtube.com/watch?v=ilyZe2rXwC4 aus dem Jahre 2012(!) https://www.herrmannultraschall.com/de Das Problem ist, daß Plastik sich zwar 'zusammenkleben' ließe, aber nicht verbinden läßt. Es hält -anders- einfach keiner Belastung stand.
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