Hi, bei einem nichtinvertierenden Operationsverstärker habe ich zwischen Ausgang, invertierendem Eingang und Masse einen Spannungsteiler, welcher die Verstärkung festlegt. Dabei kommt es auf das Verhältnis der beiden Widerstände dieses Spannungsteilers an. Allerdings ist es rein rechnerisch egal, ob ich hier z.B. 1kOhm und 2kOhm oder 10kOhm oder 20kOhm oder 100kOhm oder 200kOhm wähle, die resultierende Verstärkung ist in jedem Fall 3fach. Mir ist klar, dass - um bei diesem Beispiel zu bleiben - Widerstandswerte von 10 und 20 Ohm auf Grund des hohen Stromes durch den Spannungsteiler eine ziemlich blöde Wahl wären. Aber: wie komme ich auf vernünftige Absolut-Widerstandwerte? Welche Anhaltspunkte gibt es dafür? Danke!
Dr. Zoran schrieb: > Aber: wie komme ich auf vernünftige Absolut-Widerstandwerte? Kommt drauf an, was dir wichtig ist: - geringe Stromaufnahme (Batteriebetrieb, Erwärmung) --> hochohmig - geringe Störempfinglichkeit und niedriges Rauschen --> niederohmig > Welche Anhaltspunkte gibt es dafür? Sieh dir an, was die OPAmp Hersteller in ihren Applikationsschriften verwenden. Sieh dir an, wie andere ihre Widerstände bemessen haben (Google Bildersuche: opamp schematic). Verwende für ähnliche Anwendungen ähnliche große Widerstände.
:
Bearbeitet durch Moderator
Dr. Zoran schrieb: > Aber: wie komme ich auf vernünftige Absolut-Widerstandwerte? In dem Du dir gedanken machst (und diese schriftlich fixierst) WAS Deine Schaltung letztlich können soll. Und welche (Mindest-)forderung Du erzielen willst. Denn nicht immer ist SOLL und KÖNNEN ökonomisch zu realisieren. > Welche > Anhaltspunkte gibt es dafür? Stromverbrauch. Einfüsse durch Bias Strom des OPamp. Bandbreite (extrem hochohmige R führen zu niedriger BW). Verfügbarkeit. kosten. ggfs. schon ein vorhandenes Design aus einem Vorgängerprojekt--> Spart Zeit, Mühe Kosten das neu zu berechnen und zu testen. nur um mal 5 wichtige Punkte zu nennen, es gibt sicher noch mehr.
Ein hochohmiger Spannungsteiler verschlechtert Bandbreite und Eigenrauschen. Ein zu niederohmiger Spannungsteiler belastet den Ausgang und verringert damit die Aussteuerbarkeit. Für Audio-Anwendungen ist ein Gegenkopplungswiderstand von 10kOhm eine Hausnummer.
Beitrag #7047510 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dr. Zoran schrieb: > wie komme ich auf vernünftige Absolut-Widerstandwerte 1. Belastung des OpAmp Ausgangs darf nicht zu hoch werden, auch weil das den Ausgangsspannungsbereich des OpAmp zusammenbrechen lässt. 2. Stromverbrauch der Schaltung soll nicht zu hoch werden 3. Zu hohe Widerstandswerte führen ein Rauschen ein 4. Zu hohe Widerstandswerte machen die Schaltung langsamer weil Streukapazitäten über diese Widerstände umgeladen werden müssen. 5. Zu hohe Widerstandswerte machen die Schaltung anfälliger gegen Störungen von aussen 6. Zu hohe Widerstandswerte lassen Leckströme auf der Platine zu Fehlern führen 7. und am wichtigsten wohl: Zu hohe Widerstandwerte lassen den Eingangsstrom eines OpAmps zu Spannungsfehlern führen. Im Ergebnis: nimm 10k...
Normalerweise rechnete man bei Verstärkung und Bandbreite mit idealisierten OPV-Parametern (insbesondere Ein-/Ausgangswiderstände und offene Verstärkung). Das ist aber nur dann sinnvoll und erlaubt, wenn diese Vereinfachungen nicht zu Fehlern/Abweichungen führen, die unzulässig groß sind. Deshalb sollen die Widerstände einerseits klein im Vergleich zum (vernachlässigten) OPV-Eingangswiderstand sein, gleichzeitig aber auch groß gegenüber dem (vernachlässigten) OPV-Ausgangswiderstand sein. Dazu kommen dann die anderen hier bereits erwähnten Gründe (Rauschen, Offseteinfluss). Das führt dann zu dem möglichst zu bevorzugendem Bereich etwa zwischen 1kOhm und 100kOhm.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.