Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Gewichtheben ja, zählen nein.


von MProtz (Gast)


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Eine Metrik, wonach man die Intensität und den Fortschritt im 
Gewichtheben bemisst, ist das "Volumen": Wieviele KG in Summe gehoben 
wurden. Unabhängig von der Wiederholungszahl, welcher Übung, nur auf 
einem Bein etc. Was interessiert ist die summierte getätigte Arbeit am 
Ende des Trainings.

Abgesehen von zahlreichen Apps, kann man das auch einfach in einen 
Taschenrechner eintippen, das ist mir aber zu mühsam (wer hier Ironie 
findet darf sie behalten).

Ich würde gerne in meinem Trainingskeller auf jedes Gewicht einen Sensor 
pappen. Dieser übermittelt, ob (und wie hoch) er angehoben wurde. Dann 
könnte ich zentral die KG x Weg automatisch zusammenzählen lassen.

Gibt es so ein Produkt bereits? Wäre das als Bastler machbar?

Was sind eure Ideen?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Am einfachsten vermutlich mit einer Kamera und einem Raspberry Pi.

Ansonsten könnte das vermutlich auch ein Beschleunigungssensor

von Arnold Schwarzenegger (Gast)


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So einfach ist das nicht.

Es gibt keine abosluten Höhensensoren. Höhen lassen sich nur relativ 
messen über den Luftdruck, was aber viel zu ungenau ist. Da reden wir 
von einer Auflösung in Metern.

Beschleunigungssensoren wären eine Möglichkeit, aber da ist die 
Auswertung auch alles andere als einfach. Die Genauigkeit hängt dann 
ganz stark vom verwendeten Algorithmus ab (und der Auflösung des 
Sensors). Also auch keine Lösung.

Das einzige, das mir als halbwegs praktikabel einfällt, sind sog. 
Seilzuggeber, wie z.B. 
https://www.reichelt.de/de/de/wegsensor-seilzuggeber-0--635-mm-seilzug-sp-600-p151291.html?PROVID=2788&&r=1

Mit dem läße sich das noch am einfachsten lösen. Den Sensor hängst Du an 
einen Haken an der Decke, das andere Ende klemmst Du mittels Magnet an 
die Hantel. Funktioniert auch nur bei geradem heben wobei bei einer 
seitwärtsbewegung der Körper zwar Energie verbrennt, um das Gewicht zu 
halten, aber keine pot. Energie hineingesteckt wird.

Wenn die Auswertung ganz primitiv sein soll, einfach mit einem 
Datenlogger aufzeichnen, die Werte in Excel kippen und dann aus den 
lokalen Minima und Maxima die Energien ausrechnen.

von Kraftzwerg (Gast)


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Du kannst nicht unterscheiden, ob das Gewicht an der Hantel in der Übung 
bewegt wurde, oder ob du gerade die Scheibe auf die Hantel gesteckt 
hast.
Zumal das Gesamtgewicht absolut nichtssagend ist, ob du 100kg vom Boden 
hebst oder über den Kopf drückst sind zwei völlig verschiedene 
Kraftniveaus.

Wenn es um die geleistete Arbeit geht, ist der Ansatz auch nicht ganz 
das Wahre. Auch wenn das Gewicht nach unten geht, muss der Muskel 
arbeiten und das ist auch ganz schön anstrengend.

Und beim "Volumen" kommt es sehr wohl auf die Übung an. Das wird 
summiert. Aber nicht über die Übungen hinweg.

von Jemand (Gast)


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Das kannst Du zwar so machen, geht aber am Ziel des ganzen durchaus 
vorbei...

Man spricht zwar vom Volumen, betrachtet die einzelnen Muskeln jedoch 
immer separat. Es bringt ja nichts mit ner Beinpresse 3000kg zu bewegen 
und dann zu beschließen, dass die 300kg die man mit dem Bizeps schafft 
wären nun zu vernachlässigen, er würde ja auch so wachsen...

Du kannst das also alles schon zentral erfassen und berechnen, dann 
bekommst Du rechnerisch auch ne tolle Figur, Dein Spiegel und Dein 
Umfeld könnten das aber ganz anders wahrnehmen

Daher würde ich eine genauere Differenzierung empfehlen, zumindest was 
die Übungen und somit Muskelgruppen angeht. Dann kannst Du gezielt das 
Trainingsvolumen dieser erfassen und auch sehen wann Du mal den 
Gegenspieler trainieren solltest.

Und zu guter letzt, gute Trainingserfolge erzielt man knapp vor der 
Erschöpfungsgrenze eines Muskels. Denn erst bei dieser "Grenzerfahrung" 
wird ein starker Wachstumsimpuls gesetzt. Somit könnte man nun auch hier 
noch genauer betrachten, aber das darfst Du Dir gerne selbst in der 
Fachliteratur anschauen wenn es Dich interessiert

von Falk B. (falk)


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MProtz schrieb:
> Ich würde gerne in meinem Trainingskeller auf jedes Gewicht einen Sensor
> pappen. Dieser übermittelt, ob (und wie hoch) er angehoben wurde. Dann
> könnte ich zentral die KG x Weg automatisch zusammenzählen lassen.

First world problems. OMG!

von Flip B. (frickelfreak)


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die verrichtete Arbeit wird durch verbrennung von Kohlenhydraten 
aufgebracht. du kannst die co2-konzentration im Trainingskeller vor und 
nach dem Training messen und mit dem wirkungsgrad multiplizieren.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Flip B. schrieb:
> du kannst die co2-konzentration im Trainingskeller vor und
> nach dem Training messen und mit dem wirkungsgrad multiplizieren.

Und hoffen das du nicht erstickst, den dazu muss ja der Keller Luftdicht 
sein....

Geht dann wohl auch nicht.

Mal andere Idee:
An die Stangen Gewichtssensoren anbringen die das Gewicht der Scheiben 
parmanent wiegt und übermittelt.
Nun wenn du das Gewicht hebst, ändert sich durch die Bewegung das 
Gewicht (Hochheben +, Senken -)

Nun kannst du diese Daten in Relation zum Gewicht rechnen und somit die 
Geleistete Arbeit ausrechnen..

Alternativ kannst du auch "Moving Glow" Handschuhe anziehen, die 
übermitteln dann Permanent die genaue Position sogar jedes Fingers ;-)

Hat niemand gesagt dass es einfach ist, aber möglich ;-)

: Bearbeitet durch User
von micha (Gast)


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Beschleunigungs-Sensor; bei Bewegung in Z Strecke über Zeit integrieren 
und an zentrale DB schicken, sollte für den Zweck ausreichend genau 
sein. Hardware ESP8266/ESP32 & Mems Sensor & Batterie, Gesamtvolumen ~ 
Zigarettenschachtel, Preis ~10€ pro Einheit

von micha (Gast)


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Nebenbei, würde mich nicht wundern, wenn es bereits Lösungen für 
Smartwatches /Fitness-Tracker gibt

von Senior Mucki (Gast)


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Du wirst die Gewichte ja in einer Art Sicherung über der Hantelbank an 
der Stange haben, wenn dann würde ich die dort wiegen. Entsprechende 
Sensoren sollten relativ einfach und günstig zu finden sein.

Wobei ich das Gesamtkonzept noch nicht ganz nachvollziehen kann, du 
trainierst doch mit Trainingsplan, oder? Da sind die Gewichte wenn 
dieser auf dich zugeschnitten ist doch vorgegeben. Und auch die 
Wiederholungen. Sprich du würdest nur dir bekannte Informationen 
aufzeichnen?

Zum Zählen würde ich wenn überhaupt eine Apple Watch/Garmin Forerunner 
verwenden, dort kannst du auch deinen Trainingsplan hinterlegen.

In der Zeit der Projektentwicklung lieber trainieren, hast du mehr 
davon. ;)

von Senior Mucki (Gast)


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micha schrieb:
> Nebenbei, würde mich nicht wundern, wenn es bereits Lösungen für
> Smartwatches /Fitness-Tracker gibt

Die Idee ist gut, gibt für Ant+/BLE eine Liste mit UUID usw. für den 
Kram, da könnte sich ggf. eine derartige Anwendung schon finden.

Ob es die Uhr dann unterstützt ist jedoch wieder eine andere Frage, im 
"worst case" kopiert ein Hersteller einfach deine Idee und verkauft das 
kommerziell...

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Na dann:

TI hat ein EV Kit für MSP430-Uhren, da kannst du sogar ein Herzfrequenz 
Sensor dazu haben. Die zeichnet die Bewegung auf, und der Pulssensor 
liefert dir noch zusätzliche Daten.

Programmieren musst du nicht mal etwas selber, den TI hat zu dieser Uhr 
das fertige GUI auf der Webseite zum Downloaden.
Zeichnet alle 3 Achsen auf, und rapportiert auch die Herzfrequenz wenn 
du das Add on hast.

Daten in Excel, Formel drüber legen und fertich ;-)

: Bearbeitet durch User
von Philipp K. (philipp_k59)


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Wägesensoren unter die Bankfüsse unter der Schulter montieren..

Durch die Beschleunigungskraft entgegen der Sensoren kann man sogar das 
tatsächliche Gewicht miteinrechnen.. die ersten 5 Sekunden nimmt man zur 
eigentlichen Gewichtsbestimmung.

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