Forum: Haus & Smart Home Metallüberdachung erden


von Sonnenscheu (Gast)


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Hallo zusammen.
Folgende Situation:
Ein guter Freund hat sich an sein Haus zum Sonnenschutz eine beglaste 
Alu-Überdachung auf die Terasse stellen lassen.
In etwa so etwas:
https://www.ug-alu.de/ueberdachungen/terrassenueberdachung?number=T10000.6916&gclid=EAIaIQobChMI6uOGu7G29wIVIo1oCR3rSwI1EAQYByABEgKSDPD_BwE


So weit so gut.

Der Monteur, der das Ding aufgebaut hat, hat zwei elektrische Markisen 
montiert, aber nicht angeklemmt.
Mein Freund wollte nun, dass ich das tue.
Dabei bin ich ins grübeln gekommen.
Das kurze Kabel der horinzontalen Markise (oben am Glasdach) hängt aus 
der Markise raus. Die Vertikale Markise an der Seite hat ebenfalls ein 
kurzes Kabel, das der Monteur im Alu-Profil verängert hat (kommt man 
nicht mehr ran), dass es an der selben Stelle wie alle anderen Kabel 
raus kommt. Zusätzlich hat die Überdachung noch eine eingebaute 
Beleuchtung. Das Kabel habe ich also auch noch.
Nun gut.
Der Monteur hat die ganze Alu-Überdachubng NICHT geerdet!
Muss man das? Und wenn ja, mit welchem Querschnitt? Die Zuleitung ist 
3x1,5mm2. Wenn ich wenigstens diese Erde auflege ist mir schon wohler.
Also ich tendiere zum Erden. Ich weiß auch nicht, wie sauber der Monteur 
das Merkisenkabel verlängert hat. Wenn sich da etwas löst und ans 
Alu-Profil kommt, wird es komisch.
Ich habe leider die VDE0100 nicht griffbereit.
Kennt sich einer vomn euch besser aus?
Danke an alle.

von Pete K. (pete77)


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Ist die Aluüberdachung nicht sowieso über die 
Bodenhülsen/Bodenbefestigung geerdet? Oder steht das ganze auf 
Holzplatten?

Erdungskabel sollten immer angeschlossen werden (Beleuchtung).
Und ein RCD/FI sowie LSS sollte sowieso Pflicht sein.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Üblich wäre meiner Meinung nach Erdung im Rahmen von Blitzschutzanlage.
Metallene Dachrinnen sind bei Häusern ohne Blitzschutzanlagen auch nicht 
geerdet und gehen inzwischen zu fast 100% ab Grundniveau in 
Kunststoffrohre.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Tja über das Thema Erden und Potentialausgleich lässt sich vorzüglich 
streiten.

Im Prinzip stand irgendwo mal der Satz: Grundsätzlich sind alle 
leitfähigen mit dem Gebäude verbundenen Teile in den Potentialausgleich 
einzubeziehen.

Und wer tut das bei Geländern, Heizkörpern etc.?

Mittlerweile gibt es auch viele Geräte, die vom Gefühl her eine SKI 
wären, aber in Wirklichkeit SKII sind.

Am Ende hilft da nur Pragmatismus und gesunder Menschenverstand.
Ein RCD wurde auch schon genannt.

von Helge (Gast)


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Wenn Blitzschutz erforderlich ist, 16mm². Wenn nicht, würde ich 
Potentialausgleich 4mm² legen, das ist in der Industrie jedenfalls so 
üblich.

von MaWin (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Metallene Dachrinnen sind bei Häusern ohne Blitzschutzanlagen auch nicht
> geerdet und gehen inzwischen zu fast 100% ab Grundniveau in
> Kunststoffrohre.

Metallene Dachrinnen haben auch keine eingebauten Motoren und Lampen am 
Stromnetz.

Aber selbst der Metalltisch in einer Backerei wird extra geerdet, wenn 
ein elektrisches Gerät draufsteht, denn das könnte  ja durch Wasser 
oder so den Tisch unter Spannung setzen.

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Metallene Dachrinnen haben auch keine eingebauten Motoren und Lampen am
> Stromnetz.

Wenn diese eingebauten Geräte SK1 sind dann sollten sie doch selbst 
schutzgeerdet sein.
Eine reine Funktionserdung eines Metalldachs, die in den Verteilerkasten 
geht könnte bei einem (beinahe) Blitzschlag "spannend" werden.

Dann lieber gleich mit ausreichendem Querschnitt an den Ringerder.

: Bearbeitet durch User
von heizer (Gast)


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MaWin schrieb:

> Metallene Dachrinnen haben auch keine eingebauten Motoren und Lampen am
> Stromnetz.

Aber immer öfter Rinnenheizung. Na ja, z.Zt. noch...

von Sonnenscheu (Gast)


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Ich denke die Verbindung über das Fundament ist zu hochohmig. Das Profil 
ist pulverbeschichtet und daher schlecht leitfähig.
Reicht mMn nicht aus.
RCD und LSS sind verbaut.

von Sonnenscheu (Gast)


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Mir ist irgendwie wohler mit Erdung.
Vor allem weil der Monteur mittlerweile bestätigt hat, das Kabel im 
Metallprofil mit Klemmen verlänegrt zu haben.
Ohne Abzweigdose. Wer weiß wie das verklemmt ist. Adernendhülsen sind 
bei Mechanikern auch eher unbekannt.
Wenn da eine Litze raus steht kanns schon komisch werden.
Der Fundamenterder ist ziemlich weit weg.
Ich könnte natürlich auch einen Schlagerder neben den Pfosten in die 
Erde hauen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Man muss bei Erdung unterscheiden ob Blitzschutz, oder Schutzerdung.

Blitzschutz ist nur dann angesagt, wenn das gesamte Gebäude einen 
Blitzschutz besitzt. Dann muss das Blechdach mit einbezogen werden, was 
aber nur eine Fachfirma ausführen darf.

Schutzerde ist dann erforderlich, wenn das Blechdach Teil der 
elektrischen Anlage ist. Dann ist mind. 4mm² auf direktem Wege zum PA 
gefordert.
Für eine Markise ist das Blechdach normalerweise jedoch kein Teil der 
elektrischen Anlage und somit muss es auch nicht geerdet werden.

von Dr. Schnürschuh (Gast)


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Wenn die Zuleitung einphasig mit 1,5mm² erfolgt, reicht auch ein 1,5mm² 
Erdungsanschluss.

Ich würde den Rahmen nicht erden. Blitzschutz wurde schon gesagt: Über 
eine PE-Verbindung holst Du dir den Blitz in's Haus. Höchstens Erdnagel 
einschlagen und mit 16mm² direkt in den Boden ableiten. Kann man machen, 
habe ich aber noch nie gesehen.

Die elektrischen Komponenten sind für sich schon geerdet. Wenn da 
irgendein Schluss entsteht, leiten die auch über den PE-Anschluss ab.

von Dieter R. (drei)


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Sonnenscheu schrieb:
> Mir ist irgendwie wohler mit Erdung.

Elektriker, der was davon versteht, fragen!  Meine Vermutung wäre, dass 
KEINE Erdung des Metallprofils nötig ist. Schaden tut sie 
selbstverständlich nichts, nutzen nur bedingt, da der elektrische 
Kontakt zwischen den diversen Profilen (pulverbeschichtet!) eher 
fraglich sein dürfte.

Hier

https://www.elektrikforum.de/threads/potentialausgleich-stahltreppe.38473/

gibt es eine Diskussion zu einer ähnlichen Fragestellung, zentrales 
Zitat daraus:

"... ich habe heute mit zwei Fachautoren der Praxisprobleme von de und 
ep sowie einem Sachverständigen der HK Stuttgart für Elektrotechnik 
gesprochen.

Zwei legen den Text von DIN VDE 0100-410, Abs. 411.3.1.2, dahingehend 
aus, dass weder Geländer noch Metalltreppen in den 
Schutzpotentialausgleich einbezogen werden müssen, einer neigt dazu, 
dass eine Stahltreppe mit Verbindung zum Beton einzubeziehen sei."

> Vor allem weil der Monteur mittlerweile bestätigt hat, das Kabel im
> Metallprofil mit Klemmen verlänegrt zu haben.

Klingt nach lebensgefährlichem Pfusch. Neue Leitung verlegen.

: Bearbeitet durch User
von Paul (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber selbst der Metalltisch in einer Backerei wird extra geerdet, wenn
> ein elektrisches Gerät draufsteht,

Ich habe unter anderem in mehreren Großküchen/Kantinen zu tun. Habe dort 
noch nie gesehen, dass die Metalltische geerdet sind.

von Dieter R. (drei)


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Paul schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Aber selbst der Metalltisch in einer Backerei wird extra geerdet, wenn
>> ein elektrisches Gerät draufsteht,
>
> Ich habe unter anderem in mehreren Großküchen/Kantinen zu tun. Habe dort
> noch nie gesehen, dass die Metalltische geerdet sind.

Siehe Fachartikel dazu:

https://www.elektropraktiker.de/nc/fachartikel/schutzpotentialausgleich-in-grosskuechen/

Ist zwar von 2010, dürfte aber unverändert gelten: "Für nicht 
elektrische Komponenten in Großküchen, wie leitfähige Tische oder 
Spülen, gibt es diesbezüglich – zumindest in den VDE Bestimmungen – 
keine Festlegungen."

MaWin, welcher davon auch immer, weiß das natürlich besser, er ist ja 
Fachmann für ALLES.

von oszi40 (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Fachmann für ALLES.

1.Du warst bestimmt nicht dort wo MaWin war?
2.Würde ich Elektriker vor Ort fragen, der die Anlage besser kennt als 
wir.
3.Schlägt der Blitz gerne dort ein wo etwas schön geerdet ist. Deswegen 
zweifle ich noch daran, dass es so gut ist den PE an das Blech zu legen 
um den Blitz ins Haus zu leiten. Eher würde ich das ganze Blech außen 
mit 16mm² und Staberder erden und die Terrassen-Elektrik über einen 
kombinierten FI/LS extra abzusichern? https://de.wikipedia.org/wiki/RCBO

von Phasenschieber S. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Schlägt der Blitz gerne dort ein wo etwas schön geerdet ist

Dummfug!

Der Blitz schlägt ein wo es ihm gefällt.

Alte Omas und völlig von Physik Befreite glauben daran, daß eine Erdung 
den Blitz "anzieht".
Du darfst also deinen Alu-Hut aufbehalten.

Wie ich schon schrub, Blitzschutz ist eine ganz eigene Liga, nur 
vollumfänglich für das ganze Haus und auch nur von einer Fachfirma zu 
installieren.

Ein 1,5mm² PE wird einen Blitz in keinster Weise beeindrucken.

Hier geht es im Prinzip um Schutzerde.
Schutzerde ist dort notwendig wo Metall zu Teilen der 
Elektroinstallation gehören und selbiges ist bei einem Blechdach einfach 
nicht notwendig.

von oszi40 (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Alte Omas und völlig von Physik Befreite glauben daran, daß eine Erdung
> den Blitz "anzieht".

Nach meinem Blitz-Einschlag in den Edelstahl-Schornstein würde ich gerne 
Deine umfassende Erfahrung nutzen um den nächsten Blitz umzuleiten. :-)

von Phasenschieber S. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Nach meinem Blitz-Einschlag in den Edelstahl-Schornstein würde ich gerne
> Deine umfassende Erfahrung nutzen um den nächsten Blitz umzuleiten. :-)

Woher willst du wissen, daß der Blitz deinen Schornstein attraktiv fand?

Vielleicht gefiel ihm einfach nur das Grundstück und das damit 
verbundene Grundwasser?

Du glaubst vielleicht auch, daß dich eine Goldkette um den Hals für 
Frauen attraktiver macht?

von michael_ (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Hier geht es im Prinzip um Schutzerde.

Nö, das ist doch kein Elektrogerät.

Ich würde es nur gegen statische Aufladung der Atmosphäre bei Gewitter 
sichern.
An einer verborgenen Stelle einen Staberder.
Blitzschutz wurde diskutiert.

von Phasenschieber S. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ich würde es nur gegen statische Aufladung der Atmosphäre bei Gewitter
> sichern.

Ja natürlich, man greift ja auch permanent mit den Händen oder anderen 
Körperteilen an so ein Dach. Vor allem bei Gewitter.

Solche Dächer sind ja auch so niedrig, daß man sie ständig berührt.
...und wenn da erstmal eine Oberleitung drauf fällt....nicht 
auszudenken.

von oszi40 (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ja natürlich, man greift ja auch permanent mit den Händen oder anderen
> Körperteilen an so ein Dach. Vor allem bei Gewitter.

Ein "Fachmann", der noch nie einen Blitz gesehen hat? Hoffentlich 
arbeitet er nicht bei einer Blitzschutzfirma? Jedenfalls muß man nicht 
unbedingt versuchen einige kA mit 1,5mm² ins Haus übertragen und 
anschließend die ehemals verlegte Leitung bewundern. Besser wäre diese 
Überspannung gleich draußen abgeleitet.

von Ulrich (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> MaWin, welcher davon auch immer, weiß das natürlich besser, er ist ja
> Fachmann für ALLES.

Hier im Forum gibt es immer sehr viele Leute, die zu Allem eine Meinung, 
aber von Nichts eine Ahnung haben.

von michael_ (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Ja natürlich, man greift ja auch permanent mit den Händen oder anderen
>> Körperteilen an so ein Dach. Vor allem bei Gewitter.
>
> Ein "Fachmann", der noch nie einen Blitz gesehen hat?

Und du kennst nicht den Unterschied zwischen Blitzeinschlag und 
statischer Aufladung bei Gewitter.

Wissen geht eben verloren.
Vor fast 100 Jahren wußte das jeder Radiohörer, dass er seine Antenne 
mit dem Hebelschalter zu erden hatte.

von und noch Einer (Gast)


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Sonnenscheu schrieb:
> Hallo zusammen.
> Folgende Situation:
> Ein guter Freund hat sich an sein Haus zum Sonnenschutz eine beglaste
> Alu-Überdachung auf die Terasse stellen lassen.
> In etwa so etwas:
> 
https://www.ug-alu.de/ueberdachungen/terrassenueberdachung?number=T10000.6916&gclid=EAIaIQobChMI6uOGu7G29wIVIo1oCR3rSwI1EAQYByABEgKSDPD_BwE
>
> So weit so gut.
>
No
> Der Monteur, der das Ding aufgebaut hat, hat zwei elektrische Markisen
> montiert, aber nicht angeklemmt.
> Mein Freund wollte nun, dass ich das tue.
> Dabei bin ich ins grübeln gekommen.
> Das kurze Kabel der horinzontalen Markise (oben am Glasdach) hängt aus
> der Markise raus. Die Vertikale Markise an der Seite hat ebenfalls ein
> kurzes Kabel, das der Monteur im Alu-Profil verängert hat (kommt man
> nicht mehr ran), dass es an der selben Stelle wie alle anderen Kabel
> raus kommt. Zusätzlich hat die Überdachung noch eine eingebaute
> Beleuchtung. Das Kabel habe ich also auch noch.
> Nun gut.
> Der Monteur hat die ganze Alu-Überdachubng NICHT geerdet!
> Muss man das? Und wenn ja, mit welchem Querschnitt? Die Zuleitung ist
> 3x1,5mm2. Wenn ich wenigstens diese Erde auflege ist mir schon wohler.
> Also ich tendiere zum Erden. Ich weiß auch nicht, wie sauber der Monteur
> das Merkisenkabel verlängert hat. Wenn sich da etwas löst und ans
> Alu-Profil kommt, wird es komisch.
> Ich habe leider die VDE0100 nicht griffbereit.
> Kennt sich einer vomn euch besser aus?
> Danke an alle.

Der Monteur montiert, der Elektriker verlegt die Leitungen und schließt 
sie an.

Die TOs stellen dumme Fragen. Noch Fragen?

von Thomas R. (thomasr)


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Schräge Diskussion...

Ein Blitzschutz ist weder gefordert noch sinnvoll und spielt wirklich in 
einer ganz anderen Liga.

Hier geht es um die Sicherheit gegen eine gefährliche Berührspannung, 
die z.B. von einer unsachgemäßen Verbindung im Inneren der 
Alukonstruktion rührt.

Wenn also der L auf die Alukonstruktion kommen sollte, was passiert 
dann?

Fall 1: Der Schutzleiter ist in den angeschlossenen Motoren richtig auf 
deren Gehäuse gelegt und damit (irgendwie und über Umwege) mit dem 
Alugestell verbunden --> LS oder RCD löst aus

Fall 2: Keine Verbindung des Gestells zum Schutzleiter --> wie gut 
leiten die sonstigen Befestigungen in der Erde? Sonst: Spannung auf dem 
Alu --> Gefahr gegen Erde (worauf der Mensch steht)

Gegen Fall 2 hilft nur der Potentialausgleich. Und der kann auch in 
1,5mm ausgelegt sein. Die VDE fordert eine "geschützte Verlegung" und 
4mm weil so etwas früher gern an den Fußleisten entlang zur nächsten 
Heizung gemacht wurde und damit oft defekt war. Wenn man hier aber an 
einer geschützten Stelle den PE der Zuleitung an das Gestell anlegt, 
wäre das "geschützt" und vom Querschnitt ausreichend (der kann ja keinem 
größeren Strom ausgesetzt sein als die Zuleitung des L)

von und noch ein Schlaumeier (Gast)


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Punkt 3:

Kunde tot

Punkt 4:

Hütte abgebrannt

von Armin X. (werweiswas)


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Sonnenscheu schrieb:
> Das kurze Kabel der horinzontalen Markise (oben am Glasdach) hängt aus
> der Markise raus. Die Vertikale Markise an der Seite hat ebenfalls ein
> kurzes Kabel, das der Monteur im Alu-Profil verängert hat (kommt man
> nicht mehr ran), dass es an der selben Stelle wie alle anderen Kabel
> raus kommt. Zusätzlich hat die Überdachung noch eine eingebaute
> Beleuchtung. Das Kabel habe ich also auch noch.

Moin

Ich bin da normalerweise nicht so kleinlich, aber....
Dann schließe ich solche Sachen auch KOMPLETT an. Denn nur für das was 
ICH guten Gewissens gemacht habe kann und werde ich auch einstehen.
Norm hin oder her.
Von der im Profil verlegten Leitung würde ich jedenfalls freundlich 
Abstand nehmen. Du weist nicht welche Klemmen verwendet wurden und hast 
auch keine Ahnung ob sich darin Schwitzwasser bilden kann geschweige 
denn ob nicht mal Regenwasser eindringt. Dann lieber einen unschönen, 
dafür permanent einsehbaren Abzweigkasten dran machen. Naja, jetzt nicht 
mehr.
Alternativ die Markise nochmal abmontieren und die Leitung neu 
verlegen/verlängern.
MfG

: Bearbeitet durch User
von Eppelein V. (eppelein)


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Sven L. schrieb:
> Tja über das Thema Erden und Potentialausgleich lässt sich vorzüglich
> streiten.
>
> Im Prinzip stand irgendwo mal der Satz: Grundsätzlich sind alle
> leitfähigen mit dem Gebäude verbundenen Teile in den Potentialausgleich
> einzubeziehen.
>

Vor ca. 18 Jahren eine altes MHS der Gründerzeit komplett saniert. Der 
Denkmalschutz war da richtig geil drauf, das seine Vorgaben zu 100% 
umgesetzt werden.

Von der Baubehörde wurde das zu niedrige Treppengeländer moniert.
Aus Edelstahl wurde eine Erhöhung angefertigt und hinter dem Bestehenden 
angebaut.

Eine Einbindung in den Potentialausgleich wurde vorgeschrieben.

MfG
Eppelein

von Sven L. (sven_rvbg)


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Eppelein V. schrieb:
> Von der Baubehörde wurde das zu niedrige Treppengeländer moniert.
> Aus Edelstahl wurde eine Erhöhung angefertigt und hinter dem Bestehenden
> angebaut.
>
> Eine Einbindung in den Potentialausgleich wurde vorgeschrieben.

Vielleicht war da ein ehemaliger Bahnmitarbeiter zur Baubehörde 
gewechselt - bei der Bahn ist man auch potentailausgleichs- und 
erdungsgeil ohne Ende ;-)

von Phasenschieber S. (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Eine Einbindung in den Potentialausgleich wurde vorgeschrieben.

Da hätte ich glatt nachgefragt: Wer schreibt das vor und wo ist es 
niedergeschrieben und letztendlich wie ist die Vorschrift benannt.

von Eppelein V. (eppelein)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Eppelein V. schrieb:
>> Eine Einbindung in den Potentialausgleich wurde vorgeschrieben.
>
> Da hätte ich glatt nachgefragt: Wer schreibt das vor und wo ist es
> niedergeschrieben und letztendlich wie ist die Vorschrift benannt.

Vorgeschrieben wurde es vom Elektroplaner.
Den Eigentümer (Software-Unternehmen) sah man höchstens einmal im Monat, 
wenn überhaupt.
Seine pers. Freunde waren Architekt wie Elektroplaner.

Mir war es wurscht in dem Fall, wurde ausgeführt wie anständig bezahlt.

Davon abgesehen, in Küchen - Uni, Krankenhaus,... sind Einbauten 
(Edelstahl) in den PA mit einzubeziehen, Schränke,... leitend 
miteinander zu verbinden.

MfG
Eppelein

von Phasenschieber S. (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Davon abgesehen, in Küchen - Uni, Krankenhaus,... sind Einbauten
> (Edelstahl) in den PA mit einzubeziehen, Schränke,... leitend
> miteinander zu verbinden.

Wo hast du denn diesen Stuß her?

von Eppelein V. (eppelein)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Eppelein V. schrieb:
>> Davon abgesehen, in Küchen - Uni, Krankenhaus,... sind Einbauten
>> (Edelstahl) in den PA mit einzubeziehen, Schränke,... leitend
>> miteinander zu verbinden.
>
> Wo hast du denn diesen Stuß her?

Dann besorge Dir mal entsprechende Unterlagen.....

Der TÜV, wo errichtete Anlagen abnimmt, hat gerade da ein besonderes 
Augenmerk  drauf!!!

Vor zwei Jahren eine Uni-Großküche komplett neu errichtet.
Da wurden sogar die Außlässe für den PA punktgenau nach Plan aus dem 
Boden herausgeführt.

In Dialysezentren sind wir auch zugegen.
Der TÜV hatte bei einer Inspektion/Überprüfung in einer Station 
bemängelt, daß Kücheneinrichtungen (neu eingerichtet) nicht wieder in 
den PA mit einbezogen wurden.

Das ist kein leeres Gewafe, sondern die nackte Realtität.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Davon abgesehen, in Küchen - Uni, Krankenhaus,... sind Einbauten
> (Edelstahl) in den PA mit einzubeziehen, Schränke,... leitend
> miteinander zu verbinden.

Das hast du geschrieben und jetzt hast du spezifiziert:
Uni-Großküche, Dialysezentren, Kücheneinrichtungen.

Merkst du den Unterschied?

Ach und übrigens, der TÜV ist bei solchen Einrichtungen nicht zugange!

von Eppelein V. (eppelein)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Eppelein V. schrieb:
>> Davon abgesehen, in Küchen - Uni, Krankenhaus,... sind Einbauten
>> (Edelstahl) in den PA mit einzubeziehen, Schränke,... leitend
>> miteinander zu verbinden.
>
> Das hast du geschrieben und jetzt hast du spezifiziert:
> Uni-Großküche, Dialysezentren, Kücheneinrichtungen.
>
> Merkst du den Unterschied?
>
> Ach und übrigens, der TÜV ist bei solchen Einrichtungen nicht zugange!

Ich merke nichts.

Dann begebe Dich mal an die Front, da kannst Du oft genug mit dem TÜV 
Bekanntschaft machen!

Wenn man keinerlei Ahnung von Frontdienst hat, dann sollte man halt auch 
einmal nicht die Tastatur unnötig strapazieren.

Dir noch ein schönes Wochenende

Eppelein

von Dieter R. (drei)


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Eppelein V. schrieb:

> Dann begebe Dich mal an die Front, da kannst Du oft genug mit dem TÜV
> Bekanntschaft machen!

Das mag ja objektbezogen alles seine Richtigkeit haben. Eine zugehörige 
VDE-Vorschrift hat aber in diesem Thread noch keiner benannt. Es scheint 
sie auch nicht zu geben, siehe mein obiges Zitat. Du kennst sie offenbar 
auch nicht, sondern verweist nur auf spezifische Bauvorhaben, bei denen 
das von wem auch immer so gefordert wurde.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Eppelein V. schrieb:
> Dann begebe Dich mal an die Front, da kannst Du oft genug mit dem TÜV
> Bekanntschaft machen!

Ich habe fast mein ganzes Berufsleben an der Front gearbeitet :-)

von Andre (Gast)


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Spricht eigentlich was gegen einen Kreuzerder, halben Meter grün/gelb 
10mm² oder Alu Runddraht 8mm und ein paar Banderdungsschellen?
Der Blitz bleibt draußen, der Querschnitt hält einiges (auch mechanisch) 
aus und solange das Haus nicht auf 3m trockenem Sand steht wird der 
nicht "perfekte" Erder dennoch die nötigen 30mA für die RCD Auslösung 
tragen können.

von Dieter R. (drei)


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Andre schrieb:
> Spricht eigentlich was gegen einen Kreuzerder ...

Schadet sicher nichts, nützt aber auch nichts. Die hingepfuschte 
Verkabelung mit Lüsterklemme irgendwo im Profil bleibt immer noch, die 
muss weg!

Das alles interessiert den TO aber nicht mehr, der ist schon lange weg. 
Hier streiten sich nur noch Eppelein und Phasenschieber um ihre 
Jugenderinnerungen.

von Andre (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Schadet sicher nichts, nützt aber auch nichts. Die hingepfuschte
> Verkabelung mit Lüsterklemme irgendwo im Profil bleibt immer noch, die
> muss weg!

Das hatte ich jetzt irgendwie voraus gesetzt. Ich kann auch nicht 
nachvollziehen wieso man das so macht! Von z.B. Spelsberg gibt es kleine 
kompakte Abzweigdosen in diversen Farben, das sieht professionell aus 
und erlaubt eine Reparatur. Die Dosen liegen halt nicht für 0,49€ im 
Baumarkt Wühltisch, aber das sollte doch kein Hindernis sein.

Meine Frage bezog sich eher auf die "unabhängige" Erdung, weil keine 
direkte Verbindung zum PA des Hauses besteht.
Ich sehe da erstmal kein Problem, weil es niemals schlechter sein kann 
als völlig ungeerdet. Aber vielleicht übersehe ich was?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Hier streiten sich nur noch Eppelein und Phasenschieber um ihre
> Jugenderinnerungen.

Was hat die Erdung mit Jugenderinnerungen zu tun?

Es gab nie und gibt auch heute noch keine Vorschrift zur Erdung von 
Metallteilen die nicht einer Elektroanlage zugeordnet sind.

Eine Großküche aus Metall, die im Verbund mit Elektrogeräten 
ausgestattet ist, wird selbstverständlich an den PA angeschlossen.

Dann sind die Metallteile Teil einer Elektroinstallation fertich.

Man darf halt nicht Kraut und Rüben durcheinander schmeißen.

Hier geht es um Markisen in der Nähe eines Blechdaches. Es gibt keine 
Vorschrift welche besagt, daß das Blechdach geerdet werden muss.

Wer jedoch das Blechdach trotzdem mittels PE einer elektr. Leitung 
erdet, mach das Dach eben zu einem Teil der elektr. Installation und für 
selbige gelten eben Vorschiften, z.B. daß in diesem Fall eine eigene 
mindestens 4mm² Leitung direkt zum PA geführt werden muß.
Schrub ich schon in meinem ersten Post.

Wer jedoch Paranoia wegen der Sicherheit hat, darf das Dach gerne mit 
eigenem Erder erden. Das unterliegt keinerlei Vorschriften, denn dadurch 
wird es nicht Teil der Elektroinstallation.

Capiche?

von Armin X. (werweiswas)


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Wenns denn stimmt, was in dem andernorts aufgeschnappten Link unter "Was 
darf nicht" geschrieben steht darf die Leitung nicht durch das Aluprofil 
gezogen werden.
https://www.intratec-shop.de/kabel-richtig-verlegen-
Also muss erstmal der Monteur her, seinen Pfusch beseitigen und die 
versteckte Leitung wieder freilegen!
Diese aber bitte so freilegen lassen, dass am Auslass auch ggf 
Kantenschutz angebracht ist.

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich jetzt noch an Hohlprofil, Lüsterklemme und Kondenswasser denke, 
wird die Freude nur kurz sein.

von Armin X. (werweiswas)


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Ich fürchte das mit den Metallprofilen muss man vorerst infrage stellen!
Das Pamphlet wurde wohl von Hypochondern geschrieben...
Im weiteren Verlauf schreiben die, dass man lediglich Stromkreise die 
erwartungsgemäß gering belastet werden mit 1,5mm² verlegen, Herde besser 
mit 4mm² und Waschmaschinen mit 2,5mm² versorgen soll.
Da ist wohl einiges an Wunschdenken drin. Moderne 
Haushaltswaschmaschinen ziehen doch gar nicht mehr als 10A....

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