Hallo, kann mir jemand erklären, warum es bei einigen Messungen vorgeschrieben ist den Widerstand mit einem Mindeststrom zu messen? Ich habe es z.B. bei der Messung des PE an Geräten gesehen, dass hier mindestens 300mA oder so gefordert sind. Warum ist das so? Bei den Werksprüfungen des PE kann ich das mit den 40A ja noch verstehen, weil man dann zeigt, dass die Verbindung diesem Strom auch standhält. Aber warum die 300mA und nicht einfach eine Messung mit den DMM üblichen Strömen? Bei deutlich unter 1R und 300mA entsteht ja nicht besonders viel Leistung. LG
Ohmer schrieb: > Ich habe es z.B. bei der Messung des PE an Geräten gesehen, dass hier > mindestens 300mA oder so gefordert sind. Warum ist das so? Da sind 200mA gefordert. Aber mehr ist erlaubt. Das Problem sind die Übergangswiderstände/Kontaktwiderstände. Mit weniger als 200mA würde fast jedes Gerät bei der Prüfung durchfallen. Stelle dir die üblichen Wasserkocher vor. Kontaktwiderstand zwischen Unterteil und Kanne. Viele Prüfer prüfen da gleich mit 10A. Weil sonst zu viele neue Wasserkocher durchfallen. Ein besseres Forum für solche Fragen ist übrigens diesteckdose.net
Ohmer schrieb: > Ich habe es z.B. bei der Messung des PE an Geräten gesehen, dass hier > mindestens 300mA oder so gefordert sind. Warum ist das so? Wenn der PE nun mit nur einem Drähtchen gerade noch so das Gehäuse berührt, misst du mit 1mA vielleicht etwas, das vollkommen im Rahmen des Erlaubten liegt. Mit 300mA allerdings bist du schon in der Lage zu erkennen, dass der Kontakt zwar vorhanden, allerdings nicht gut ist. Durch höhere Ströme werden sehr dünne Verbindungen erkannt, die zwar Durchgang haben, aber für einen PE nicht ausreichen würden.
Sebastian R. schrieb: > Durch höhere Ströme werden sehr dünne Verbindungen erkannt, die zwar > Durchgang haben, aber für einen PE nicht ausreichen würden. Also ein stromabhängiger Widerstand, bei dem die Abhängigkeit nicht linear ist (R=U/I)?
> Durch höhere Ströme werden sehr dünne Verbindungen erkannt, die zwar > Durchgang haben, aber für einen PE nicht ausreichen würden. Richtig, aber das Praxisproblem ist anders herum Das Praxisziel ist nachzuweisen daß bei einem Isolationsdurchbruch keine gefährliche Spannung am Gerätegehäuse gegenüber anderen Teilen auf Erdpotential ist, der Fehlerstrom also ungefährlich abgeleitet werden kann. Man hat das in eine Zahl gepackt indem man einen höchstzulässigen Widerstand von 0,3 Ohm definiert hat. Das Praxisproblem ist daß Oxydschichten (nicht nur auf Schutzleiterkontakten) kein ohmsches Verhalten haben, sondern ehr ein VDR-Verhalten. Wenn man einen Oxydierten Kontakt einmal mit 1mA mißt dann kann der vielleicht 100mV Spannungsabfall haben was rechnerisch 100 Ohm ergeben würde. Miußt man den gleichen Kontakt nochmal bei 10A dann hat man sagen wir mal 300mV Spannungsabfall was rechnerisch jetzt 30mOhm ergeben würde. Siehe auch den Begriff "Frittstrom" Bei einem realem Isolationsdurchbruch hat man ehr mehrere hundert A die fliesen und will die Spannung unter 50V halten. Würde man den Schutzleiterwiderstand jetzt also mit 1mA messen dann würden reihum Geräte bei der Prüfung nach der 0702 durchfallen obwohl sie real das Schutzziel völlig einhalten müssen. Man hat nach (damals westdeutscher) Norm einen Mindeststrom von 200mA festgelegt weil den batteriebetriebene Meßgeräte noch bequem liefern können. Aber auch mit dem Strom sind noch imemr viele Geräte z.B. Wasserkocher durchgefallen. Es gab auch eine ostdeutsche Norm, ich glaube 25A waren es, wo man ehr nach der Idee vorging daß man einen geschädigten Schutzleiter ausbrennen wollte. Heute tendiert man zu einem Wert von 10A was für Netzbetriebene Meßgeräte kein Problem ist und auch von kräftigeren Akkus noch geleistet werden kann.
zu früh abgeschickt: Mit 10A wird aber auch schon der Fall erkannt daß ein Schutzleiter gerade kurz vor dem Abbrechen ist und es an Stellen mit kontaktproblemen schon merklich brutzelt.
argh nochmal vertippt
soll heisen
> obwohl sie real das Schutzziel völlig einhalten würden.
Ich brauch mehr Kaffee
A-Freak schrieb: > Siehe auch den Begriff "Frittstrom" Der ergibt sich wegen der https://de.wikipedia.org/wiki/Frittspannung
Ohmer schrieb: > Ich habe es z.B. bei der Messung des PE an Geräten gesehen, dass hier > mindestens 300mA oder so gefordert sind. Warum ist das so? Das gilt für die sog. Wiederholungsprüfung. Damit man einen teilweise angegaelten PE (Kontakt, Drahtbruch, etc.) korrekt durhcmessen kann. > > Bei den Werksprüfungen des PE kann ich das mit den 40A ja noch > verstehen, weil man dann zeigt, dass die Verbindung diesem Strom auch > standhält. Auch bei Wiederholungsprügungne sind z.B. 25A vorgeschrieben WENN die Gerätegruppe in das Raster fällt. z.B. bei der STK für Medizingeräte ist diese "schärfere" Prüfvorschrift gegeben. Um auch sicher beginnende Vorschädigungen des PE bzw. dessen Verbindung zum Gerät zu erkennen. > Aber warum die 300mA und nicht einfach eine Messung mit den > DMM üblichen Strömen? s.o. > Bei deutlich unter 1R und 300mA entsteht ja nicht > besonders viel Leistung. Bei 25A und 0.1 Ohm auch nicht .-)
2aggressive schrieb: > Der ergibt sich wegen der > https://de.wikipedia.org/wiki/Frittspannung Erinnert sich noch jemand an die Lichterketten mit den richtigen Glühlämpchen? Dort war in jeder Glühlampe der Glühfaden mit einigen Windungen eines oxidierten Drahts geshuntet, der bei der niedrigen Glühfadenspannung hochohmig war. Wenn aber der Glühfaden durchgebrannt ist, fiel für kurze Zeit die volle Netzspannung über dem Shuntdraht ab, wodurch die Oxidschicht freigebrannt wurde und der Stromkreis wieder geschlossen wurde. Vorteil: Man sah sofort, welche Glühlampe ausgefallen ist. Nachteil: Über den anderen Glühlampen fiel nun eine höhere Spannung ab, so dass auch sie beschleunigt durchbrannten.
Murmeltier schrieb: > Erinnert sich noch jemand an die Lichterketten mit den richtigen > Glühlämpchen? Hinkt, ist aber ein guter Vergleich :D
Fox schrieb: > Ein besseres Forum für solche Fragen ist übrigens diesteckdose.net Ja ganz klar. Hier mal ein Auszug aus dem Intro: "Der Vorstand des Trägervereins hat sich daher entschieden, Laienanfragen zu moderieren. Eine Erläuterung der Zusammenhänge ist zulässig und teilweise auch gewünscht. Ausführungstipps an elektrotechnische Laien werden hier jedoch nicht gegeben und das Thema ggf. geschlossen." Eigentümer des Forums ist ein seltsamer "Verein" bei dem im Impressum nur ein Name genannt ist. Sieht irgendwie nache einem typischen Elektrotechnik = Geheimwissenschaft, Elektriker = Inititiierter aus. Auszug aus der Statistik: Benutzer pro Tag: 1 Theman pro Tag: 2
Udo S. schrieb: > "Der Vorstand des Trägervereins hat sich daher entschieden, > Laienanfragen zu moderieren. Eine Erläuterung der Zusammenhänge ist > zulässig und teilweise auch gewünscht. Ausführungstipps an > elektrotechnische Laien werden hier jedoch nicht gegeben und das Thema > ggf. geschlossen." > Eigentümer des Forums ist ein seltsamer "Verein" Also dann ist das genauso wie hier. Hier will man vermeitlichen Laien ja auch nicht helfen weil man dann mal von seinem hohen Ross runter steigen müsste und auch noch um seine Pfründe fürchten müsste. Aber im Gegensatz dazu wird das bei diesteckdose offen kommuniziert. Abgesehen davon habe ich bei diesteckdose bisher immer sinnvolle Antworten bekommen, was bei mikrocontroller eher seltener vorkommt.
Udo S. schrieb: > Eigentümer des Forums ist ein seltsamer "Verein" bei dem im Impressum > nur ein Name genannt ist. > das ist bei vielen Foren und Vereine nciht unüblich. > Sieht irgendwie nache einem typischen Elektrotechnik = > Geheimwissenschaft, Elektriker = Inititiierter aus. > Definiere: Typisch. > Auszug aus der Statistik: > Benutzer pro Tag: 1 > Theman pro Tag: 2 und Beiträge pro Tag: 30 Sollest du nicht unterschlagen .-) Wenn diese 30 Beiträge mehr Niveau haben als die Beitrage/day in diesem Forum (was problemlos erreichbar ist...): Ist das doch eine feine Sache. Wie gesagt: Wenn. Ich habe mich da vor längerem mal registriert, ist völlig problemlos. Und ja, IMHO sind dort die Beiträge auf vergleichbarem Niveau wie hier. Nur die trolligen Gastbeiträge gibt es dort nicht. Dafür muß man hier sein. Erik schrieb: > Abgesehen davon habe > ich bei diesteckdose bisher immer sinnvolle Antworten bekommen, was bei > mikrocontroller eher seltener vorkommt. Eben das ist einer der vorteile bei Foren mit Anmeldepflicht. Aber dies thema wird seit Jahren in uC.net gekaut, so what.
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Bearbeitet durch User
A-Freak schrieb: > Es gab auch eine ostdeutsche Norm, ich glaube 25A waren es, wo man ehr > nach der Idee vorging daß man einen geschädigten Schutzleiter ausbrennen > wollte. 25A sind (fast) schon geeignet fehlerhafte Verbindungen wieder zuzuschweissen.
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