Hab hier ein DPST Relais G7L-2A-P-CB-AC200/240 https://www.mouser.de/datasheet/2/307/en_g7l-595183.pdf Es hat 200-240VAC Spulenspannung. Ein Arbeitskontakt hat die Lötstelle auf der Platine aufgeschmolzen und zu einem Defekt des Geräts geführt. Jetzt wollte ich es testen, ob es prinzipiell noch funktioniert. Erst hab ich den Optotriac von der Ansteuerung aus seinem DIP-Sockel gezogen (so dass kein anderer Pfad verfügbar/kein weiter Widerstand parallel) und dann den Spulenwiderstand gemessen. Er war so bei 10MOhm. Kurzer Blick ins Datenblatt: Er sollte bei 21kOhm sein. Faktor 500 zu hoch. Ok. Dachte defekt und löte es komplett raus. Dann hab ich gedacht vielleicht war es ein Messfehler oder so und schließ die Spule ans Netz an. Es klackt, als würde es schalten. Hm. Nochmal Spulenwiderstand gemessen. Nun ist er bei ca. 1,5 MOhm. Aber damit immer noch um den Faktor 100 zu hoch. Was kann der Grund sein?
Timo N. schrieb: > Nochmal Spulenwiderstand gemessen. Nun ist er bei ca. 1,5 MOhm. Aber > damit immer noch um den Faktor 100 zu hoch. > > Was kann der Grund sein? Es wird wohl seinen Grund haben, dass im Datenblatt für die 230VAC-Variante unter "Coil resistance" kein Wert angegeben ist. Hast du möglicherweise versucht, den Spulenwiderstand mit Gleichspannung zu messen?
Sinnvoll wäre es, den Strom bei Nennspannung der Spule zu messen.
Timo N. schrieb: > Ein Arbeitskontakt hat die Lötstelle auf der Platine aufgeschmolzen Wie das? Wenn der SOOO heiß wird, daß die Lötstelle schmilzt, ist das Gehäuse längst abgebrannt! > Erst hab ich den Optotriac von der Ansteuerung aus seinem DIP-Sockel > gezogen (so dass kein anderer Pfad verfügbar/kein weiter Widerstand > parallel) und dann den Spulenwiderstand gemessen. Er war so bei 10MOhm. > Kurzer Blick ins Datenblatt: Er sollte bei 21kOhm sein. Faktor 500 zu > hoch. Eben. > Ok. Dachte defekt und löte es komplett raus. > Dann hab ich gedacht vielleicht war es ein Messfehler oder so Ganz sicher. > und > schließ die Spule ans Netz an. Es klackt, als würde es schalten. > Hm. > > Nochmal Spulenwiderstand gemessen. Nun ist er bei ca. 1,5 MOhm. Aber > damit immer noch um den Faktor 100 zu hoch. Du misst Fahrkarten. Vermutlich oxidierte Anschlüsse.
Falk B. schrieb: > Timo N. schrieb: > >> Ein Arbeitskontakt hat die Lötstelle auf der Platine aufgeschmolzen > > Wie das? Wenn der SOOO heiß wird, daß die Lötstelle schmilzt, ist das > Gehäuse längst abgebrannt! Zahllose defekte Heizungsrelais in Hausgeräten widersprechen dir.
Wolfgang schrieb: > Es wird wohl seinen Grund haben, dass im Datenblatt für die > 230VAC-Variante unter "Coil resistance" kein Wert angegeben ist. Ok. Scheint zwei Datenblätter zu geben. Hab das hier runtergeladen: https://docs.rs-online.com/bd0c/0900766b80dbdc2b.pdf Da steht 21000Ohm drin. H. H. schrieb: > Sinnvoll wäre es, den Strom bei Nennspannung der Spule zu messen. 10,2 mA. Passt auch zu den 21kOhm Falk B. schrieb: > Wie das? Wenn der SOOO heiß wird, daß die Lötstelle schmilzt, ist das > Gehäuse längst abgebrannt! Siehe Bild Scheint dann mit dem Messverfahren der Multimeter zu tun zu haben wegen der Induktivität der Spule? Mit dem Multimeter, mit dem ich die 10 MOhm gemessen habe, messe ich immer noch 10Moh. Mit dem LCR-Meter 1,5 Mohm
Timo N. schrieb: >> Sinnvoll wäre es, den Strom bei Nennspannung der Spule zu messen. > > 10,2 mA. Passt auch zu den 21kOhm Bei einer stark induktiven Last? Da hat wohl ein Amateur das Datenblatt geschrieben...
Timo N. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Wie das? Wenn der SOOO heiß wird, daß die Lötstelle schmilzt, ist das >> Gehäuse längst abgebrannt! > > Siehe Bild Dem Relais würde ich nicht mehr trauen, da ist wohl der Kontaktwiderstand jenseits von gut und böse.
H. H. schrieb: > Dem Relais würde ich nicht mehr trauen, da ist wohl der > Kontaktwiderstand jenseits von gut und böse. Bin mit den Messpitzen (ziemlich neues Keysight U1272A, also was Gutes) ziemlich in die Flachsteckkontakte reingebohrt, um die Oxidschicht zu durchbrechen. 10MOhm Zweites Uni-T 61E: 9 Mohm LCR-Meter Deree DE-5000: DCR 180 kOhm Auch wenn ich dann an dem Relais wackel oder die Krokoklemmen vom LCR-Meter umsetze. Es ändert nichts. Was ist da los?
H. H. schrieb: > Kontaktwiderstand Du meinst schon die Flachsteckkontakte der Spule für die PCB-Montage. Die Arbeitskontakte (im Relais), um die geht es ja nicht.
Timo N. schrieb: > Was kann der Grund sein? Das Wechselstromrelais enthält einen Gleichrichter und dein Messgerät verwendet zur Widerstandsmessung keine ausreichende Spannung um über die Schwellspannung der Dioden zu kommen.
Timo N. schrieb: > Scheint dann mit dem Messverfahren der Multimeter zu tun zu haben wegen > der Induktivität der Spule? Nö. > Mit dem Multimeter, mit dem ich die 10 MOhm gemessen habe, messe ich > immer noch 10Moh. Mit dem LCR-Meter 1,5 Mohm Dann ist was kaputt oder es gibt eine Mikrounterbrechung.
Timo N. schrieb: > Auch wenn ich dann an dem Relais wackel oder die Krokoklemmen vom > LCR-Meter umsetze. Es ändert nichts. Was ist da los? Da das Relais so oder so hinüber ist, kann man das Gehäuse vorsichtig öffnen. Dann siehst du mehr. Dann kann man auch innen an den Spulenkontakten messen.
H. H. schrieb: >>> Ein Arbeitskontakt hat die Lötstelle auf der Platine aufgeschmolzen >> >> Wie das? Wenn der SOOO heiß wird, daß die Lötstelle schmilzt, ist das >> Gehäuse längst abgebrannt! > > Zahllose defekte Heizungsrelais in Hausgeräten widersprechen dir. Ok, da hab ich das wohl falsch verstanden. Ich dachte, die Verlustwärme des Relaiskontakts hätte das getan. Real ist das aber nicht passiert, viel mehr hat eine kalte Lötstelle die Platine an Relaisanschluß VERKOHLT! Da ist aber nix geschmolzen! Also eine unsachliche Beschreibung des Fehlers! Also eigentlich nicht eine Fehlinterpretation meinerseits.
:
Bearbeitet durch User
Falk B. schrieb: > Dann ist was kaputt oder es gibt eine Mikrounterbrechung. Kommentar MaWin 03.05.2022 20:20 nicht gelesen? Datenblatt Seite 12 angeschaut? (Der Erregerzweig ist nicht kaputt)
Timo N. schrieb: > Ok. Scheint zwei Datenblätter zu geben. Scheint so, ich hatte in das von dir ganz oben verlinkte bei Mouser geguckt. Ob es an der Nichtlinearität des Gleichrichters liegt, ließe sich rausfinden, indem du es z.B. an 24V betreibst. Dann sollte etwa 1mA fließen.
Falk B. schrieb: > H. H. schrieb: >>>> Ein Arbeitskontakt hat die Lötstelle auf der Platine aufgeschmolzen >>> >>> Wie das? Wenn der SOOO heiß wird, daß die Lötstelle schmilzt, ist das >>> Gehäuse längst abgebrannt! >> >> Zahllose defekte Heizungsrelais in Hausgeräten widersprechen dir. > > Ok, da hab ich das wohl falsch verstanden. Ich dachte, die Verlustwärme > des Relaiskontakts hätte das getan. Genau das wird passiert sein. > Real ist das aber nicht passiert, > viel mehr hat eine kalte Lötstelle die Platine an Relaisanschluß > VERKOHLT! Da ist aber nix geschmolzen! Also eine unsachliche > Beschreibung des Fehlers! Also eigentlich nicht eine Fehlinterpretation > meinerseits. Der Pin wurde so heiß, dass das Zinn schmolz, was dann den optisch erkennbaren Schaden verursachte. Das muss man dem Relais selbst aber gar nicht ansehen können.
Falk B. schrieb: > Also eine unsachliche > Beschreibung des Fehlers! Also eigentlich nicht eine Fehlinterpretation > meinerseits. Ich hab die Lötstelle mit dem Glasfaserstift schon gereinigt. Es hatte sich ein kleiner Löttropfen leicht seitlich gebildet, den ich entfernt habe. Also doch ja: Es hat die Lötstelle aufgeschmolzen. Falk B. schrieb: > Dann ist was kaputt oder es gibt eine Mikrounterbrechung. Wäre auch meine Vermutung, aber ich habe durch Bewegung/Schütteln beim Messen versucht andere Werte zu bekommen...nichts. Der Wert bleibt konstant. Wolfgang schrieb: > Scheint so, ich hatte in das von dir ganz oben verlinkte bei Mouser > geguckt. Ja ich weiß, ist mir auch erst später aufgefallen. MaWin schrieb: > Das Wechselstromrelais enthält einen Gleichrichter und dein Messgerät > verwendet zur Widerstandsmessung keine ausreichende Spannung um über die > Schwellspannung der Dioden zu kommen. Da muss was dran sein. Mit Gleichspannung aus dem Labornetzteil auf 1mA eingeregelt messe ich 22V über die Spulenkontakte. Passt wieder zu den 22kOhm. Nur: Wenn ich Diodenmessung mache, messe ich 3V in beide Richtungen. Wie passt das zu einem Brückengleichrichter? Zerstören möchte ich es ungern, wenn der Verdacht besteht, dass es gar nicht defekt ist. Es kostet 20€.
:
Bearbeitet durch User
Timo N. schrieb: > Nur: Wenn ich Diodenmessung mache, messe ich 3V in beide Richtungen. Wie > passt das zu einem Brückengleichrichter? Miss den Prüfstrom: 2*Ud + Ip*Rsp.
H. H. schrieb: > Timo N. schrieb: >> Nur: Wenn ich Diodenmessung mache, messe ich 3V in beide Richtungen. Wie >> passt das zu einem Brückengleichrichter? > > Miss den Prüfstrom: 2*Ud + Ip*Rsp. Recht hast du: Prüfstrom ist 0,1mA. Ud = [3,06V - (0,1mA * 21kOhm)]/2 = 0,48V würde für den kleinen Strom passen
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.