Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Erfahrungen mit gedimmten Leuchtstoffröhren (Qualität, Effizienz etc.)


von Tobias C. (tobias_claren)


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Hallo.

Ich fand eine Webseite auf der zwar etwas über gedimmte 
Leuchtstoffröhren steht, aber das ist ein Händler der wohl 
LED-Leuchtmittel verkaufen will.
Er schreibt bedrohlich von "Zombielicht", und kommt nach der Hälfte mit 
Ausrufezeichen "jubelnd" auf LED-Licht.

Dimmbare EVG sind ja kein reines Privatkundenprodukt, also müssen die ja 
wohl "produktiv" einsetzbar gewesen sein.
Hier geht es um einen Privathaushalt.
Und ich habe ein paar Pakete mit Röhren.
Und dimmbare Osram Ledvance DALI EVG kriege Ich evtl. auch sehr günstig.
20 G5-Sockel für €11, 40 für etwas unter €16.
0-10V LED-Dimmer (für "LED" sollte doch passen, es geht ja nur um die 
Voltzahl) ab etwas über €7 inkl. Versand, größerer Knopf und keine 
Aufschrift (eher wie europäisches Lichtschalter-Design) und 
Wifi-Bedienbarkeit per optionaler FB (~€11) für ~€15,5 inkl. Versand 
(mehr kaufen lohnt auch nicht).
Mehr als eine doppelte Litze bzw. "Klingellitze" oder altes Telefonkabel 
etc. braucht es ja wohl nicht für die 1-10V.
Und dann von einer zur anderen Röhre bzw. dessen EVG.


Wie ist die Lichtqualität?
Auch verglichen mit einer Röhre mit KVG davor, denn das ist ja auch kein 
"Zombilicht", auch wenn es nur 50Hz hat.
Unter dem 50Hz-Licht kann ich mir etwas vorstellen.
Ein Vergleich mit Hochfrequenz-EVG-Licht wäre daher nicht hilfreich, 
falls jemand schon ein persönliches Problem mit KVG-Leucht-Stoff-Licht 
hat ;-D..

Ist das Verhältnis der Dimmung 1:1 mit der Voltzahl?
1V = 10%, 8V = 80%, 10V = 100%?
Oder gibt es da eine andere Tabelle mit Licht-Prozent?

Wie ist es mit der Effizienz?
Wenn eine 28W T% 2900Lm hat, sind das 103,6Lm/Watt.
Bleibt die Effizienz gleich bzw. ähnlich wenn man 1, 2, 3... 9 Volt 
einstellt?
Oder gibt es da eine Liste?

Ich dachte an 6x 28W, 17.400Lm als Hexagon an der Decke eines 
47,65m²-Raum.
Um eine Maximalhelligkeit von 365Lm/m²zu haben.
Wäre 1V 10%, wären das 36,5Lm Minimum.
Oder sind es z.B. 30% (~100Lm/m²) Minimum bei 1V, und die 1-10V sind 
nicht so einfach 1:1 zu übertragen?!?

Da fand ich bisher auch über Google nichts...


Danke...

: Bearbeitet durch User
von Helge (Gast)


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Habe vor 2 Jahren noch eine Lichtanlage umgerüstet von normalen Röhren 
mit KVG auf G5-Leuchten. Bei gleicher Leistung sehr viel heller. Das 
Licht ist auch bis 20% runter ohne großartige Farbveränderung. Bei 10% 
siehts schon iwie anders aus.

von MaWin (Gast)


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Tobias C. schrieb:
> 0-10V LED-Dimmer

Irgendwie wird nicht klar was du eillst.

LED Beleuchtung in Leuchstoffröhren-Firm dimmen ?

Tobias C. schrieb:
> Wie ist die Lichtqualität

Beschissen.
Es gibt einige wenige gute 950 und Ra>97 Leuchtstoffröhren und LED, aber 
da du irgendwelchen Schrott verbauen willst: beschissen

Tobias C. schrieb:
> Unter dem 50Hz-Licht kann ich mir etwas vorstellen

So so. Leuchtstoffröhren und 'dimmbare' LED flimmern aber mit 100Hz, was 
Bewegungtröpfchenbildung, Kopfschmerzen und bei bewegten Maschinen 
eventuell Stillstand vortäuscht. Also ein No-Go ist.

Tobias C. schrieb:
> Ist das Verhältnis der Dimmung 1:1 mit der Voltzahl?
> 1V = 10%, 8V = 80%, 10V = 100%?
> Oder gibt es da eine andere Tabelle mit Licht-Prozent?

Da Leuchtstoffröhren sowieso nicht unter 20-25% gedimmt werden können 
bevor das Plasma abreisst, und Lichthelligkeit logarithmisch empfunden 
wird, gibt es eigentlich nur die Stufe ganz hell und nicht ganz hell.

Tobias C. schrieb:
> Wie ist es mit der Effizienz

Gedimmt bringt halber Strom halbe Helligkeit. Aber den stärksten 
Einfluss auf die Helligkeit einer Leuchtstoffröhre hat die 
Umgebungstemperatur, nicht der Knopf.

Leuchtstoffröhren gehören alle auf den Schrott, zumal meistens das Licht 
in die falsche Richtung strahlt und reflektiert werden muss oder 
abgeschattet wird, also grob uneffizient verpufft.

Und bei LED Lampen muss man höllisch aufpassen, die wenigen mit gutem 
Spektrum, ohne flimmern, und trotzdem dimmbar zu bekommen, Philips 
professional oder so, und nicht den billigsten Ramsch vom Hinterhof 
einkaufen.

von Helge (Gast)


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Bei einem hochwertigen EVG (die meisten mit DALI) flimmern G5-Röhren der 
letzten Generation überhaupt nicht. Und die Effizienz liegt etwa bei 
normalen LED-Leuchten. Nur die Farbtreue läßt bei ganz kleiner 
Einstellung nach.

von Tobias C. (tobias_claren)


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@ MaWin

OK, Ich muss also erklären wie diese "Dimmer" technisch funktionieren.
Sie dimmen nicht den Netzstrom wie bei einer klassischen Glühbirne, sie 
funktionieren indem sie 1-10v ausgeben, und die Gegenseite hat im Grunde 
ein eingebautes Voltmeter".
Entsprechend der gemessenen Spannung wird erst im EVG die 
Leuchtstoffröhre gedimmt.

Netzteile für LED gibt es auch dimmbar.
Und da hat man scheinbar die gleiche einfache Technik der 
Datenübertragung über eine Spannung von 1-10V gewählt.
Bei den Preisen die Marken-Hersteller für so ein einfaches 
"einstellbares Netzteil" (das ja nicht mal Leistung liefern muss) haben 
wollen (Gebraucht auf Ebay ab €20), habe Ich auf Ali geschaut.
Dort gibt es auch nicht viel dass sich auf Leuchtstoff-EVG bezieht, aber 
durch die sonst nervend aber absichtlich ungenaue Suche bekam ich auch 
LED-Dimmer angezeigt.
Und die haben auch eine Angabe von "1-10V".
Also dürfte es sich um die gleiche Technik handeln. Einstellbare 
Netzteile die nicht dem Betrieb der LED, sondern Steuerung der 
Dimmfunktion im Treiber (Netzteil) der LED dienen.
Die Händler werben nur nicht mit der Nutzbarkeit für Leuchtstoff-EVG.
Soviel dazu...


> ...Beschissen...


Hier geht es NICHT um die Qualität von Leuchtstoff vs. LED, sondern NUR 
um die Qualität von gedimmter Leuchtstoffröhre vs. ungedimmter 
Leuchtstoffröhre.


> aber da du irgendwelchen Schrott verbauen willst: beschissen

Was soll diese Aggression?

Ich habe hier nur Marken-Leuchtstoff-Röhren, und die EVG sind Osram 
Ledvance DALI EVG.
Oder hat "sehr günstig" etwas "getriggert"?
Dann muss man trotzdem beachten, dass das hinter "Osram Ledvance DALI 
EVG" steht.
Auch sehr gute Markenprodukte bleiben sehr gute Markenprodukte, wenn sie 
sehr günstig sind.
Z.B. als Auktion.

Und was die Sockel angeht, die haben keinerlei Einfluss auf die 
Lichtqualität oder den Betrieb.
Das Gleiche gilt für den Preis oder Marke des Dimmer.
Denn wie erklärt haben diese Dimmer keine Verbindung zur Dimm-Funktion 
in den Geräten selbst. Sie geben nur eine Spannung von 1-10V aus.
Ich könnte da auch ein Billig-Netzteil ohne Gehäuse für 1,39 von Ali 
anschließen wo Ich mit einem Schraubendreher die Spannung einstellen 
muss, und die Qualität ist die Gleiche.
Die Qualität hängt ausschließlich vom dimmbaren EVG und der Röhre ab.
Und auch wenn die Röhren verschenkt wurden (in Umkartons, neu und 
unbenutzt), sind sie ja nicht schlechter als wenn Ich in ein 
Fachgeschäft gehe und dort die gleichen Röhren kaufe.

Jetzt sind irgendwelche T8-Röhren hinter KVG im Einsatz.
Und im Hobbykeller Energiespar-Kerzen an einem hässlichen bäuerlichen 
Keramik-Kronleuchter. Evtl. No-Name-Kerzen.
Die Option einer zweiten Lichtquelle im Zentrum mit z.B. LED-Kerzen etc. 
bleibt mit dem Hexagon aus 6x 115-cm-Röhren bestehen.


>> Unter dem 50Hz-Licht kann ich mir etwas vorstellen

> So so. Leuchtstoffröhren und 'dimmbare' LED flimmern aber mit 100Hz, was
> Bewegungtröpfchenbildung, Kopfschmerzen und bei bewegten Maschinen
> eventuell Stillstand vortäuscht. Also ein No-Go ist.

Und wieder geht es um Leuchtstoffröhren Vs LED. Das war hier nicht das 
Thema.
Es geht NICHT um die allgemeine Qualität von Leuchtstoff-Beleuchtung.
Um solchen Kommentaren vorzubeugen, hatte ich extra geschrieben dass 
auch die 50Hz von Röhren mit KVG kein Problem sind.
Leuchtstoffröhren hinter einem EVG "flimmern" nicht mit 100Hz, sondern 
mit >20Khz. Es sind wohl rund 30Khz. Auch zu finden sind bei Wikipedia 
32-40Khz.
Hier noch etwas Ergoogletes: 
https://www.dght-foren.de/forum/herpetologie-und-terrarienkunde/terrarientechnik/51118-flimmerfrequenz-von-leuchtstoffröhren-am-evg

Zu LED (um die es hier nicht geht) fand Ich folgendes von "Dial.de":
"Typischerweise wird beim PWM-Betrieb von LED-Leuchten mit Frequenzen 
von 100 bis 400 Hz gearbeitet"
Wenn es also wirklich um die Frequenz geht, sind die hier radikal 
angepreisten LED im Nachteil.
Allerdings hätte ICH auch mit diesem LED-Licht kein Problem.
Denn Dimmen sollte auf jeden Fall möglich sein.



> Da Leuchtstoffröhren sowieso nicht unter 20-25% gedimmt werden können
> bevor das Plasma abreisst, und Lichthelligkeit logarithmisch empfunden
> wird, gibt es eigentlich nur die Stufe ganz hell und nicht ganz hell.

Schon wieder etwas unterschlagen...
Ich selbst hatte fragend mögliche 30% als Untergrenze genannt.

Und genau auf diesen Dingen basiert die ganze Frage.
In welchem Verhältnis steht die Steuer-Spannung zur Helligkeit.
Wenn also z.B. 1V für 30% (oder "20-25%") steht, muss sich alles von 
dort an bis 10V zur normalen Maximalhelligkeit bewegen.
Und damit sind es wohl auch nicht nur 2 Stufen.
Ist ja schon mal gut, wenn die Effizienz nicht absinkt.


> Aber den stärksten
> Einfluss auf die Helligkeit einer Leuchtstoffröhre hat die
> Umgebungstemperatur, nicht der Knopf.

Das ist mir bekannt. Und stand auch in den Technischen Daten der Röhren 
von Osram. Ich habe mit 2900Lm gerechnet, weil das der Wert für 35°C 
ist.
Auch bei einer Raumtemperatur von z.B. 22°C wird die Röhre ja durch 
ihren Betrieb wärmer.
Dass bei einer Außenmontage im Winter etwas weniger Licht vorhanden sein 
kann, ist in der Praxis nicht wirklich von Bedeutung.
Gerade gedimmt, und mit einem Normal-Licht bei einer evtl. mittleren 
Einstellung, hat man ja noch Spielraum nach oben.
Im beheizten Hobbykeller wird es meist evtl. eher im unteren 
Licht-Bereich mit 100Lm/m² oder weniger betrieben. Unterstützt von 
Stehlampen etc..
Aber man kann dann auch mal aufdrehen.
"Industriemaschinen" werden da aber nicht laufen ;-D.
Ich wäre froh wenn ich eine Tischkreissäge hätte die so leise ist, dass 
man durch eine zufällig zur Drehung passende Licht-Frequenz übersehen 
kann dass diese läuft.
Oder ein Abricht- und Dickenhobel. Oder eine Bandsäge.
Und eine laute Industrieumgebung in der so viel Krach herrscht, dass man 
einzelnen Maschinen nicht mehr hört (und noch Gehörschutz trägt), ist 
fernab von jedem Haushalt.



> Leuchtstoffröhren gehören alle auf den Schrott, zumal meistens das Licht
> in die falsche Richtung strahlt und reflektiert werden muss oder
> abgeschattet wird, also grob uneffizient verpufft.


Da haben wir es doch. Es geht nicht um die legitime Frage zu 
Leuchtstoffröhren, sondern die LED-Religion, dass man Leuchtstoffröhren 
gar nicht verwenden sollte.
"du sollst kein anderes Leuchtmittel neben mir haben" :-).
Und was die Richtung angeht, ist es hier GUT dass die Röhren 360° 
strahlen. Das sollen sie auch. Spiegelraster sieht aus wie im Büro 
(Kästen) oder Arztpraxis (z.B. diese runden einflammigen 
Spiegelrasterleuchten).
Durch die Anordnung als Sechseck wirkt es auch nach gewolltem Design, 
und nicht wie ein paar 115cm lange Röhren über die Fläche verteilt...
Auch wenn es als Basis für das Hexagon nur das billige geschliffene 
Unterlattungs-Holz wäre. Die Fassungen evtl. noch verkleidet, und das 
Holz farblich der Decke angepasst. Fertig.
Oder Klötzchen für die Ecken mit den je zwei Fassungen, aber Holzstäbe 
über den Röhren.
Latten würden die EVG darüber verdecken.
Ich könnte die aber auch hinter einer Kassettierung der Decke 
verstecken.


Die Decke SOLL angeleuchtet werden. Da sind noch viereckige Kassetten 
aus dunkleren Holz mit einer in der Höhe hervorgehobenen Maserung 
vorhanden.
Wenn die an die Decke kommen sollten (Da sind Kabel Aufputz, und ich 
will noch zusätzliche LAN, Koax etc. in die Räume darüber verlegen), 
sollen die gerne als beleuchtete Fläche dienen.

Ich sah noch keine LED-Röhren die 360° rundum LEDs haben.
Und wenn man die Optik der nackten Röhre nutzt, sieht die gleichmäßig 
rundum leuchtende Leuchtstoffröhre (für diesen Zweck!) auch besser aus 
als LED-Röhren die nicht nach oben leuchten, und evtl. die Punkte der 
LEDs sichtbar sind...
Ich habe nichts gegen LED-Technik, aber "falsche Richtung" hängt davon 
ab, was man will. Ich hatte mal den Öffnungswinkel solcher LED-Röhren in 
die Skizze des Raumes von der Seite gesetzt.
Auch bei einen LED-Panel. Das Licht geht nicht mal direkt bis an die 
Decke der Seitenwände. Das hatte ich mal mit einem runden LED-Panel im 
Heizkeller getestet. Das ergab Licht unter der Lampe, aber weiter weg 
vom Zentrum und die Wände hoch wurde es dunkel.
Da sieht auch die billige LED-Filament-Kugel-Birne (so eine E27 mit 
matter Glaskugel von evtl. 10cm drum) vom Discounter in einer Fassung am 
losen Draht vom Licht her besser aus.
So eine Kugel hängt aktuell im Vorratskeller an einer nackten 
Keramik-Fassung, weil die kleine Röhre in der alten KVG-Leuchte kaputt 
ging. Da habe Ich das alte Ding ganz abgeschraubt.

: Bearbeitet durch User
von K. U. (Firma: keine) (u_k)


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Das ist ein bißchen viel auf einmal, ich greife mal was raus:

Die Effizienz sinkt schon beim Dimmen, weil Entladungslampen ganz
allgemein nur auf einen Betriebspunkt hin konstruiert werden oder
werden können. Je stärker, je mehr. Und das ca. exponentiell.

Die Lichtfarbe ändert sich auch, ob ein Problem, weiß ich nicht.
Kommt drauf an, welche Tätigkeiten da getätigt werden sollen. :)

Und die Haltbarkeit sinkt schon auch ab. Kommt drauf an, wie oft
Du wie sehr dimmen willst.


Deswegen sind Deine Fragen nicht ganz direkt klar beantwortbar.


Außerdem klang das, als ob Du dunkles Holz anstrahlen willst zur
indirekten Beleuchtung. Wenn das stimmt, rate ich schwer ab. Denn
es wäre stark vorzuziehen, z.B. unten einen Reflektor zu haben,
welcher dann oben eine möglichst weiße Fläche anstrahlt.

Die genaue Konstruktion ist dann auch keine einfache Sache. Form
und Größe des Reflektors und die ganzen Abstände haben gewaltigen
Einfluß auf die Ausleuchtung.

Jedenfalls ist es ziemlicher Krampf, dunkles Holz anzuleuchten,
außer Du willst dessen Maserung aus der Nähe betrachten - nicht
aber um das davon reflektierte Licht noch groß zu nutzen. Da hat
die Effizienzfrage jeden Sinn verloren, in dem Fall.

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