Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsweise und Fehlersuche diskrete SMPS


von Markus (Gast)


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Guten Abend,

ein HiFi-Gerät hat den Geist aufgegeben, komplett tot. Jetzt habe ich 
das Netzteil ausgebaut und den Schaltplan dazu gesucht. Die üblichen 
Verdächtigen habe ich bereits geprüft:
Die dicken Elkos sind OK, primär habe ich stabil ca. 335V. Normale 
Dioden sind auch OK, die Zener zumindest in Durchlassrichtung. Die 
bipolaren Transistoren sind OK, jedenfalls zeigt der Diodentester 
vernünftige Werte an. Q1 (FET) hat zumindest keinen Kurzschluss, die 
interne Diode ist OK. Mit PUT N13T1 kann ich leider nichts anfangen. 
Widerstände sind nicht abgeraucht. Ein paar Kondensatoren wurden 
ausgelötet und getestet: C45, C14, C16 haben ihren Nennwert.

Sekundärseitig messe ich gar nichts. Ich vermute, dass auf der 
Primärseite etwas schwingen sollte, das den Trafo anregt. Aber was das 
wäre und welche Komponenten da beteiligt wären? Da hoffe ich auf eure 
Hilfe.

Vielleicht kann mir jemand sagen, was hier schwingen soll und welche 
Bauteile dafür verantwortlich sind. Die würde ich dann nochmal genau 
anschauen.

Besten Dank und Grüße
Markus

von H. H. (Gast)


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Markus schrieb:
> Schaltplan

Wo ist er denn, der komplette?


> PUT N13T1

Unijunctiontransistor

von Markus (Gast)


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Naja, der Schaltplan stammt von einer eher dubiosen Seite, bin mir nicht 
sicher, ob ich das pdf einfach so weiter verbreiten darf...
Aber Screenshots des restlichen Netzteils (Eingangsfilter mit 
Gleichrichter und die Sekundärseite) lade ich mal hoch.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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R5/R54 ist die Startschaltung und soll das Gate auf Startniveau bringen. 
Wenn du also am Gate null Spannung misst, kann einer der Widerstände 
hochohmig sein, was gar nicht so selten ist, oder ein anderes Bauteil 
zieht die Spannung herunter.
Beide Optokoppler greifen in die Regelung ein, wobei ausserdem Q3 noch 
die Überstromsicherung macht. Sowohl Q2 als auch der PUT ziehen das Gate 
von Q1 auf Masse, wenn ihre Optokoppler beleuchtet werden.
R7 und C13 scheinen die normale Rückkopplung zu sein, die die Schaltung 
schwingen lässt.

Markus schrieb:
> ein HiFi-Gerät

Nenne es ruhig beim Namen. Der Hersteller wird dir nicht den Kopf 
abbeissen.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Hallo,
ganz vielen Dank für diese hilfreiche Antwort!

Jetzt habe ich viele Teile getestet, wo nötig dazu ausgelötet. Die 
getesteten Widerstände und Kondensatoren haben alle ihre Nennwerte 
(siehe Anhang). Am Gate messe ich stabil nur ca. 0,7V.
Ist nun Q2 oder PUT1 dafür verantwortlich? Wie kann ich das raus 
bekommen?

Es ist ein CD-Player von Pioneer aus den 90ern. Das Modell kann ich 
jetzt leider nicht sagen, habe nur die Platine hier liegen.

von Markus (Gast)


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Fake News!

Tut mir leid, meine Info, dass die Sekundärseite tot ist, war nicht ganz 
richtig. Es können zwar keine Ausgangsspannungen gemessen werden. Direkt 
nach dem Einschalten, ist das aber etwas anders.

In der sich anbahnenden Verzweiflung habe ich den Optokoppler D4 
angesehen. Und der ist tatsächlich aktiv! Weitere Messungen zeigen, dass 
kurz nach dem Einschalten die +/-12V vorhanden sind, dann aber schnell 
gegen 0 gehen.

An D4 (Sekundärseite) kann ich 4,5V messen, auch wenn die 
Kondensatorspannungen schon weg sind. Und wenn ich die Platine umdrehe 
und dann messe, sind es nur noch 3,5V.

Also erst mal noch nach gebrochenen Lötstellen suchen...

von Markus (Gast)


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Problem gefunden: Der Sicherungshalter für die Glassicherung war 
offenbar etwas ausgeleiert. Jetzt messe ich an D4 zwischen 4,5V und 
4,9V, egal wie die Platine gedreht wird.

Daraufhin habe ich nochmal alle Ausgangsspannungen geprüft. Da finde ich 
nur die an Pin  des Steckers, allerdings statt der angegebenen -29V sind 
das nur ca. -7V, was dann aber langsam weniger wird.

Woher kommen die 4,5V über dem Optokoppler D4, wenn doch die 
Kondensatoren C20 und C21 keine Spannung zeigen?

von Pille (Gast)


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...wie über Optokoppler D4? Über der Leuchtdiode können so lange die in 
Ordnung ist nu ca. 1,7V abfallen, keine 4,5V. Wenn das 4,5V stehen ist 
der OK defekt.

Gruß,
Pille

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus schrieb:
> Weitere Messungen zeigen, dass
> kurz nach dem Einschalten die +/-12V vorhanden sind

Miss das bitte auch mal an den anderen Spannungen. Wenn da eine Spannung 
gar nicht hochkommt, dann ist die Gleichrichterdiode in diesem Zweig 
verdächtig und auch ein Siebelko auf dieser Schiene. Also hinter D23, 
D24 und D25 messen.
Und natürlich alle anderen Sicherungshalter mal checken.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Danke dafür.
In den Zweigen der angegebenen Dioden ist nichts auffällig. Das mit dem 
Optokoppler war eine fehlerhafte Messung.

Inzwischen habe ich mir ein Oszilloskop geholt und sehe am Eingang des 
Optokopplers eine unförmige Schwingung, die das Multimeter wohl falsch 
anzeigt.

Sekundärseitig ist an keiner der Trafo-Ausgänge irgend etwas zu sehen. 
Tot.
Primärseitig kann ich mit dem Oszilloskop nicht messen, da bräuchte ich 
einen Trenntrafo. Bei einem geliehenen Gerät will ich nichts 
riskieren...

Jetzt weiß ich nicht mal, ob da etwas schwingt. Auf das Multimeter ist 
nicht wirklich viel Verlass.

Der Wertstoffhof hat noch 30 Minuten geöffnet...

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