Moin zusammen, meine beiden Enkel haben ihr Elektroauto hingerichtet, ein Toyota Tundra - geiles Teil - fährt nicht mehr. Im Steuerungsteil ist ein Bauteil abgefackelt, sieht aus wie ein Transistor mit großem Kühlblech. Leider lässt sich die Bezeichnung nur fragmentarisch lesen: M6 DB und 150 N - wohl NPN??? Ich will versuchen, das Bauteil zu erneuern. Kann mir jemand helfen, was ich da bestellen muss? Das Auto fährt mit 12V, die Relais auf der Platine schalten max 15A. Mehr weiß ich nicht über die elektrischen Werte des Renners.
Das Herstellerlogo kenne ich nicht. Ist aber Wohl ein 150A N-Kanal FET. Könnte 150N03. 30V würde auch Sinn machen für 12V Versorgung. Gibts noch weitere solche Transistoren auf der Platine? 150A im TO220 halte ich schon für sehr sportlich. Es bleibt die Frage wieso der FET Abtaucht. Gegebenenfalls vor dem Austausch den Motor prüfen.
Naja, das ist sicherlich ein n-MOSFET für 150A. Und wenn der Motor mit 12V läuft, dann hat der MOSFET wohl 30V. Dann bleibt noch die Frage nach Standerdpagel oder Logikpegel bei der Ansteuerung. Zeig doch mal die komplette Platine.
Gabriel M. schrieb: > 150A im TO220 halte ich schon für sehr sportlich. Die 150A kann der Chip, nicht das Gehäuse.
Hier die gesamte Platine. Ich habe die komplett bestellt, kommt (natürlich) direkt aus China und wahrscheinlich sind meine Beiden dem Auto entwachsen, ehe die Hafenarbeiter aus der Quarantäne dürfen und die Containerschiffe wieder fahren. Darum der Versuch, es selbst zu reparieren. Links saß das Bauteil. Die Motoren laufen noch. Die beiden wollten mit dem Wagen einen Bordstein hochfahren, haben die kleinen Räder natürlich nicht mitgemacht. Aber der Fahrer hat kräftig weiter "Gas gegeben" und ehe ich einschreiten konnte, stank es bereits und dann war Schluss mit Lustig...
Gute Idee - ob das noch klappt? Da sind die Leiterbahnen doch heftig in Mitleidenschaft gezogen worden...
Karl-Heinz Czierpka schrieb: > Gute Idee - ob das noch klappt? Da sind die Leiterbahnen doch > heftig in > Mitleidenschaft gezogen worden... Das kann man schon noch flicken, aber den Gatetreiber sollte man auch noch prüfen. Der sitzt direkt daneben im SO-8 Kleidchen. Leider kann man auf dem Foto das Marking nicht erkennen.
Selbst mit Lupe kaum zu entziffern: MX 321... und 1645 oder 1845 Aber den kann ich ja sowieso nicht wechseln, ich würde angesichts des recht preiswerten Bauteils einfach versuchen, ob es mit einem neuen Teil klappt. Habe ich das richtig verstanden: ein n-MOSFET 30V 150A? Dann würde ich den besorgen und versuchen, ob ich den einlöten kann. Habe ich auf so einer Platine noch nie gemacht, aber ich kann ja nur gewinnen. Oder besser: meine Enkew können nur gewinnen, die sind beide ziemlich zerknirscht...
Bemühe dich lieber darum, die Ursache des Schadens zu finden, sonst geht die neue Platine direkt wieder kaputt.
Karl-Heinz Czierpka schrieb: > Habe ich das richtig verstanden: ein n-MOSFET 30V 150A? http://www.kessler-electronic.de/Halbleiter/Transistoren/I/IRL/IRL7833_i531_7690_0.htm Stefan ⛄ F. schrieb: > Bemühe dich lieber darum, die Ursache des Schadens zu finden, > sonst geht > die neue Platine direkt wieder kaputt. ACK.
Ist das so ein Fahrzeug? https://www.menila-gmbh.de/product_info.php?info=p190_lizenz-kinder-elektro-auto-pickup-toyota-tundra-2x-35w-2x6v-7ah-suv-jp.html https://baby-pur.de/Unterwegs-Toyota-Tundra-XXL-Elektrisches-Kinderauto-Zweisitzer--ORANGE-.html
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Stefan ⛄ F. schrieb: > Motor ausbauen, ein Kind soll das andere schieben. Oder mit einem Fahrrad ziehen
Karl-Heinz Czierpka schrieb: > ehe die Hafenarbeiter aus der Quarantäne dürfen und die > Containerschiffe wieder fahren. Ich habe neulich ein Teil in China bestellt, soll laut Ali Mitte Mai ankommen, ich bin gespannt. Aus Erfahrung der letzten Jahre kommt der Kleinkram per Luftfracht oder mit der Eisenbahn, wobei letztere scheinbar dank des Russenkrieges nicht mehr fahren kann.
> Es bleibt die Frage wieso der FET Abtaucht. Zumindest diese Frage kann ich beantworten: Weil das Kinderauto im Dorfteich versenkt wurde. Wegen der Stromtragfähigkeit, da gibts ein Silicon-Limit und ein Package-Limit. Package-Limit bei TO-220 sind meist so 75A, und selbst das ist als Dauerlast schon sehr sportlich, manche Typen wie der IRFB3077 sind da sogar mit 120A Package-Limit angegeben. Wenn man das ernst nimmt, hält das wahrscheinlich nicht lange - mir ist jedenfalls schleierhaft, wie 120A für eine nennenswerte Zeit durch so ein Anschlußbeinchen und eine Lötstelle hindurch sollen.
Danke auf jeden Fall für die schnellen und sachdienlichen Hilfen (und für die "guten" Ratschläge natürlich auch). Mal sehen, ob ich das Teil wieder flott kriege, E-Mobilität ist ja angesagt... Allen einen schönen Abend Karl-Heinz Czierpka - www.czierpka.de -
...und fahrt bitte nur auf Privatgrund mit dem Scheißteil rum. Nervtötend^3 sowas... Klaus.
Das Problem, neben dem thermisch arg zerkritterten Leiterbahnen, Lötaugen und Dukos in den Bohrungen, dürfte das verkohlte Basismaterial sein. Dadurch, dass dieses teilweise karbonisiert wurde, dürfte es in diesem Bereich seine Isolationseigenschaften verloren haben.
Ja, es ist ein heftiger Flurschaden entstanden. Ein Anschlussbein des MOSFET war komplett durchgeschmolzen. Ich habe jetzt zwei Bauteile bestellt, wenn ich das hinbekomme wäre das super, sonst müssen die beiden Rennfahrer eben auf die China-Platine warten. Das Risiko ist also gering. Aber sagt mal ehrlich: geht der gesamte Laststrom der beiden Motoren durch dieses Bauteil? Über diese schmalen Leiterbahnen? Ich hatte die Platine, verpackt in einem netten weißen Kästchen, als Steuerelektronik interpretiert, zumal es an anderer Stelle etwas seriöser anmutende Kästen mit dicken Kabeln gibt. Natürlich gibt´s keinerlei Dokumentation, nur die automatisch übersetzte Aufbauanleitung mit den üblichen Gefahrenhinweisen (nicht unter Wasser usw.). Auch auf den Motoren kann man nichts entdecken wie Leistungsangaben o.ä. Und 150A sind das sicher bei Weitem nicht. Ich bin zwei Jahrzehnte mit dem Motorboot unterwegs gewesen, da nehmen wir es mit den Querschnitten ja ziemlich genau und für 150A - Strom etwa aus Akku zum 2kW-Umformer - da habe ich daumendicke Kabel verlegt. Da müssten wir hier eigentlich meilenweit von entfernt sein...
Karl-Heinz Czierpka schrieb: > Aber sagt mal ehrlich: geht der gesamte Laststrom der beiden Motoren > durch dieses Bauteil? Über diese schmalen Leiterbahnen? Das ist ganz offensichtlich so.
Nur weil der MOSFET theoretisch 150A kann bzw. könnte heißt das noch lange nicht, dass die auch ansatzweise fließen. Man wählt einen MOSFET auch nach dem RDSon, sprich der Verlustleistung, die im Betriebspunkt auftritt - man will ja möglichst ohne bzw. kleinem Kühlkörper auskommen. Dabei kommt man dann im Datenblatt auf absurd hohe Amperewerte. Der Strom für so ein Gefährt über die gezeigten Leiterbahnen ist durchaus machbar. Müsste man mal messen, Anlaufstrom sicher höher, aber wenn dat Dingens erstmal rollt fließen da vlt. ca. noch 5A für beide Motoren.
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Karl-Heinz Czierpka schrieb: > Aber sagt mal ehrlich: geht der gesamte Laststrom der beiden Motoren > durch dieses Bauteil? Über diese schmalen Leiterbahnen? Davor haben die chinesischen Hersteller keine Scheu. Hauptsache es übersteht einen ersten Funktionstest, so dass der Kunde bezahlt. Denn es gibt dort keine gesetzlich vorgeschriebene Garantie.
Stefan: mag sein, dass die Chinesen das locker sehen, mein Vertragspartner aber ist der Verkäufer - und der muss mir 2 Jahre Gewährleistung zugestehen. Garantie ist davon unberührt und immer freiwillig. Wie der mit dem Hersteller klar kommt, ist nicht mein Problem. Ich kann dann nur hoffen, dass der Verkäufer nicht insolvent geworden ist. Erst dann wird´s schwierig... Aber das ist ein Nebenproblem. Fakt ist sicher, dass viele Gebrauchsgegenstände im Handel sind, über deren technische Details und deren Realisierung den Fachleuten die Haare zu Berge stehen. Konkret zu meinem Problem hier: der Wagen ist anderhalb Jahre gut gelaufen, danach waren die Batterien platt, die ich für kleines Geld ersetzen konnte. Hätten meine beiden Abenteurer nicht versucht, mit "Dauervollgas" bei stehendem Wagen einen Bordstein hochzufahren, würde er wohl immer noch laufen. Scheint also zu funktionieren, trotz dünner Leiterbahnen...
Wofür sind die relais da? Ist das defekte Bauteil evtl für den sanftanlauf gedacht und das Relay schaltet dann dazu? Martin
Karl-Heinz Czierpka schrieb: > Konkret zu meinem Problem hier: der Wagen ist anderhalb Jahre gut > gelaufen, danach waren die Batterien platt, die ich für kleines Geld > ersetzen konnte. Das kann bereits schon die Ursache sein für den Ausfall, falls die originalen Akkus des Herstellers "sehr billig waren" und deshalb einen höheren Innenwiderstand hatten. Der maximale Strom könnte dadurch höher geworden sein. Die Kinder könnten auch an Gewicht zugenommen haben, so dass auch mehr Leistung für den Bordstein benötigt wird.
H. H. schrieb: > Naja, das ist sicherlich ein n-MOSFET für 150A. Und wenn der Motor > mit 12V läuft, dann hat der MOSFET wohl 30V. Wie kommt man auf die 30V?
Sigma schrieb: > H. H. schrieb: > >> Naja, das ist sicherlich ein n-MOSFET für 150A. Und wenn der Motor >> mit 12V läuft, dann hat der MOSFET wohl 30V. > > Wie kommt man auf die 30V? Der übliche Sicherheitsabstand, der nichts kostet.
Dieter D. schrieb: > Karl-Heinz Czierpka schrieb: > >> Konkret zu meinem Problem hier: der Wagen ist anderhalb Jahre gut >> gelaufen, danach waren die Batterien platt, die ich für kleines Geld >> ersetzen konnte. > > Das kann bereits schon die Ursache sein für den Ausfall, falls die > originalen Akkus des Herstellers "sehr billig waren" und deshalb einen > höheren Innenwiderstand hatten. Der maximale Strom könnte dadurch höher > geworden sein. Die Kinder könnten auch an Gewicht zugenommen haben, so > dass auch mehr Leistung für den Bordstein benötigt wird. Oder der/die Motoren haben bereits einen Ankerschluss.
Karl-Heinz Czierpka schrieb: > Scheint also zu funktionieren, trotz dünner Leiterbahnen Die Definition von "funktioniert" ist das Kriterium. Meine Definition wuerde damit nicht erfuellt.
H. H. schrieb: > Oder der/die Motoren haben bereits einen Ankerschluss. Das ist auch möglich. Abgeschliffene Kohlebürsten könnten den Strom auch ein paar Prozente erhöhen. Ein Handwerker hatte für seine Kinder so etwas in die Zuleitung vom Akku geschleift: ABB System pro M compact Sicherungsautomat S201 B10A, 10 A, 1-polig (2 bis 3 Euro) Ob das hier hilft den Gau zu vermeiden, weiß ich nicht.
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Wenn gar nichts mehr geht, empfehle ich in solchen Fällen immer den Universal-Hochleistungsantrieb für Kinderautos. Der braucht keinen Akku und keinen nervenden Fahrregler. Lunte und Feuerzeug reicht, dann geht's so richtig ab. Söhnen muß man hinterher das Grinsen operativ entfernen lassen und Töchter brauchen sich nie wieder die Haare zu föhnen, weil's nach dem Trip fürs ganze Leben reicht. Genau wie wenn Obelix als Kind in den Zaubertrank fällt.
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