Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Überlappende Signalleitungen Altium


von pcdulli (Gast)


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Da ich mir jetzt schon nen Wolf gesucht habe und nix gefunden habe frag 
ich einfach mal in die Runde.

Wie kriegt man es in Altium hin, dass sich überlappende Leitungen diesen 
Bogen machen? (siehe Anhang)

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Dort!

von pcdulli (Gast)


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Vielen Dank :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pcdulli schrieb:
> diesen Bogen
... brauchst du übrigens hierzulande nicht.

Irgendwo im Altium gibt es übrigens noch die Option, wo eine solche 
Verbindung:
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   --------o----------
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so dargestellt wird:
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   ------o---o--------
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Das kommt dann gern von überm Teich, wo ein T auch ohne "Lötpunkt" eine 
Verbindung darstellt. Ein hierzulande übliches T:
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   --------o---------
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wird dann also so dargestellt:
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   ------------------
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dann ist auch das mit 2 T klar:
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aber das hier eben nicht mehr:
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Und deshalb gibt es da dann diese Darstellungen
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Bei uns geht das aber wie gesagt einfach erkennbar mit Punkt oder ohne:
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Kurz: wenn du diese Bögen brauchst, damit man deinen Schaltplan lesen 
kann, dann ist da irgendwo noch der Wurm drin. Oder du malst einen 
Schaltplan für einen Amerikaner.

von pcdulli (Gast)


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Mir ist bewusst, dass man sich nicht schneidende Verbindungen auch ohne 
den Bogen erkennt. Ich finde es bei volleren Plänen aber deutlich 
übersichtlicher^^

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pcdulli schrieb:
> Ich finde es bei volleren Plänen aber deutlich übersichtlicher^^
Ich finde gerade volle Pläne, wo dann jede Linie wie eine hüpfenden 
Wellenlinie quer durchs Blatt eiert, sehr schlecht lesbar.

Wenn Schaltpläne die Sprache der Elektronik sind, dann ist diese Art der 
Kreuzung hierzulande ein antrainierter Dialekt auf dem Niveau von 
Kiezdeutsch:
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/32957/kiezdeutsch-ein-neuer-dialekt/

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Ich finde gerade volle Pläne, wo dann jede Linie wie eine hüpfenden
> Wellenlinie quer durchs Blatt eiert, sehr schlecht lesbar.

Das ist offenbar Geschmackssache. Ich bevorzuge meist explizite 
Formulierungen, wenn es womöglich unterschiedliche Konventionen gibt, 
und da wäre die Wellenlinie eindeutiger. Gleichzeitig bin ich aber so 
unkonsequent, sie nicht im AD aktiviert zu haben.

Bei der Formulierung irgendwelcher Ausdrücke in Programmiersprachen 
klammere ich auch wesentlich mehr als durch die Operatorreihenfolge 
nötig wäre. Zum einen vermeidet man dadurch Irrtümer und zum anderen 
signalisiert die Klammerung, dass genau diese Reihenfolge der 
Operatorauswertung gewünscht ist.

von Falk B. (falk)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn Schaltpläne die Sprache der Elektronik sind, dann ist diese Art der
> Kreuzung hierzulande ein antrainierter Dialekt auf dem Niveau von
> Kiezdeutsch:
> https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/32957/kiezdeutsch-ein-neuer-dialekt/

Schöne Euphemismus für, hmmmm, ok, sag ich lieber nicht.

" in Schweden spricht man von Rinkeby-Svenska, benannt nach Rinkeby, 
einem Stockholmer Vorort mit hohem Migrantenanteil; "

Und welche Art Migrant wohnt dort? Japaner, Amerikaner, Thailänder oder 
gar Chinesen?

Wir schweifen ab.

von Peter D. (peda)


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pcdulli schrieb:
> Mir ist bewusst, dass man sich nicht schneidende Verbindungen auch ohne
> den Bogen erkennt. Ich finde es bei volleren Plänen aber deutlich
> übersichtlicher^^

Ist reine Gewöhnung, kann man leicht umlernen.
Ich hab Elektronik in Deutschland gelernt, daher mag ich keine Bögen und 
auch keine Zickzack-Widerstände.

von M.A. S. (mse2)


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Peter D. schrieb:
> Ich hab Elektronik in Deutschland gelernt, daher mag ich keine Bögen und
> auch keine Zickzack-Widerstände.

Das geht mir auch so. Wenn ich allerdings Verdrahtungspläne für Kunden 
zeichnen muss, dann drücke ich mich lieber explizit (d.h. in solchen 
Fällen mit Bögen) aus. Denn man kann einach nicht so doof denken, wie...
Ihr wisst schon!  :)

von Thorsten S. (thosch)


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Lothar M. schrieb:
> Ich finde gerade volle Pläne, wo dann jede Linie wie eine hüpfenden
> Wellenlinie quer durchs Blatt eiert, sehr schlecht lesbar.

Volle Zustimmung!


Andreas S. schrieb:
> Das ist offenbar Geschmackssache. Ich bevorzuge meist explizite
> Formulierungen, wenn es womöglich unterschiedliche Konventionen gibt,
> und da wäre die Wellenlinie eindeutiger.

Auch ich bin ein Freund von expliziten Formulierungen:
Ein Punkt verbindet. Daraus folgt: Kein Punkt, keine Verbindung.

Da brauchts dann auch keine Bögen mehr, die beim Queren anderer 
Leitungszüge diese Wellenlinien-Orgien veranstalten.

Damit wird sich ein Amerikaner dann in meinem Schaltplan genauso 
abfinden müssen, wie ich mich in seinem Plan mit Zickzack-Widerständen 
und pfeilförmigen Logikgattern.

Üblicherweise sieht man einem Schaltplan sehr schnell an, nach welcher 
Konvention er gezeichnet ist. Also alles halb so wild.

Alles in allem gilt wie immer: Wer etwas will, findet Wege.
Wer etwas nicht will, Gründe.

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Thorsten S. schrieb:
> Alles in allem gilt wie immer: Wer etwas will, findet Wege.
> Wer etwas nicht will, Gründe.

Vom meinen persönlichen Vorlieben und meinem Geschmack her stimme ich 
Dir voll und ganz zu. Auch, dass man erkennen kann, nach welchen 
Konventionen ein Schaltplan gezeichnet ist.

Trotzdem kommt es leider darauf an, für wen man den Plan zeichnet und 
welche Konsequenzen es (für mich) hat, wenn der Plan falsch verstanden 
wird.
Wenn ich damit nur einen Supportfall, den ich sonst behandeln müsste, 
verhindern kann, zeichne ich zur Not auch Pläne, die mir selber nicht 
gefallen.

Aber wie schon geschrieben: in meinem Falle geht es um 
Verkabelungspläne, nicht um Schaltpläne komplexer Geräte mit hunderten 
von Leitungen. Da wären solchen Wellenkämme wirklich nicht zu empfehlen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thorsten S. schrieb:
> wird sich ein Amerikaner dann in meinem Schaltplan ... abfinden müssen
Beim Durchblättern von Datenblättern und den darin enthaltenen 
Schaltplänen zeigt sich dann: der hier beispielhaft zitierte 
durchschnittliche Amerikaner verwendet in den allermeisten Fällen 
ebenfalls die geradlinige Darstellung.

von Purzel H. (hacky)


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Fuer laengere Verbindungen verwendet man besser Labels.

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