Hallo, eine Frage an die HF Gemeinde zu Übertragern | Transformatoren. Ich habe zwei differentielle 50 Ohm Ausgänge eines Treibers. Diese liefern jeweils einen Spannungshub von 0,4 V. Jetzt wollte ich einen Übertrager nutzen um einen höheren Spannungshub zu erzeugen. Dazu habe ich aber eine Frage. Wenn es nach dem Übertrage ebenfalls in einer 50 Ohm Umgebung weitergehen soll, funktioniert das dann überhaupt? Wenn ich die Ausgänge betrachte, dann will jeder einen 50 Ohm Widerstand sehen -> 100 Ohm als Übertragerinput. Der Übertrager hat z. B. ein Übersetzungsverhältnis von 1:2 somit würden ja am Ausgang 200 Ohm als Lastimpedanz benötigt werden. Dieses passt aber nicht, wenn hier ein Verstärker oder. ähnliches Bauteil mit 50 Ohm folgen würde. Was sagen hier die Experten :-)
DSK schrieb: > Wenn es nach dem Übertrage ebenfalls in > einer 50 Ohm Umgebung weitergehen soll, funktioniert das dann überhaupt? Nein - das würde dem Energieerhaltungssatz widersprechen. Die Leistung auf der Sekundärseite kann maximal der Leistung an auf der Primärseite entsprechen. Wenn man hochtransformiert, muss zwangsläufig auch der Widerstand hochtransformiert werden. Wie der Vorredner sagte, kann man hier ein aktives Bauteil nutzen.
Bei einem Trafo mit dem Windungsverhältnis 1:2 verdoppelt sich die Spannung und halbiert sich der Strom auf der Sekundärseite. Demnach vervierfacht sich die Impedanz auf der Sekundärseite. Primärseite 1V 1mA = 1KOhm Sekundärseite 2V 0,5mA = 4Kohm. Leistung ist sowohl primär als auch auf Sekundärseite dann 1mWatt. wenn du zwei mal 50 Ohm ( = 100 Ohm ) auf ein mal 50 Ohm transformieren willst benötigst du einen Windungsverhältnis von 2:1,414 also ungefähr 3:2 ( was 2:1,5 entspricht ). Sekundärseitig hättest du dann einen Spannungshub von 0,8V :1,5 = 0,53V Ralph Berres
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DSK schrieb: > Ich habe zwei differentielle 50 Ohm Ausgänge eines Treibers. Ist das so, oder wird die Ausgangsstufe nur mit 2x 50 Ohm belastet? Je nach Innenleben des Treibers kann sein Innenwiderstand erheblich kleiner oder grösser sein. Digitale Leitungstreiber können z.B. sehr niederohmige Emitterfolger als Ausgangsstufe verwenden, während die DAC von DDS-Chips meist gesteuerte Stromquellen und also sehr hochohmig sind. Dementsprechend sind die Bedingungen für eine Leistungsanpassung auch unterschiedlich, und evtl. könnte dein Wunsch dann erfüllbar sein. Dabei muss man aber immer auch die elektrischen Grenzwerte des Chips und evtl. auftretenden Verzerrungen im Auge behalten. Die Ausgangsspannungen von Stromquellen z.B. wachsen auch im Leerlauf nicht ins Unermessliche. P.S.: DSK schrieb: > Jetzt wollte ich einen > Übertrager nutzen um einen höheren Spannungshub zu erzeugen. Wie hoch?
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Hallo zusammen, im Bild ist der Ausgangstreiber zu erkennen. Ralph Berres schrieb: >wenn du zwei mal 50 Ohm ( = 100 Ohm ) auf ein mal 50 Ohm transformieren >willst benötigst du einen Windungsverhältnis von 2:1,414 also ungefähr >3:2 >( was 2:1,5 entspricht ). versteh ich erst mal noch nicht. Kannst du mir hier bitte noch etwas Starthilfe geben.
Jeder Ausgang hat 50 Ohm Impedanz. Da die beiden Ausgänge in Gegentakt arbeiten, hat der zweite Ausgang eine Phasenverschiebung von 180° Also ist die Spannung zwischen den beiden Ausgängen doppelt so hoch als jeweils ein Ausgang gegen Masse. die Ausgangsimpedanz beträgt zwischen den beiden Ausgängen 100 Ohm ( beide 50 Ohm Quellen liegen wegen der 180° Phasendrehung in Reihe ). Also hat man zwischen beide Ausgängen 100 Ohm Impedanz und die doppelte Spannung gegenüber einen Ausgang. wenn man die 100 Ohm auf 50 Ohm anpassen möchte , benötigt man einen Übertrager mit einen Windungsverhältnis von Wurzel aus 2 zu 1 also 1,414:1 Das ist aber ein blödes Verhältnis, also rundet man au 1,5:1 was eine Windungsverhältnis von 3:2 entspricht. Die geringe Fehlanpassung nimmt man dabei in Kauf. Die Spannung zwischen den beiden Ausgängen veringert sich dabei um Wurzel aus 2 hinter dem Übertrager. Man kann auch nur einen Ausgang verwenden , dann hat man auch 50 Ohm aber nur die halbe Spannung. Den anderen Ausgang sollte man aber AC-mäßig mit 50 Ohm terminieren. Dann hat man aber weniger Pegel zur Vefügung und auserdem verschenkt man Eigenschaften einer Gegentaktanordnung, wie z.B. Unterdrückung von geradezahligen Oberwellen. Ralph Berres
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Hallo Ralf, >Also hat man zwischen beide Ausgängen 100 >Ohm Impedanz und die doppelte Spannung gegenüber einen Ausgang. Das habe ich verstanden, da bin ich 100% bei dir. >wenn man die 100 Ohm auf 50 Ohm anpassen möchte , benötigt man einen >Übertrager mit einen Windungsverhältnis von Wurzel aus 2 zu 1 also >1,414:1 Hier bin ich irgendwie zu blöd. 100 Ohm zu 50 Ohm ist doch ein Verhältnis von 2 und nicht von 1,414 100 * Sqr(2) = 70,7 Ohm und nicht 50 Ohm
DSK schrieb: > ier bin ich irgendwie zu blöd. 100 Ohm zu 50 Ohm ist doch ein > Verhältnis von 2 und nicht von 1,414 Widerstände gehen in Quadrat zum Windungsverhältnis ein. Hatte ich aber oben schon mal erklärt. Ralph B. schrieb: > Bei einem Trafo mit dem Windungsverhältnis 1:2 verdoppelt sich die > Spannung und halbiert sich der Strom auf der Sekundärseite. Demnach > vervierfacht sich die Impedanz auf der Sekundärseite. > > Primärseite 1V 1mA = 1KOhm Sekundärseite 2V 0,5mA = 4Kohm. > > Leistung ist sowohl primär als auch auf Sekundärseite dann 1mWatt. Ralph Berres
Alles klar, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Danke für deine Geduld :-)
DSK schrieb: > Danke für deine Geduld :-) kein Problem. Ich habe ja auch mal angefangen mit Elektronik ( damals gab es nur noch keine Computer und kein Internet ). Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > mit einen Windungsverhältnis von Wurzel aus 2 zu 1 also > 1,414:1 > > Das ist aber ein blödes Verhältnis, also rundet man au 1,5:1 Ach was. Man rundet eben so, wie es sich mit dem konkreten Übertrager realisieren lässt. Niemand hindert Dich daran, Windungsverhältnisse mit einem Vielfachen von 7:5 oder auch 10:7 oder 13:9 usw. zu bauen.
Ich habe noch eine Frage zum Trafo. Gehe ich richtig in der Annahme das der Trafo TRS1.5-182+ von Mini-Circuits nicht geeignet ist, für die oben gezeigte Ausgangsstufe. Hier passt zwar das Verhältnis aber die Anordnung der Wicklungen (fehlende DC Isolation) macht den Trafo unbrauchbar? https://www.minicircuits.com/pdfs/TRS1.5-182+.pdf Ein ADT1.5-1+ wäre aber nutzbar. Die Mittelanzapfung auf der sec. Seite würde dann offen bleiben? https://www.minicircuits.com/pdfs/ADT1.5-1+.pdf
DSK schrieb: > Gehe ich richtig in der Annahme das der Trafo TRS1.5-182+ von > Mini-Circuits nicht geeignet ist, für die oben gezeigte Ausgangsstufe. > Hier passt zwar das Verhältnis aber die Anordnung der Wicklungen > (fehlende DC Isolation) macht den Trafo unbrauchbar? > https://www.minicircuits.com/pdfs/TRS1.5-182+.pdf Nicht unbedingt. Man könnte zur galvanischen Trennung einfach 2 Koppelkondensatoren spendieren. Ralph Berres
Also konkret geht es um ein Rechtecksignal am Ausgang mit ~3ns on time, rise and fall time liegen so bei 250ps, Frequenz 10MHz. Würde eine AC gekoppelter Trafo dann nicht auf der Schwingkeisfrequenz schwingen? Der DC Gekoppelte ist ja durch die Ausgangstreiber geklemmt und somit bedämpft.
Ich glaub ich kann es mir selbst beantworten. Die Kondensatoren sind ja für die Wechselspannung ebenfalls niederohmig. Somit sollte nicht schwingen.
DSK schrieb: > Also konkret geht es um ein Rechtecksignal am Ausgang mit ~3ns on time, > rise and fall time liegen so bei 250ps, Frequenz 10MHz. 250ps ist schon sehr schnell. Wenn diese Anstiegssteilheit eingehalten werden soll, würde das bedeuten, das der Frequenzgang bis mindestens 4GHz gehen müsste. Sowohl Induktivitäten , als auch Kapazitäten haben eine Eigenresonanz, oberhalb dessen sich die Eigenschaften vertauschen. Das heist aus eine Kapazität wird eine Induktivität und umgekehrt. Wenn man bei einen Kondensator die Eigenresonanz noch höher als 4GHz annimmt, dann kommen hier vielleicht maximal 10pF bei einer Bauform 0402 in Frage. Ich glaube auch kaum das der Trafo das packt. Wenn man mit den Ansprüchen runtergeht und eine Anstiegssteilheit von 3nS zulässt könnte es besser aussehen. Auf jeden Fall würde ich erst mal nach Eigenresonanzen der Kondensatoren schauen. Die erste Form von Transformator ist für extrem breitbandige Anwendungen besser geeignet, als die Bauform mit der galvanischen Trennung. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Wenn man bei einen Kondensator die Eigenresonanz noch höher als 4GHz > annimmt, dann kommen hier vielleicht maximal 10pF bei einer Bauform 0402 > in Frage. Für die Verwendbarkeit als Koppelkondensator ist die Eigenresonanzfrequenz irrelevant, wie hier schon öfter diskutiert wurde. Er muss nur über den Nutzfrequenzbereich eine ausreichend niedrige Impedanz haben. Siehe z.B.: Beitrag "Re: Welchen 100nF Entkoppelungskondensator für bis zu 7GHz" Beitrag "Re: Welchen 100nF Entkoppelungskondensator für bis zu 7GHz" Beitrag "Re: Gibt es billige DC-Block-Kondensatoren für 2,45 GHz?" Beitrag "Re: Welchen 100nF Entkoppelungskondensator für bis zu 7GHz" Beitrag "Re: DC Block Kondensator auswählen" > Ich glaube auch kaum das der Trafo das packt. Es gibt LTCC- oder MMIC-Trafos von der Stange, die bis weit in den zweistelligen GHz-Bereich funktionieren. Da ist dann eher die untere Grenzfrequenz das Problem. Hier täte es vielleicht ein TCM2-63WX+ (30...6000 MHz) oder ein TCM2-43X (10...4000 MHz); beides drahtgewickelte Transmission-Line-Transformer von Mini-Circuits (d.h. ohne galvanische Trennung, es braucht dann zwei Koppelkondensatoren) mit Impedanzverhältnis 1:2. Damit kann man dann von 2 × 50Ω differentiell nach 50Ω single-ended transformieren, und bekommt 3 dB Gewinn gegenüber der Verwendung nur eines differentiellen Ausgangs. Abzüglich der Verluste im Trafo und in den Koppelkondensatoren natürlich.
Ralph B. schrieb: > Dann hat man aber weniger Pegel zur Vefügung und auserdem verschenkt man > Eigenschaften einer Gegentaktanordnung, wie z.B. Unterdrückung von > geradezahligen Oberwellen. Die geradzahligen Harmonischen (nicht Oberwellen) lassen sich im weiter oben gezeigten Gegentakt-Ausgangstreiber leider nicht unterdrücken. DSK schrieb: > Gehe ich richtig in der Annahme das der Trafo TRS1.5-182+ von > Mini-Circuits nicht geeignet ist... DSK schrieb: > Ein ADT1.5-1+ wäre aber nutzbar. Beide Baluns haben das falsche Übersetzungsverhältnis (Z=1,5:1). Passende Strombaluns (Z=2:1) hat dir Mario genannt. Ralph B. schrieb: > Man könnte zur galvanischen Trennung einfach 2 Koppelkondensatoren > spendieren. Zwei Trennkondensatoren bilden keine galvanischen Trennung.
Robert M.schrieb: >Beide Baluns haben das falsche Übersetzungsverhältnis (Z=1,5:1). >Passende Strombaluns (Z=2:1) hat dir Mario genannt. >... >Damit kann man dann von >2 × 50Ω differentiell nach 50Ω single-ended transformieren, und bekommt >3 dB Gewinn gegenüber der Verwendung nur eines differentiellen Ausgangs. Ralph B. schrieb: wenn man die 100 Ohm auf 50 Ohm anpassen möchte , benötigt man einen Übertrager mit einen Windungsverhältnis von Wurzel aus 2 zu 1 also 1,414:1 Jetzt bin ich aber schon verwirrt. Im Prinzip kann ich doch jedes Übersetzungsverhältnis einsetzen. Dadurch das die Lastimpedanzen primär und sekundär fest sind, wird sich Strom und Spannung so einstellen das es passt. Selbst wenn der Trafo ein Übersetzungsverhältnis von 1:4 hat. Robert M.schrieb: Zwei Trennkondensatoren bilden keine galvanischen Trennung. Das ist richtig. Ralf meinte hier sicherlich einen DC-Blocker. Ich hatte es zumindest so interpretiert.
DSK schrieb: > Jetzt bin ich aber schon verwirrt. > Im Prinzip kann ich doch jedes Übersetzungsverhältnis einsetzen. Dadurch > das die Lastimpedanzen primär und sekundär fest sind, wird sich Strom > und Spannung so einstellen das es passt. Selbst wenn der Trafo ein > Übersetzungsverhältnis von 1:4 hat. wenn man 100 Ohm auf 50 Ohm anpassen will, dann braucht man einen Übersetzungsverhältnis von 1,414:1 Punkt! Andere Übersetzungsverhältnisse nimmt bewirken eine Fehlanpassung. Wieviel Fehlanpassung man in Kauf nimmt, muss jeder selbst entscheiden. Wer etwas anderes behauptet soll das beweisen. DSK schrieb: > Das ist richtig. Ralf meinte hier sicherlich einen DC-Blocker. Ich hatte > es zumindest so interpretiert. Ja meinte ich. Mehr wird hier auch nicht verlangt. So ich klinke mich jetzt raus aus dem Faden. Ralph Berres
DSK schrieb: > Jetzt bin ich aber schon verwirrt. > Im Prinzip kann ich doch jedes Übersetzungsverhältnis einsetzen. Dadurch > das die Lastimpedanzen primär und sekundär fest sind, wird sich Strom > und Spannung so einstellen das es passt. Selbst wenn der Trafo ein > Übersetzungsverhältnis von 1:4 hat. Das ist Quark. Die Impedanz wird mit dem Quadrat des Übersetzungsverhältnis transformiert. Bedeutet in Zahlen: ü = 1,414 | 1,414² * 50R = 100R ü = 1,5 | 1,5² * 50R = 112,5R ü = 2 | 2² * 50R = 200R Somit hat Ralf von Anfang an recht. Leider habe ich keinen Trafo mit ü=1,5 gefunden der bis 4 GHz geht.
DSK schrieb: > Ralph B. schrieb: > wenn man die 100 Ohm auf 50 Ohm anpassen möchte , benötigt man einen > Übertrager mit einen Windungsverhältnis von Wurzel aus 2 zu 1 also > 1,414:1 Korrekt. Windungsverhältnis! Mini-Circuits gibt jedoch das Impedanzverhältnis Z an. N=1,414:1 bedeutet Z=2:1. Die von dir ausgesuchten Übertrager haben Z=1.5:1 und werden verwendet um z. B. von 75 Ohm nach 50 Ohm zu transformieren. DSK schrieb: > Jetzt bin ich aber schon verwirrt. > Im Prinzip kann ich doch jedes Übersetzungsverhältnis einsetzen. Nicht wenn du 50 Ohm am Ausgang haben möchtest.
DSK schrieb: > Somit hat Ralf von Anfang an recht. Das haben ja nun schon mehrere Leute bestätigt. > Leider habe ich keinen Trafo mit ü=1,5 gefunden der bis 4 GHz geht. Du brauchst einen mit Impedanzverhältnis 1:2, bzw. Windungsverhältnis 1:sqrt(2). Ich hatte Dir zwei genannt. Darüber hinaus gibt es auch von Coilcraft einen passenden. Und vermutlich auch von weiteren Herstellern.
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