Ich habe bisher immer bei Bastelsachen, so 12V meistens, peinlichst eine Fuse (Feinsicherung 1 Ampere) miteingebaut, falls mal irgendwo ein Kurzschluss auftritt. Ironischerweise ist mir der Kurzschluss jetzt vor der Fuse passiert aber das Netzteil hat halt einfach abgeschaltet und ging dann gleich wieder. Indiziert durch eine LED. Ich dachte immmer, dass wäre nach so einem Kurzschluss Vorfall unwiderbringlich im Eimer ... oder fängt zuerst gleich mal sehr stark zu stinken an und raucht dann ab. Welche Schaltung macht das und ist das auch so eine Art Sicherung, wie ein wiedereinschaltbarer Leistungsschutzschalter (im Gegensatz zu Schmelzsicherung, was ja mein fuse wäre)? Kann man sowas auch verwenden um ein rasperry mit 1A abzusichern? Da verwend ich ja sonst auch immer fuses.
Da werden gefühlt tausend verschiedene Varianten vorhanden sein. Natürlich ist es problematisch, ein Netzteil bestehend aus Trafo und Gleichrichter kurz zu schließen. Da raucht dann ohne Sicherung was ab. Diese einfachste Variante ist jedoch selten geworden. Aber schon integrierte Spannungsregler haben einen eingebauten Überlastschutz. Schließt man die kurz, dann fließt zunächst der maximal mögliche Strom (laut Datenblatt), das Teil wird immer heißer und fast immer ist dann noch ein thermischer Überlastschutz mit vorhanden. Natürlich gibt es auch viele diskret konstruierte Varianten, die bei Überstrom entweder begrenzen oder abschalten oder Spannung und Strom auf ein Minimum reduzieren. Labornetzgeräte haben üblicherweise eine einstellbare Strombegrenzung und arbeiten bei zu großer Last quasi als Stromkonstanter; nehmen also die Spannung soweit zurück, bis nur noch der eingestellte Strom fließt. Grundprinzip ist immer: der zum Ausgang fließende Strom wird gemessen (Shuntwiderstand) und wenn eine bestimmte Schwelle erreicht wird, dann tritt eine der oben beschriebenen Aktionen in Kraft.
Keine Ahnung, wie dein Netzteil das macht. Bei Schaltnetzteilen ist ein hiccup mode möglich: Ist der Ausgang kurzgeschlossen, baut sich innerhalb des Netzteils auch zu wenig Steuerspannung auf, und das Netzteil schaltet aus und versucht später neu zu starten. Selbstschwinger liefern einfach so viel Strom, wie sich im Übertrager speichern läßt, und nach Kurzschluß geht die Spannung wieder hoch. Andere Netzteile haben überhaupt keine Absicherung, es fließt erheblich viel Strom und irgendwas geht kaputt.
Kommt aufs Netzteil an, kann man so pauschal nicht sagen. Viele Schaltnetzteile schalten bei Überstrom entweder kontrolliert oder prinzipbedingt ab und versuchen dann gleich wieder zu starten und gehen dabei nicht kaputt. Sicherungen sind trotzdem eine gute Sache, falls die Schaltung keinen Kurzschluss hat sondern nur zu hoher Strom fließt könnten Teile unbequem heiß werden und ggf. abbrennen.
Man sollte sich auch mal ein Datenblatt einer Sicherung ansehen, da kann schon einige Zeit lang erheblich mehr als der Nennstrom fließen bevor sie auslöst.
Heutige Schaltnetzteile benötigen eh einen Controller-Chip. Da noch Schutzschaltungen und hiccup mode zu integrieren ist kein Mehraufwand. Eine Sicherung würde den Schalttransistor auch nicht schützen können, der brennt immer zuerst durch.
Robert schrieb: > Welche Schaltung macht das HiCup. Das übliche Metzteil ist ein primär getaktetes Schaltnetzteil. Das liefert Strom zum Ausgang und zusätzlich mit einer weiteren Wicklung nochmal Strom auf Primärseite um den Schaltreglerchip zu versorgen. Wenn alles funktioniert, ist das gut. Wenn man den Ausgang überlastet bzw. kurzschliesst, erreicht der die Spannung nicht mehr, entsprechend kommt auch aus der weiteren Wicklung keine ausreichende Spannung mehr um den primär getakteten Schaltregler zu versorgen. Der unterschreitet seine Mindestbetriebsspannung und schaltet ab. Dann hilft nur ein hochohmiger Widerstand, der ihn, wie beim Einschalten der Fall, langsam auflädt bis er die Mindestbetriebsspannung erreicht hat. > und ist das auch so eine Art Sicherung, Nein. Die PolyFuse/MultiFuse, die wäre so was, wird aber nur um Klingeltrafo verbaut. Billige Schaltnetzteile (2-Transistor USB Wandewarzen) haben solche Schutzschaltungen nicht.
Peter D. schrieb: > Heutige Schaltnetzteile benötigen eh einen Controller-Chip. Da noch > Schutzschaltungen und hiccup mode zu integrieren ist kein Mehraufwand. Der Mehraufwand war auch bei diskreter Schaltung nur ein dritter, kleiner Transistor.
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