Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem mit Luftentfeuchter


von Bernd F. (metallfunk)


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In meiner Werkstatt gibt es einen Luftentfeuchter.
So ein Teil mit Kühlschranktechnik. Das Problem: Die Steuerung,
also Einschalten ab einem bestimmten Wert, funktioniert nur noch
sehr grob.

Wie ist das aufgebaut? (Ich hatte das noch nicht zerlegt).
Dieser Feuchtemesser, altert der?

Gäbe es Alternativen für den eingebaute Hygrostaten?

Grüße Bernd

von H. H. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Wie ist das aufgebaut? (Ich hatte das noch nicht zerlegt).

Auf gehts! Und mach Fotos.


> Dieser Feuchtemesser, altert der?

Durchaus.

von Günni (Gast)


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Ich habe 2 Luftentfeuchter genutzt. Einer davon hatte als Fühler einen 
Widerstand, der seinen Wert mit der Umgebungsfeuchte änderte. Dieser war 
sehr ungenau und alterte schnell. Etwas besser war der zweite, der die 
Luftfeuchte mit einem kapazitiven Sensor gemessen hat. Dieser Sensor 
reagiert aber sehr empfindlich auf Gase und Dämpfe in der Luft - leider 
auch auf solche, die aus Teilen des Gerätes selbst ausdünsten. So hängt 
es vom Messprinzip des Sensors ab, wie man den Entfeuchter wieder zu 
einer zufriedenstellenden Funktion bringen kann.

von Udo S. (urschmitt)


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Bernd F. schrieb:
> In meiner Werkstatt gibt es einen Luftentfeuchter.

Was für einen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Udo S. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> In meiner Werkstatt gibt es einen Luftentfeuchter.
>
> Was für einen?

Es ist ein: Wilms KT 190

Da in der Schlosserei nicht unbedingt die Reinluft durch-
gepustet wird, ist Zerlegen auch mal angesagt.
Da komme ich eventuell morgen dazu.

Warum brauche ich den?
Ich habe einen Fußboden aus 80 mm Massivholz (Pflaster).
Das reagiert ziemlich heftig auf Änderungen der Luftfeuchte.
Die einzelnen Klötze sind mit Bitumen verklebt. Dieser Kleber
verhält sich langfristig wie eine Flüssigkeit.

Im Winter schrumpfen die Klötze durch die Warmluftheizung.
Der Dreck fällt in die Fugen. Dann kommt das Frühjahr und es wird
feuchter.

Das Holzpflaster schiebt Dehnfugen auf Null. Dann beginnt es
die Wände zu verschieben.
Also: Lieber nicht.

Grüße Bernd

von Günni (Gast)


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Ich vermute, dass in einer Schlosserei auch öfter mal Lösungsmittel 
eingesetzt werden. Für Feuchtesensoren sind die nicht gut. Wenn für den 
Sensor Ersatz erhältlich ist, würde ich davon ein paar auf Lager legen 
und den Sensor von Zeit zu Zeit tauschen. "Klassische" Hygrometer, die 
Haare als Sensorelement verwenden, sind da weniger empfindlich. Deshalb 
ist es sinnvoll, mit solch einem Gerät die Funktionsfähigkeit des 
Entfeuchters zu kontrollieren. (Übrigens müssen auch klassische 
Hygrometer von Zeit zu Zeit nachgestellt werden. Dafür umwickelt man sie 
mit einem feuchten Tuch. Nach einer Stunde muss dann die Anzeige bei 98% 
liegen. Falls nicht sollte man die Anzeige dann nachstellen.)

von zyxwv (Gast)


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Dort ist ein mechanischer Hygrostat TECXWELL TW2001R-A verbaut:
http://www.tecx.com.tw/dbase/upload/TW2001R-A.pdf
https://www.wilms.de/web/de/art-nr-3101125-hygrostat-kt-190-kt-210.html
Man kann den auch mechanisch justieren (Stellschraube).

Schildere mal das Problem genauer,
lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.
Ist er mechanisch schwergängig?
Hat er eine zu kleine oder zu große Hysterese?

Alternative: mit Zeitschaltuhr jeden Tag 1 - 2 Stunden laufen lassen.

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Heute habe ich den Entfeuchter zerlegt und mit Druckluft ausgeblasen.
Da war sehr viel Werkstattstaub drin.
Ansonsten sind keine Mängel aufgetaucht.

Der Hygrostat scheint am Ende, da keine Schalthysterese.
Je nach Einstellung An oder Aus, selbstätig geht nichts.

Baugleicher Ersatz ist jetzt nicht so teuer:
https://shop.bb-sensors.com/Messtechnik-je-Branche/Weisse-Ware/Feuchteregler-Ausfuehrung-fuer-Trockner.html

Etwas gewundert habe ich mich über den generellen Aufbau.
Der Feuchteregler ist auf der Ausblasseite montiert und wird
von der entfeuchteten, erwärmten Luft angeblasen.
Da ist ein Kunststoffband drin (sieht aus wie Tesafilm),
das ändert seine Länge, je nach Feuchte.

Eventuell ist die Zeitschaltuhr der Schlüssel.
Alle Stunde wird für 5 Minuten der Kompressor abgeschaltet.
Der Ventilator läuft weiter. (Enteisung).

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Tippgeber (Gast)


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Ich würde andere Einstellungen verwenden, da es schon etliche Minute 
(10?) dauert, bis sich ein stabiler Arbeitspunkt eingestellt hat (Das 
Gerät hat kein druck- oder temperaturgesteuertes Entspannungsventil, 
sondern eine Kapillare). Lieber länger laufen lassen, und das Gebläse 
wenn dann nur kurz länger laufen lassen als den Kompressor.

Hast Du die Zeitschaltuhr jetzt eingebaut oder ist die schon länger 
drin?

von Bernd F. (metallfunk)


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Tippgeber schrieb:
> Ich würde andere Einstellungen verwenden, da es schon etliche Minute
> (10?) dauert, bis sich ein stabiler Arbeitspunkt eingestellt hat (Das
> Gerät hat kein druck- oder temperaturgesteuertes Entspannungsventil,
> sondern eine Kapillare). Lieber länger laufen lassen, und das Gebläse
> wenn dann nur kurz länger laufen lassen als den Kompressor.
>
> Hast Du die Zeitschaltuhr jetzt eingebaut oder ist die schon länger
> drin?

Das ist original so, auch mit der Uhr.

Das Gerät funktioniert sehr gut, nur der Feuchteschalter hat
keine Hysterese mehr, das heißt: Am eingestellten Wert startet er nicht.
Der neue Hygrostat ist unterwegs, für das Geld wird nichts gebastelt.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Bernd F. schrieb:
> Baugleicher Ersatz ist jetzt nicht so teuer:
> 
https://shop.bb-sensors.com/Messtechnik-je-Branche/Weisse-Ware/Feuchteregler-Ausfuehrung-fuer-Trockner.html

Hallo Bernd, schön dass es so preiswert Ersatz gibt.
ich habe einen Atika ALE 800 für meinen Keller. In dem ist ein 0815 Chip 
Feuchtesensor verbaut (Ich glaube mich zu erinnern ein SHTxxx). Für das 
viel einfachere Ersatzteil wollen die mehr als 20 Euro.

Deshalb meine Frage ncah dem Typ.

Viele Erfolg mit der Reparatur

von Sascha H. (sascha_h343)


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Wäre es nicht eine Lösung, das Ding in den "Dauerbetrieb" zu stellen und 
mit einem Steckdosen Hygrostat, wie beispielsweise dem TROTEC BH30 ein- 
und ausschalten zu lassen? Damit habe ich unseren Enfeuchter im 
Keller-Badezimmer gepimpt und es funktioniert zuverlässig. Im Trotec 
steckt ein recht verlässlicher Keramik-Sensor.

Viele Grüße

Sascha

von Bernd F. (metallfunk)


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Schaun wir mal, wie das Teil mit dem neuen Hygrostaten läuft.

Ein wenig wollte ich aber doch basteln: Das Gerät ist recht leise,
in der Schlosserei hört man es nicht.
Die Betriebsleuchte ist düster. Da soll was helleres her, auch
aus 10 Meter erkennbar.

Der Grund: Die Feuchtigkeit, die meinem Holzpflaster Probleme
macht, kommt über geöffnete Fenster oder Tore in die Werkstatt.
Eine klar erkennbare Warnleuchte würde bedeuten:
Fenster und Tore schließen!

Maximal 45% rF hat sich bewährt. Da macht das Holzpflaster keine
Probleme, aber auch blanker Stahl ohne jeglichen Schutz bekommt
keinen Flugrost.
Da freut sich Fräse, Drehmaschinen usw.

Viele Grüße
Bernd

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Bernd F. schrieb:

> Maximal 45% rF hat sich bewährt. Da macht das Holzpflaster keine
> Probleme, aber auch blanker Stahl ohne jeglichen Schutz bekommt
> keinen Flugrost.

Eigentlich sollten dafür auch 60% rF reichen. Damit könnte man den
Stromverbrauch deutlich reduzieren.

von Donnerblitz⚡ (Gast)


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wäre es nicht einfacher den Boden zu versiegeln? oder zu ölen?
Das sollte das ganze Problem doch erheblich entschärfen.
Ich kenne es nur von meiner Holzdecke. Seitdem die gestrichen ist, 
knackt die nicht mehr bzw arbeitet kaum noch bei Feuchte und 
Wärmeunterschiede

von fieselregen (Gast)


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Donnerblitz⚡ schrieb:
> wäre es nicht einfacher den Boden zu versiegeln? oder zu ölen?
> Das sollte das ganze Problem doch erheblich entschärfen.
> Ich kenne es nur von meiner Holzdecke. Seitdem die gestrichen ist,
> knackt die nicht mehr bzw arbeitet kaum noch bei Feuchte und
> Wärmeunterschiede

Bernd F. schrieb:
> Ich habe einen Fußboden aus 80 mm Massivholz (Pflaster).
> Das reagiert ziemlich heftig auf Änderungen der Luftfeuchte.
> Die einzelnen Klötze sind mit Bitumen verklebt. Dieser Kleber
> verhält sich langfristig wie eine Flüssigkeit.
>
> Im Winter schrumpfen die Klötze durch die Warmluftheizung.
> Der Dreck fällt in die Fugen. Dann kommt das Frühjahr und es wird
> feuchter.
>
> Das Holzpflaster schiebt Dehnfugen auf Null. Dann beginnt es
> die Wände zu verschieben.

(Letzter Satz mag evtl. falsch sein (vermutlich würde eher der
Boden, also besagte Holztafeln, mittig emporgehoben etc.).)

Wie willst Du die Angelegenheit (mit ÖL oder LACK) VERSIEGELN?

Alles erst mal raus, Bitumen wegputzen, dann in Ölteich (nicht
Ölteppich, TEICH) einlegen? Oder andersrum, völlig entölen und
entfetten (sonst kannst Du Lack vergessen), anschleifen und mit
PUR Lack fluten (geht auch fast in Richtung TEICH...)?

Aufwand maximal, Erfolg ungewiß, ...

Ohne BESSERE Idee würde ich persönlich beim Trocknen bleiben.

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