Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mehre LVDS-Leitungen nebeneinander, geht das?


von Manuel N. (manuelambaum)


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Hallo, ich habe ein RGB666 Touchscreen, welches ich mit meinem Raspberry
Pi betreibe. Da die Leitungslänge zwischen Touchscreen und Raspberry Pi
zu lange für eine Störungsfreie Übertragung ist, möchte ich die 
Übertragung mittels 4 LVDS-Kanälen versuchen.
Für die Datenübertragung habe ich ein 40Poliges Kabel vorgesehen, 
welches ungeschirmt ist. Ein Bild habe ich angefügt.
Welche Probleme können auftreten, wenn die LVDS-Signale ungeschirmt 
nebeneinander liegen? Welche Massnahmen können gegen mögliche Störungen 
Abhilfe schaffen? Ich habe gehört, dass die Datensignale möglichst 
zwischen zwei Masseleitungen liegen sollten, würde das ebenfalls helfen?

: Gesperrt durch Moderator
von Gustl B. (-gb-)


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Manuel N. schrieb:
> Welche Probleme können auftreten, wenn die LVDS-Signale ungeschirmt
> nebeneinander liegen?

Übersprechen, und zwar nur auf eine der Leitungen eines LVDS Paares was 
nicht gut ist. Daher verdrillt man die Adern bei LVDS was hier aber 
nicht geht.

Manuel N. schrieb:
> Ich habe gehört, dass die Datensignale möglichst
> zwischen zwei Masseleitungen liegen sollten, würde das ebenfalls helfen?

Ja. Und nein. Bei einem Flachbandkabel würde man mit Masseleitungen den 
Abstand tatsächlich vergrößern und das Übersprechen verringern. Aber da 
das hier kein flaches Kabel ist wird das nicht so irre viel bringen. 
Aber trotzdem besser als Nichts.

von Manuel N. (manuelambaum)


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Gustl B. schrieb:

>
> Übersprechen, und zwar nur auf eine der Leitungen eines LVDS Paares was
> nicht gut ist. Daher verdrillt man die Adern bei LVDS was hier aber
> nicht geht.
>

>
> Ja. Und nein. Bei einem Flachbandkabel würde man mit Masseleitungen den
> Abstand tatsächlich vergrößern und das Übersprechen verringern. Aber da
> das hier kein flaches Kabel ist wird das nicht so irre viel bringen.
> Aber trotzdem besser als Nichts.

Okey, und wie stehen die Chancen für eine erfolgreiche Übertragung über 
die genannte Strecke? Welche Kabel könnten anstelle des 40poligen Kabels 
für 4 LVDS-Kanäle in Betracht gezogen werden?

von Dieter R. (drei)


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Gustl B. schrieb:
> Manuel N. schrieb:
>> Welche Probleme können auftreten, wenn die LVDS-Signale ungeschirmt
>> nebeneinander liegen?
>
> Übersprechen, und zwar nur auf eine der Leitungen eines LVDS Paares was
> nicht gut ist. Daher verdrillt man die Adern bei LVDS was hier aber
> nicht geht.
>

Dafür gibt es passendes Kabel, allerdings alle Adern paarweise verdrillt 
(was normalerweise nicht stört, wenn andere unkritische Signale 
mitgeführt werden) und in der Regel teuer und schwieriger zu 
verarbeiten:

https://www.3m.com/3M/en_US/p/d/b00039381/

mit Gesamtabschirmung:

https://www.3m.com/3M/en_US/p/d/b00039714/

von Manuel N. (manuelambaum)


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> Dafür gibt es passendes Kabel, allerdings alle Adern paarweise verdrillt
> (was normalerweise nicht stört, wenn andere unkritische Signale
> mitgeführt werden) und in der Regel teuer und schwieriger zu
> verarbeiten:
>

Würde auch ein HDMI-Kabel funktionieren? Dort wären die Stecker schon 
fertig konfektioniert

von P. S. (namnyef)


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Manuel N. schrieb:
> Okey, und wie stehen die Chancen für eine erfolgreiche Übertragung über
> die genannte Strecke? Welche Kabel könnten anstelle des 40poligen Kabels
> für 4 LVDS-Kanäle in Betracht gezogen werden?

Wie lange ist denn die "genannte Strecke"?

von Manuel N. (manuelambaum)


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> Wie lange ist denn die "genannte Strecke"?

Oh sorry, vergessen...
Sind ca. 1.5 bis 2meter

von Falk B. (falk)


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Manuel N. schrieb:
> Würde auch ein HDMI-Kabel funktionieren? Dort wären die Stecker schon
> fertig konfektioniert

Ja sicher, das funktioniert milliardenfach. Man muss dabei aber dir 
richtigen Signale für die differentielle Übertragung nutzen, nicht 
beliebige.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Manuel N. schrieb:
> Welche Massnahmen können gegen mögliche Störungen Abhilfe schaffen?
Differentielle Übertragung funktioniert am besten mit verdrillten 
Leitungen pro LVDS-Paar. Denn dann heben sich eingekoppelte Störungen 
"pro Schlag" sowieso auf.

> Ich habe gehört, dass die Datensignale möglichst zwischen zwei
> Masseleitungen liegen sollten, würde das ebenfalls helfen?
Nein, genau das sicher nicht. Was hat denn der, der das gesagt hat, 
gemeint, was dadurch besser würde?


Manuel N. schrieb:
> ein 40Poliges Kabel vorgesehen, welches ungeschirmt ist.
> Ein Bild habe ich angefügt.
Manuel N. schrieb:
> Sind ca. 1.5 bis 2meter
Vergiss es. Das wird nicht zuverlässig gehen. Ich bekomme hier mit 
Flachbandkabel bei einer Auflösung von 800x600 schon nach 1/2m seltsame 
Effekte. Nimm ein verdrilltes Kabel mit Schirm.

: Bearbeitet durch Moderator
von Manuel N. (manuelambaum)


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Falk B. schrieb:
> Ja sicher, das funktioniert milliardenfach. Man muss dabei aber dir
> richtigen Signale für die differentielle Übertragung nutzen, nicht
> beliebige.

Also jeweils die beiden verdrillten welche in einem Schirm sind, ergeben 
ein LVDS-Paar, richtig?

Folgende Datenleitungen habe ich ebenfalls noch, welche ich übertragen 
muss:
1x SDA (100kHz i2c)
1x SCL (100kHz i2c)
1x Touch-Rückmeldung an Raspberry (100Hz?)
1x LCD-Chip-Rückmeldung an Raspberry (200Hz? azyklisch beim 
Display-Startup)
1x LCD-Programmdaten (250Hz? azyklisch beim Display-Startup)

Wie übertrage ich diese restliche Signale am besten? Sollte/kann ich 
hier auch ein LVDS-Paar nehmen? Oder sollte ich diese einzeln 
übertragen? Falls einzeln übertragen, welche Kabel würden hierfür in 
Frage kommen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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